Hallo zusammen,
Ich bin in einer Zwickmühle. Zu Beginn des Schuljahres habe ich einer 29-köpfigen 7. Klasse, die ich in 2 Fächern (Geschichte und Politik) unterrichte, deutlich mitgeteilt, dass ich es SEHR wichtig finde, dass die Schüler ihre Hefter sorgfältig führen. Meine Erfahrung ist, dass dann u.a. die schriftlichen Arbeiten besser ausfallen. Die Schüler kennen die Kriterien der sehr guten Hefterführung und wissen, dass mit mir in dieser Hinsicht nicht zu scherzen ist (*strengdreinschau*). Absicht war, mit meiner Deutlichkeit eine Gruppe schluderiger Jungs anzusprechen und diese zu mehr Sorgfalt zu bewegen.
Problem ist jetzt: anscheinend habe ich meinen Punkt SO deutlich gemacht, dass eine andere Gruppe, die lieben, fleißigen Mädchen, jedes Mal extrem verunsichert ist, sobald nur irgendetwas während der Stunde ins Heft geschrieben werden soll. Da wird dann ständig gefragt, ob denn jetzt mit Kugelschreiber oder Füller geschrieben werden soll, ob der Rand denn jetzt breit genug sei, ob ich ein Lineal dabei hätte, das eigene sei zuhause vergessen worden, ob das Arbeitsblatt eine Seitenzahl erhält und auch im Inhaltsverzeichnis erscheinen soll, usw usf...
Es nervt auf Dauer, obwohl ich sie natürlich verstehen kann. Für die Jungsgruppe scheinen meine Direktiven gerade richtig gewesen zu sein, die fragen nicht viel, haben jetzt aber alle Arbeitsblätter und Aufzeichnungen einigermaßen leserlich zusammen, mit Datum und Überschrift. Einige sind sogar schon so weit, dass sie mir ihre Hefter (die sie zum ersten Mal als Arbeitsmittel wahrnehmen) stolz vor jeder Stunde präsentieren und diese mit selbst gemalten Bildern bekleben.
Wie schaffe ich es, die Mädchengruppe zu "lockern" (damit die ständige Fragerei und Verunsicherung aufhört) ohne dass die Jungs sich ermutigt fühlen, gleich wieder in alte Verhaltensweisen zu verfallen?
Viele Grüße
klöni