elternfrage

  • der abschließende standpunkt von timm und das_kaddl?

    Zitat

    Es lebe die Unfreiheit.

  • Zitat

    robischon schrieb am 09.07.2006 11:24:
    der abschließende standpunkt von timm und das_kaddl?


    Nein, abschliessend ist eher das hier:


    ich finde es unglaublich, wie du scheinbar Jüngere und Unerfahrene massregelst (was ich gleich an einem Beispiel verdeutlichen werde):
    Auf Dinge, die nicht in dein Foren- und "Lern"konzept passen, gehst du nicht ein (z.B. auf dein vorgeschlagenes Stichwort "Vera F. Birkenbihl" -> ich schreibe, dass laut Inhaltsverzeichnis des von dir zitierten Buchs sehr wohl von Unterrichtskonzepten die Rede ist -> du negierst das), pickst dir dafür Stücken aus anderen Postings, montierst sie zusammen, kombinierst Autoren und Zitate und präsentierst uns hier beharrlich, exzessiv und larmoyant das Konzept deiner vergangenen Tätigkeit als Lehrer (sic! denn das war deine Berufsbezeichnung), welches du bis zu deiner Pensionierung verfolgt hast.


    Nimm an, dass sich auf dem Pädagogik- und Schulmarkt verschiedene Weltbilder tummeln und bitte höre auf, die Träger anderer Weltbilder missionieren zu wollen.


    LG, das_kaddl.



    PS: Reinhard Kahl, so dein weiterer Wissenschaftler-Vorschlag, mag zwar ein exzellenter Journalist sein, der in den 1960/70ern auch mal Psychologie und EZW studiert hat, jedoch nie in einer Hochschule und als solcher auch nie als Wissenschaftler oder Forscher tätig war.

  • das_kaddl
    ich hab niemanden gemaßregelt.
    ich soll mit dir über ein buch verhandeln dessen inhaltsverzeichnis du schon mal gelesen hast?
    reinhard kahl spielt für dich keine rolle weil er nicht an einer hochschule arbeitet?
    dann fühle ich mich geehrt, dass du dich mit meinem konzept "abgibst", obwohl ich kein hochschullehrer bin oder war und noch nicht einmal promoviert bin.
    ich wollte, es ließe sich darüber reden wie mit lernen umgegangen werden kann oder darf.
    und nicht darüber, wer nun welche anerkannten kompetenzen hat an hochschulen.
    ich nehme stark an, du bist zuständig für lehrerausbildung.
    dann halte ich dir mal dieses beispiel hin.


    <pre> http://www.rolf-robischon.de/unterrichtsbesuch7-7-2006.html </pre>

  • @ robischon:


    Merkst du gar nicht, dass die Versuche, alle anderen, die nicht deiner Meinung sind, penetrant zu missionieren und alles, was nicht in dein Weltbild passt, abzuwerten, genau das Gegenteil bewirkt. Deine Beiträge wirken so verbohrt und besserwisserisch, dass man schon gar keine Lust mehr hat, diese zu lesen. Und das finde ich schade, denn vielleicht sind deine Ansichten ganz interessant, nur werde ich dies nie erfahren. Manchmal ist weniger weitaus mehr!

  • Raija

    Zitat

    die Versuche, alle anderen, die nicht deiner Meinung sind, penetrant zu missionieren und alles, was nicht in dein Weltbild passt, abzuwerten,


    wenn du in ruhe lesen würdest wie ich schreibe, dann könntest du eventuell sehen, dass es mir nur darauf ankommt, mit anderen ins gespräch zu kommen wie lernen nun abläuft und wie damit umgegangen werden könnte.
    davor haben manche leute einen horror wie der teufel vor dem weihwasser.
    nirgendwo schreibe ich irgendjemandem wie er arbeiten müsse.
    oder findest du sowas?

    Zitat

    vielleicht sind deine Ansichten ganz interessant, nur werde ich dies nie erfahren


    nun weißt du doch gar nichts über meine ansichten und findest trotzdem ich solle nicht darüber reden?
    was sind deine ansichten?
    was sagst du über arbeitsweisen in schulen die kindern unter umständen angst machen?
    mit wem wenn nicht mit lehrern sollte man über solche probleme von kindern, jugendlichen und eltern reden?
    auf die mail der wütenden mutter ist hier eigentlich niemand eingegangen. sie hat inzwischen mit anderen den verein "lernen ohne angst" gegründet.
    hältst du so eine vereinsgründung auch für missionieren?
    oder üble nachrede?

  • Zitat

    robischon schrieb am 09.07.2006 11:48:
    das_kaddl
    ich hab niemanden gemaßregelt.


    versus


    Zitat

    ich soll mit dir über ein buch verhandeln dessen inhaltsverzeichnis du schon mal gelesen hast?


    versus


    Zitat

    reinhard kahl speilt für dich keine rolle weil er nicht an einer hochschule arbeitet? dann fühle ich mich geehrt, dass du dich mit meinem konzept "abgibst", obwohl ich kein hochschullehrer bin oder war und noch nicht einmal promoviert bin.


    Nun, wenn das kein Massregeln ist, dann ist es doch in meinen Augen zumindest eine sehr herablassende Sprache.


    Zitat

    ich wollte, es ließe sich darüber reden wie mit lernen umgegangen werden kann oder darf.


    Wir können gern "reden", aber nur, wenn du dein Missionieren und das, was ich als massregeln empfinde, lässt.


    Zitat

    und nicht darüber, wer nun welche anerkannten kompetenzen hat an hochschulen.


    Du hast den Begriff des Wissenschaftlers bzw. Forschers erwähnt und Personen aufgelistet, die sich selbst nicht als das bezeichnen.


    Zitat

    ich nehme stark an, du bist zuständig für lehrerausbildung.


    Nein, ich bin nicht "zuständig" für Lehrerbildung. Ich arbeite an einer Hochschule, an der Lehrer ausgebildet werden. Momentan werte ich ein Projekt aus, in dem 300 Primaschüler mittels Fragebogen zu ihren Vorstellungen über Zeit, Raum und Gesellschaft befragt wurden. Der zugrunde liegende Gedanke ist hier der "Conceptual Change" (CC), vielleicht hast du mal davon gehört. "Zuständig" ist, wenn man in der Lehrerbildung überhaupt von "Zuständigkeiten" reden kann, die Hochschule bzw. die Leitung des ausbildenden Instituts, denn sie konzipiert die sogenannten Studienpläne (in Deutschland: Studienordnungen).


    Zitat

    dann halte ich dir mal dieses beispiel hin.
    http://www.rolf-robischon.de/unterrichtsbesuch7-7-2006.html


    Vielen Dank für den Link, habe ich mir durchgelesen. Was möchtest du an diesem Beispiel aufzeigen?


    das_kaddl

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Rolf,
    ich habe es mit Theorie nicht so, würde aber noch gern ein paar Fragen aus der Praxis stellen:
    - Montessori sagt: "Hilf mir, es selbst zu tun." , fordert also durchaus Anleitung für die Kinder- inwiefern passt sie dann in dein Konzept der kompletten Freiheit?


    - Weshalb sucht denn Schlauby (und noch andere) einen Kompromiss und übernimmt dein Konzept nicht einfach? Ich denke nämlich nicht, dass Schlauby ein Lehrer ist, der sich so einfach von Rahmenbedingungen "abschrecken" lässt..


    - Weshalb machst du mit deiner Diskussion, in der du nicht im Geringsten auf die Einwände anderer eingehst (und das schon seit mehreren Jahren- ich erinnere mich an eine seitenlange Diskussion mit dir, in der es um haargenau das gleiche Thema ging)- deine teilweise schönen Ansätze von vornherein madig- diversen Leuten hier gehen inzwischen die Nackenhaare hoch, wenn sie deinen Namen nur lesen- und das kommt nicht davon, dass sie dein Konzept von vornherein ablehnen?


    - Weshalb sind denn Arbeitsblätter (nicht von den Kindern, sondern von dir erstellt!) sowie Regeln an der Tafel die große Freiheit? Hier lenkst du doch auch!


    So, und nun muss ich überlegen, wie ich die Schüler am Montag dressieren will...
    Liebe Grüße
    Hermine

  • das_kaddl
    tut mir leid wenn du solche hinweis als massregeln empfindest.
    du hast doch von birkenbihls buch wirklich nur das inhaltsverzeichnis gelesen.


    nein, von conceptual change hab ich noch nichts gehört. was ist das?


    das beispiel mit dem unterrichtsbesuch bei der referendarin ist nur eins für die schwierigkeiten bei anderer denkweise und anderem umgang in der schule. die besucher hätten doch wahrnehmen können dass alle kinder erfolgreich waren, dass es allen gut ging, auch der jungen lehrerin und dass von ihr fast keine maßnahmen kamen.

  • Hermine
    zu deinen fragen: nein mein konzept ist nicht montessori.
    das schulamt schrieb halt in die ausschreibung fzu meiner nachfolge, umgang mit offeneren arbeitsweisen erwünscht wie z.b. montessori.
    freinet wollten sie nicht hinschreiben. der sei ihnen zu demokratisch.
    meine kolleginnen regten sich sehr auf über die ausschreibung und meinten es würde sich niemand bewerben. und für eine montessorischule sei doch die schule nicht ausgestattet.
    es kamen drei bewerbungen und die stelle ging an eine lehrerin die allerhand über freinet weiß.
    ich freu mich dass schlauby auf der suche ist. mein konzept ist nicht einfach ein rezept zum nachmachen. es ist eine einstellung.
    ich glaub er ist nah dran. so wie die referendarin mit dem unterrichtsbesuch.


    meine lern- und arbeitsblätter für den schulanfang sind lerngelegenheiten, nicht aufgaben zum erledigen. zum schreibenlernen ist da geschriebenes was kinder ohne weiteres erkennen können und mit dem sie arbeiten können. es geht um möglichkeiten finden, experimetieren, eigenes wissen entwickeln, nicht anweisungen befolgen. wenn ich nur eine sandfläche zur verfügung hätte, würde ich wohl zeigen wie ich zeichen und bilder in den sand male.
    die kinder sehen was es gibt. nicht, was sie tun sollen.
    der unterschied zum "unterricht" macht lehrer sauer. und wie du hier immer wieder siehst, wird versucht, mich mit abfälligen bemerkungen zu bremsen oder umzulenken.
    wie würden manche sich freuen wenn ich sagen würde, sie müssten kinder erstmal dazu bringen dass sie ihnen zuhören.
    wie wirst du nun am montag die kinder dressieren? weißt du schon was sie hinterher können? was bekommen sie dafür?

  • Hermine: Dressieren ist gut, meine lernen gerade Männchen machen :D

    Erziehung ist die organisierte Verteidigung der Erwachsenen gegen die Jugend.

  • Naja, du unterstellst uns immer wieder, dass wir Kinder mit Unterricht (oder dem, was du dir vorstellst, was wir tun), quasi misshandeln. "Unter Umständen" jedenfalls. Da sollen wir nicht sauer werden? Sauer - oder genervt - macht mich vor allem dein Pseudo-Demokratismus. Kinder arbeiten bei dir absolut selbstbestimmt - uns Lehrern traust du Selbstbestimmung offenbar nicht zu, weil wir größtenteils anders arbeiten. Jetzt wirst du sicher als nächstes schreiben - ich ahne es - dass du ja nur über deine Beobachtungen schreibst. Schön. Meine sind anders.

  • Zitat

    robischon schrieb am 09.07.2006 14:50:
    nein, von conceptual change hab ich noch nichts gehört. was ist das?
    ...


    Im Projekt gehen wir für die Analyse von Schülervorstellungen davon aus, dass Schüler bereits Konzepte mitbringen ("Prä-Konzepte") und untersuchen, wie diese durch den Unterricht verändert werden ("Post-Konzepte").


    Hier und hier findest du nähere Erklärungen.


    Zitat

    das beispiel mit dem unterrichtsbesuch bei der referendarin ist nur eins für die schwierigkeiten bei anderer denkweise und anderem umgang in der schule. die besucher hätten doch wahrnehmen können dass alle kinder erfolgreich waren, dass es allen gut ging, auch der jungen lehrerin und dass von ihr fast keine maßnahmen kamen.


    Die Schwierigkeit bzgl. "anderer Denkweise" und "anderer Umgang" existieren aber nicht nur einseitig... Man könnte dir vorwerfen, auch nicht offen zu sein für die Unterrichts- und Lernkonzepte von Lehrern, die anders verfahren als du es auf der Primarstufe getan hast.


    LG, das_kaddl.

  • Britta
    nein das unterstelle ich nicht. und ich verallgemeinere auch nicht.
    bei gelenkter arbeit ist es nur ziemlich leicht möglich, dass lernende sich unwohl fühlen. das passiert ja auch dauernd.
    wie kommst du dazu, mir "pseudo-demokratismus" zuzuschreiben?


    das_kaddl
    vielen dank für die erklärungen. ich les das in ruhe durch.
    konzepte anderer lehrer? ich hab lehramt vor über 40 jahren studiert (und vor 12 jahren nochmal) und hab mich mit vielen möglichkeiten beschäftigt. mein konzept ist ja erst etwa 15 bis 20 jahre alt. auch in fortbildungen für schulleiter und fortbildner hab ich allerhand über übliche arbeitsweisen erfahren und gesehen.ich finde ich hab einen ganz ordentlichen überblick und fasele nicht in blaue.
    es ist eigentlich völlig normal, anderem denken gegenüber misstrauisch zu sein und nach den schwachstellen zu suchen. meine vorgesetzten behörden (alle stufen) haben mir mit ständigen kontrollen und sogar mit leserbriefen auf artikel über mich versucht zuzusetzen.
    und nun ändern sich bildungspläne (schrift ist nicht mehr kulturtechnik sondern kommunikationsmittel) und schulorganisation, jahrgangsgemischte lerngruppen, fächerverbünde und es gibt solche erhebungen wie die an der du arbeitest. kinder haben schon vorstellungen.


    in deinen hinweisen hab ich das hier gefunden:


    Zitat

    (Natur)-wissenschaft in einer konstruktivistischen Weise zu unterrichten bedeutet, mehr Zeit zu investieren, denn es beinhaltet Diskussionen, Debatten und das Neuerfinden von Ideen. Anstatt vorab festgesetzten Schritten zu folgen, hängt das Curriculum, das sich in einem konstruktivistischen Unterricht entfaltet, in erster Linie vom Material ab und ist durch die Fragen der Kinder bestimmt. Weniger "Stoff" wird abgedeckt, weniger "Fakten" werden für den Test erinnert, und Fortschritt wird manchmal nur überaus langsam zu erzielen sein. Es ist mit Sicherheit ein Prozess des Aufdeckens und nicht des Abdeckens.

  • Zitat

    robischon schrieb am 07.07.2006 08:37:


    lehrer wollen, dass kinder und jugendliche so lernen wie sie, die lehrer, es vorgeben und veranlassen.
    das kann gelingen oder misslingen. vor dem misslingen haben lernende angst. lehrer teilen ihnen sowas offensichtlich ständig direkt oder indirekt mit.


    Das ist keine Verallgemeinerung? Ich als Lehrerin fühle mich dadurch angegriffen, weil es meine tiefste Überzeugung ist, dass Kinder sich in der Schule wohlfühlen müssen, um gut lernen zu können - soweit stimmen wir überein. Mein Unterricht folgt deshalb dem Konzept (in diesem Fall schon Prinzip) der Ermutigenden Erziehung. Ich behaupte dabei nicht, dass es niemals ein Kind gibt, dass sich unwohl fühlt. Ich glaube aber auch nicht, dass das in deinem Unterricht der Fall ist, dafür sind Kinder zu verschieden. Wenn dein Satz beginnt mit den Worten "Lehrer wollen...", dann ist das definitiv verallgemeinert. Und ich lege meinen Unterricht so an, dass Schülern möglichst selten aufgezeigt wird, was sie noch nicht können, sondern viel öfter das, was sie schon können. Kaum zu glauben, aber das habe ich im Referendariat so gelernt.
    Mit "Pseudo-Demokratismus" meinte ich, dass du bei deinen Schülern immer soo viel Wert auf Selbstbestimmung und Demokratie legst, dies aber Erwachsenen nicht zutraust. Statt dessen hältst du Predigten.

  • liebe britta
    ist doch gut wenn es kindern in den schulstunden bei dir gut geht.
    wenn ich geschrieben hatte "lehrer wollen..." dann steht da zwar noch nicht "alle lehrer", aber es ist gemeint, dass es das prinzip von klassischer schule sei, dass kinder tun was der lehrer will.
    wenn es bei dir nicht so ist, dann ist das nicht klassische schule sondern schon eine andere und neuere form.
    wenn es doch so ist, warum regst du dich auf?
    das mit der selbstbestimmung muss ich dann auch genauer sagen:
    dass kinder grundsätzlich selbstständig sein dürfen, ist weit verbreitet nicht üblich.
    erwachsene müssen sich schon selber um ihre selbständigkeit kümmern. da bin ich doch nicht zuständig.


    das gab es wirklich, dass es kindern bei mir in der schule nicht gut ging. das lag nicht an mir und nicht an der schule. sie brachten probleme und kummer mit. darum hab ich mich dann vorrangig gekümmert. manche haben das nicht vergessen. die kleine alexa (name geändert) hatte in ihr mathematikheft geschrieben "ich fint mich blöt". und ich hab mich mit ihr unterhalten.
    vor ein paar monaten hat sie mir gemailt:
    http://www.rolf-robischon.de/alexandra26-01-2006.html

  • "Die klassische Schule" finde ich aber in meinem Umfeld kaum noch. Ich erlebe vielmehr, dass Schule im Umbruch ist, dass Lehrer und Schulen Überlegungen anstellen, wie Unterricht besser funktionieren kann. Sie evaluieren mit den Schülern und auch den Eltern gemeinsam, suchen nach Schwachpunkten und neuen Lösungen. In meinem Referendariat war der schlimmste Fehler, den man in einem Unterrichtsbesuch machen konnte, Schüler mit ihren Bedürfnissen, Wünschen und ihrer Persönlichkeit nicht ernst zu nehmen. Deshalb ist Schule für mich (und für die meisten Kolleginnen, die ich kenne), ständig im Wandel - im Bestreben um Verbesserung. Empfindlich bin ich deshalb, weil ich deine Postings immer wieder so erlebe, dass dein Konzept das einzig wahre ist. Kinder sind aber verschieden - und deshalb glaube ich auch, dass es irgendwann in den letzten 15 Jahren auch Kinder gegeben hat, für die dein Konzept nicht das Optimum war.

    • Offizieller Beitrag

    Tja, jetzt hab ich einen langen Beitrag geschrieben- und nun ist der weg. War wohl Schicksal, denn eigentlich hab ich keine Lust, das Gleiche wie vor zwei Jahren nochmal vor mich hinzubeten. Hatten wir alles schon.
    Nur: Freinet =Demokratie. In der Demokratie hat der Lehrer aber die gleiche Position wie die Schüler. Also auch nicht komplette Freiheit für die Schüler.
    Der einzige, der seine Schüler wirklich komplett frei gewähren liess, wurde nach einiger Zeit von ebendiesen gebeten, wieder etwas mehr anzuleiten: Sommerhill.
    Und ja, am Montag werde ich meine Kinder regelschulmäßig dressieren (Der Wortschatz stammt übrigens von dir, Rolf, nicht von mir und ich hab noch eines der freundlicheren Worte genommen- der Rest erschien mir dann doch zu arrogant und rücksichtslos): Zuerst beten die Kinder mit mir gemeinsam (das wollten sie, nicht ich!), dann lesen wir die Lektüre "In 80 Tagen um die Welt" (haben sich die Schüler aus einem Angebot von knapp 10 Büchern ausgesucht und selbständig abgestimmt). Da nicht alle laut lesen können, weil das bei 30 Kindern etwas schwierig ist, rufen sie sich gegenseitig auf. (Ich greife nur dann ein, wenn es ungerecht wird, jemand, der drankommen will, nicht drangenommen wird...) Wenn jemand leise weiterliest oder gerade mal nicht mitliest, wird er auch nicht bestraft. Wenn, dann mit einer Frage, die ein Klassenkamerad über das betreffende Kapitel stellt und derjenige nicht beantworten kann. Anschließend werden die Schüler in ihr Lesetagebuch entweder einen Brief zum entsprechenden Kapitel malen oder ein Rätsel erstellen oder etwas zeichnen. Das ist also mein böser Regelschulunterricht - und anschließend kommt der nächste "Dompteur".
    Grüße
    Hermine
    Edit:Der beste Lehrer ist der, der selbst Fehler eingestehen kann.

  • Hermine
    das klingt als ob du zornig seist auf meinen umgang mit kindern.
    hältst du es für falsch?
    demokratie ist nicht freiheit? das versteh ich wohl nicht.
    unter freiheit versteh ich selbstbestimmung, eigenverantwortlichkeit.
    ich bekomme gerade beschrieben wie ein kleines mädchen, 5 jahre alt, 1.klasse, sich das erkämpft. ich hab großen respekt für sie.
    nicht leicht für die lehrerin mit einem kind das etwas können will, besonders sein will, etwas wissen will.
    in klassischer schule müssen kinder so oft warten bis sie "dran" sind und müssen sich vergleichen lassen mit den anderen (in einem wettkampf mit siegern und verlierern).


    noch etwas Britta

    Zitat

    deshalb glaube ich auch, dass es irgendwann in den letzten 15 Jahren auch Kinder gegeben hat, für die dein Konzept nicht das Optimum war


    das musst du etwas missverstanden haben. es geht darum dass kinder selbstständig lernen und in ihrem eigenen tempo in ihrer eigenen reichweite.
    es wird nichts verordnet oder veranlasst.

    • Offizieller Beitrag

    Rolf, du liest mal wieder das raus, was du hören willst.
    Nein, es ist mir ehrlich gesagt, vollkommen schnuppe, wie du mit Kindern umgehst. Auch, wenn ich mich nun auch wiederhole, dazu musst du nur den Diskussionsthread von vor knapp 2 Jahren lesen.
    Ich bin nur einigermaßen erbost über deinen Diskussionsstil, du pickst dir nur die Argumente raus, die du hören und bearbeiten willst.
    Alles andere wird einfach übergangen. Ich habe dich nie nach einem Beispiel gefragt, stattdessen übergehst du mein Unterrichtsbeispiel einfach (obwohl d u mich danach gefragt hattest!)- denn da hättest du vermutlich zugeben müssen, dass Regelschule doch gar nicht so tragisch ist- und die Lehrer in der Regelschule tatsächlich verändert haben.
    Fehler gibt es in deinem System nicht und du hast auch noch nie was falsch gemacht- statt dessen wird jeder solange mit deinem System konfrontiert (wenns sein muss auch mit dem entsprechenden Wortschatz: "Insasse", "Inszenierungen", "dressieren" um nur die wichtigsten zu nennen- absichtlich beleidigend gewählte Bezeichnungen!) bis er sich entweder aus der Diskussion zurück zieht, oder deinem Konzept gegenüber eine Aversion entwickelt.
    Zur Demokratie: Du willst doch, dass der Lehrer sich weitmöglichst zurückzieht, das ist bei der Demokratie von Freinet aber nicht gegeben, da hat der Lehrer das gleiche Stimmrecht wie die Schüler, sie können also nicht ganz frei und unabhängig bestimmen, wie sie wollen.
    Genau wie das Kaddl und Timm werde ich mich jetzt auch aus der Diskussion zurückziehen- für eine Diskussion, die keine neuen Argumente bringt und sich ständig im Kreis dreht, ist mir meine Zeit zu schade- die widme ich dann doch lieber meinen Schülern.
    Eine schöne Zeit noch!
    Hermine

  • hermine, mir geht es wie dir. ich reagier auf das was ich da höre.
    hinweis: in demokratischen schulen (sudbury) haben alle beteiligten stimmrecht.
    wären bei deiner schuldemokratie lehrer nur das personal?
    du weist nochmal auf dein unterrichtsbeispiel hin mit dem gemeinsamen beten und dem gemeinsamen lesen einer lektüre.
    so hab ich das auch in meiner zeit als schüler erlebt.
    mir hat es nicht gefallen und ich hab sicher weitergelesen oder etwas anderes gelesen.
    die behauptung dass die diskussion sich im kreis drehe kommt immer wieder.
    dabei hat von den lehrern noch keiner auf das schreiben der mutter reagiert das hier am anfang steht. gibt es sowas gar nicht?

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