Schreibschrift

  • Hallo mal wieder,


    ich habe eine Frage, die mir gerade beim Schreiben der Zeugnisse durch den Kopf gegangen ist: in NDS (und in vielen anderen Bundesländern auch, glaube ich), sollen Grundschüler eine verbundene Schrift "kennen lernen". Was heißt das?


    Meine Schüler sind mit dem Schreibschriftlehrgang (Jandorf) fertig, die allermeisten schreiben aber nach wie vor in Druckschrift. Muss ich sie nun "zwingen", in Schreibschrift zu schreiben? Oder genügt es, dass sie den Schreibschriftlehrgang durchgeführt haben und alle Buchstaben und die Verbindungen nun "kennen"?


    Bin gespannt auf Eure Antworten!

  • Bei uns in der Schule (RLP) wird generell in Lat. Schrift geschrieben. Wir haben in der ersten gedruckt und mit anlauttabelle geschrieben und ab den Osterferien der Kl. 1 bis etwa kurz vor den Weihnachtsferien der Kl. 2 die Schreibschrift gelernt. Seitdem schreiben wir auch konsequent nur noch in Schreibschrfit. Wir als Lehrer sowieso und die Kids dann nach und nach auch. Bis auf ein oder zwei Ausnahmen klappt das jetzt eigentlich auch sehr gut und ich werd dann demnächst auch mit Füller schreiben lassen.


    Ich weiß zwar nicht wie offiziell das ist, aber ich glaub, bei uns wird die verbundene Schrift bei den Sch. schon vorausgesetzt und nur bei mototrisch sehr unbeholfenen Schülern wird die Druckschrift auch in höheren Klassen akzeptiert. Das ist aber nur mein Eindruck und nicht durch irgenjemand offiziell bestätigt :D


    millie

  • THEORETISCH reicht es in Nds, wenn sie sie lesen können und mal geschrieben haben.
    Praktisch ist es sicherlich Absprachesache in euerer Schule. Wir haben damals beschlossen, dass alle SuS die zweite und dritte Klasse Schreibschrift schreiben und in der vierten Klasse haben wir es freigestellt.
    Bei Schülern, mit "genug Problemen" (LRS, feinmotorische Probleme, etc.) haben wir auf die Schreibschrift verzichtet und die gewonnene Zeit für spezielle Förderungen genutzt.

  • Je mehr du in Schreibschrift anschreibst und je mehr du die Schreibschrift lobst, desto mehr werden die Kinder auf sie zurückgreifen. Der Vorteil einer verbundenen Schrift besteht ja darin, dass sie schneller geht. Und da die Kinder in den folgenden Schuljahren ihr Schreibtempo steigern müssen (Aufsätze, Protokolle, ...), sollten sie das vorher trainieren.


    Ich mache mit meinen gerade eine Kinderbibel. D.h., dass ich - wie es ansteht - die Vätergeschichte von Issak bis Josef in Etappen erzähle und die Kinder dann in jeder Stunde einen zusammenfassenden Text von der Tafel in ein A4 blanco-Heft mit Linieneinlageblatt abschreiben und gestalten. Sie nutzen mehr und mehr die Schreibschrift, dabei sind wir mit dem Lehrgang noch gar nicht fertig.

  • Für dein Bundesland kann ich dir nichts sagen.


    Nur das:
    Ich habe eine kombinierte 1/2.
    Die 2. Klassler sind sehr stolz darauf, dass sie jetzt schon Schreibschrift schreiben.
    Ich ermuntere sie immer wieder dazu.
    Auch einfache Tafelanschriften gestalte ich immer öfter in Schreibschrift. So üben auch die 1. Klassler schon das Lesen in Schreibschrift.


    Das Problem bei den herkömmlichen Schreibschriftlehrgängen ist einfach, dass die Kinder Buchstaben, Silben Wörter und Sätze fast ausschließlich in Schreibschrift üben.
    Anfangs sicher sinnvoll, aber möglichst bald sollten immer wieder Übungen erfolgen, die das Umsetzen von Druckschrift in Schreibschrift erfordern --- denn das ist bei vielen Kindern die Schwierigkeit.


    Sie haben Lesen und Schreiben in Druckschrift gelernt und sollen jetzt plötzlich in Schreibschrift schreiben.
    Für viele Kinder ist das enorm anstrengend und mit viel Denkleistung verbunden und gehört einfach tagtäglich geübt,
    sonst wird das natürlich nichts.

Werbung