Zusammenarbeit mit dem Personalrat

    • Offizieller Beitrag

    Siehe threaddtitel: auch da würden mich mal verschiedene Sichtweisen / Erfahrungen interessieren.



    Wie versteht sich der Personalrat selbst (Mitbestimmungsgremium oder Kaffefahrtenverein?)?
    Und wie sieht die Schulleitung den PR (Feindliches Lager, dem man jede Information vorenthält, die man voranthalten kann - oder sinnvolles Instrument zur (mit-)Gestaltung des schulischen Lebens, mit dem man vertrauensvoll zusammenarbeitet?).


    Harre gespannt der Antworten...

    WE are the music-makers, and we are the dreamers of dreams,
    World-losers and world-forsakers on whom the pale moon gleams
    yet we are the movers and shakers of the world for ever, it seems.

  • Es ist ein bisschen eine Zwickmühle. Mitbestimmung klingt toll, aber es kann dazu führen, dass dann der Personalrat die Arbeit erledigt, die eigentlich die Schulleitung erledigen sollte.


    Die Frage ist auch, wie hätte das Kollegium den PR am liebsten? 2/3 Kaffeefahrt, 1/3 Mitbestimmungen, 1/6 Anlaufstelle für Beschwerden.


    (Das sind 7/6, ich weiß. Ist schon spät)

    Seit 2004 unter dem gleichen Namen im Forum, weitgehend ohne ad hominem.

    • Offizieller Beitrag

    Ich finde, das hängt auch vom Personalrat der Schule selbst ein wenig ab.


    Ich habe diverse Personalräte erlebt, die sich nur darum gedreht haben, ob die Verteilung der Entlastungsstunden innerhalb des PR gerecht ist und dann ein paar Feste organisiert haben. Als Ansprechpartner bei Problemen hab ich die kaum erlebt.


    Erlebt habe ich auch einen Personalrat, der sich scheinbar als Meckergremium gesehen hat und alles, was die Schulleitung gesagt hat, in Frage gestellt hat bzw. alle Anmerkungen der Schulleitung zu ihrer Arbeit als ungerecht und ungerechtfertigt angesehen hat. Das hat dann so weit geführt, dass die Planung von Studientagen diffus waren, kein Ergebnis feststellbar war, obwohl die Schulleitung vorher auf Schwächen der Planung hingewiesen hat und nur konstruktive Nachfragen gestellt hat. Das wurde aber schon im Vorfeld als ungerechtfertigte Kritik angesehen und als solche abgetan.


    Weiteres Meckergremium: alle diesntlichen Anweisungen wurden in Frage gestellt. Dabei handelt es sich aber um Sachen, die meines Erachtens zur normalen Dienstpflicht eines jeden Lehrers gehören.


    Ich enke, es ist eine vertrauensvolle Zusammenarbeit möglich, wenn beide Seiten versuchen, konstruktiv miteinander umzugehen. Dafür gehört für mich aber, dass der PR sich nicht als Kaffeefahrtenorganisator versteht, nicht nur an allem meckert, sondern versucht, konstruktive Fragen auch als solche zu verstehen und nicht als persönlichen Angriff vom Vorgesetzten. Umgekehrt sollte die Schulleitung eben genauso offen sein und sich nicht bei Anfragen direkt persönlich gekräkt fühlen.

  • 1. Ich bin noch neu im Geschäft als Schulleiter.
    2. Unsere Schule ist recht klein.
    3. Die Personalvertretung wird von einer Lehrkraft wahrgenommen.


    Ich lege großen Wert auf die vielbeschworene "vertrauensvolle Zusammenarbeit". Die Personalvertretung hat das Ohr ganz anders am Kollegium als ich, obgleich ich mich sehr häufig im Lehrerzimmer aufhalte und 'ne Menge mitbekomme, selbst viel an Gesprächen beteiligt bin.
    Die Personalvertretung muss im Ernstfall (der war bei mir noch nicht) als Mittler auftreten können und mit Augenmaß und Feingefühl die Interessen der Lehrkräfte vertreten, dabei aber das "Gesamtkunstwerk Schule" nicht aus dem Auge verlieren. Eine regelmäßige Konsultation ist wünschenswert.
    Die Personalvertretung verstehe ich nicht als Gegengewicht, sondern als "Mitspieler" mit besonderen Aufgaben.

  • Das Thema ist zwar schon älter, aber ich hol's noch mal hervor, weil ich, nach jetzt fast zwei Jahren in der SL (und vorher eigener Personalratsarbeit an einer anderen Ecke) unseren PR richtig gut finde:


    - offenes Ohr für das Kollegium, auch bei Konflikten intern, aber auch, wenn es die SL betrifft. Gute Kommunikation -> lösungsorientiert, manchmal ganz schön hartneckig, aber fair


    - wichtiger Mitspieler bei der Schulentwicklung und da in ziemlich regem Austausch mit dem Schulleitungsteam (was uns oft einen gemeinsamen 'Feind', die Schulverwaltung einbringt)


    - guter Informationsaustausch von beiden Seiten, besonders wichtig, wenn Neuerungen 'von oben' kommen und man gemeinsam im Vorfeld überlegen kann, wie was am besten (heißt auch: machbar/nachvollziehbar für die Kollegen) im eigenen Laden umgesetzt werden kann, wie ist die rechtliche Lage, welchen Spielraum gibt es etc.


    OK, ich denke mit uns im SL-Team kann man auch ganz gut arbeiten ;), aber wir wissen auch, was wir am PR haben, und auch das feedback der Kollegen ist gut, wird also keineswegs als 'zu SL-nahe' wahrgenommen.


    just my 2 cents


    carla

    Nehmen Sie die Menschen so wie sie sind.
    Es gibt keine anderen

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