the drama handles about...

  • Oh my gawd!!!
    LK Englisch S3 Vorabi


    "The drama .... written by William Shakespeare ... handles about the convincing of C. by his mother to go outside and answer for what he had done. The arguments to go outside are given by his mother."


    1. Mein Ziel, heute noch eine Klausur durchzukorrigieren rückt in immer weitere Ferne.
    2. Kennt ihr sowas aus euren LKs?
    3. Die Schülerin macht mir ohnehin das Leben schwer. Wie ruhig bleiben und nicht überreagieren?
    4. Wenn das Niveau so niedrig bleibt - zum Abi zulassen oder hart bleiben? (Sie ist auch meine Tutandin)


    in a state of shock


    klöni

  • Im Leistungskurs ist das schon hart ... wenn das kein einmaliger Ausrutscher war.


    Ich hatte mal einen Schüler, der - es ging um den Fortschritt der Medizin - was von "life preserving measures" schreiben wollte, aber dann "life preventing measures" schrieb ...


    Ich kann da eigentlich sehr gut ruhig bleiben, denn
    a) nehm ich Fehler nicht persönlich
    b) weiß der Schüler ja meist, dass er nicht so besonders gut in einem Fach ist - ist ja grad im LK nicht die erste Arbeit, die er/sie zurück bekommt
    c) versuche ich strikt zwischen "der Schüler macht mir das Leben schwer" und "der Schüler kann oder kann nicht Englisch" zu trennen - das schaff ich auch meist (oder meinst Du mit "Leben schwer machen" auch das Leistungsniveau und nicht das Verhalten?)


    Ich entscheide gar nicht, ob jemand zum Abi zugelassen wird, oder nicht (bzw. ich entscheide das nur indirekt über die Noten, die ich vergebe). Entweder der Schüler hat eine bestimmte Anzahl von Punkten insgesamt - dann wird er/sie zugelassen - oder er/sie hat sie nicht - dann gibt's keine Zulassung. Die Punkte in einer Klausur vergebe ich nur nach meinem Eindruck von der Leistung in dieser Klausur. Ich kenne die Punktestände in anderen Fächern nicht einmal und kann so gar nicht erst beurteilen, ob der Schüler mit dieser oder jener Punktzahl in der Klausur jetzt zugelassen wird, oder nicht.


    Falls Du in Deinem Bundesland da mehr Einflussmöglichkeiten hast - ich würde jeden Schüler, bei dem es rechnerisch möglich ist, dass er das Abitur schafft, auch zulassen ... mitunter erlebt man da schon Überraschungen.

  • Nighthawk


    Oh, hallo, ist ja doch noch jemand am Samstagabend bei der Arbeit...
    Danke für die Einschätzung.


    Zitat

    c) versuche ich strikt zwischen "der Schüler macht mir das Leben schwer" und "der Schüler kann oder kann nicht Englisch" zu trennen - das schaff ich auch meist (oder meinst Du mit "Leben schwer machen" auch das Leistungsniveau und nicht das Verhalten?)


    Mit "Leben schwer machen" meine ich v.a. ihr Verhalten im Kurs (spricht nur deutsch, bringt kein Wörterbuch mit, wenn ich mich weigere, für sie zu übersetzen, verdreht sie die Augen, fängt an hinter meinem Rücken über mich zu reden [in German of course] etc.), was ich auf ihr Leistungsniveau zurückführe.


    Was die Zulassung betrifft: Bei uns gibt es die Regelung, dass ein Schüler im LK als Durchschnitt der 3 Semesternoten 5 Punkte erreicht haben muss.


    Ich denke, rein rechnerisch kann sie es schaffen. Ich will ihr deshalb keine Steine in den Weg legen. Mein Eindruck von ihrer Leistung in dieser Klausur und von ihren Leistungen im Kurs (und ich meine hier wirklich die Leistungen und nicht ihr Verhalten) ist der, dass sie sich z.Z. auf dem Niveau Klasse 8 oder 9 bewegt, also im Fach Englisch noch nicht die "Reife" erlangt hat, die sie durchs Abi befördern soll.

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe eigentlich immer nur einen, höchstens zwei solcher "the drama handles about" - Kandidaten im Kurs. Und - ich muss es sagen, weil es nunmal immer so war - die haben in genau allen Fällen Sport als zweiten LK. Und im Kurs in der 11 meist gerade mal 5 Punkte als Vornote. Mit ner schlappen 4- in Englisch LK zu wählen ist nicht so die Brülleridee - allerdings haben wir in Hessen leider die Regel, dass ein LK eine Fremdsprache oder eine NaWi sein muss - und wenn die in den anderen in Frage kommenden Fächern dann eben auch nur 5 Punkte haben... naja, ihr wisst ja, wie das dann ist... was sollen se denn dann machen, hilft ja alles nix.


    Diese Kandidaten können sich dann grundsätzlich nicht mehr erinnern, worauf ich mich beziehe, wenn ich beim xten Beratungsgespräch sage "welche von den Tipps und Arbeitsmaterialien, die ich Ihnen zur letzten/vorletzten/vorvorletzten Klasure beigelegt habe, haben Sie denn schon umgesetzt / verwendet?" (Ich lege jedem Schüler gezielt Materialien und Tipps / Rezepte zum Umgang mit bestimmten Problemen in Klausuren bei).
    Und eben diese Kandidaten lächeln dann charmant und sagen "Vor'm Abi setz ich mich damit auseinander - schwör!" Nicht, dass ich nicht 48tausend Mal erklärt habe, dass Sprachenlernen in einer crash-Aktion 6 Wochen vor dem Abi so einfach nicht funktioniert.


    Übberreagieren muss ich da aber nie und bleibe per se gelassen: es ist ja nicht so, dass Schüler gerne schwach sind. Schwächen sind nix, was die sich zum Lehrerärgern ausdenken. Wenn sie zusätzlich faul sind oder lieber feiern oder Fußball spielen, ist es deren Sache, wenn sie durchs Abi plumpsen. Wenn sie sich abstrampeln und trotzdem auf keinen grünen Zweig kommen, versuche ich zu helfen, wo ich irgend kann - Wunder wirken kann ich allerdings auch nicht. Dann tun sie mir leid - aber aufgregen (im "ärgern"-Sinne) tun sie mich nicht. Warum auch.


    Die Zulassungsfrage hängt bei uns Hessen einfach an einer Punktegrenze - da hab ich als Tutorin grad gar nix mit zu tun...


    (oh edit, hat sich überschnitten: wenn sie eine Leistung im Wert von 5 Punkten erbringt, würde ich ihr die auch geben. Ihr doch relativ unsägliches Verhalten hat mit ihrer Leistung erstmal nix zu tun. Abi soll sie halt probieren - entweder schafft sie's, oder nicht...)

    WE are the music-makers, and we are the dreamers of dreams,
    World-losers and world-forsakers on whom the pale moon gleams
    yet we are the movers and shakers of the world for ever, it seems.

  • meike


    Zitat

    (Ich lege jedem Schüler gezielt Materialien und Tipps / Rezepte zum Umgang mit bestimmten Problemen in Klausuren bei).


    Sind das Materialien aus einem bestimmten Buch?

  • Zitat

    Original Meike.: Ich habe eigentlich immer nur einen, höchstens zwei solcher "the drama handles about" - Kandidaten im Kurs. Und - ich muss es sagen, weil es nunmal immer so war - die haben in genau allen Fällen Sport als zweiten LK.


    Ich habe derer - ungelogen - etwa 10, also fast die Hälfte des Kurses. Die sitzen dann da und verlangen, dass man für sie - da sie ja die Mehrheit darstellen - die Anforderungen auf ihr Niveau senkt.
    Die anderen 25% sind so Mittelmaß, der Rest wirklich "top of the pops", an Kunst und Literatur interessiert, politisch informiert, kritisch und reflektierend.


    Ich find's sehr schwierig mit dieser Heterogenität im Kurs und v.a. dieser Masse an teils mediokren teils wirklich begriffsstutzigen und ständig überforderten und deshalb frustrierten Leuten umzugehen.


    Meine Schwachen haben als 2. LK - neben Sport - Spanisch als neue Fremdsprache oder Kunst.


    Meinst du mit "selbst Erarbeitetes" selbst erstellte Arbeitsblätter zur Grammatik und diese "How to...(write a comment, e.g.)" -Geschichten?

  • Neulich in der Deutsch-LK-Klausur (sinngemäß)
    "Da konnte selbst Posa nix mehr machen... "
    "Dem König sein Sohn..."


    Als mich betreffende Person dann noch fragte, wie man das denn wohl anders schreiben könnte, bin ich fast vom Glauben abgefallen. Ich konnte es mir nicht verkneifen, sie zu fragen, was sie bewogen hat Deutsch als LK zu nehmen. Unpädagogisch, ich weiß...

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Meinst du mit "selbst Erarbeitetes" selbst erstellte Arbeitsblätter zur Grammatik und diese "How to...(write a comment, e.g.)" -Geschichten?

    Auch, aber eigentlich eher Tipps zum strukturierten Umgang mit Fehlern, Lerntipps, Zeitplanungstipps, Materialtipps, Grundregelsammlungen (zum Beispiel Interpunktion) und vermischte Wie-bereite-ich-mich-auf-eine-Klausur-vor-Tipps, auch Kauftipps für PC-Trainer und Links zum Üben.


    Zitat

    Neulich in der Deutsch-LK-Klausur (sinngemäß)
    "Dem König sein Sohn..."


    Neulich in einer Matheklausur, die mein Mann grad korrigiert:
    "Der Kurve ihr Graph..." :D
    "Da hat der Graph einen Höhepunkt!" :D:D


    Sage noch einer, dass Mathemathik keinen Spielraum für sinnliches Erleben lasse...


    *wegduck*

  • Zitat

    Meike: Auch, aber eigentlich eher Tipps zum strukturierten Umgang mit Fehlern, Lerntipps, Zeitplanungstipps, Materialtipps, Grundregelsammlungen (zum Beispiel Interpunktion) und vermischte Wie-bereite-ich-mich-auf-eine-Klausur-vor-Tipps, auch Kauftipps für PC-Trainer und Links zum Üben.


    Und die legst du dann als Extrablatt mit in das Klausurheft bzw. tackerst es mit an die losen Zettel?


    Sind die Informationen sehr umfangreich oder beschränkst du dich dann auf eine Seite bzw. einen Übungs-Link?

    • Offizieller Beitrag

    Bei uns schreiben die Schüler nicht in Hefte sondern auf Doppelbögen, und da leg ich das rein - je nach Problemlage zwischen einer und zehn Seiten...

  • Oh....ich mag auch nimmer. Hab grad meine Korrekturen fertig bekommen. Bei manchen fragt man sich, wo die waren...die letzten paar Wochen, oder gar Jahre. Wir haben am Freitag 40 Minuten "Silent Writing" gehabt. Die Planung hatten sie in der vorigen Stunde gemacht, wir hatten ziemlich viel zusammen vorbereitet. Und was schreibt einer meiner Schueler in dieser Zeit?


    "One day in the woods there was a grim reaper partoling the woods and was really scary. If you see the grim reaper you DIE! so watch out. ...
    and if it screams you get a curse and will die at the next full moon.
    I go to sleep and have a night mare! Then I wake up and I'm lost forever. Then a demon chases me and I find a sword and stabb him. He dies.
    Then the grim reaper returns to his castle and tracks down people. He gets on his dragon and chases me. I go in too a cave and I see faintly a lost person and he walks away. He is sucked into goo and dies. I see the grim reaper and die.
    I came back as a grim reaper."


    :mad::schreck::haudrauf: Mir fehlen die Worte. Selbst die Worte zur Korrektur fehlen mir. Unter seinem Text steht jetzt nur: "T., please come and see me."


    Ja, er ist erst 9. ABER wir machen jetzt seit 4 Wochen VCOP (Vocabulary, Connectives, Openers, Punctuation) und basierend auf seinen Ergebnissen aus der vorigen Schule sollte er wesentlich besser sein. Obwohl, ich geb's ja zu...seine letzte Geschichte war einfach nur furchtbar. Das war ein langes Telefongespraech ueber's Handy und machte ueberhaupt Null Sinn. (Seit ich "direct speech" fuer den Grossteil meiner Klasse verboten habe sind ihre Geschichten besser geworden.)

  • Zitat

    Ich find's sehr schwierig mit dieser Heterogenität im Kurs und v.a. dieser Masse an teils mediokren teils wirklich begriffsstutzigen und ständig überforderten und deshalb frustrierten Leuten umzugehen.


    Reich mir die Flosse...


    Ich dachte schon, dass unser jetztiger 13er Jahrgang grottig sein (rund 22% haben von denen schon in 12.1 oder 12.2. die Ehrenrunde angetreten oder die Schule gewechselt). Jahaha, nächstes Jahr wird aber noch feiner: der jetztiger 10er ist sub-mediokre und dazu das, was Du oben schreibst, gebündelt mit einem gerüttelt Maß Naivität. Hinzukommt, dass dieser Jhg. der jüngere Teil des Doppeljahrgangs ist und sich gewiß immer damit rausreden wird, dass sie ja eh benachteiligt seien. Unserem Kollegium graut schon davor.....!


    Kostprobe:
    Kunstklausur, C.D.Friedrich, "Eismeer", Interpretation: "Ich glaub, das hatte eine Person so Probleme und die warens schwer für ihn." Ahm, ja.


    Seufzend,
    Raket-O-Katz

  • Zitat

    Original von klöni


    Ich habe derer - ungelogen - etwa 10, also fast die Hälfte des Kurses. Die sitzen dann da und verlangen, dass man für sie - da sie ja die Mehrheit darstellen - die Anforderungen auf ihr Niveau senkt.
    Die anderen 25% sind so Mittelmaß, der Rest wirklich "top of the pops", an Kunst und Literatur interessiert, politisch informiert, kritisch und reflektierend.


    Ich find's sehr schwierig mit dieser Heterogenität im Kurs und v.a. dieser Masse an teils mediokren teils wirklich begriffsstutzigen und ständig überforderten und deshalb frustrierten Leuten umzugehen.


    Das geht mir in meinem ersten E-LK auch so. Ich hadere auch bei jeder Klausur mit mir selbst, weil ich echt nicht weiß, ob ich den Schülern wirklich einen Gefallen tue, wenn ich das Niveau so weit senke. In 1 1/2 Jahren sitzen sie im Abitur (Zentralabitur) und verstehen kein Wort...
    Ich bin da echt gerade überfordert.


    meike
    Ich habe seit Jahren fast immer eine 11. Klasse. Ich bekomme mittlerweile schon die Krise, weil sich folgendes Gespräch jedes Jahr wiederholt:


    Schüler: Ich wollte mal fragen, ob Sie meinen, dass ich den Englisch LK nehmen könnte.
    Ich: Na ja, du hattest in der letzten Arbeit eine 5, insgesamt stehst du auf einer sehr wackeligen 4, ich würde dir also dringendst davon abraten.
    S: Aber in allen anderen Fächern bin ich noch schlechter [wie das gehen soll ohne lauter 5er zu haben, konnte mir dabei noch kein Schüler erklären, aber gut]. Ich muss Englisch nehmen.
    I: Wenn du meinst, dass du keine andere Wahl hast, dann nimm ihn halt, aber ich glaube nicht, dass du Erfolg haben wirst.


    Und genau die Schüler haben dann mit schöner Regelmäßigkeit den LK Lehrern ein halbes Jahr später nach der ersten 5 im LK erklärt, der Herr Eliah habe ihnen aber zugesagt, dass sie für den LK tauglich seien. Aaaaaaah!

    • Offizieller Beitrag


    Ist wohl jedem Lehrer bekannt, die Situation. Bei mir kommen sie auch immer gleich zu MIR zurück in den 12er LK "weil ich mich um die Schwächeren ja immer schön kümmer und sie mit so tollem Material versorge" (das nicht jeder von ihnen auch nur anfasst...). :rolleyes:


    Wie auch immer: wenn sie 5 Punkte haben, können sie "juristisch" in einen LK gehen. Die Schüler wissen, dass die Leistungskurse für in einem Fach besoders leistungsstarke Schüler eingerichtet worden sind. Und sie wissen auch, dass 5 Punkte nicht unter "besonders leistungsstark" fällt - und dass auch bei bester Binnendifferenzierung das kaum aufzuholen ist.
    Wo sollen sie denn aber hin, wenn sie sonst auch kein leistungsstarkes Fach haben? Und die (schwachsinnige) Regelung, dass ein LK Fremdsprache oder Naturwissenschaft sein muss, hat die Situation für diese armen Hascherl noch verschärft.


    Wenn dann noch dazu kommt, dass man kein Berufs- oder Studienziel hat und eigentlich nur auf Elternwunsch da ist oder halt in der Oberstufe "parkt", dann ist die Motivation zum Lückenschließen auch noch gering.


    Trotzdem mag ich mich nicht über solche Schüler "aufregen" oder mich von ihren schwachen Leistungen und der Beratungsresistenz nerven lassen: erstmal sind es junge Menschen, für die eben die Situation im Moment ungeklärt ist - wer von uns hätte keine Phase gehabt, wo er "so rumgeeiert" ist? - und mir ist es lieber, sie "parken" in der Oberstufe, als sie machen gar nix oder Unfug.


    Was ich als Tutorin aber von jedem Schüler verlange, der nur so knapp an der 5 Punkte rumkrebst, ist im - wenns sein muss stundenlangen - Gespräch mit mir mindestens einen alternativen und machbaren Plan aufzustellen. Und nach dem Gespräch kennen sie alle Fachoberschulen, beruflichen Gymnasien und Praktikumsmöglichkeiten.
    Außerdem haben wir einen tollen (Schülerurteil!) Berater im Arbeitsamt mit exakt dem Schwerpunkt: da schicke ich sie auch hin, mit Unterschrift, die sie mir vorlegen müssen.
    Die Schüler verstehen das und schätzen es, wenn ich ihnen sage: "Ich würde gerne beim Abiball mit einem Sekt mit Ihnen anstoßen. Aber wenn das nicht klappen sollte, dann möchte ich wissen, dass sie nicht völlig hilflos und entsetzt darüber, dass es nicht geklappt hat, auf der Straße stehen und nicht weiter wissen. Also sorgen wir jetzt schon für Plan B und dafür, dass Sie in dem Falle weich fallen!"


    Langer Rede kurzer Sinn: ich betrachte mich nicht nur als Wissenseintrichterer - der dann enttäuscht ist, wenn das Wissen sich nicht eintrichtern lässt.
    Wenn man seine Rolle mal auch als so etwas wie "auf dem Weg zum Berufsplan - Begleiter" oder "Kompetenzfinder" betrachtet, ist das viel befriedigender, als wenn man sich daran misst, ob man auch dem letzten Unwilligen noch die Begeisterung für Shakesbär mitgeben kann (was eh nicht geht).


    Ich hatte schon einige Schüler, die nach der 12 dann mit Fachabi abgegangen sind, einen Praktikumsplatz und einen Plan für ein Studium an der FH hatten und froh waren, dass sie diese Alternative zum ewigen Gekämpfe mit unverdaubarem Stoff aufgezeigt bekommen haben.

  • Dejana:


    Zitat

    "One day in the woods there was a grim reaper partoling the woods and was really scary. If you see the grim reaper you DIE! so watch out. ... and if it screams you get a curse and will die at the next full moon. I go to sleep and have a night mare! Then I wake up and I'm lost forever. Then a demon chases me and I find a sword and stabb him. He dies. Then the grim reaper returns to his castle and tracks down people. He gets on his dragon and chases me. I go in too a cave and I see faintly a lost person and he walks away. He is sucked into goo and dies. I see the grim reaper and die. I came back as a grim reaper."


    Da hat wohl einer versucht, die "Handlung" seines neuesten Computerspiels "nachzuerzählen". Wenn man sonst nichts mehr erlebt im Leben... Schnarch!!


    @Raket-on-katz:


    Zitat

    . Jahaha, nächstes Jahr wird aber noch feiner: der jetztiger 10er ist sub-mediokre und dazu das, was Du oben schreibst, gebündelt mit einem gerüttelt Maß Naivität. Hinzukommt, dass dieser Jhg. der jüngere Teil des Doppeljahrgangs ist und sich gewiß immer damit rausreden wird, dass sie ja eh benachteiligt seien. Unserem Kollegium graut schon davor.....!


    Gy8 und Gy9 haben wir dieses Jahr schon als Doppeljahrgang in der S1 sitzen. Da gibt es einige Gy8ler, die hätte ich gerne in meinem LK S3, damit sie das Niveau ein wenig anheben.
    Wir hattten schon viele Anfragen von Eltern, die sicherstellen wollen, dass ihre Gy8-Kinder nicht benachteiligt werden. Das Argument, dass sie nach dem Abi mit doppelt so vielen Konkurrenten um Ausbildungs- und Studienplätze ringen müssen, finde ich gar nicht unerheblich.
    Aber es gibt auch viele, die hätten die 5 verdient. Wenn ich die nicht mehr geben kann, weil..... na du weißt schon, dann ärgere ich mich natürlich!!

  • @Eliah:


    Zitat

    Das geht mir in meinem ersten E-LK auch so. Ich hadere auch bei jeder Klausur mit mir selbst, weil ich echt nicht weiß, ob ich den Schülern wirklich einen Gefallen tue, wenn ich das Niveau so weit senke. In 1 1/2 Jahren sitzen sie im Abitur (Zentralabitur) und verstehen kein Wort... Ich bin da echt gerade überfordert.


    Das Niveau der Abiturklausuren ist in meinem BL in den letzten Jahren stark abgesenkt worden. Der Inhalt zählt jetzt 40% nicht mehr nur 1/3, der FQ wurde zugunsten einer SEHR kulanten "Tabelle zur Ermittlung der Note für die sprachl. Korrektheit" abgelöst, und die Fragen - v.a. was den Anforderungsbereich III - betrifft, wurden immer leichter, z.B. "describe your reaction...." Also nichts mehr mit comment oder so.


    Während der vorletzten Engl-klausur schaute mich eine Schülerin völlig geschockt an und stammelte, "Frau Klöni, bei Aufgabe 2 muss man ja richtig nachdenken." Es handelte sich um einen Vergleich zweier Monologe in inhaltlicher sowie sprachlicher Sicht. Ist das zuviel verlangt?

  • meike:


    Zitat

    Wenn man seine Rolle mal auch als so etwas wie "auf dem Weg zum Berufsplan - Begleiter" oder "Kompetenzfinder" betrachtet,


    Das macht an unserer Schule gottseidank eine der Koordinatorinnen (mit A15), die dafür bezahlt wird und regelmäßig berufskundliche Wochen, Unitage, Praktika, etc. anbietet. Diese Angebote werden leider nicht von denen angenommen - Thema: Beratungsresistenz - die sich eigentlich über Alternativen Gedanken machen sollten.

  • Zitat

    Original von Meike.


    Langer Rede kurzer Sinn: ich betrachte mich nicht nur als Wissenseintrichterer - der dann enttäuscht ist, wenn das Wissen sich nicht eintrichtern lässt.
    Wenn man seine Rolle mal auch als so etwas wie "auf dem Weg zum Berufsplan - Begleiter" oder "Kompetenzfinder" betrachtet, ist das viel befriedigender, als wenn man sich daran misst, ob man auch dem letzten Unwilligen noch die Begeisterung für Shakesbär mitgeben kann (was eh nicht geht).


    Ne, das seh ich ja auch so. Aber ich finde es immer schlimm, wenn Schüler sich in der Kollegstufe noch so gar nicht einschätzen können. Wenn ein Schüler in der 11. Klasse mit einer schlechten Vier den LK Englisch nehmen muss, weil alle anderen Fächer noch schlechter sind, dann ist auch in der Mittelstufe etwas schief gelaufen. Dann ist es auch okay, das kleinere Übel zu wählen. Sich dann aber darüber aufzuregen, dass man eben keine 12 oder 13 Punkte hat, halte ich für bedenklich.
    Und gerade da setzt mein Ziel ein, nicht nur Wissensvermittler zu sein. Wenn ich den Ehrgeiz hätte, mit dem ganzen Kurs auf Augenhöhe über den Bär von Stratford zu diskutieren, nicht nur mit zwei oder drei Schülern, hätte ich eine Uni-Karriere eingeschlagen. Aber ich will eben auch, dass die Schüler lernen, ihre eigene Leistung einzuschätzen und auch ihre Schwächen zu erkennen.

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    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Bär von Stratford

    :D Es wird immer besser!


    Ja, Eliah, ich weiß was du meinst. Manchmal wundert man sich einfach nur vor sich hin, wie Schüler auf die Idee kommen können, die rein rechtliche Leistungskurswahlberechtigung (5 Punkte = 4) sei gleichzeitig eine ausgesprochene Befähigung. Und sich die Wahrheit drehen, wie sie passt bzw selektiv zuhören, bis sie das gehört haben, was sie hören wollten.


    Allerdings kenne ich genug Erwachsene, die sich mit weit jenwseits der 30 in die eigene Tasche lügen - was die eigene Integrität angeht, die Leistung im Job, den Zustand der eigenen Ehe, was weiß ich. Das ist also eine Krankheit, die eher menschlich als typisch Schüler ist. Und den einen oder anderen Jugendlichen, der vielleicht gerade wer-weiß-was-für Kämpfe mit seinem Selbstbewusstsein, seinen Eltern, seinem Gewicht, seinem Popularitätsfaktor etc ausficht, einfach zur Rettung des Egos dient.


    So erwachsen wie die Lieben aussehen, die wir in der Oberstufe unterrichten, und so erwachsen auch vieles ist, was sie tun oder sagen: sie sind auch noch Kinder, zum Teil. Und so ein Verhalten kann ich mit Nachsicht sehen. Was nicht heißt, dass Selbsteinschätzung doch unbedingt trainert werden will - wenn man nicht zu oben beschriebenen Erwachsenen gehören möchte...


    Dazu würde dann aber m.E. auch gehören, dass Lehrer vollständig transparente Noten geben (und wir wissen alle, dass wir auch die Kollegen haben, die Noten pi-mal-Daumen geben oder sie den Schülern zumindest nicht genug begründen, oder den Konflikt scheuen und unsinnig gute Noten geben, oder keine gescheite Buchhaltung haben, oder ...) und ausfürhlich beraten. Wenn Schüler genug Kollegen haben, die Noten nach der-Himmel-weiß-welchen Prinzipien und Kriterien geben: wie sollen sie es dann lernen? Woher wissen?


    Die ganze Benoterei ist und bleibt ein Ärgernis und sehr destruktiv für's miteinander Lernen.


    Meinetwegen abschaffen.

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