Kollege - ausländerfeindliche Kommentare

  • Meine Reaktionen variieren: anfangs habe ich noch versucht ein vernünftiges Gespräch zu suchen, was ihn und die anderen aber noch mehr aufgeputscht hat. Augenrollen mit anderen - jüngeren - Kollegen, nicht-mitlachen, demonstrativ aufstehen und weggehen...




    Über eure Einschätzungen würde ich mich sehr freuen.


    qualmend und angekotzt,
    klöni

  • Hallo,
    ich kann Dich gut verstehen. Das würde mich auch sehr aufregen. V.a. weil es ein Lehrer ist und er es besser wissen sollte. Auch wenn er seinen Mund hält, bleibt ja leider die Einstellung. Und die kannst Du ihm wahrscheinlich nicht nehmen. Wenn Du mutig bist und weißt, dass Dein Schulleiter das Verhalten des Kollegen auch nicht gut findet, sprich das doch mal ohne Namen zu nennen bei einer Konferenz an. Sag, Du fühlst Dich wohl an der Schule und möchtest das auch weiterhin. Leider wird hier immer wieder schlechte Stimmung gemacht und das gefällt Dir nicht. Dann kannst Du ja sachlich kurz erklären was Du meinst. Fordere andere Kollegen auf, sich zu äußern, damit Du nicht alleine dastehst. Der Schulleiter MUSS in einer Konferenz etwas dazu sagen, wenn er nicht ganz blöd dastehen will.
    Gruß
    Anna

    • Offizieller Beitrag

    schwierig genug, klaro.


    aber wege wären doch:


    personalrat ansprechen und, wenn der nicht reagiert, den hauptpersonalrat informieren.


    schulleiter ansprechen - er muss wirklich reagieren, und zwar nicht nur mit augen rollen.


    ich denke fast, dass das ein grund wäre, eine dienstaufsichtsbeschwerde einzuleiten. auch wenn das der große hammer ist.


    in jedem fall würde ich mir den n-begriff verbitten. und das andere auch.



    ich selbst würde ihn wahrscheinlich irgendwann vor versammelter mannschaft mit dem hitlergruß begrüßen...


    ansonsten kann ich deinen zorn nachvollziehen - den bemerke ich nämlich auch grad, während ich hier schreibe...


    grüße


    h.

  • Hallo,
    erst einmal danke für euer Verständnis und die Tipps zum Umgang mit diesem Kotzbrocken.


    annasun: ich finde deinen Vorschlag toll, kann mir allerdings z.Z. nicht vorstellen, einen solchen Schritt zu gehen. Dafür fehlt mir entweder der Mut oder ein Gefühl von Rückhalt im Kollegium. Meine Befürchtung wäre dann, dass ich plötzlich als Nestbeschmutzerin bzw. Kollegenschwein dastehe. Würde ich es öffentlich ansprechen, wäre sofort klar, wen ich meine.
    Aber letztendlich hast du recht, dieses Verhalten trägt m.E. zu einer Verschlechterung des Arbeitsklimas und somit auch zur Verschlechterung meiner Motivation bei.
    Ich werde mir deinen Vorschlag auf jeden Fall durch den Kopf gehen und in mir arbeiten lassen.


    Hawkeye: Den PR habe ich bereits angesprochen. Der beschwichtigt, stimmt mir allerdings zu, dass man es hier mit einem "pain in the ass" zu tun habe wie es im Buche steht, aber es geschieht nichts, da man ja nicht unkollegial sein möchte. Da gilt die Devise: Nicht hinhören und sich nicht ärgern. Solange es da keine Elternbeschwerden gibt, wird wohl von deren Seite nichts passieren.
    Ich befürchte, bei einer Beschwerde an höherer Stelle als "überempfindlich" und "unkollegial" abgetan zu werden. Ich will ja nicht, dass der Schuss nach hinten losgeht.


    Wenn ich dem besagten Kollegen persönlich meine Betroffenheit schildern würde, dann würde der bestimmt jede Gelegenheit nutzen mich lächerlich zu machen. Der hat nämlich seine Lobby. Letztendlich stünde ich womöglich noch als Mobberin da.


    Soll man denn immer weghören und nichts tun, wenn solche Idioten ihr Gift versprühen?? :nixmitkrieg:


    Etwas mutlos, klöni

  • Zitat

    Original von klöni
    ......
    Wenn ich dem besagten Kollegen persönlich meine Betroffenheit schildern würde, dann würde der bestimmt jede Gelegenheit nutzen mich lächerlich zu machen. Der hat nämlich seine Lobby. Letztendlich stünde ich womöglich noch als Mobberin da.
    ......


    Hallo klöni!


    Und wenn Du es mal von der anderen Seite versuchst?


    Beispielsweise so, natürlich unter vier Augen und nach einleitendem small talk und an Deine eigene Ausdrucksweise angepasst:


    " ... Nimm, was ich Dir jetzt sage, [Pause], nimm es einfach als Tipp!
    [Pause]
    Du weißt, wie vorsichtig man selbst mit Begriffen, die eigentlich, wenn im richtigen Kontext gesprochen, ungefährlich sind [Pause], bspw. 'Progromnacht' [Pause], wie behutsam damit umgehen muss.
    [Pause]


    Darum würde ich an Deiner Stelle nicht solche Witze machen, [Pause], gerade über Ausländer
    [Pause].
    Weißt Du, Du könntest mir egal sein, aber Du bist mein Kollege und bist mir eben NICHT egal.
    Darum nimm es nur als Tipp, ok.?"


    Wenn er nachfragt, wer dahintersteckt, wiederhole nur: "Ist nur gut gemeint. Nimm's als Tipp! Frag mich nicht weiter!"


    Das mag zwar nicht richtig FÜR DICH sein, weil Dich sein Verhalten ankotzt, aber möglicherweise wird er wenigstens vorsichtiger werden und weniger solcher Witze reißen.


    WAS er sich GENAU dabei denkt, ob er Dich danach hasst oder eher, was durchaus passieren kann, nett findet, ist doch egal.


    Der Zweck heiligt die Mittel.

  • Zitat

    Original von Meike.
    1. Was verbale Lückentexte mit ganz vielen bedeutungsschwangeren Pausen und möglichst vielen syntaktischen Auslassungen samt geheimnisvoller Kommunikationsverweigerung am Ende des Kurzmonologs bringen sollen, weiß ich echt nicht.
    2. Der normale Reaktion auf sowas wäre wohl lautes Gelächter und die Frage danach, ob Klöni Fieber habe. :D


    1. Hast Recht, Du weißt es nicht.


    2. So eine Reaktion folgt ganz sicher nicht! Ich weiß es, denn Gespräche so zu führen, dass man dem Anderen [kurze] Zeit zum Nachdenken gibt, ist erprobt.
    Leute, die wie ein Maschinengewehr reden und dem Zuhörer keine Zeit geben, wollen nicht unterbrochen werden (vielleicht, weil sie unehrlich sind), riskieren aber, dass der Zuhörende irgendwann innerlich kündigt und nur noch der Höflichkeit wegen ein interessiertes Gesicht macht.
    Menschen, die viel und ohne Absatz schreiben, riskieren, dass es kaum jemand wirklich liest (das hatten wir hier schon im Forum, noch dazu alles klein geschrieben).


    Zitat

    Original von Meike.
    Wie dem auch sei: ich fürchte, Menschen mit verkorkstem Weltbild mal eben "geradezurücken" ist nahezu unmöglich. ...


    Ja, da stimme ich zu. Darum schrieb ich ja: Der Zweck heiligt die Mittel.

    • Offizieller Beitrag

    Ich denke, Meike meinte damit nicht die Zeit, die man jemanden zum Nachdenken einräumt.
    Aber ich persönlich halte klöni schon durchaus für so reif und erprobt im Umgang mit anderen Erwachsenen, dass sie auch von selbst weiß, wann sie Pausen einlegen muss.
    Dass du dich in so einer Situation befindest, tut mir sehr Leid, klöni.
    Was reagieren denn eigentlich eure Schüler auf diesen Lehrer? Die werden ja wohl auch mitbekommen haben, wes Geistes er ist.
    Vielleicht könnte man da gemeinsam mit den Eltern Druck ausüben?
    Liebe Grüße
    Hermine

  • Völlig jenseits dienstrechtlicher und personalrechtlicher Möglichkeiten, die ohnehin begrenzt sind. Es wäre wahrscheinlich schon hilfreich, sich einfach in deutlichen Worten coram publicum mit dem Menschen zu streiten. "Kollege, ich kann die ausländerfeindlichen Sprüche, die Sie hier verbreiten, einfach nicht mehr hören. Haben Sie was gegen Türken? Oder gegen Schwarze? Was soll das eigentlich?"


    Die meisten Menschen streiten sehr ungerne und es ist zumindest ein Anfang, wenn er so ein Gerede in deiner Gegenwart vermeidet, weil du ein öffentliches(!) Signal gesetzt hast.


    Nele


    P.S. Eine fürchterliche Kindheit haben viele, das ist keine Ausrede.

    Einmal editiert, zuletzt von neleabels ()

  • Zitat

    Original von row-k


    Ja, da stimme ich zu. Darum schrieb ich ja: Der Zweck heiligt die Mittel.


    Gefährlicher Grundsatz. Also darf ich ausländerfeindliche Kollegen zusammenschlagen, um ihnen ein besseres Weltbild beizubringen. Körperlich und technisch wär das kein Problem für mich.


    Oder was meinst du jetzt? Ganz [Pause] konkret gefragt. [Pause] So ganz [Pause] ohne [Pause] Gemunkel und [Pause] Rhetoriktricks.


    Nele

    Einmal editiert, zuletzt von neleabels ()

  • Schwierige Situation.


    Die hier genannten Aussagen und der Hinweis, seine Äußerungen könnten auch im NPD Blättchen stehen, lassen nun nicht gerade auf ein dienstrechtlich relevantes Vergehen schließen (die NPD vermeidet ja gerade in ihren Publikationen offen verfassungsfeindliche Statements). Auch wenn es schwer fällt, ich sehe, bei dem was so grob von dir rüberkam, solche Aussagen durchaus noch im Bereich der freien Meinungsäußerung. Wenn der Lehrer nicht offen Schüler mit Migrationshintergrund benachteiligt, wird man wenig gegen ihn unternehmen können.


    Ich kann nur Nele zustimmen: Hier ist Zivilcourage gefragt. Ich würde aber nicht gleich so auf den Putz hauen und erst einmal versuchen, auf der Sachebene zu bleiben. Zumindest nach meinen Erfahrungen ist es nicht ganz von der Hand zu weisen, dass Schüler mit Migrationshintergrund tendenziell eher Probleme bereiten als "autochthone". Ich würde dem Kollegen aber sehr wohl klar machen, dass Verallgemeinerungen oder gar rassistische Anspielungen deswegen nicht akzeptabel sind. Ich denke, wenn man klar Position bezieht, wird sich der Kollege in Zukunft solche Kommentare verkneifen. Schließlich scheint es so, als ob er ja auf Zustimmung hofft.

    Erziehung ist die organisierte Verteidigung der Erwachsenen gegen die Jugend.

  • Zitat

    Original von neleabels


    Gefährlicher Grundsatz. Also darf ich ausländerfeindliche Kollegen zusammenschlagen, um ihnen ein besseres Weltbild beizubringen. Körperlich und technisch wär das kein Problem für mich.


    Oder was meinst du jetzt?


    Mensch, nele!
    Hast Du nicht weiter oben gelesen? Müsstest Du aber, um zu verstehen, was ich meine!


    Zitat


    Ganz [Pause] konkret gefragt. [Pause] So ganz [Pause] ohne [Pause] Gemunkel und [Pause] Rhetoriktricks.


    Aha, hast es also doch gelesen, aber nicht verstanden. Die Pausen hast Du auch falsch gesetzt, na ja...


    Zitat

    coram publicum


    Donnerwetter, klingt gebildet!

  • @ row-k & neleabels


    Kindergarten!!! :motz:


    Euer ständiges gezanke geht mir echt auf den Wecker!!

  • Zitat

    Original von ndsMarkus
    @ row-k & neleabels


    Kindergarten!!! :motz:


    Euer ständiges gezanke geht mir echt auf den Wecker!!


    Markus, Du hast Recht und mir geht es auch auf den Wecker, wenn mich jemand öffentlich blöd anmacht.


    In solchen Fällen muss ich mich auch öffentlich wehren dürfen - mehr nicht, aber auch nicht weniger!


    @ Moderatoren, die sich nun berufen fühlen und auf meine Reaktion nur gewartet haben: Ruft zur Ordnung auf!

    • Offizieller Beitrag

    Das Vorwegnehmen des Antizipierten ist ein etwas ausgelatschter "Trick", aber ich rufe dich trotzdem hiermit gern zur Ordnung auf, rowi! :D


    Bitteschön.

    • Offizieller Beitrag

    Ok, dem schließe ich mich an: Halte dich doch bitte an die Nettiquette, row-k!


    Das "Kindergarten"-Geschrei, dass jedesmal ausgestoßen wird, wenn mal irgendwo Spitzen verteilt werden, nervt mich aber irgendwie auch.

  • OK, bevor das Scharmützel hier eskaliert und MEIN Thread vollkommen zerfleddert und verhuntzt wird, möchte ich euch vorschlagen eure Probleme an anderer Stelle zu besprechen. Ich denke, da ist generell großer Diskussionsbedarf vorhanden. Soll ich für euch einen OffTopic Thread eröffnen??


    Die Threadstarterin

  • Lieber Timm:


    danke für deine durchdachte und auf das Thema bezogene Antwort.


    Zitat

    Schließlich scheint es so, als ob er ja auf Zustimmung hofft.


    Den Eindruck habe ich auch. Deshalb bin ich unsicher, welche Reaktion die angemessenste wäre ohne dem Kollegen die Chance zu bieten, die Situation zum eskalieren zu bringen, was eine seiner Lieblingsbeschäftigungen ist, sei es in LeKos oder im Lehrerzimmer.


    Ich denke, seine latente Aggressivität lässt jeden davor zurückschrecken, ihn zur Rede zu stellen. Ich habe mich schon öfters ihm gegenüber klar positioniert - ohne Erfolg. Auch dahingehend hatte ich leider keinen Erfolg, meine umsitzenden Kollegen zu klaren Äußerungen zu bewegen. Der Kollege verteidigte dann nur sein Recht auf seine eigene freie Meinungsäußerung.


    Viele Grüße,
    klöni

  • Hallo klöni, hallo Timm!

    Zitat

    Original von klöni
    ... hatte ich leider keinen Erfolg, meine umsitzenden Kollegen zu klaren Äußerungen zu bewegen. ...


    Genau DAS ist das Problem dabei, denn diese Gefahr besteht und die Kollegen sehen es auch so:

    Zitat

    Original von Timm... Zumindest nach meinen Erfahrungen ist es nicht ganz von der Hand zu weisen, dass Schüler mit Migrationshintergrund tendenziell eher Probleme bereiten als "autochthone"...


    Meine Erfahrungen sind auch so.


    Wenn Du also Deine Kollegen nicht hinter Dir weißt, erscheint mir, Rückgrat zu beweisen, zwar richtig und anständig, aber Du kämpfst allein gegen "eine Übermacht" - erfolglos - und bist dann letztendlich die Angeschmierte.


    Zitat

    Ich warte jetzt auf einen geeigneten Moment, ihm im Beisein der SL oder des PR das Handwerk zu legen und versuche, mein Rückgrat bis dahin zu stärken.


    Auch, wenn Dir dabei ein momentaner Sieg gelingt, kann es passieren, dass man Dich als "Anscheißer", "politisch Überkorrekten" oder ähnlich sieht.


    Also ergänze ich meinen Vorschlag so: Such Dir genug couragierte Verbündete! Mutig und stark genug müssen sie sein, dann im richtigen Moment auch zu Dir zu stehen und sich dann entsprechend zu äußern.
    ABER: Das dauert evtl. sehr lange. Und: Wie sicher kannst Du sein, dann nicht doch allein dazustehen?


    Probiers! Viel Mut und Glück!


    Viele Grüße!
    Björn

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