Das kommt ganz bestimmt aufs Bundesland an. Hier im Ländle muss für einen Assistenzhund einerseits die medizinische Notwendigkeit nachgewiesen werden (Schwerbehindertenausweis, ärztliche Atteste zum Erfordernis einen Assistenzhund mitzuführen), dann, dass der Hund über die erforderliche Ausbildung verfügt, sprich tatsächlich leisten kann, was er angeblich leisten soll. Weiterhin sind Haftpflichtversicherung und Impfstatus nachzuweisen. Der Antrag wird dann unter Einbeziehung der Schwerbehindertenvertretung juristisch geprüft und beschieden. Bei Schulhunden fällt die medizinische Notwendigkeit weg, dafür ist eine Stellungnahme der SL erforderlich, dass der Hund auch tatsächlich an Schule X eingesetzt werden kann, soll und darf und sinnvoll benötigt wird. Dafür sind Schulhunde anders als Assistenzhunde aber auch beihilfefähig (kein Witz, hat mir die Schwerbehindertenvertretung aus dem RP erzählt), der Halter erhält also einen Anteil an Tierarztkosten, da der Hund ja auch eine schulische Aufgabe hat und wahrnimmt. Die Zertifizierung für Frau Hund, also der Nachweis, dass sie die Assistenzleistungen bringt, die benötigt werden und ganz nebenbei auch noch exzellent erzogen ist hat übrigens rund 160€ gekostet, da das kein Standardverfahren mit Prüfung X am Ende ist, sondern mehrere Einzeltermine mit einer externen Trainerin, die uns als Team dann begutachtet hat an bekannten und an fremden Orten in verschiedensten relevanten Situationen.
Hundebesitzer
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Dein Leo ist wunderschön Gruenfink .
Dankeschön!
Als ich ihn bekommen habe, war er 7, am Ostermontag ist er 12 geworden.
Eine Seele von Hund, eine echte Bereicherung für mein Leben - und von wegen TH-Hund! Und dann schon so alt! Pffft!
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So, ich hatte ja versprochen ab und an mal etwas über Frau Arbeitshunds weitere Ausbildung zu schreiben, hier also ein kleiner Zwischenstand, nachdem wir die ersten zwei Monate miteinander geschafft haben (womit Frau Arbeitshund jetzt schon beinahe so lange bei mir ist, wie sie an ihrer ersten Einsatzstelle war). Wir sind inzwischen sehr spürbar zusammengewachsen, kennen uns besser, vertrauen uns mehr, verstehen uns immer besser, was uns beiden sehr viel Ruhe gebracht hat. Die Trauer um Frau Hund ist noch immer präsent, aber steht nicht mehr im Vordergrund und überwältigt mich nicht mehr ganz so sehr. Wenn sie dann kommt und ich weine, kann ich mich immer darauf verlassen, dass meine flauschige kleine Frau Arbeitshund sofort zu mir gelaufen kommt und versucht mich zu umarmen (sic!), mich per Handschlecken zu trösten sucht und an meiner Seite ist, bis es wieder geht. Frau Arbeitshund hat inzwischen einen ordentlichen Wachstumsschub (Länge und Höhe) hingelegt und ist eine ausgewachsene Hündin geworden, aber immer noch deutlich kleiner und zarter, als Frau Hund das war, ein flauschiges Baby halt.
Sie ist inzwischen deutlich ruhiger geworden. Einerseits natürlich, weil sie angekommen ist und dadurch ruhiger werden konnte, aber auch weil sie nicht nur etwas älter geworden ist, sondern auch unser Training wirkt. An manchen Tagen muss ich mir selbt bewusst machen, dass wir tatsächlich ja mehrmals täglich trainieren, weil es sich gar nicht so anfühlt, als würden wir arbeiten, sondern alles sehr leicht ist und große Freude bereitet. Es ist eben die Konstanz im Alltag, die das hauptsächliche Training ausmacht, jeder Spaziergang, jede Spieleinheit, unser gesamter Umgang zuhause zählt und bringt in der Summe- neben dem weiteren Training- die schnellen Fortschritte.
Frau Arbeitshund weiß inzwischen, dass sie sich an Straßenüberquerungen abzusetzen und zu warten hat auf mein "OK", ehe sie eine Straße überqueren darf (jede Straße bei jedem Spaziergang angewendet, sehr gelobt und gestreichelt, wenn sie es gut gemacht hat, wortlos und ruhig mit ihr zurück gegangen und es erneut versucht, wenn sie ungeduldig einfach mit losgelaufen ist, jetzt sage ich nur noch "Straße" und sie weiß, was ich von ich erwarte), sie hat verstanden, dass ich nicht möchte, dass meine Balkonkästen umgegraben oder meine Zimmerpflanzen entblättert werden (ruhig "no" wenn sie ihre Nase im Kasten vergraben hat, Blätter die sie mir in die Hand gelegt hat- da war sie immer sehr gründlich- einfach kommentarlos abgenommen, wenn morgens Blätter herumlagen diese einfach weggeworfen, wenn ich sie erwischt habe an der Pflanze zu mir gerufen und vom Entblättern abgehalten- der "will to please" macht den Rest) und der bis zur Ankunft bei mir offenbar unbekannte Aufzug schreckt sie nicht mehr, so dass sie nicht direkt wieder herausläuft, sobald die Türen sich zu schließen beginnen. Stattdessen weiß sie jetzt, dass sie am und im Aufzug ruhig bleiben muss und absitzen soll auf mein Handzeichen hin, ebenso weiß sie, dass sie wenn sie das macht mit einer dicken Ladung Krauleinheiten belohnt wird solange wir im Aufzug unterwegs sind.
Frau Arbeitshund weiß bereits, dass ich ihr sicherer Hafen bin. Wenn sie sich erschreckt (wie heute früh wegen des nahenden Gewitters) kommt sie also zuverlässig zu mir gelaufen. Sollte sie gerade draußen ohne Leine sein rüpelt sie dann noch etwas, um mich ganz sicher davon zu überzeugen, dass so ein frecher Hund jetzt aber dringend angeleint werden müsse. Tatsächlich ist das einfach nur ein typischer Weg mit dem gerade junge Hunde versuchen einem Menschen ihre Überforderung mitzuteilen und um die Sicherheit der Leine (so diese als Welpe und Junghund positiv belegt wurde) zu bitten. Nachdem ich das weiß und auch sehr früh auf Zeichen der Unsicherheit reagiere und Frau Arbeitshund anleine oder gar nicht erst ableine hat sich dieses Rüpelverhalten bereits deutlich reduziert seit ihrer Ankunft und dürfte bis in zwei Monaten vollständig verschwunden sein. Vertrauen ist dennoch noch ein Thema, insofern als sie durch den Verlust ihres letzten Menschen unter starken Verlustängsten leidet. Zu Beginn ist sie mir auf Schritt und Tritt nachgerannt, ist im Zweifelsfall aus dem Schlaf hochgeschreckt wenn ich mich bewegt habe, hat sich, wenn ich im Flur unterwegs war, sicherheitshalber vor die Wohnungstür gelegt, damit ich nicht ohne sie verschwinden kann und mir entsetzlich nachgeweint (laut fiepend- das hat mir wirklich das Herz zerissen), wenn ich einkaufen gehen musste. Inzwischen läuft sie mir zwar noch in den Flur nach, bleibt aber meist am anderen Ende stehen und beobachtet mich ohne das Bedürfnis zu haben die Tür zu blockieren. Wenn ich mich bewege während sie schläft beobachtet sie mich im Liegen, läuft mir aber nicht mehr z.B. ins Bad nach und wenn sie beim Einkaufen im Auto warten muss (nehme ich aktuell oft, wenn ich weiß, dass sie warten wird müssen, weil sie sich darin sicherer fühlt ohne mich, als wenn sie alleine vor dem Laden warten muss) schafft sie das ohne Fiepen, auch wenn sie es erkennbar nicht schön findet getrennt zu sein von mir. Vor diesem Hintergrund habe ich jetzt angefangen mit dem gezielten Kenneltraining, da sie sich in diesem aufhalten wird müssen während der Unterrichtszeit, wenn sie mich ab Herbst in die Schule begleitet. Zu Beginn war es noch undenkbar den Reißverschluss oben und vorne zuzumachen, weil sie sofort begonnen hat zu "weinen", selbst wenn ich direkt davor saß, also habe ich die letzten Wochen den Kennel (den sie aus ihren ersten sechs Lebensmonaten noch kennt und immer mochte als sicheren Ort) immer nur offen genutzt und sehr positiv besetzt, indem es darin Kausnacks gab am Nachmittag (lecker Rinderohr mit Fell etc.) oder Streicheleinheiten und Lob, wenn sie von sich aus reingegangen ist. Sie hat immer wieder auch einfach von sich aus ihren Mittagsschlaf darin gehalten. Jetzt haben wir begonnen ein halbe Stunde täglich im geschlossenen Kennel mit mir in Sichtweite sitzend und arbeitend zu etablieren. Das ist ok, aber noch entspannt sie sich dabei nicht. Wenn sie sich dabei zu entspannen schafft steigere ich auf 1h täglich usw., damit das für sie hoffentlich ab Herbst schon gut klappen kann. Letztlich werde ich aber einfach sehen müssen, wann sie soweit ist mit in die Schule zu kommen. Auch wenn ich sehr zuversichtlich bin, dass das schon ab September möglich sein wird, muss ich letztlich dem Hund die erforderliche Zeit für die weitere Ausbildung lassen. Sie ist schließlich noch nicht einmal ein Jahr alt.
Was ihre sonstigen Hilfestellungen für mich anbelangt: Die klappen weitestgehend hervorragend, lediglich bei der Asthmaunterstützung müssen wir noch ausbauen, da das einfach komplett neu für sie ist und sie nicht auf ihr bisheriges Repertoire dafür zurückgreifen kann.
Weiterhin zu tun haben wir mit dem "social distancing" () im Fall des Hundes also das ruhige Abwarten wenn sie jemanden sieht, den sie gerne begrüßen würde, bis sie dafür ein Freizeichen erhält, sowie das Ruhigbleiben während der Begrüßung ohne Anspringen, ohne mit den Pfoten zu tatzeln, ohne den Menschen zu bedrängen. Sie hat zwar schon große Fortschritte gemacht, vergisst aber immer noch manchmal, dass sie erst fragen muss, ehe sie Menschen begrüßen gehen darf und vergisst noch oft, dass sie während einer Begrüßung ebenfalls ruhig bleiben soll. Zumindest im Umgang mit Kindern hat sie jedoch bereits große Fortschritte auf beiden Feldern gemacht, was einem dreitägigen Kurzbesuch bei meiner Schwester und dem Umgang mit meinen kleinen Neffen zu verdanken ist, die unglaublich gut auf das gehört haben, was meine Schwester und ich ihnen an Hinweisen zum Umgang mit einem jungen Hund gegeben haben, so dass sogar der Dreijährige am Ende dem Hund klare Grenzen setzen konnte und Frau Arbeitshund verstehen konnte, dass z.B. Weglaufen keine Spieleinladung ist, sondern bedeutet, dass man bei Kindern ganz ruhig an Ort und Stelle bleiben muss, dann kommen diese auch irgendwann zurück und verschenken Streicheleinheiten zum Dank dafür nicht gejagt zu werden. Davon haben die Kinder ebenso profitiert (für die es sehr toll war zu merken, dass der Hund ihre Grenzen versteht und respektiert, wenn sie diese ausreichend eindeutig und in Hundesprache vermitteln), wie der Hund. Dieses spezielle Trainingssetting werde ich auf jeden Fall bald wieder buchen.
Im Großen und Ganzen läuft es also hervorragend und Frau Arbeitshund ist im Mittel genau auf dem Stand, auf dem sie zu diesem Zeitpunkt und in diesem Alter als Assistenzhund sein sollte (in Teilbereichen ist sie schon etwas weiter, als Frau Hund das in ihrem Alter war, weil sie in den ersten 6 Monaten eine herausragende Grundausbildung erhalten hat, in Teilbereichen etwas hinter dem Stand von Frau Hund in dem Alter, weil sie halt 2,5 Monate lang ehe sie zu mir kam nicht mehr trainiert wurde und weil sie eben nicht von klein auf bestimmte Dinge die für mich wichtig sind mitgelernt hat).
Noch eine letzte Anmerkung, nachdem ich bereits einmal per PN darauf angesprochen wurde: "Frau Arbeitshund" heißt natürlich ebensowenig so, wie "Frau Hund" diesen Namen getragen hätte. Das sind einfach anonymisierte Bezeichnungen fürs Internet, die gar nichts über meine Beziehung zu den Hunden besagen. "Frau Arbeitshund" mag nüchtern klingen, ist aber kein Ausdruck eines Mangels an emotionaler Bindung und Zuwendung, sondern einfach nur das, was mir in Abgrenzung zu "Frau Hund" als erstes eingefallen ist als Hundepseudonym, um die beiden Tiere bei Bedarf unterscheiden zu können ohne die tatsächlichen Namen offenzulegen. Auch wenn ich mir zutiefst wünschen würde, meine Frau Hund hätte mich nicht so früh verlassen müssen, kann und will ich mir mein Leben gar nicht mehr vorstellen ohne meine Frau Arbeitshund, die manches anders macht als Frau Hund und mit ihren neuen Akzenten mein Leben ganz neu bereichert hat.
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Noch eine letzte Anmerkung, nachdem ich bereits einmal per PN darauf angesprochen wurde:...
Eine Anmerkung dazu: das beweist wieder mal, dass über Hundeerziehung im Netz zu reden immer kacke wird, wie einst ein Facebookgruppenmitglied anmerkte. Ich habe natürlich auch erwartet, dass du uns sagst, dass dein Dackel Fiffi heißt, weil sonst klar ist, dass du alles falsch machst mit deinen Hunden
Aber im Ernst, sehr spannend ist das. Allein die Grundkommandos sind ja schon Arbeit genug, vor allem, wenn der Hund so ängstlich ist, wie du es beschreibst. Klasse, wie geduldig du das machst, und das ganz ohne zu zweifeln. Zudem noch ein Asthma-Training aufzubauen finde ich beachtlich, was lernt sie da?
Was können Hunde überhaupt alles lernen? Und wie kann man einen fertig ausgebildeten Begleithund erwerben? Ich kenne eine nicht von Geburt an schwerbehinderte Person und frag mich, ob das für sie etwas wäre...
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Off-topic: Ich würde mal gerne eine kleine Lanze für Katzen brechen. Ich hatte lange Jahre einen Kater, der älter war als das jüngste Kind und sich ein bissel verantwortlich fühlte irgendwie. Mein Sohn ging überhaupt nicht gerne in die Grundschule, weil das Leben sowieso immer zu kurz zum Spielen war. Unser Kater hat ihn morgens den halben Weg zur Schule begleitet und mittags an derselben Stelle auf ihn gewartet und sozusagen abgeholt. Er hat sogar nach links und rechts geschaut, bevor er über die Straße ging. Jeden Tag hat er sich zum Hausaufgabenmachen neben meinen Sohn auf die Küchenbank gesetzt bis er fertig war. Wenn ich später aus der Schule kam, haben sie zusammen auf dem Sofa auf mich gewartet. Ein wichtiges Familienmitglied, sozusagen.
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Na ja, sie ist nicht wirklich ängstlich von ihrem Grundcharakter her, da ist sie genau genommen sogar deutlich gelassener, als Frau Hund das war, sie hat nur einfach als sie bei mir ankam schon zweimal ihr Zuhause und ihre Menschen verloren gehabt und war dadurch sehr verunsichert und sehr angestrengt. Zusätzlich war ihr zweites Zuhause kein richtig guter Ort für sie: Kein Training, ein Mensch der keinerlei Ahnung von Hunden hatte und erst den Umgang lernen musste bei schwerer Erkrankung und der Ernährungs- und Pflegezustand war auch nicht richtig gut. So standen als sie bei mir ankam ihre Rippen weit heraus so mager war sie, ihr Fell war nicht gut gepflegt und ihre Ohren standen bis zum Rand voller Dreck, weshalb wir erstmal in den ersten zwei Wochen Ohrenpflege und Behandlung der darunter liegenden Ohrenentzündung auf dem Plan stehen hatten. (Tipp für Hundebesitzer: Zur Ohrenreinigung etwas Olivenöl auf ein Wattepad geben. Das löst den Dreck besser als trockene Watte und pflegt gleichzeitig die zarte Haut in den Ohren.) Sie benötigt einfach Zeit um anzukommen, Vertrauen zu fassen und ihre Verluste zu verarbeiten und abgesehen davon liebevolle Konsequenz (kommt einem als Lehrkraft ja nicht ganz unbekannt vor).
Bei Frau Hund hatte ich noch viele Zweifel, da ging es mir aber gesundheitlich auch einfach noch deutlich schlechter einerseits und andererseits hatte ich bis dahin noch nie einen Welpen ausgebildet und schon gar keinen Assistenzhund und habe mich immer wieder gefragt, ob ich mich nicht total überschätze, auch wenn ich konstant von Trainern begleitet und ausgebildet wurde, damit ich weiß, was ich mache. Jetzt bei Frau Arbeitshund geht es mir gesundheitlich so viel besser und ich weiß auch, wie gut ausgebildet meine Frau Hund war und worauf ich mich bei einem Golden Retriever verlassen darf, was dieser vom Wesen her mitbringt, aber kann auch besser einschätzen, was mir meine Züchterin über den Charakter und die Arbeitseigenschaften dieses besonderen Hundes mitgeteilt hat, so dass ich einfach auch gelassen bleiben kann. Ich kann darauf vertrauen, dass ich das schaffen werde und auch diesem Hund nicht nur eine gute Ausbildung ermögliche, sondern ihm auch gerecht werden kann und ich weiß inzwischen, dass mein Weg der Beziehungsarbeit- die Ruhe, die Zuversicht, das Vertrauen, die liebevolle Konsequenz- nicht nur beruflich, sondern auch in der Hundearbeit genau richtig ist und für mich und den Hund sehr gut funktioniert.
Im Asthma-Bereich lernt sie beispielsweise mich frühzeitig zu stoppen, ehe meine Atmung sich in einen kritischen Bereich hin verändert. Sie lernt bestimmte Hormonveränderungen (die Hunde riechen können) anzuzeigen. Da sind viele kleine Schritte notwendig und es wird etwas länger dauern, da sie das nicht von klein auf mitgelernt hat. Aber auch das werden wir schaffen. Ein Pfötchen nach dem anderen..
Was können Hunde alles lernen? Gute Frage, die ich mir gar nicht erst anmaßen möchte abschließend zu beantworten, weil es einfach zu vielfältig und komplex ist, genau wie die Einsatzbereiche von Hunden. Es gibt aber online spannende Aufstellungen was beispielsweise "Service Dogs" leisten können, an denen ich mich orientiert habe, als ich für mich die Idee entwickelt habe vor vielen Jahren einen Assistenzhund zielgerichtet für mich auszubilden mit Unterstützung passender Trainer, da meine Ärzte keine neuen Therapieansätze hatten für mich und ich so viele Medikamente einfach nicht vertragen habe, die zur Entlastung und Wiederherstellung der Arbeitsfähigkeit wichtig gewesen wären.
Ich habe Frau Hund, nachdem sie alles Wichtige konnte auch noch jede Menge Dinge beigebracht, die ich nicht gebraucht habe, die ihr aber Spaß gemacht haben und mir auch, einfach weil ich es konnte und neugierig war, ob das wohl klappt. So konnte sie mir die Socken an- und ausziehen oder war eine äußerst fleißige und umsichtige Unterstützung beim Ausräumen des Trockners. Frau Arbeitshund mag meine Socken sehr, klaut sich die gerne mal auch aus der Schmutzwäsche, insofern habe ich schon angefangen ihr zu zeigen, wie man einem Menschen die Socken auszieht. Die Socke darf sie dann kurz abschleppen, apportieren, werfen, apportieren, kraulen zur Belohnung, 2.Socke und fertig. Liebt sie, ob das mit dem Anziehen klappen kann bei der Begeisterung die Socken abzuschleppen bezweifel ich aktuell allerdings, aber nachdem ich das nicht brauche, muss das auch nicht klappen.
Es gibt diverse Vereine und Organisationen die damit werben Assistenzhunde auszubilden und Betroffenen zur Verfügung zu stellen kostenfrei. Ich habe im Bekanntenkreis erlebt, was das im worst case bedeuten kann, obwohl der Verein scheinbar seriös war und von diversen Prominenten beworben und unterstützt wird. Da wurde dann ein schlecht ausgebildetes Tier übergeben, das per Elektroschockhalsband (verboten in Deutschland) "ausgebildet" worden war und als angeblich fertiger Assistenzhund übergeben wurde. Der schwerst traumatisierte Hund war völlig unfähig irgendeine Aufgabe zu erfüllen, sondern hat einfach selbst Unterstützung benötigt, um die erlittenen Qualen zu verarbeiten. Vor diesem Hintergrund würde ich persönlich zu äußerster Vorsicht raten bei jedweder Art von Fremdausbildung, sehr genau hinschauen, wie mit dem Hund gearbeitet wird, sehr kritisch die Qualifikationen der sogenannten Trainer prüfen, sehr kritisch prüfen, wie trainiert wird. Die altbekannte "Leckerchenmethode" ist keine adäquate Erziehungsmethode (wenngleich erheblich besser, als gar nichts aka "der will doch nur spielen"), das Minimum für Assistenzhunde ist Clickertraining oder alternativ Natural Dogmanship, um Hunde zu bekommen, die nicht nur lebenslang fürs Leckerchen ein bestimmtes Verhalten abrufen, sondern erwünschtes Verhalten futterunabhängig zeigen und im Idealfall sogar dazu imstande sind komplett unbekannte Situationen zu meistern, indem sie ihnen bekanntes Verhalten adaptieren.
Solltest du jemanden haben, für den das von Interesse wäre, könnte ich dir per PN den Namen meiner Züchterin nennen, die ja auch meine Frau Arbeitshund die ersten sechs Lebensmonate ausgebildet hat, ehe diese an ihre erste Einsatzstelle kam. Das ist eine seriöse Züchterin und Trainerin, die auch weitere entsprechende Trainer kennt und empfehlen kann.
P.S.: Heute war Frau Arbeitshund tatsächlich 60min im Kennel. Die ersten 30min hat sie immer mal wieder gefiept, sich aber sofort beruhigt, wenn ich ihr ruhig "Bleib" gesagt habe (gesehen hat sie mich die gesamte Zeit über), dann ist sie einfach eingeschlafen während ich das hier getippt habe. Das war wieder ein wichtiger Meilenstein heute, den sie gemeistert hat.
P.P.S.: "Fiffi" kann ich als ernsthaften Namen für eines meiner Tiere dauerhaft ausschließen, merke ich mir aber gerne vor als potentiellen Arbeitstitel, sollte Frau Arbeitshund mal Gesellschaft bekommen.
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Ich danke dir, liebe CDL, für deine faszinierenden Berichte! Es ist wirklich Wahnsinn, was Hunde so alles leisten können.
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Sehr interessant zu lesen, vielen Dank für den Bericht. Schön. dass ihr schon so toll zusammen gewachsen seid! Ich habe auch großen Respekt für jeden. der das Absitzen an Straßen konsequent durchzieht... bei uns bin ICH daran gescheitert ständig stehen zu bleiben, statt schnell rüberzurennen 😄 Fehlt mir die Geduld zu.
Hund vor dem Laden warten lassen würde ich allerdings nie (mehr, hab ich früher auch mal ab und zu gemacht) in Erwägung ziehen, dazu höre und lese ich hier inzwischen viel zu oft von geklauten Hunden.
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Waaaas?!? Das habe ich bis dato noch nicht mitbekommen, dass sogar Hunde, die vor einem Laden auf Frauchen oder Herrchen warten, geklaut werden! Eine Freundin von mir nimmt schon seit Jahren oftmals ihren Hund mit zum Einkaufen und da ist noch nie irgendwas passiert (hier gibt es sogar vor vielen Geschäften einen "Hundeparkplatz" mit Karabinerhaken zum Anleinen und Wassernapf).
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Ich lese das ständig hier im Nettwerk und auch in der Lokalpresse (inklusive der ganzen Beschimpfungen von wegen "wie kann man nur" und "man weiß doch" ...). Als meine Hündin jünger war, habe ich sie auch mal draußen warten lassen und hab nicht imTraum daran gedacht, dass sowas passieren könnte, aber seit diesen ganzen Meldungen mache ich das nicht mehr.
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Ich glaube, bei uns in der Region kommt sowas selten bis gar nicht vor; zumindest wüsste ich nicht, dass davon mal was in unserer Regionalzeitung gelesen hätte. Kann mich nur noch an einen Fall aus dem letzten Jahr erinnern, wo eine Schülerin erzählte, dass in ihrer Nachbarschaft ein Schäferhund gestohlen wurde (aus einem abgeschlossenen Zwinger!).
Wirklich traurig, dass heutzutage alles geklaut wird, was nicht niet- und nagelfest ist...
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Ja, das kann gut sein. Ist vielleicht eher ein Großstadtphänomen.
Aus einem abgeschlossenen Zwinger geklaut ist auch ne Hausnummer 😳
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Das war wohl ein ziemlich wertvoller Zuchthund. Der Dieb / die Diebe haben den Zwinger seitlich aufgeflext und das auch noch tagsüber, als die Besitzer bei der Arbeit waren. Mir ist leider nicht bekannt, ob dieser Hund wieder aufgetaucht ist.
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Hunde klauen- unfassbar! Ich hatte bei Frau Hund einmal die Situation, dass als ich rauskam ein Bekannter beim Hund stand und mich darüber inormiert hat, dass ein Paar als er herauskam versucht habe den Hund mitzunehmen. Da er den Hund kannte und wusste, dass dieser zu mir gehört, sprach er die Leute an, woraufhin diese abhauten. Danach habe ich Frau Hund nur noch ausnahmsweise mal vor einem Laden warten lassen und das auch nur, wenn es gar nicht anders ging. Bei Frau Arbeitshund sind die Verlustängste ja noch ein Thema. Sie also komplett zuhause zu lassen während ich einkaufen gehe war gerade zu Beginn völlig undenkbar, das Auto hat sie zu Beginn aber auch gestresst, weil sie das verbunden hat mit "ich verliere jetzt mein Zuhause und werde weggefahren", also habe ich versucht, ob es möglich ist, sie kurz vor dem Laden warten zu lassen. Letztlich hat sich das Autotraining dann doch schneller ausgezahlt als vermutet, so dass es inzwischen gut möglich ist für sie im Auto zu warten (nur völlig neue lange Strecken stressen sie jetzt noch sehr- als ich mit ihr zu meiner Schwester nach Köln gefahren bin, war sie erst erleichtert, als sie gesehen hat, dass ich meinen Koffer ebenfalls auspacke). Mal vor dem Laden warten muss sie jetzt nur noch, wenn ich in meinem Stadtteil in einem Laden bin, wo ich sie von innen sehe und genau genommen betrifft das auch nur die Metzgerei, sonst darf sie überall mit reinkommen bzw. sonst nehme ich eben das Auto und sie wartet darin.
Das Training am Straßenrand mache ich letztlich aus meiner Bequemlichkeit heraus so konsequent: Bei Frau Hund war es zutiefst entspannend, dass ich ab einem bestimmten Punkt mit ihr im Stadtteil komplett ohne Leine unterwegs sein konnte, da sie an allen Straßenüberquerungen und Ecken auf mich wartete (das war für meine Mitmenschen immer ziemlich faszinierend) und sich nie weiter als maximal 7m von mir entfernte, dann stehenblieb, sich umdrehte und auf mich wartete. So war das für uns beide entspannend, weil jeder in seinem Tempo gehen konnte und wir dennoch zusammen unsere Freizeit genossen. Außerdem mag ich die Ruhe und Konzentration, die das in einen Spaziergang bringt.
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In der Nachbarschaft meiner Eltern ist mal am helllichten Tag ein Yorkshire Terrier aus dem Garten geklaut worden. Ein anderer Hund in unserer Nachbarschaft ist gestorben, weil man Giftköder über den Zaun in den Garten geworfen hat. Beim örtlichen Supermarkt hat ein selbsternannter "Tierschützer" versucht einen Hund aus dem Auto zu "retten". Das Auto stand zwar in der Sonne, hatte aber eine Standklima. Der Hund ist dann vor Panik auf die Landstraße gerannt und wurde da überfahren... Einem Bekannten von mir haben Diebe mal im Winter die Seitenscheibe eingeschlagen... Leider haben sie übersehen, dass da ein Tervueren auf der Rückbank sitzt... Einer der Diebe wurde gebissen und haltet euch fest: Die Tierhalterhaftpflicht meines Bekannten musste für die Kosten der Behandlung aufkommen... Unglaublich...
Ich bin auch immer wieder erstaunt, was es nicht alles gibt...
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Meine Hündin soll eventuell Assistenzhündin für mich werden, allerdings ist sie rassebedingt eventuell weniger gut geeignet als zB. ein Labrador. Ihr fehlt etwas „will to please“. Mal schauen, wie sich das so entwickelt
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Der "will to please" macht die Arbeit erheblich leichter, ist aber nicht die eine Grundvoraussetzung für einen Assistenzhund. Eine ehemalige Kommilitonin hat ihre französische Bulldogge zum Diabeteswarnhund ausgebildet. Das ist sicherlich keine Rasse, die man als Assistenzhund im Kopf hat, aber der Hund hat einfach von sich aus begonnen ihre Unterzuckerung anzuzeigen, nachdem sie einmal ins diabetische Koma gefallen war und hat das so gut gemacht, dass nur noch wenig zusätzliches, gezieltes Training erforderlich war, um einen kompletten Diabeteswarnhund zu erhalten. Wenn dein Hund dir also entsprechende Hilfestellungen anbietet, entsprechend aufmerksam ist dir gegenüber, dann kann daraus für dich einfach genau der richtige Assistenzhund werden, auch wenn der Trainingsweg unter Umständen an der einen oder anderen Stelle länger ist, als bei anderen Rassen. Und dies geschrieben, kenne ich zwar diverse Menschen mit ihren Assistenzhunden, bin aber die Einzige, die einen Golden Retriever hat, Labrador Retriever gibt es auch nur einen, ansonsten zwei weiße Schäferhunde, verschiedene Hütehundrassen und diverse Mischlinge. Viele Hunde waren erst einfach nur Familienhund und haben aus Liebe zu ihrem Menschen dann irgendwann begonnen für ihren Menwchen zu arbeiten, so dass sie in der Folge gezielt trainiert und ausgebildet wurden. Lediglich die weißen Schäferhunde, mein Goldie und der Labrador wurden bereits als Welpen zielgerichtet aus ihren Würfen ausgewählt und entsprechend ausgebildet, weil die Halter eben schon bei der Anschaffung des Hundes wussten, welche Arbeit dieser leisten können sollte.
Ich wünsche euch alles Gute für euren weiteren Weg. Melde dich sehr gerne, solltest du einmal eine Frage haben. Vielleicht kann ich weiterhelfen oder dir zumindest einen Hinweis geben, wenn du ansprechen könntest.
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Oder auf Katzen verweisen.
War am WE bei Freunden zu Besuch, da hatte ich dann wieder Gelegenheit, mit einem großen Hund zu balgen.
Bin selbst aus Zeit- und Platzgründen auf die "Hunde" unter den Katzen gekommen: Maine Coons. Diesen kann man auch apportieren beibringen, sie sind relativ groß, können sich selbst spazieren führen kommen den Tag über allein zurecht, aber am Abend/WE ist intensives Bekuschelt- und Bespieltwerden angesagt. Schutztrieb ist auch vorhanden (ohne Rücksicht auf die Größe des "Gegners"), nur am Bellen arbeiten wir noch
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Schutztrieb ist auch vorhanden (ohne Rücksicht auf die Größe des "Gegners"), nur am Bellen arbeiten wir noch
Es gibt doch einige Schäfer, die auch mit Hunden arbeiten. Vielleicht wäre das was für ein Praktikum mit Sprachkurs.
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