Unterrichtsbesuch Deutsch Kl. 5

  • Hallo,
    ich habe einen Unterrichtsbesuch in der 5. Klasse in Deutsch.
    (Schüler sind leistungsschwach; alle Schüler haben Deutsch als Zweitsprache)
    Ich bin aber sehr unzufrieden und unsicher, was die Stunde angeht.
    Thema: Gefühle
    Ziel: den vorhandenen Wortschatz aktivieren und erweitern


    So habe ich die Stunde aufgebaut:


    1. Vorlesen eines Gedichts zum Thema Gefühle
    2. Unterrichtsgespräch, über Gefühle (Welche Gefühle kennst doch noch? In welchen
    Situationen fühlst du dich so?
    -> Während die Schüle die nächste Aufgabe bearbeiten, schreibe ich einige Wörter, die sie
    im Unterrichtsgespräch genannt haben, auf Karten. Diese ordne ich dann an der Tafel zu
    (positiv, negativ, neutral)
    3. SuS bekommen Wortkarten in Gruppen. Sie sollen diese ordnen nach positiv, negativ,
    neutral und ihr Ergebnis an der Tafel präsentieren (dort einordnen und das Gefühl
    erklären können)
    -> an dieser Stelle gebe ich Wörter hinein, von denen man ausgehen kann, sich einige
    Schüler sie nicht kennen
    -> ich dachte daran Erklärungen auf Karten parat zu haben, falls die Gruppe nicht weiß,
    was das Gefühlswort bedeutet
    4. An der Tafel sind ca 10 Bilder von Kindern zu sehen mit unterschiedlichen
    Gesichtsausdrücken. Jeder Schüler soll sich ein Bild aussuchen und Stichwörter zu fg.
    Frage schreiben: Wie fühlt sich das Kind? Was könnte passiert sein?
    5. Einige Schüle lesen ihre Stichwörter vor. Der Rest der Klasse muss raten, um welches
    Bild es sich handelt.



    Soweit der Ablauf. Irgendwie bin ich mir nicht sicher, ob das reicht, zu wenig ist, nicht logisch aufgebaut etc.


    Hat jmd einen Tipp oder eine Meinung dazu? :)


    Vielen Dank!!!

  • Hallo,


    Ich denke es ist schwer, einen Stundenverlauf zu "bewerten", ohne die Ziele zu kennen. Ich würde anhand deines Verlaufs dein Ziel so einschätzen:


    Die Schüler können verschiedene Gefühle nennen und sie beschreiben.


    Das dürftest du damit erreichen!


    Vielleicht bist du unzufrieden, weil du auf der begrifflichen Ebene verbleibst. Gerade wenn es schwache Schüler sind wäre evtl. eine weniger kognitive Stunde reizvoll. Evtl. könnte man damit arbeiten, kurze Szenen zu spielen, Gefühle körpersprachlich auszudrücken und diese beim Gegenüber zu erkennen. Kommt aber halt wieder auf deine Zielsetzung an...

  • Hallo,


    ja sie sollen Gefühle benennen. Im Grunde ist es eine Stunde zu Aktivierung ihres vorhandenen Wortschatzes und dessen Erweiterung zu dem Thema. Ist das denn als Ziel zu "niveaulos"?
    Momentan habe ich die Stunde vor meinem gesitigen Auge und wüsste nicht, wo ich das szenische Spielen einbringen soll. Zumal ich der Auffassung bin, sie sind noch nicht soweit, dass es nicht chaotisch wird. Bei vielen wäre die Hemmschwelle zu hoch...vor allem, wenn noch fremde Leute im Klassenraum sitzen. Usprünglich war das auch eine Idee von mir und ich würde es so gerne einbinden, nur ist mir das Risko zu hoch...
    Danke :)

  • Ich verstehe nicht ganz, dass du die Wörter an der Tafel ordnen willst (pos., neg., neutral) und die SUS auch noch mal ordnen sollen.
    Fände eine szenische Umsetzung auch besser, du müsstest das halt mal machen und sehen wie es läuft. Wenn es gut klappt, kannst du es im UB einsetzten. Man sollte nie was Neues im UB machen.

    Wir helfen einem Menschen mehr, wenn wir ihm ein günstiges Bild seiner selbst vorhalten, als wenn wir ihn unablässig mit seinen Fehlern konfrontieren.
    A. Camus

    • Offizieller Beitrag

    Szenischen Spielen in einer UB Situation finde ich für eine lernschwache 5. Klasse eine Überforderung.


    Im Prinzip find eich die Stunde solide und sie erweitert mit Sicherheit den Wortschatz.


    Ich finde es nur schade, ein Gedicht am Anfang einfach mal vorzulesen und dann damit gar nicht zu machen. Solche Einstige sind recht zweckfrei, wenn man sie verpuffen lässt. Frag doch die Kinder mal, welche Gefühle im Gedicht beschrieben werden und ob sie sich auch mal so ähnlich gefühlt haben (wenn's jetzt nicht gar zu schreckliche sind, ich kenn das Gedicht ja nicht), und wann... da können sie auch schon ihr eigenes Gefühlsvokabular benutzen und über sich selber sprechen. Dafür würde ich den abgelösten Schritt zwei weglassen oder unauffällig vom Gespräch über das Gedicht dazu überleiten.

    WE are the music-makers, and we are the dreamers of dreams,
    World-losers and world-forsakers on whom the pale moon gleams
    yet we are the movers and shakers of the world for ever, it seems.

  • Hallo,


    Zitat

    Szenischen Spielen in einer UB Situation finde ich für eine lernschwache 5. Klasse eine Überforderung.


    Das würde ich so nicht sagen. Szenisches Spielen kann GERADE für kognitiv schwächere Schüler bzw. Schüler mit Sprachproblemen ein hervorragender Zugang sein.
    Und gerade im UB kann ich das doch prima begründen.

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