kurzfristige Bewerbung für ein Lehramt als Seiteneinsteiger

  • Hallo zusammen,


    kurz zu meinem Weg in den Seiteneinstieg:


    auf Grund der Wirtschaftskrise - insbesondere in der Automobilbranche - wurde mein Vertrag bei einem Betrieb aus der Automobilbranche nicht verlängert. Ich habe diese Situation genutzt, um über meine weitere berufliche Karriere und Ansprüche an einen erfüllten Job neu zu überdenken. Ich habe mich für den Lehrberuf entschieden und im neuen Jahr angefangen mich darüber zu informieren.


    Ich war überrascht, dass ich meine Anerkennung so schnell und unbürokratisch bekommen habe. Ich habe die erste Staatsprüfung für das Lehramt an Berufskollegs in NRW für die Fächer Elektrotechnik und Mathematik.


    Zu meinem Glück habe ich auch eine Stelle gefunden für den berufsbegleitenden Vorbereitungsdienst an einer Berufsschule für das Fach Elektrotechnik.


    Die Bewerbungsfrist läuft Mittwoch ab und möchte mich gerne für diese Stelle bewerben. Leider kenne ich bisher wenig über Bewerbungen/ Vorstellungsgespräche für Lehrberufe (insbesondere als Seiteneinsteiger) .


    Ich bin sehr dankbar für Tipps und Ratschläge.


    Danke


    Bluemey

  • Hallo,


    umi


    Ich habe Elektrotechnik an der Universität studiert (Schwerpunkt Nachrichtentechnik)


    @golum


    Danke!


    Wie kleidet man sich eigentlich richtig bei einem Vorstellungsgespräch an einer Schule. In der Industrie is eigentlich Anzug immer pflicht. Ich denke das könnte overdressed für eine Schule sein?!


    Gibt es was zum Thema Bewerbungsschreiben? Habe nichts passendes gefunden.


    Danke und Gruß


    Bluemey

  • Hallo Bluemey,
    herzlichen Glückwunsch für die Anerkennung und viel Glück beim Auswahlgespräch!


    Ein Anzug wäre wirklich overdressed, Eine Ausnahme wäre vielleicht das Berufskolleg für Wirtschaft und Verwaltung :-).


    Beim Bewerbungsschreiben reicht eigentlich ein solides Anschreiben (Ausschreibungsnummer im Bezug nicht vergessen), Lebenslauf und Zeugnisse. Vielleicht solltest du den Jobverlust nicht zu sehr betonen sondern mehr Gewicht auf andere Gründe legen warum du Lehrer werden möchtest!!


    Tipp: jede Schule hat ein eigenes Schulprogramm. Fahre so schnell wie möglich bei der Schule vorbei, stell dich als Bewerber vor und frage nach diesem Programm!


    Mach dir auch Gedanken wie du dich in der Schule sonst noch einbringen könntest. Vielleicht kennst du ja Firmen die Schulpraktikanten aufnehmen etc.


    Sei dir aber auch bewusst das der Lehrerjob ein Knochenjob ist. Die „lieben Kleinen“ sind SEHR anstrengend und viele sind im wahrsten Sinne unerzogen. Den Unterricht den du von früher noch kennst -Frontalunterricht und die Schüler arbeiten mit- funktioniert so heute nicht mehr.


    Viel Erfolg,
    Textmarker

  • Hallo,


    witzig, das ganze. Die selbe Frage hatte ich vor ein paar Tagen per PN gestellt bekommen.


    Die selbe Antwort:
    Beim Bewerbungsgespräch (im Seminar und auch schon vorher mal in der Schule) hatte ich zwar eine ordentliche schwarze Jeans, ein Hemd und ein (legeres) Jackett an; das ganze war aber eher "Studienrat-Stil" und kein Business-Look, also auch ohne Krawatte.
    Das war recht passend, da die Ausbilder etc. auch "normal" erschienen waren.
    Ich denke, das reicht; ein zu feiner Anzug erschien mir damals nicht passend zu sein.


    Bewerbungsschreiben erübrigt(e) sich (für mich) bei uns RLP, da es einen Vordruck (gab und) gibt. ;)


    Was in jedem Fall hilfreich ist: Geh schon vor dem Bewerbungsgepräch im Seminar in eine Schule und schau dir das Lehrerleben an! Zum einen kannst du dann schon ein bisschen in einem Gespräch mit der Schulleitung für das offizielle Gespräch üben und zum anderen kannst du mit deinem Praktikum im offiziellen Gespräch eventuell punkten.
    In RLP bekommst du Kontakte zu Schulen für ein Praktikum über die ADD vermittelt. In NRW über das RP???


    ET mit NT hatte ich auch studiert; so ähneln sich die Wege!
    Du wirst zwei harte Jahre vor dir haben, aber das Ergebnis lohnt sich :D
    Mehr zu dem, was dich erwartet: hier in mehreren Antworten sehr ausführlich dargestellt.


    Viel Erfolg! Golum

    Einmal editiert, zuletzt von golum ()

  • @ textmarker:


    Danke für deine Tipps.


    Die Bewerbung muss ich allerdings morgen schon abgeben. Ich habe jedoch auf der Webseite der Schule ein "Leitbild" gefunden, welches ungefähr die gleichen Inhalte wiederspiegelt.


    Die Schule ist auch zufällig in der gleichen Stadt wie meine Firma. Ich werde den Hinweis mit den Schulpraktikanten bzw. irgendeine Kooperation sicherlich bringen.


    Mir ist schon bewusst, dass Lehrerberuf hart wird, zumahl ich das Referendariat berufsbegleitend machen werde. Ich denke jedoch. dieser Beruf wird mich mehr erfüllen und auch mehr zu mir passen als der "Ingenieur in der Entwicklung".


    @ golum:


    Danke für deiner Kleider-Tipps. Denke werde auch legere hin gehen.


    Zu einem Praktikum werde ich es wohl nicht mehr schaffen. Bewerbungsfrist ist Morgen und die Einstellung ist der 01.02.2009. Wenn ich so bedenke, dass ich vom Start meiner Bemühungen (1. Telefonat mit der Bezirksregierung, mitte letzte Woche) bis zu einer Mögliche Einstellung, ganze 3,5 Wochen nur vergehen, dann geht mir das doch zu scnell : 8o


    Das gleich studiert wie ich! Unterrichtest du auch Mathe und Elektro?

  • Hallo Bluemey,


    ja, meine Fächer sind auch ET und Mathe.
    Das geht echt ziemlich schnell bei dir! Ich hatte vom ersten Telefonanruf bei der ADD bis zur Einstellung etwas mehr als ein Jahr gebraucht (ok, musste das ganze mit dem Job koordinieren, ohne dass es in der Firma vor meiner Kündigung auffiel und hatte halt das Praktikum in einer Schule und einige Gespräche etc gehabt...).


    In jedem Fall: Viel Erfolg und starke Nerven!


    Golum


    PS: Man überlebt's :)


    PPS: ;) Ich hatte auch schon vor langer Zeit gemerkt, dass ich zwar den Titel Dipl.-Ing. trage, aber kein Ingenieur bin. Hätte ich den Umstieg nicht gewagt, hätte ich wohl mein ganzes Berufsleben im falschen (Ingenieurs-)Job mit der verpassten Chance gehadert. -> nur Mut

  • Also "Ingenieur in der Entwicklung" hört sich doch auch interessant an.


    Immer technische Probleme lösen zu dürfen, das ist doch das, worauf viele Ingenieure lust hätten, aber stattdessen eher ppt- und Excel-Dateien erstellen, als "hart" an der Technik zu arbeiten.


    Hinzu kommt, das ein 8-Stunden Bürojob wahrlich Wellness ist, im Vergleich zum Lehrerjob mit seiner 50-60 Stundenwoche.


    Jeder Job hat seine Haken und Ösen.


    Wichtig ist auch noch zu überlegen, ob man verbeamtet werden kann, denn die Bezahlung nach TV-L ist deutlich geringer als die Beamtenvergütung.


    Gruß


    E_T

  • Zitat

    Also "Ingenieur in der Entwicklung" hört sich doch auch interessant an. Immer technische Probleme lösen zu dürfen, das ist doch das, worauf viele Ingenieure lust hätten, aber stattdessen eher ppt- und Excel-Dateien erstellen, als "hart" an der Technik zu arbeiten.


    Anders gesagt: Es gibt auch Ingenieure, die es hassen, im Alltag nur mit Technik zu arbeiten/technische Probleme zu lösen; die bei der Wahl ihres Studiums daneben gegriffen haben; die es (fast) zu spät gemerkt haben, dass die Arbeit mit Menschen interessanter ist; die die Chance haben, den beruflichen Fehlgriff zu korrigieren. ;)


    Zitat

    Hinzu kommt, das ein 8-Stunden Bürojob wahrlich Wellness ist, im Vergleich zum Lehrerjob mit seiner 50-60 Stundenwoche.


    Das habe ich auch so erlebt. Der Lehrerjob verlangt viel mehr ab als der Job in der Firma... aber das ist es wert! :)


    Zitat

    Wichtig ist auch noch zu überlegen, ob man verbeamtet werden kann, denn die Bezahlung nach TV-L ist deutlich geringer als die Beamtenvergütung.


    Und genau das ist ein existenzielles Problem (Raten fürs Häuschen etc.), wenn die Altersgrenze überschritten ist. Durch TVL wird es in Zukunft schwieriger sein, ältere Ingenieure für die Aufgabe zu gewinnen, wenn diese nicht restlos davon überzeugt sind oder keine andere Alternative mehr sehen.


    !edit!: Das Land RLP hat jedes Jahr einen gewissen Spielraum für Verbeamtungen über der Altersgrenze. Dringend benötigte "Spezialkräfte" (ET-Lehrer zur Zeit) können so auch noch über 40 in den Genuss des Beamtentums kommen, um sie zu halten. Wichtig: "können"


    Gruß,
    Golum

    Einmal editiert, zuletzt von golum ()

  • Hallo,


    @ E_T:


    Zitat

    Hinzu kommt, das ein 8-Stunden Bürojob wahrlich Wellness ist, im Vergleich zum Lehrerjob mit seiner 50-60 Stundenwoche.


    8-Stunden Bürojobs gibt es eher weniger als Entwickler oder Ingenieur. Meistens hat man ebenfalls ein 50 oder mehr Stunden Woche. Kurz vor Projektabgabe kann es auch mal viel mehr werden und man kann froh sein, wenn man seinen Schlaf bekommt. Ein Bürojob kann ich gar nicht mit Wellness vergleichen. Vergleiche wir mal den Bewegungsspielraum
    in einem Bürojob: man sitzt mehrer Stunden am Stück vor dem Rechner; Schlecht für den Rücken; schlecht für die Augen; schlecht für die Gelenke (keine ergonomische Eingabe an der Tastatur) wenig Bewegung. Als Lehrer hat man da mehr Bewegungsspielraum. Abwechslungsreiche Phasen der Bewegung. Ich denke ein Teil der 50-60 Stunden kann man sich zumindest auf die Woche aufteilen und zuhause erledigen. Ich kann man mir auch vorstellen, dass man mit mehr Erfahrung keine 60 Stundenwoche mehr hat. Wie entstehen denn überhaupt 60 Stunden als Lehrer?


    Zitat

    Also "Ingenieur in der Entwicklung" hört sich doch auch interessant an.


    Ja Tatsache, hört sich echt gut an. Jedoch sieht die Arbeit etwas anders aus:


    Man hat mehr mit mangelnder Kommunikation, Falschaussagen, unklare Bestimmungen, Machtkämpfe, interne Konkurrenz mit Kollegen, Psychologie, Politik und wenig Transparenz zu kämpfen. Die technischen Probleme treten dabei eher in den Hintergrund. Die Naivität, ich löse technische Problem an der Arbeit, die man aus dem Studium mitnimmt, entgegnen die meisten schon nach ein paar Monaten mit der Realität.


    Zitat

    Wichtig ist auch noch zu überlegen, ob man verbeamtet werden kann, denn die Bezahlung nach TV-L ist deutlich geringer als die Beamtenvergütung.


    Ja TV-L ist nicht gerade viel, obwohl man natürlich damit gut auskommt. Aber zum Glück bin ich unter 35 (Verbeamtungsgrenze NRW). Die Tatasche, dass man eine private Krankenversicherung bekommt wird ja auch immer wichtiger.


    Nun habe ich die Bewerbung heute abgeschickt. Mal schaun, was mich da erwartet.


    Vielleicht noch ein paar Hinweise zum Bewerbungsschreiben als Seiteneinsteiger (meine Variante):


    1 Absatz: Erfahrungen aus der Industrie 2-3 Sätze
    2 Absatz: Gewinnbringender Einsatz dieser Erfahrungen in der Schule 2-3 Sätze
    3 Absatz: Evt. Erfahrungen in Pädagogik oder Erwachsenenbildung 2-3 Sätze
    4 Absatz: Formal: Anerkennung über die erste Staatsprüfung
    ...


    Gruß


    Bluemey

  • Zitat

    Original von Bluemey
    Wie entstehen denn überhaupt 60 Stunden als Lehrer?


    In etwa so:


    Unter der Woche:


    8:00 bis 15:00 Uhr Unterricht, Materialien kopieren, Gespräche führen,
    15:00 bis 17:00 oder 18:00 Uhr Konferenzen, Verwaltungsaufgaben erledigen, Klassenarbeiten korrigieren, Gespräche führen, Nachschreibtermine beaufsichtigen, Praxisbesuche machen, etc.
    20:00 bis 24:00 Uhr Unterricht vorbereiten, Klassenarbeiten korrigieren, Noten überlegen, Zensurenkonferenzen vorbereiten,


    Am Wochende:


    je nach Bedarf Unterricht vorbereiten und vor allem: KORRIGIEREN!


  • Na, wenn ein Bürojob Wellness ist, dann besteht doch ein großer Teil des Lehrerberufs (nämlich der oben beschriebene) daraus :D


    Ich finde es immer goldig, wenn Lehrer sich so gebärden, als seien sie die einzigen, in deren Job so etwas wie Stress auftritt. Ich hatte diesbezüglich auch schon ziemlich heftige Diskussionen, weil mir einfach nicht einleuchtet, warum ein Lehrer mehr belastet sein soll als etwa ein Notarzt. Auch Großraumbüro ist 8 Stunden am Tag alles andere als Erholung.


    Naja, klappern gehört zum Handwerk ;)


    Bluemey, ich kenne auch ein paar Seiteneinsteiger (ich fange damit in Kürze an) und wenngleich sie alle den Vorbereitungsdienst als stressig schildern: Letztlich sind sie zufrieden mit ihrem neuen Job. So wie ich die meisten meiner Kolleginnen und Kollegen als ganz entspannt und viele sogar als ausgesprochen fröhlich erlebe. Und was die Vorbereitungszeit angeht, bei mir hat die sich schon im Verlauf eines Jahres drastisch reduziert. Man nennt dies Routine.


    Ich hatte mein Vorstellungsgespräch vor Kurzem. Da ich schon als Vertretung an der Schule tätig bin, war es eine Art Heimspiel.


    Du wirst gefragt, warum du Lehrer werden willst und wie du dir diese Tätigkeit vorstellst, welche Erfahrungen du einbringen kannst und ob du im Team arbeiten kannst. Keine überraschenden Fragen also.


    Ich wünsche dir viel Erfolg!

  • Zitat

    Original von Piksieben
    Na, wenn ein Bürojob Wellness ist, dann besteht doch ein großer Teil des Lehrerberufs (nämlich der oben beschriebene) daraus :D


    Ich finde es immer goldig, wenn Lehrer sich so gebärden, als seien sie die einzigen, in deren Job so etwas wie Stress auftritt. Ich hatte diesbezüglich auch schon ziemlich heftige Diskussionen, weil mir einfach nicht einleuchtet, warum ein Lehrer mehr belastet sein soll als etwa ein Notarzt. Auch Großraumbüro ist 8 Stunden am Tag alles andere als Erholung.


    Naja, klappern gehört zum Handwerk ;)


    Ich habe nie behauptet, dass andere Jobs stressfreier sind. Und Lehrer gebärden sich so, weil das Klischee eben anders geht (alles easy und nix zu tun), und genau dieses Problem war Ausgangspunkt meines Beitrages. Ich jedenfalls arbeite im Moment eher mehr als meine gleichfalls akademisch gebildeten und in entsprechenden Berufen arbeitenden Brüder. By the way: Großraumbüro 8 Stunden am Tag und Feierabend ist dann meiner Meinung doch was anderes als Schule und Heimbüro 10 - 12 Stunden am Tag. Aber Mathematik und Informatik unterrichten ist ja scheinbar eh ne andere Nummer als z.B. Englisch oder Deutsch. Frag mal deine Kollegen, die solche Fächer unterrichten.


    ein klappernder CKR, der gerade Praktikumsberichte korrigiert

  • Zitat

    Original von Bluemey
    - wurde mein Vertrag bei einem Betrieb aus der Automobilbranche nicht verlängert.


    Ja, von Karmann und Balda aus NRW sind in letzter Zeit viele zu uns ins Unternehmen gewechselt ;)


    Viel Erfolg, malvinas2

  • Nun ja,


    wenn ich sechs Klassen habe mit je 25 Schülern und muss drei Klausuren pro Halbjahr schreiben und wenn ich 20 Minuten für die Korrektur benötige sind es 270 Stunden im jahr nur für Korrekturen also vier Wochen a 40 Stunden nur Korrigieren.


    Im Büro sind die Pinkelpausen und das Gespräch mit dem Kollegen Arbeitszeit. Ich kann jederzeit mal kurz aufstehen und mich bewegen oder zum Getränkeautomaten gehen und mir etwas holen.


    Wenn man Gleitzeit hat, kann recht flexibel gehen und kommen, habe z.B des öfteren im Sommer um drei Uhr das Büro verlassen und bin mit den Kindern um vier Uhr schwimmen gegangen.


    Eine regelmäßige Mittagspause mit einer ordentlichen Kantine.


    Wenn ich mich ausstempel, bleibt die Arbeit im Büro und ich mache zuhause andere Dinge.


    Als Lehrer ist man immer versucht noch etwas zu machen weil die Arbeit einen immer im heimischen Büro anschaut.


    Es gibt ja Studien die belegen das Lehrer über das Jahr gesehen genausoviele Stunden arbeiten wie vergleichbare Angestellte.


    Das Problem ist nur, dass durch die Ferien während der Schulzeit immer Spitzenbelastungen auftreten.


    Ich drehe doch als Motor lieber kontinuierlich bei 3000 U/Min als das ich eine Zeit bei 6000 U/Min laufen muss und die andere Zeit werde ich abgeschaltet.


    Hinzu kommt, dass die Schüler immer schwieriger werden. Pädagogische Arbeit bestimmt immer mehr den Unterricht. Das kann natürlich je nach Schulform und Alter start schwanken.


    Welcher Lehrer kommt schon, sagen wir mal mit einer Zeit von 8 Uhr bis 17 Uhr in der Woche für seine Arbeit aus, der Beschäftigte in der Industrie, wenn er keinen AT-Vertrag, erledigt seine Arbeit in dem Zeitrahmen. (Ich unterstelle für den Vergelich immer ein größers Unternehmen und keine "kleine Klitsche")


    Und man darf eines nicht vergessen, viele Lehrer (Seiteneinsteiger ausgenommen) haben letztlich auch keine Alternative auf dem Arbeitsmarkt und müssen sich in dem Job auch irgendwie einrichten.


    Schaut man sich den Bereich der Seiteneinsteiger an, sieht die Sache schon ganz anders aus.


    Also damit das ganze jetzt nicht zu Einseitig ist, der Lehrer job kann auch ganz nett sein, leidet aber generell unter der hohen Arbeitsbelastung während der Schulzeit. Sicherlich wird diese Arbeitsbelastung auch ganz individuell empfunden.


    Gruß


    E_T

  • Zitat

    Original von E_T


    Es gibt ja Studien die belegen das Lehrer über das Jahr gesehen genausoviele Stunden arbeiten wie vergleichbare Angestellte.


    Es gibt Studien, die sagen, dass Lehrer sogar mehr arbeiten als vergleichbare Angestellte / Beamte.

  • Ja, und wenn man dann bedenkt, dass die Bezüge von den Bezügen der Bundesbeamten abgekoppelt wurden, zum Nachteil der Landesbeamten natürlich (Es sind schon einige Euro Unterschied), das es bei der Beihilfe zur Krankenversicherung auch Einsparungen gibt usw. uns sich dann mal den wirklichen Stundenlohn anschaut, dann fragt man sich wirklich wofür man noch arbeiten geht.


    Und dann kommt immer das gesülze: Das ist Stöhnen auf hohem Niveau!


    Na ja ich will jetzt mal aufhören mit dem meckern.


    Gruß


    E_T

  • Zitat

    Original von CKR


    Es gibt Studien, die sagen, dass Lehrer sogar mehr arbeiten als vergleichbare Angestellte / Beamte.


    Mag alles sein.


    Aber auch in anderen Berufen gibt es belastende, lange Arbeitstage, anstrengende Kundschaft, Spitzenzeiten, große Verantwortung, Überstunden, und und und. Es soll sogar Berufe mit Nachtschichten geben 8o


    Und bitteschön, auch in der Schule kann ich mal aufs Klo gehen. Oder mal abschalten oder rumquatschen und manchmal fällt sogar was aus.


    Ich will niemandes Leistungen schmälern, aber manchmal kann ich verstehen, dass manche Leute nicht gut auf Lehrer zu sprechen sind. Wenn man sich einen "Bürotag" so lässig vorstellt, dann sollte man das vielleicht einfach mal ausprobieren. Das hat nämlich nichts mit "Büro" oder "nicht Büro" zu tun, sondern mit dem, was man so macht.


    Dass viele Lehrer keine wirkliche Jobalternative haben, spricht nicht für eine besondere Härte im Job. Aber im Gegensatz z. B. zu Selbstständigen haben sie einen zuverlässigen Zahlungseingang und können kaum gekündigt werden. Das ist mehr als manch einer auf dem Arbeitsmarkt heute zu erwarten hat.


    Ich finde es halt doof, einem Seiteneinsteiger als Erstes mitzuteilen, dass er jetzt erst mal richtig ans Arbeiten kommt - als hätte er sein bisheriges Berufsleben in der Wellness-Oase verbracht.


  • Ich sage auch gar nicht, dass in anderen Berufen wenig gearbeitet wird. Ich möchte aber auch betonen, dass im Lehrerjob eben auch gearbeitet wird. Und zwar viel und nicht wenig. Ich habe schließlich erst durch folgende Frage, welche mir eher von idealen Vorstellungen und Klischees geprägt zu sein scheint, überhaupt damit angefangen:


    Zitat

    Original von Bluemey
    Wie entstehen denn überhaupt 60 Stunden als Lehrer?

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