Projektschulaufgaben??

  • Hallo!


    Wer von euch hat schonmal eine Schulaufgabe durch ein bewertetes Projekt ersetzt? Würde mich mal interessieren, welche Aufgabenstellungen ihr so ausgedacht habt.


    Im Grunde geht es darum, Leistungen auch anders zu messen, als die Standard-Aufsätze und dass Gruppenarbeit, Präsentationen etc. in die Bewertung einbezogen werden.


    Ich glaube, in manchen Bundesländern heißen die Projektschulaufgaben auch irgendwie anders. ?(


    Würde mich mal interessieren, was ihr so für Erfahrungen habt und eben eure Erfahrungen mit Bewertungen und Elternreaktionen. Denn ich denke, dass da viele erwarten, dass bei den ganzen geforderten Kompetenzen auch irgendwie "nur gute Noten" rausspringen müssten... etc.

    Wenn ich so bin,
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    ich !

    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    ich hab diese Projekte statt Schulaufgaben schon hergenommen für zwei Geschichten: Zeitung und Lektüre.


    Dabei habe ich es mir eigentlich recht einfach gemacht, d.h. die einzelnen Aspekte, die ich ohnehin in herkömmlicher Weise besprochen habe, in einzelne Pakete verteilt und dass dann versucht methodisch unterschiedlich (auch verschieden von Sozialformen her) aufzubreiten. beim thema Lektüre war eine Mappe (Portfolio) das Ergebnis.
    Im Zeitungsprojekt sollten sie mir eine Mappe abgeben, u.a. mit eigenen Artikeln, und in der Gruppe zwei Zeitungsseiten selbst layouten und füllen.


    Mappe war dann Schuli-Note, Seiten waren eine Ex. Die Zeitungsseiten wurden in der Klasse von allen bewertet und benotet.


    Bewertung lief nach verschiedenen Aspekten: Inhalt, Sauberkeit der Ausführung, Originalität, Sozialverhalten, Arbeitsverhalten.


    Alle Bewertungspunkte habe ich mit Punkten versehen und dann die Ergebnisnote schriftlich nach den Aspekten begründet. Daher keine Diskussionen. Eher erstaunte Elterngesichter, wenn sie die Punkte Arbeits- und Sozialverhalten gelesen habe. Manche kamen danach in die Sprechstunde und haben sich quasi für ihre Kinder, die faule Bande, entschuldigt.


    Fazit:


    Es ist meines Erachtens nicht mehr Arbeit, nur eben andere. Kritisch mag vielleicht die Benotung von Gruppenarbeiten sein, aber meine Argumente waren eigentlich immer, dass Schlüsselqualifikationen wie Teamarbeit auch unterrichtet werden sollen - also kann man sie auch notenmäßig einfordern. Ebenso Sozial- und Arbeitsverhalten.


    Bei der Bewertung sollte man sich nicht allzu viel Arbeit machen. Ich kenne Leute, die sich elend-lange Bewertungsbögen basteln mit x-fachen Aspekten - bringt meiner Meinung nach nichts, sondern nur, dass sich alle Noten nivellieren. Ich habe eine Mischung aus Beobachtung und konketer Korrekturarbeit gemacht - d.h. auch einfach über den Dauemn gepeilt.


    Die Schüler haben Spaß, andrerseits auch Probleme über einen längeren Zeitraum die Konzentration zu halten. Sie begreifen nicht, dass die drei bis vier Wochen wirklich diese eine Note geben am Ende.


    Achja, Noten. Ich hatte bisher immer das "normale" Notenspektrum: 1-5. Ja, 6er sind dabei schlecht zu kassieren, gebe ich zu, aber ich verwehrte mich auch gegen alle Vorwürfe der "Kuschelpädagogik" und Notenschmeißerei.


    Grüße


    H.

  • danke für deine ausführliche Antwort. Ich habe schonmal eine Schulaufgabe durch ein Projekt (5. Klasse) ersetzt und freue mich, dass du das im Grunde auch so siehst wie ich. Auch 5er sind dann eben drin, wenn manche meinen, sie könnten alles alleine machen oder einfach gar nichts tun und andere arbeiten lassen. Gerade dieser Aspekt ist ja sicherlich dann einer, wo Eltern sich furchtbar wundern, wie das sein kann, das das Kind natürlich zu Hause furchtbar sozialkompetent ist etc.


    Vielleicht werde ich mich diesmal doch mal ranmachen, ein Literaturprojekt auf die Beine zu stellen... naja, ich denke, bei den herkömmlichen Schulaufgaben korrigiert man eben länger, dafür braucht ein Projekt mehr Vorbereitung, bis man es eben einmal hat...


    Bin gespannt, ob noch mehr Anregungen kommen... :)

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