Kannkinder NRW EInschulung mit 5 wer entscheidet?

  • Hallo,
    heute mal eine Frage für eine Freundin von mir. Ihre Tochter ist 5 und laut Kindergarten schulfähig. Sie langweilt sich auch schon im Kindergarten und deswegen hat meine Freundin letzte Woche die Einschulungstests an der GS mit ihr mitgemacht. Vom kognitiven her ist sie schulfähig, hat alles mit Bravour bestanden, auch motorisch ist sie weit genug. Nun meinte die Lehrerin dann, sie sei zu schüchtern, da sie etwas leise gesprochen habe. Ich kenne das Kind aber, sie ist nur am Anfang schüchtern (ist ja auch eine neue Umgebung und neue Leute), wenn sie warm wird, hat sie schon ihren Dickkopf und ist nicht schüchtern.
    Von daher hat die Lehrerin, die die Tests gemacht hat, die Einschulung nicht befürwortet, da sie meint, die anderen SUS würden das Mädchen überholen (wegen der Schüchternheit).
    Nun meine Frage, ist das eine ausreichende Begründung um die Einschulung mit fünf abzulehnen, obwohl das Kind sonst in allen Bereichen schulfähig ist? Welche MÖglichkeiten hat meine Freundin?


    Wenn sie noch nicht eingeschult würde im nächsten Jahr, müsste sie noch zwei Jahre im KG bleiben, wo sie sich nun schon langweilt.


    Ich habe meiner Freundin empfohlen, sich von den Erzieherinnen ein Gutachten schreiben zu lassen, indem sie betonen, dass sie auch verbal in der Lage ist am Schulunterricht teilzunehmen.


    Als meine Freundin der Lehrerin sagte, dass die Erzieherinnen sie für schulfähig halten und auch nicht meinen, dass sie schüchten sei, hat die Lehrerin sich wohl nur abfällig über die Erzieherinnen geäußert. Ist denn die Zusammenarbeit zwischen GS udn KG nicht sowieso vorgesehen, so dass hier ein Gespräch stattfinden könnte?


    Bezüglich der Schulfähigkeitsuntersuchung beim Gesundheitsamt war die Schule übrigens der Meinung, dass sie die wohl ohne Probleme bestehen würde, einziges Argument weiterhin die Schüchternheit.


    Was meint ihr? Danke Nof.

    Wir helfen einem Menschen mehr, wenn wir ihm ein günstiges Bild seiner selbst vorhalten, als wenn wir ihn unablässig mit seinen Fehlern konfrontieren.
    A. Camus

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Nofretete,


    die Entscheidung liegt bei der Schulleitung. Dazu müssen aber schon gravierendere Gründe als Schüchternheit vorliegen. Ich habe im August zwei Fünfjährige in die Klasse bekommen, die im Mai noch einmal einen Testtermin in der Schule hatten. Da waren die beiden schon weiter in ihrer Entwicklung als im Oktober davor. Falls die Schulleitung sich ablehnend verhält, würde ich an einer anderen Grundschule anfragen. Hat der Kindergarten ein Programm für Vorschulkinder? Das könnte der Langeweile entgegen wirken.


    LG Talida

  • Danke Talida.

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    A. Camus

  • Was bei der Einschulung von Kann-Kindern mitunter auch eine Rolle spielt ist die Stärke des Gesamtjahrgangs. Wenn die Klassenstärke aufgrund der "normalen" Kinder eh schon an die 30 rangeht, ist man mit Kannkindern vielleicht nicht ganz so großzügig, damit die Klassen nicht noch größer werden.

  • Finden eigentlich noch Gespräche zwischen KG und GS statt? Würde so ein Gutachten des KG denn helfen?

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    A. Camus

    • Offizieller Beitrag

    Meine Schule hat immer einen festen Gesprächstermin mit den Kindergärten. Einer davon klingt sich allerdings regelmäßig aus ... Es ist schon gut, die Sichtweise der Erzieherinnen zu hören. Wir hatten jedoch in den vergangenen Jahren schon mehrere Kinder, die vom KiGa als schwierig angekündigt wurden und sich dann als motivierte Schulkinder entpuppten. Das steht und fällt mit dem Konzept des Kindergartens.

  • ...und umgekehrt erleben wir auch immer wieder Kinder, die uns vom Kindergarten als total fit und unproblematisch angekündigt werden und dann doch nicht so fit sind. Bei uns ist das Gespräch mit den Kindergärten auch wichtig, aber es steht nicht über allem, sondern ist einfach noch ein weiterer Baustein.

  • Britta,
    das glaub ich gerne, aber die Tochter meiner Freundin hat ja alle Aufgaben gut bestanden, einziges Argument eben, dass sie nicht laut gesprochen hat und dies mit Schüchternheit gleichgesetzt wurde. WEnn das ein Ausschlusskriterium sein sollte, dürften viele Kinder nie eingeschult werden.

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    A. Camus

  • Das ist wahr, da wäre meine letzte Klasse deutlich kleiner gewesen...


    Ich fürchte nur, wenn der Kontakt Kiga-GS in dem Fall sowieso nicht sooo gut ist, wird wahrscheinlich auch eine Verschriftlichung nichts nützen.

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