studium angetreten.. abgebrochen - Hilfe

  • Hallo! Ich habe mein Lehramtstudium nach 3 Tagen abgebrochen.. warum ist erstmal uninteressant.
    Ich spiele nun aber mit dem Gedanken das Studium wieder aufzunehmen.


    Ich habe aber einige offene Fragen auf die mir niemand wirklich antworten kann. Ich habe mir den Kopf schon wundgelesen...


    Ich möchte Hauptschullehramt studieren (Bio, Mathe, Sport)


    Wie sieht es für die Zukunft aus? Sollen Hauptschulen wirklich abgeschafft werden? Wieviel Stunden unterrichtet man in der Woche (grob)? Wieviel Aufwand hat man nach dem Unterricht (Stoff für nächsten Tag vorbereiten etc?..) Bleibt einem Lehrer überhaupt Zeit für ein Hobby wie Fussball (auch im Verein)??? Viele behaupten Lehrer sei ein sehr angenehmer Beruf.. ich glaube nicht ;)! Wie sieht es mit der Vergütung aus (Besoldungstabelle)? Ist das ganze System überhaupt stabil? wohin geht die tendenz in der Zukunft? positiv oder negativ? Was machen Lehrer in den Ferien? Sind sie auf Lehrgängen?


    Ich habe mich nun für ein paar Schnupperpraktika beworben um zu sehen ob es überhaupt das richtige für mich ist..


    Ich weis es sind ein paar "komische" Fragen dabei aber ich hoffe Ihr könnt mir wenigstens etwas weiterhelfen.


    gruß serti

  • WOW
    Viele Fragen!
    Nun, vieles ist, denke ich, von Lehrer zu Lehrer unterschiedlich!


    Mach das Praktikum. UNd wenn es dir Spaß macht: Dann nichts wie ran!


    Ich finde ich ein bisschen schwierig, Lehramt zu studieren, wenn man sich vorher über so viele Dinge Gedanken macht..... Ferien, Besoldung, Arbeitsaufwand.....


    Hauptschulen gibt es in BaWü im Übrigen noch lange! Da bin ich sicher!



    Panama

    "Du musst nur die Laufrichtung ändern..." sagte die Katze zur Maus, und fraß sie.

  • Hui, 3 Tage ist eine übersichtliche Zeitspanne. :)


    Also, ich versuche mal, dir einige Fragen zu beantworten:
    Es gibt keinen "Haptschullehrer", zumindest hier in NRW nicht. Da studierst du generell auf Sekundarstufe 1, und kannst dann in der Haupt-, Real, Gesamtschule und im Gymnasium eingesetzt werden, aber halt nur bis zur 10.


    Es kommt natürlich, wie überall, darauf an, wie gewissenhaft du deinen Job machst. Es gibt Kollegen, die haben kaum noch Zeit für den Partner, für ein Hobby also schon mal gar nicht - aber wenn du es schaffst, die Balance zu halten, ist das schon machbar. Ich persönlich finde einen solchen Ausgleich sehr wichtig.


    In den Ferien kann es sein, dass du einige Klassenarbeiten zu korrigieren hast (wobei das in Mathe bestimmt angenehmer ist als in Deutsch). Ansonsten hast du die meiste Zeit für dich, nur in der letzten Woche der Sommerferien finden oft schon schulische Veranstaltungen statt.


    Was den Aufwand angeht: Dein Vorgehen sollte nicht sein, den Stoff für den nächsten Tag vorzubereiten. Du solltest eher eine ganze Unterrichtsreihe planen, und dann immer nur noch einmal schauen, wo in der Planung du gerade bist. Sachen am Abend noch für den nächsten Tag vorzubereiten kann sehr stressig sein, und oft vergisst man dann auch das ein oder andere. :)


    Aber ich denke auch: Besuche deine Praktika, und überlege in Ruhe, ob der Beruf dir Spaß macht. Dann ergibt sich der Rest von selbst.

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe das Thema mal dahin verschoben wo es hingehört.


    Zu den Fragen:
    Wie sieht es für die Zukunft aus? Sollen Hauptschulen wirklich abgeschafft werden? In einigen Bundesländern steht das auf dem Plan - was aber nicht heißt, dass man mit Lehramt Hauptschule dann nirgendwo mehr unterrichten kann.



    Wieviel Stunden unterrichtet man in der Woche (grob)? Je nach Lehramt/Bundesland zwischen 25 und 28.



    Wieviel Aufwand hat man nach dem Unterricht (Stoff für nächsten Tag vorbereiten etc?..) Je nach Fach, Dienstalter (Routine), Organisiertheit und Begabung kann das gesamte Arbeitsvolumen zwischen einer 40- und einer 60-Stunden Woche pendeln. Drunter ist eher selten der Fall. Und die Kollegen, die es drunter schaffen, sind oft keine echten Bereicherungen für den Schulalltag ;) .... Drüber gibts bei den Berufsanfängern (mit Korrekturfach) oft auch - 70 Stundenwochen, oder mehr. Das ist bitter.



    Bleibt einem Lehrer überhaupt Zeit für ein Hobby wie Fussball (auch im Verein)??? Siehe oben - je nachdem, was an Arbeitsbelastung zusammenkommt, wie hilfreich die Strukturen im Kollegium sind, wie sehr der Schulleiter der Fürsorgepflicht für Berufsanfänger nachkommt, etc etc. Das variiert von "Ich arbeite mich tot und schaff trotzdem nicht annähernd alles" bis hin zu "Ich hab drei Hobbies und vier Kinder!" Verein ist gut, weil man da feste Termine hat. Da neigt man dann auch in stressigen Phasen nicht dazu, sich selbst zu vernachlässigen, weil sonst die Mannschaft sauer ist.


    Viele behaupten Lehrer sei ein sehr angenehmer Beruf.. ich glaube nicht !
    Schade eigentlich - wieso willst du es dann machen? Diese Haltung würde ich überdenken...


    Und was ist angenehm?
    Wenn angenehm = locker/faul ist: vergiss es.
    Wenn angenehm = stress/konfliktfrei ist: vergiss es.
    Wenn angenehm = leicht ist: vergiss es.
    Wenn angenehm heißt, eine tolle Aufgabe mit viel Verantwortung und Abwechslung zu haben = ja! Trifft zu.
    Wenn angenehm heißt, mit spannenden jungen Menschen zusammen zu arbeiten - auch richtig.
    Da gäbe es noch viel zu sagen ... aber ohne Definition von "angenehm" ist das schwer.


    Wie sieht es mit der Vergütung aus (Besoldungstabelle)? Die gibt es im internet noch und nöcher. Unterscheidet sich von Lehramt zu Lehramt.


    Ist das ganze System überhaupt stabil? Welches ganze System? Stabil in was? Der Bematenstatus ist nicht so sicher, wie manche denken würden, das find ich aber auch gar nicht so schade. Schulen wird es immer geben. Lehrer werden immer gebraucht. Mit welchen Fächern und wo ist die andere Frage. Sicher ist, dass die Arbeitsbelastung eher steigt und zwar viel schneller als der Ruf der Lehrer als Vielschaffer.


    wohin geht die tendenz in der Zukunft? positiv oder negativ?Häh? Wessen Tendenz? Die der Schulen - des Lehrerseins - der Schüler - der Politik - der Finanzen - der Pädagogik - der Berufschancen...?
    Wie dem auch sei - es ist immer eine Frage der Sichtweise - nur positiv und nur negativ ist eh zu schwarzweiß.



    Was machen Lehrer in den Ferien? Sind sie auf Lehrgängen? Ja, auch. Je nach Fach/Land/Zusatzaufgaben/Motivation. Die mit den Korrekturfächern korrigieren. Manche fahren weg und korrigieren nicht so viel. Die, die schriftliches Abi haben, quälen sich in den Osterferien halb tot. In den Herbsferien korrigieren eigentlich alle. Weihnachtsferien ähnlich. Sommerferien sind halbwegs frei, es sei denn man muss neue Reihen vorbereiten, den alten Mist sortieren, neue Lektüren lesen, die Daten auf dem PC bereinigen etc ... Aber man steht in den Ferien halt später auf, arbeitet weniger Stunden und im eigenen Tempo. Da ist schon Erholung möglich. Von Lehrern mit ganz freien Ferien hab ich eigentlich seit Jahren nix gehört...



    :) Meike

    WE are the music-makers, and we are the dreamers of dreams,
    World-losers and world-forsakers on whom the pale moon gleams
    yet we are the movers and shakers of the world for ever, it seems.

    2 Mal editiert, zuletzt von Meike. ()

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