Hallo zusammen,
manchmal habe ich so Momente, in denen ich mich frage, ob ich komplett anders ticke als der Rest der normalen Welt.
Lasst mich kurz berichten: Unser neuer SL - den ich für äußerst kompetent halte und schätze - skizzierte neulich auf einer Sitzung seine Vision einer "guten Schule", i.e., reformpädagogische Ganztagsanstalt mit vielen Lernprojekten, freiem, gleichberechtigtem Arbeitsklima, kulturellen und sportlichen Events an jedem nur möglichen Tag, die Beteiligten sind intrinsisch motiviert ihren Beitrag zu leisten, ....
Aufgehorcht haben dann alle Anwesenden als es um die Aufgabenbeschreibung des Lehrers ging: Lernbegleiter, der gemeinsam mit den Schülern arbeitet, lernt, lehrt, fühlt, isst, lebt, etc (Betonung auf 'gemeinsam').... und jetzt kommt's - ich zitiere sinngemäß - so dass sich privates und berufliches Leben immer mehr annähern und die Grenzen zwischen beiden Bereichen langsam aber sicher nicht mehr auszumachen sind.
Schweigen im Walde. Vorsichtige Blicke werden links und rechts ausgetauscht. Keiner sagt was. SL räumt ein, dass dieses Ziel wohl in den nächsten 100 Jahren LEIDER nicht zu realisieren sei....Aufatmen....
Jetzt muss ich hier mal nachfragen: Wie seht ihr das? Hättet ihr was dagegen, wenn sich euer Privatleben nicht mehr vom beruflichen Leben unterscheiden würde? Wäre dies ein erstrebenswertes Ziel? Wäre dies vllt ein Teil der Dienstpflicht, den man hinzunehmen habe oder macht man das sogar gern? Könnte irgendeine irgendwie geartete Vision eine solche Aufhebung der Grenzen - die wir in Teilen ja schon haben - rechtfertigen? Wird sich der Lehrerberuf unvermeidlich in diese Richtung entwickeln? Hab ich den versteckten Witz nicht herausgehört?
Perplex,
klöni