Hallo,
würdet Ihr Eure noch nicht sichtbare Schwangerschaft bei einem Bewerbunggespräch preisgeben oder nicht?
Grüßle
Hallo,
würdet Ihr Eure noch nicht sichtbare Schwangerschaft bei einem Bewerbunggespräch preisgeben oder nicht?
Grüßle
Ja, würde ich, wenn ich eine Frau wäre.
Wir hatten einen Fall, als sich eine zukünftige Kollegin bewarb und ihre Schwangerschaft verschwieg. Kaum, dass sie ihren Vertrag unterschrieben hatte, gab sie es preis - sehr zum Ärger aller anderen Kollegen, denn somit hatte sie die Vollzeitstelle blockiert und der Unterrichtsausfall war somit nicht behoben.
Wie "die Olle" ihre Stelle antritt, hat sie keinen guten Einstand gegeben, ist die Meinung des Kollegiums.
Hallo,
das musst du unbedingt sagen.
Wir hatten eine Kollegin, die beim Einstellungsgespräch versprach, den Oberstufenunterricht Ethik zu übernehmen, so ein Kurs läuft ja zwei Jahre, und sie betonte, dass sie definitiv keine Kinder in Planung hätte. Nach einem halben Jahr klinkte sie sich schwanger aus, ich war das Opfer (nicht wirklich - man muss da handeln :D). Aber dennoch fände ich ein Verschweigen wegen der Kollegen, die dann einspringen müssen, nicht fair.
Ciao
"Nicht fair", ist die eine Sache, aber wenn man sich die heutige Arbeitsmarktlage insgesamt anschaut, sollte man froh sein, wenn man eine Festanstellung bekommen kann. Auch auf eine direkte Nachfrage nach einer Schwangerschaft ist man nicht verpflichtet die Frage ehrlich zu beantworten. Man kann eine Schwangerschaft, rechtlich gesehen, verschweigen. Inwieweit man sich damit im neuen Kollegium unbeliebt macht, ist natürlich eine andere Sache.
ZitatOriginal von TripleThreat
"Nicht fair", ist die eine Sache, aber wenn man sich die heutige Arbeitsmarktlage insgesamt anschaut, sollte man froh sein, wenn man eine Festanstellung bekommen kann. Auch auf eine direkte Nachfrage nach einer Schwangerschaft ist man nicht verpflichtet die Frage ehrlich zu beantworten. Man kann eine Schwangerschaft, rechtlich gesehen, verschweigen. Inwieweit man sich damit im neuen Kollegium unbeliebt macht, ist natürlich eine andere Sache.
Genau diese Auskunft wollte ich auch geben.
Rechtlich darfst du verschweigen, rechtlich darfst du aber bei Ehrlichkeit auch keinen Nachteil haben.
Das kann man aber natürlich nicht nachweisen, falls du aus diesem Grund abgelehnt wirst.
Ganz klar macht man sich nicht beliebt, wenn man die Schule in so ein absehbares Desaster stürzt.
Hallo ellilu,
wir hatten eine Bewerberin mit Mangelfach, die netterweise am Ende des Bewerbungsgespräches auf ihre noch nicht sichtbare Schwangerschaft hinwies. Wir haben sie dennoch auf Platz 3 der "Hitliste" gesetzt, weil die für die Stelle geeignet war und wir mit dieser Information (Schwangerschaft) wenigstens schon einmal wussten, woran wir planerisch gewesen wären, wenn sie die Stelle bekommen hätte.
Allerdings hat die Bewerberin dann eine Stelle in ihrem Wohnort bekommen. Das war schade für uns, aber gut für sie, das täglich 60km hin und 60km zurück pendeln als junge Mutter mit Sicherheit nicht so das dolle gewesen wäre.
Kurz um: rechtlich ok aber ansonsten nicht so der feine Zug.
Zusatz: Wir hatten diese Kandidatin auf Platz 3 gesetzt, weil die beiden anderen noch besser ins Kollegium und auf die Stelle gepasst hätten.
Grüße vom
Raket-O-Katz
Ich denke es kommt darauf an, um was es geht. Ich nehme an um eine Festanstellung/ Planstelle/ schulscharfe Stelle.
Auch wenn einige einem später eventuell böse sind und es in Hinblick auf die Stundenplanung unfair sein kann - ich denke wenn es um eine feste Stelle geht, sollte man erstmal nur an sich denken. Und die Leute, die das Gespräch führen, kennt man vielleicht nicht. Deshalb würde ich nichts sagen. Wenn man noch nichts sieht, ist die SS sicher auch noch nicht kurz vor Beginn des Mutterschutzes und es wird genügend Zeit sein umzuplanen, falls Du die Stelle bekommst.
Gruß leppy
-
ZitatOriginal von leppy
- ich denke wenn es um eine feste Stelle geht, sollte man erstmal nur an sich denken.
Das Problem ist nur, dass wenn man nur an sich denkt, es auch ggf. beim Wiedereinstieg prompt auf dich zurückfallen kann. Auch wenn DAS nicht der feine Zug ist sind manche Schulleitungen / Kollegien auch längere Zeit nach der Geschichte nicht unbedingt gut auf einen zu sprechen. Und das lässt sich beim Vorstellungsgespräch natürlich unmöglich abschätzen.
Sollte man nur im Hinterkopf behalten, dass man an diese Schule eben nach der Pause auch zurückkehren muss.
Natürlich hast du recht, aber wenn ich zwischen unbeliebt machen und (eventuell) keine feste Stelle, d.h. auch keinerlei Sicherheit wählen müsste...
Eine eventuelle Einstellungsbenachteilung ist ja genau der Grund, warum man es rechtlich gesehen verschweigen darf.
Gruß leppy
Nein, würde ich nicht.
Als ich mich um eine feste Stelle beworben habe, hatte ich schon ein Kind und bin dann hinten rum so richtig unfaire Dinge gefragt worden. Ach... wie machen Sie das denn, wenn Ihr Kind mal krank ist? Ja und... sind Sie denn wirklich flexibel?
Im Bewerbungsgespräch ist sich doch wirklich jeder selbst der nächste. Es wird dir keiner danken, wenn du so ehrlich bist. Und mit Kind wird es nicht leichter, eine feste Stelle zu finden.
ZitatEine eventuelle Einstellungsbenachteilung ist ja genau der Grund, warum man es rechtlich gesehen verschweigen darf.
Gruß leppy
Nicht auf Dich persönlich (!!) bezogen, leppy: Genau solche Rechte (Gesetze) wurden von Leuten, die auch nur an sich und an Leute, die nur an sich denken, gemacht.
AUCH darum geht es überall immer weiter bergab und eine Krise folgt der nächsten. Wir haben rund 50% Staatsquote.
"Keiner denkt an mich; nur ich denke an mich."
Verfasser unbekannt
EDIT: Tippfehler
Aber ich stehe mir dennoch selbst am nächsten, und wenn ich mich nicht darum kümmere, dass ich einen Job habe, macht es niemand.
Und niemand zahlt mir Gehalt für unnötige Ehrlichkeit.
Ich würde es nicht erwähnen... ich würde zur Not sogar lügen.
Hauptsache ich habe die Stelle und kann mich und mein Kind ernähren.
Und dann erstmal abwarten, ob ich deswegen wirklich im Kollegium blöd angemacht werde, oder ob es vielleicht soggar Verständnis gibt.
Ich würde es sagen, ganz klar.
Ich bin so erzogen werden. Irgendwie finde ich ein solches Verhalten link, auch wenns rechtlich gesehen in Ordnung ist. Mit Ehrlichkeit lebt es sich langfristig gesehen am besten, so meine Einstellung.
Aus meinem früheren Leben, als ich noch richtig gearbeitet habe :D, kenne ich eben einige ähnliche Fälle, in denen die Wut über derartig egoistische Damen im Kollegenkreis hohe Wellen geschlagen hat. Das schlechte Arbeitsklima ist doch bereits vorprogrammiert, wenn man nicht gerade sofort vom Wochenbett wieder an den Arbeitsplatz eilt.
Letztlich wirft ein solches Verhalten ein äußerst schlechtes Licht auf alle Frauen, und wir brauchen uns nicht wundern, wenn man Frauen im gebärfähigen Alter im Job aufgrund solcher Negativbeispiele (die sich auch 1000fach rumsprechen) benachteiligt
Mir ging es jetzt potenziell nicht darum, den Moralischen zu machen oder jemandem vorzuschreiben, ob er sich selbst der nächste sein soll / darf oder nicht.
Ich wollte lediglich darauf hinweisen, dass man mit Problemen beim Widereinstieg rechnen sollte.
Und es gibt sicherlich Leute, die sich dessen nicht bewusst sind. Viele Kollegien sind sehr langsam in jeglicher Umwälzung und solche "Akte" bleiben dann lange im Gedächtnis.
*mariposa*: Ich kenne diese Frage auch gut aus verschiedenen Gesprächen: "Haben Sie Kinder?" - Nein. "Planen Sie denn demnächst welche?"
Der Arbeitgeber darf im Bewerbungsgespräch weder nach Schwangerschaft noch nach Kinderplanung fragen.
Wenn er das tut, handelt er gegen das Gesetz!
Also muss das Thema gar nicht auf den Tisch kommen.
Und wer das freiwillig erwähnt... der mag zwar fair und ehrlich sein... aber dann auch mit Sicherheit anschließend ohne Stelle.
ZitatAlles anzeigenOriginal von row-k
Nicht auf Dich persönlich (!!) bezogen, leppy: Genau solche Rechte (Gesetze) wurden von Leuten, die auch nur an sich und an Leute, die nur an sich denken, gemacht.
AUCH darum geht es überall immer weiter bergab und eine Krise folgt der nächsten. Wir haben rund 50% Staatsquote.
"Keiner denkt an mich; nur ich denke an mich."
Verfasser unbekannt
EDIT: Tippfehler
Row-K, um Deine seherischen Fähigkeiten beneide ich Dich immer wieder. Woher weisst Du, wie die Threadstarterin sich das Leben mit Kind vorstellt - vielleicht geht ja auch der Ehemann in Elternzeit und die Threadstarterin fällt nur während der Mutterschutzzeit aus, die eventuell sogar noch in die Sommerferien fällt?
All' das musst Dir ja als Information zur Verfügung stehen, wenn Du so eine Global-Verurteilung loslässt.
@Threadstarterin:
Nein, ich würde es nicht sagen. Zum einen "sieht" man ja je nach Konstitution ab dem 4./5. Monat "etwas", sodass ich bei der Aussage "man sieht noch nichts" davon ausgehe, dass Du Dich in den ersten 12 Wochen bewegst. Zum anderen sollte Kinderkriegen die normalste Sache der Welt sein - ich fände es sehr seltsam, wenn nicht mal Lehrerinnen Kinder kriegen "dürfen". Und nichts anderes implizieren ja Antworten, die das Anliegen der Threadstarterin verurteilen - denn ob sie 6 Monate nach Festeinstellung das Baby bekommt oder 12 ist ja eigentlich egal; aufgefangen werden muss so ein "Ausfall" - von dem wir ja gar nicht wissen, wie lange er dauert - immer mithilfe von Springern, Feuerwehrkräften oder wie auch immer die bundeslandspezifischen Fachausdrücke sind.
Und wer mit "Ehrlichkeit" argumentiert, auf dessen Antwort wäre ich sehr gespannt: ab wann "darf" man denn im Rahmen einer Festanstellung Deiner/Eurer Meinung nach schwanger werden, ohne dass es "unfair" ist?
LG, das_kaddl.
Hallo,
ich war vor 10 Jahren in derselben Situation. Nach Rücksprache mit der Frauenbeauftragten der Bezirksregierung habe ich damals meine Schwangerschaft nicht erwähnt und die Stelle dann auch bekommen. Natürlich war man in der Schule nicht begeistert, als ich dann später damit rausrückte, und die paar Monate, die ich dann vor dem Mutterschutz gearbeitet habe, waren nicht gerade toll (ich war nicht richtig in den Stundenplan eingeplant, habe Vertretungsunterricht bis zum Umfallen erteilt...). Aber nachdem ich dann nach dem Erziehungsurlaub zurück war, war eigentlich alles in Ordnung, man hat allgemein verstanden, dass ich so gehandelt habe. Die Wahrscheinlichkeit, dass ich die Stelle nicht bekommen hätte, wenn ich die Schwangerschaft bekannt gegeben hätte, wäre glaube ich hoch gewesen.
Viele Grüße
Ginchen
ZitatOriginal von das_kaddl
Row-K, um Deine seherischen Fähigkeiten beneide ich Dich immer wieder. Woher weisst Du, wie die Threadstarterin sich das Leben mit Kind vorstellt - vielleicht geht ja auch der Ehemann in Elternzeit und die Threadstarterin fällt nur während der Mutterschutzzeit aus, die eventuell sogar noch in die Sommerferien fällt?
All' das musst Dir ja als Information zur Verfügung stehen, wenn Du so eine Global-Verurteilung loslässt.
...
kaddl
Die "Threadstarterin fällt nur während der Mutterschutzzeit aus", schreibst Du. Na ja, aber Ausfall bleibt Ausfall.
Mir geht es darum, dass "Unehrlichkeit" sogar schon vom Gesetz gedeckt wird.
Aber ok, kaddl, Du hast 'mal wieder etwas gefunden in meiner Argumentation und das ist Dir scheinbar am wichtigsten. Belassen wir's dabei, ok?
Dass Frauen im Mutterschutz "ausfallen" (bzw. nur mit ihrer Zustimmung beschäftigt werden können), ist gut so. Ich wäre sehr froh, hätten wir hier in der Schweiz einen so umfangreichen gesundheitlichen vor- und nachgeburtlichen Schutz für die werdende Mutter, wie Deutschland es praktiziert.
Wie Du Deine schwangere Kollegin, wenn auch in wahrscheinlich witzig gemeinten Anführungszeichen betitelst, ist m.E. entwürdigend.
ZitatOriginal von row-k
Aber ok, kaddl, Du hast 'mal wieder etwas gefunden in meiner Argumentation und das ist Dir scheinbar am wichtigsten. Belassen wir's dabei, ok?
Nein, ich würde gern wissen, wie Du das meinst! Was soll dieses "sich-in-eine-kommunikative-Opferrolle-Begeben"?
Gruss
das_kaddl.
Ich weiß nicht, ob ich ehrlich wäre. Einerseits hätte ich wohl Probleme mit meinem Gewissen, wenn ich wüsste, dass ich so kurz nach einer Festanstellung wieder ausfalle aber andererseits hat man als Frau doch echt die Arschkarte gezogen.
In der Regel ist man ungefär Mitte zwanzig, wenn man mit dem Ref fertig ist. Vielleicht auch ein paar Jahre älter. Das beste Alter also um an Familienplanung zu denken. Das kann man aber eigentlich gleich wieder vergessen, denn man möchte und braucht ja eine (möglichst feste) Stelle um für seinen Lebensunterhalt zu sorgen. Und wenn man schwanger ist und das auch noch im Bewerbungsgespräch sagt, hat man quasi keine Chance auf den Job, denn warum sollte sich eine Schule jemanden ans Bein binden, der sowieso schon kurz nach der Einstellung für einige Monate / Jahre ausfält? Genau, das macht niemand und deshalb ist mit Ehrlichkeit die Stelle dahin...
Werbung