Klassenkonferenz wg. Unterrichtssstörungen

  • Mein Sohn (7. Klasse Gym) soll demnächst seine Klasse auf einer (quasi) Klassenkonferenz vertreten. Die Fachlehrer haben diese gefordert, die Klassenlehrerin konnte gerade noch eine offiz. Klassenkonferenz in eine inoffizelle Konferenz mit Fachlehrern, Elternvertreter und Schülervertreter umwandeln.
    Hintergrund sind die massiven Unterrichtsstörungen einiger Schüler. Die Klasse setzt sich leider aus sehr viel mehr Jungen als Mädchen zusammen, ca. 7 der Jungen stören den Unterricht massiv mit Lärm und Dazwischenrufen. Sie haben sich schlecht unter Kontrolle, produzieren sich ständig vor den anderen, reagieren schnell affektiv.


    Nun zur Frage:
    Welche Rolle hat mein Sohn nun im Vorfeld? Wie könnte er eurer Meinung nach angemessen die Klasse vertreten, was sollte er vorher bei seinen Mitschülern erfragen etc.?

  • Wie wäre es mit einem (geheim abgegebenen) Meinungsbild der Mitschüler zur Zufriedenheit mit der Unterrichtssituation, die das Stimmungsbild in der Klasse darstellt? Die Fragen sollte er sich dann nicht allein überlegen. Gibt es bei euch so etwas wie den "Klassenrat", bei dem Schüler über ihre Klassenfragen reden und wenn möglich demokratische Lösungen finden?


    Vielleicht ist das aber auch zu hoch gegriffen und er soll nur dabei sein, damit die Schülerschaft gehört werden kann. Dein Sohn wird mehr von den Kommentaren seiner Mitschüler mitbekommen als die Lehrer. Und daran sind die anderen Konferenzteilnehmer interessiert. Will heißen: finden die anderen Schüler die Uterrichtssituation cool und toll oder sind die auch angepisst von den Störern?

    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    wie kommt er eigentlich an den Job? Ist er Klassensprecher?


    Ich denke, er sollte sich zumindestens auch an die Verbindungslehrer wenden oder sich einen Vertrauenslehrer sucht, denn ich kann mir vorstellen, dass er hier eventuell auch zwischen die Fronten geraten kann. Diese können ihm ein weig beistehen und mal ein paar Tipps geben - ich würde sogar behaupten, dass diese von sich aus mal zu ihm gehen sollten.


    Ich halte es für nicht sehr sinnvoll, auf ihn zuzugehen und zu sagen: so, du vertrittst mal deine Klasse...


    Grüße


    h.

    • Offizieller Beitrag

    Hab gerade eine ähnliche Situation, wobei einige Schüler ohne Wissen der Klasse auf mich zukamen, weil sie es selbst nur noch anstrengend finden. Es wird eine Konferenz geben, aber die Schüler werden dabei nicht nochmals anwesend sein, da sie im Grunde nur bestätigt haben, was ich in meinem Unterricht beobachtet habe und es sich durch die Aussagen der Schüler bestätigt hat, dass es auch in anderen Stunden so ist.


    Warum soll der Sohn dabei sein? Sehe da nicht unbedingt Sinn drin, weil die Lehrer sich ja auch über die Situation austauschen können ohne Anwesenheit eines Schülers. Wobei natürlich die Schülerperspektive interessant sein kann.

  • Die Klassenlerherin wollte gerne, dass mein Sohn die Klasse vertreten soll (er könne so gut reden...). Ich glaube, sie wollte damit signalisieren, dass sie hinter ihrer Klasse steht.


    Ich frage mich: wie könnte man der Konferenz einen Sinn geben? Ich befürchte, es kommt nur zu einem Austausch von Positionen.


    Bei der Schule handelt es sich um ein klassisches Gymnasium, ein Klassenplenum o.ä. gibt es nicht. Wenn es Probleme innerhalb der Klasse gibt, wedren die Eltern angerufen, die sollen das dann zu Hause mit ihren Kindern regeln. Dass das gar nicht funktionieren kann, wenn es sich, wie in diesem Falle, um Gruppenprozesse handelt, scheint keiner zu sehen.
    Mein Sohn ist erst in diesem Schuljahr in diese Schule gekommen. Er besuchte zuvor eine 6-jährige reformpädagogische Schule, die sich viel Zeit für pädagogische Arbeit genommen hat (Wenn die Situation es verlangte, dann wurde mal eine Woche auf Unterricht verzichtet und die Schüler bekamen den Raum, sich wieder als Gruppe zu definieren...)
    Und nun das!
    Was kann er tun? Er würde sich gerne schulpolitisch engagieren, ihn nerven die Zustände dort. Außer Wissensvermittlung findet nicht viel statt.

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