keine Verbeamtung bei Psychotherapie?

  • Hallo an alle :)


    Heute habe ich gehört, dass man bei Übergewicht und falls man in der letzten Zeit in Psychotherapie war, wahrscheinlich nicht verbeamtet und in keine PKV aufgenommen wird.
    Das hat mich schon sehr erstaunt...
    Mich betrifft zwar keins der beiden Dinge, aber interessant finde ich es schon.
    Ich meine, es gibt bestimmt jede Menge Leute, die eine Therapie machen, was ja nicht negativ zu betrachten ist, im Prinzip.


    Kennt sich da einer aus?


    LG, Mona

    • Offizieller Beitrag

    Hängt erfahrungsgemäß vom Amtsarzt ab. Eideutige Kriterien gibt es offensichtlich nicht. Dafür aber die "lustigsten" Erfahrungsberichte: vom Amtsarzt, der der hoch schwangeren Referendarin sagt, sie solle sich mal nach vorne beugen und mit den Fingern die Zehen berühren, woraufhin diese (man bedenke den Bauchumfang!) sagt, dies könne sie nicht - was den Arzt zu der Frage veranlasst ob sie schon früher Rückenprobleme gehabt habe... (soll man jetzt lachen oder weinen?).
    Hin bis zu Amtsärzten, die dem übergewichtigen Kettenraucher noch nicht mal eine Frage stellen ud den Wisch unterschreiben, bis zu Kollegen, die uns im GPRL aufsuchen, weil sie, nichtrauchend, sportlich und noch nie krank gewesen, mit drei Kilo über dem Normalgewicht den "Wisch" eben nicht bekommen.
    Es gibt Menschen, die schwer depressiv in den Dienst gelassen werden und Kollegen wie Schülern das Leben schwer machen und solche, die wegen einer notwendigen und hinreichenden Therapie wegen Tod eines Familienmitglieds oder Ehescheidung nicht gelassen werden.
    Ich kann da aus den Personalratserfahrungen mir keinen Reim drauf machen. Man sollte (eh immer!) besser in einer Gewerkschaft sein. Die können ggf. Druck machen. Wir haben viele erfolgreiche Gespräche geführt.

    WE are the music-makers, and we are the dreamers of dreams,
    World-losers and world-forsakers on whom the pale moon gleams
    yet we are the movers and shakers of the world for ever, it seems.

    Einmal editiert, zuletzt von Meike. ()

  • Ich denke, in den letzten Jahren hat sich die Einstellung gegenüber Psychotherapien in Ansätzen verändert, dahingehend, dass sie auch als Gesundheitsvorsorge betrachtet werden können.


    Ich war kürzlich auf einer Burn-out-Fortbildung, die von 2 Therapeutinnen geleitet wurde. Diese meinten, dass eigentlich jeder (und v.a. Lehrer) mal eine gemacht haben sollten. Man ist immer dann besonders Burnout-gefährdet, wenn es besondere Vorbelastungen aus der Vergangenheit gibt, die noch nicht abgearbeitet werden konnten. Häufig fällt das den Betroffenen erst im Schuldienst auf, v.a. in den harten Anfangsjahren, wenn wirklich alles über einem ausgeschüttet wird, was es so an Emotionen und Belastungen zu ertragen gibt. Leider greifen Lehrer anscheinend nur selten darauf zurück, da es dieser Berufsgruppe bekanntlich schwer fällt auch mal Hilfe für sich in Anspruch zu nehmen.


    Ich schließe mich meinen Vorschreibern an, dahingehend, dass es wohl vom Amtsarzt und dessen/deren Aufgeschlossenheit gegenüber neuen Erkenntnissen in der Therapieforschung und Kenntnis vom Lehrerberuf und seinen Belastungen abhängt. Deshalb würde ich auf jeden Fall empfehlen, der GEW beizutreten.


    Ach ja, eine Freundin von mir hat während des Studiums und des Referendariats zwei nicht selbst bezahlte Therapien durchgeführt und ist trotzdem ohne Probleme verbeamtet worden. Probleme gab es da eher mit den privaten KK.

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