Ü30, ledig, kinderlos.

  • Hallo zusammen,


    mal eine Frage zu Eurem "Privatleben".


    Ich bin Anfang 30, ledig, kinderlos, und habe momentan nicht mal mehr einen Freund. 8)
    Nicht dass mich persönlich das irgendwie traurig machen würde, es hat sich halt so ergeben. Ich habe viele Freunde und Interessen, genieße mein Leben und fühle mich auch sonst ziemlich wohl so. Ich kenne auch Zeiten, wo ich mich durch eine wenig glückliche Partnerschaft ziemlich belastet gefühlt habe und weiß, dass ich lieber allein bleibe als mir sowas nochmal anzutun.


    Hier auf dem flachen Land bin ich aber somit eine ziemliche Exotin.


    Noch dazu geht mir die Bemerkung eines Ausbilders im Referendariat nicht aus dem Sinn, dass ich in dieser Lebensform für meine Schüler keine Identifikationsfigur wäre.
    Damals hatte ich noch einen Freund, der Ausbilder meinte aber, dass ich als kinderlose und unverheiratete Frau in meinem Alter für die Schüler (Berufsschule) eine nicht einzuordnende Person sei, vor allem auch keine mütterliche Rolle einnehmen könnte.


    Das hat mich ziemlich verunsichert, und ich muss oft an diese Bemerkung denken.


    Eigentlich finde ich es selber doof, aber sprechen mich die Schüler drauf an, ob ich einen Freund habe, schweige ich lieber, als mich als "Sitzengebliebene" zu outen.


    Würde mich freuen, mal von Euch zu hören, wie Ihr damit umgeht oder auch umgehen würdet.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo mariposa,
    wenn ich so an meine damalige Schulzeit denke, haben wir uns eigentlich reichlich wenig Gedanken um das Privatleben unserer Lehrer gemacht- außer bei sehr beliebten, evtl. jungen, gutaussehenden Lehrern und bei den ganz furchtbaren, so nach dem Motto: "Ob der/die wohl einen abbekommen hat?"
    An sich finde ich aber, dass die Schüler mein Privatleben nichts angeht- ich mische mich in ihres auch nicht ein, wenn es um Beziehungen geht: "Ach, ist mit dem schon wieder Schluss, hast du denn schon einen Neuen? Der wievielte ist das denn schon?" :D
    Und die Bemerkung deines Ausbilders finde ich - mit Verlaub- zum Kotzen!
    Irgendwann mal ist Schluss! Jeder hat ein Recht auf ein Privatleben ohne es nach außen tragen zu müssen. Außerdem kenne ich einige, viel ältere Kolleginnen, die kinderlos sind und trotzdem mütterliche Gefühle zeigen können- manchmal sogar zuviel. ;) Gerade bei deiner Schulform ist das doch völliger Humbug, die brauchen doch keine Glucke mehr.
    Sollten dich deine Schüler nochmal nach deinem Freund fragen, würde ich an deiner Stelle ganz locker sagen: "Im Moment nicht." - das Gefühl müssten die Schüler ja kennen. :D
    Liebe Grüße
    Hermine

  • Guten Morgen,
    also als erstes muss ich schnell loswerden, dass ich die MUTTER als Idenfikatiosnfigur für BERUFSschüler nciht für so wichtig halte. tststs, Ausblider, Ausbilder ?(
    Ich war auch lange solo und fand es (in der GRUNDschule) manchmal komishc, wenn die Kinder mich gefragt ahben, habe dann aber immer geantwortet, dass ich ja noch JUNG sei :D
    Nun hat das Schicksal mich doch "unter die Haube" gebracht, aber wir haben keine Kinder, was für Grundschüler schon seltsam zu sein scheint, wenn sie es erfahren.
    Dialoge nach dem Motto:
    "Hast dua cuh Kinder?"
    "Nein."
    "Warum nicht?"
    "Was geht dich das an ?!" oder "Die können ja noch kommen..." oder "weiß ich auch nicht" oder oder oder kommen schon immer wieder vor. Generell stehe cih auf dem Standpunkt, dass man ohnehin nur so viel von sich erzählen muss, wie man selsbt möchte und auch Kinder oder eben Berufsschüler damit umgehen müssen, wenn sie als Antwort bekommen, dass man mit ihnen da nciht drüber sprechen möchte.
    Tierisch aufgeregt habe ich mich in der Hinsicht zweimal:
    - Meine Referendarin hat den Eltern bei Abfahrt zur Klassenfahrt (UNMITTELBAR nach den Sommerferien) erzählt, das es mir nicht gut ginge, da sich mein Freund in den Ferien von mir getrennt hatte. Boah, war ich sauer... a) was geht es sie an ? b) was geht es die Eltern an ? c) Was für ne Art, Eltern zu verunsichern, dass es der Lehrerin nicht gut geht, der man gerade für 5 Tage das Kind anvertraut.... Zum Glück war ihr Ref. dann bald beendet :P
    - die zweite Situation war ein widerlicher Vater (auch solche gibt es, zum Glück nur wenige), der mcih ansprach, ob es richtig sei, er habe gehört, ich hätte geheiratet. Freudestrahlend sagte ich JA und dachte, er würde mir nun gratulieren... aber was kam als Antwort: "Na, das müssen Sie ja wissen?!" "Bitte?!" "Ja, ich meine, so überstürzt zu heiraten, Sie haben sich doch letzten Sommer erst getrennt!" Meine letzte Trennung lag mehrere Jahre zurück, ich hatte keine Ahnung, wer derlei Gerüchte in die Welt setzte und war echt geschockt, dass man offensichtlich über mcih und meine Beziehungen in der ELternsdchaft REDET 8o ...
    Meine Kolleginnen haben mich getröstet, man müsse einfach drüber stehen, aber es ist mir echt schwer gefallen

  • Danke schon mal für die wohlwollenden Antworten :)
    Ja, ich fand die Bemerkung des Ausbilders damals auch ziemlich unter der Gürtellinie.
    Soll ich mal schnell ein paar Kinder adoptieren oder mir machen lassen, nur damit ich ins Rollenklischee passe?


    Bin weder Kinderhasserin noch Karrierefrau, es hat sich halt bisher nicht ergeben. Punkt.


    Aber es interessiert die Schüler wohl doch.


    Ich bin schon mehrfach angesprochen worden, mit wem ich denn da unterwegs war, wenn ich mit einem Bekannten oder auch mit meinem Bruder gesehen wurde.
    Manche haben auch ganz direkt gefragt: Haben Sie einen Freund? Wie lange sind sie schon zusammen? Wollen Sie heiraten? :D


    Mir geht halt der Spruch des Ausbilders nicht aus dem Kopf.... :(

  • Hallo mariposa!


    Code
    Noch dazu geht mir die Bemerkung eines Ausbilders im Referendariat nicht aus dem Sinn, dass ich in dieser Lebensform für meine Schüler keine Identifikationsfigur wäre.
    Damals hatte ich noch einen Freund, der Ausbilder meinte aber, dass ich als kinderlose und unverheiratete Frau in meinem Alter für die Schüler (Berufsschule) eine nicht einzuordnende Person sei, vor allem auch keine mütterliche Rolle einnehmen könnte.


    Entschuldige bitte, aber was ist denn das für ein Ausbilder, der so etwas sagt? Was hat denn dein Privatleben mit deinem beruflichen Können zu tun.
    Viele Lehrer, die ich kenne, haben keine Kinder, denn sie haben ja tagsüber schon genug Kinder um sich herum.


    Was deine nicht wirklich glückliche Partnerschaft angeht, solltest du dir natürlich ersteinmal im Klaren sein, was du wirklich möchtest.
    Aber wer weiss, wenn der Richtige Mann kommt, kannst du dich vielleicht auch mit deinem Beruf noch besser identifiezieren, wenn er auf der gleichen Welle mit dir schwimmt.


    Die Flachländler sind nun manchmal ein wenig "exotisch". ;)
    Mach dir keine Sorgen und tu das, was du für richtig hälst.


    LG
    unlucky

    • Offizieller Beitrag

    Hallo mariposa,


    ich würde mir über solche Aussagen wie die Deines Ausbilders keinen Kopf machen, schon gar nicht, wenn das so ein gequirlter Unsinn ist, der Dir da erzählt wurde.
    Solche chauvinistischen Sprüche wie "keine mütterliche Identifikationsfigur" sind absolut daneben; zumal Du ja an einer Berufsschule und nicht an einer Grundschule arbeitest.
    Also wer Berufsschullehrerinnen die Rolle einer mütterlichen Identifikationsfigur zuschreibt, hat ein merkwürdiges Bild von Lehrerinnen.
    Partnerschaften und eigene Kinder haben gar nichts mit der Qualität als Lehrerin zu tun.
    Und auch hier im Forum gäbe es sicherlich das eine oder andere gute Beispiel dafür.


    Partnerschaften, wie andere hier schon erwähnt haben, kann man nicht erzwingen - es ergibt sich oder eben nicht. Und wer weiß, ob die Thematik in positiver Hinsicht in einem halben Jahr nicht "erledigt" ist.


    Mein Privatleben deckt seit Beginn des Refs. 2003 alle Bereiche zwischen "solo" und "verheiratet" ab. Ich habe das meinen Schülern aber nicht zwangsläufig auf die Nase gebunden.
    Natürlich fragen die Schüler nach, weil sie neugierig sind. Schüler dürfen auch gerne alles fragen - nur ob sie eine Antwort kriegen, das ist eine andere Sache.


    Gruß
    Bolzbold

  • Je mehr ich drüber nachdenke: Für MICH ist es kein Problem, für die Schüler ist es wahrscheinlich auch kein Problem, offenbar einzig für meinen damaligen Ausbilder????


    X(X(X(

  • wie mans macht, ist es falsch...


    ich bin 30, verheiratet und habe zwei kinder im alter von 5 jahren und einem jahr. in den kollegien, in denen ich bislang war, war ich immer die exotin ;)


    beste exotengrüße :D

  • So eine bescheuerte Aussage wie diejenige von deinem Ausbilder habe ich ja noch nie gehört... So ein Quatsch.


    Ich bin in der selben Situation wie du: ich bin Ü40, auch lediger Single ohne Kinder und unterrichte auch an einer Berufsschule. Und jetzt rate mal, wie viele von meinen Schülern das interessiert? Genau: KEINEN EINZIGEN!


    Schüler ab 16 interessieren sich die nicht Bohne für das Privatleben des Lehrers. Die Vorbildfunktion funktioniert dort nach ganz anderen Mechanismen. Nach meiner Erfahrung taugt dort Fachwissen und Praxistauglichkeit als Gradmesser, aber sicherlich nicht das Privatleben des Lehrers.

    »...Aus Mettwurst machste kein Marzipan! «
    Bernd Stromberg

  • Du schriebst noch:

    Code
    Haben Sie einen Freund? Wie lange sind sie schon zusammen? Wollen Sie heiraten?


    Weisst du was? Sieh es doch als Kompliment.
    Dann weisst du, dass sich deine Schüler nicht nur für deinen Unterricht interressieren und das ist doch ein gutes Zeichen.


    Du bist eben eine beliebte Berufsschullehrerin.
    Glückwunsch!!!


    LG
    unlucky

  • Zitat

    Noch dazu geht mir die Bemerkung eines Ausbilders im Referendariat nicht aus dem Sinn, dass ich in dieser Lebensform für meine Schüler keine Identifikationsfigur wäre.
    Damals hatte ich noch einen Freund, der Ausbilder meinte aber, dass ich als kinderlose und unverheiratete Frau in meinem Alter für die Schüler (Berufsschule) eine nicht einzuordnende Person sei, vor allem auch keine mütterliche Rolle einnehmen könnte.


    Das hat mir wirklich einen Schauer über den Rücken getrieben! Da hat jemand in seiner Machtposition versucht, dir Schuldgefühle einzureden, da du seine (extrem konservativen) Erwartungen und Wünsche an junge Frauen nicht zu erfüllen bereit bist. Trotzdem scheinst du dir den stinkenden, alten Schuh angezogen zu haben, vermutlich weil er einen wunden Punkt bei dir angerührt hat. Manche Leute haben da ja einen extrem guten Riecher und nutzen das dann gnadenlos aus. Lass dir gesagt sein, so wie du bist, bist du in Ordnung und brauchst dich nicht den Vorstellungen alter, neidischer Stinker anzupassen.


    Allein schon aus dem Grund, um mich vor den seltsamen Sticheleien solcher Leute zu schützen, versuche ich mein Privatleben konsequent von meinem beruflichen Leben zu trennen. Wenn die Fragen dann überhand nehmen (z.B. habe ich während meines Ref. mit einem Schüler zusammen in einem Wohnhaus gewohnt. Damals hatte ich zwei "Freunde", die mich abwechselnd besuchten. 8o), erzähle ich dann je nach Lebenslage auch mal was Falsches, wie "mein Mann und ich...", "WIR waren ....", "Mein Sohn meinte...", etc. Das stellt neugierige Frager schnell ruhig.


    Ich sehe das wie Unlucky, dass deine Schüler dich gern haben und mehr von dir wissen wollen, um ihre romantischen Leerstellen auszufüllen. Dein Ausbilder dagegen war wohl verunsichert, weil seine romantischen Vorstellungen und Erwartungen an junge Frauen nicht erfüllt wurden. Aber das ist ja auch nciht deine Aufgabe, die Männer auf dieser Welt emotional zufrieden zu stellen und ihnen die "Mutti" zu geben.

  • und noch was: welcher alleinstehende Mann würde denn jemals gefragt werden, ob seine gegenwärtige "Lebensform" ein vorbildliches Rollenbild für seine Schüler abgibt? (reg auf... X( X( X( X()

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Noch dazu geht mir die Bemerkung eines Ausbilders im Referendariat nicht aus dem Sinn, dass ich in dieser Lebensform für meine Schüler keine Identifikationsfigur wäre.
    Damals hatte ich noch einen Freund, der Ausbilder meinte aber, dass ich als kinderlose und unverheiratete Frau in meinem Alter für die Schüler (Berufsschule) eine nicht einzuordnende Person sei, vor allem auch keine mütterliche Rolle einnehmen könnte.


    Auf welchem Planeten lebt denn diese Schnarchnase??

  • Ich habe ja schon oft erlebt, dass bei Unterrichtsbesuchen die Fachleiter das kleinste Haar in der Suppe suchen.
    Aber dass nun auch noch die Familiensituation durchleuchtet und kritisiert wird...


    Mach dir nix draus, um so besser müssen dann wohl deine Vorführstunden gewesen sein. Wenn er sonst nix mitzuteilen hatte...!!!

  • Tja, da sieht man's mal wieder.....


    Die "Flachlandexoten" sind sich wie so oft in vielem einig. :D


    mariposa, mach das beste daraus und lass dir deshalb kein Kind andrehen, wenn du es nicht wirklich willst.
    Vielleicht hast du ja auch Glück und dein zukünftiger Partner bringt selbst ein Kind mit.
    Dann kannst du dich glücklich schätzen und alle Zweifel sind nur noch Rauch und Schall.


    LG
    unlucky

  • @ Unlucky: Wieso hat sie "Glück", wenn ihr zukünftiger Partner ein Kind mitbringt? Weil sie dann doch noch die strengen Vorgaben des Ausbilders erfüllt? ;)


    Mariposa kann in ihrem Alter doch durchaus noch eigene Kinder bekommen! Sie hat ja geschrieben, dass es sich bisher eben noch nicht ergeben hat und nicht, dass sie nie welche möchte.


    edit:
    Außerdem geht der Trend eh dahin, dass man später Kinder kriegt oder sogar gar keine. Und man möchte die Schüler schließlich auf die Realität vorbereiten.


    Heutzutage muss man bezüglich der verschiedenen Lebensformen einfach tolerant sein. Neugierige Fragen wie "Warum hat Susi keinen Papa?" oder "Warum nimmt Erkan nicht am Religionsunterricht teil?" sind eben typisch für Kinder und daher sollte es einen auch nicht aus der Bahn werfen, wenn ein Kind mal fragt, warum man als Lehrerin (noch) keinen Mann hat.

  • Zitat

    Original von Unlucky
    Du schriebst noch:

    Code
    Haben Sie einen Freund? Wie lange sind sie schon zusammen? Wollen Sie heiraten?


    Ich habe es bei dir schon ein paarmal gesehen; du verwendest zum Zitieren die falschen Tags. Du zitierst mit


    {code}xxx{/code}


    Besser ist


    {quote}xxx{/quote}


    (Dabei sind statt der geschweiften Klammern eckige Klammern einzusetzen.


    Nele

    • Offizieller Beitrag

    Beim Lesen der Antworten musste ich gerade lachen.


    klar fragen die Schüler und bekommen von mir oft auch Antworten, weil ichs nicht schlimm finde.


    Interessqant wirds an der Stelle mit den Eltern. Eltern haben mich noch nie auf mein Privatleben angesprochen. Ende des letzten Schuljahres nach der Fahrtenwoche, also etwa eine Woche vor Ferienende, wurde ich in mehreren Klassen darauf angesprochen, dass ich ja schwanger sei. auf Nachfrgae, woher sie das wüssten (ich war nicht schwanger, bin nicht schwanger und werde in nächster Zeit auch relativ wahrscheinlich nicht schwanger werden!), habe ich erfahren, dass es auf einem Elternstammtisch darum ging, wer die Parallelklasse in diesem Schuljahr in Bio übernehmen könnte, da der kollege nicht da ist. antwort war: Frau Dalyna nicht, die ist schwanger. Über diesen Weg haben Geschwister das in die verschiedenen Klassenstufen getragen. Wer dieses Gerücht in die Welt gesetzt hat, weiß ich nicht, woher er seine Infos hatte auch nicht. In der einen klasse hab ich nur gemeint, sie könnten ja mal beim elternstammtisch für mich nachfrafgen, wer der Vater des Kindes eigentlich ist.


    So viel zum Privatleben in der Schule.


    Ach ja, dafür bin ich wohl mütterlich genug. Weil ich aber den Fünfis die einser nicht reihenweise geschnekt habe und es auch ein paar 3er gab, hab ich mir irgendwann sagen lassen, dass die Kleinen Angst vor mir hätten. einer kollegin gegenüber, die mir recht ähnlich ist wurde das auch mal mitgeteilt in form bon: "Du bist nicht mütterlich genug."


    Einen schönen Restsonntag. Ich geh korrigieren!


    Dalyna

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