Hallo!
Angeregt durch den Thread zum Thema Bücher in der ersten Klasse mache ich mir Gedanken darüber, was ich neben der Einführung der Buchstaben in Klasse 1 noch alles im Deutschunterricht aufgreifen möchte. Ich habe zum ersten Mal eine Erste in Deutsch. Deshalb fehlen mit leider die Erfahrungswerte. Die bisherige Zeit (bis zu den Herbstferien) ging erstmal komplett für die Einführung der ersten Buchstaben drauf (mache jedesmal einen besonderen Einstieg, festige die Buchstaben dann im Wochenplan und mache nebenher noch phonologische Übungen etc.) Der Deutschunterricht kreist also bisher immer um den jeweiligen Buchstaben.
Wie organisiert ihr andere Themen (Einführung der Anlauttabelle, freies Schreiben, BÜCHER....)? Läuft das in einer Woche parallel zum Buchstabenlehrgang (sofern es sich nicht irgendwie verbinden lässt) oder macht ihr mal eine Woche komplett ein anderes Thema? In welchen Abständen und ggf. in welcher Reihenfolge?
Würde mich sehr über Erfahrungsberichte / Anregungen freuen...
GLG Mare
Deutsch Klasse 1
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Hallo Mare!
Ich führe einmal pro Woche einen Buchstaben ein
Anlauttabelle schiebe ich dann ein, wenn ich merke, dass Zeit ist. Der zu lernende Buchstabe muss natürlich sitzen.
genauso verfahre ich mit Büchern, Gedichte etc.....Ich halte mich nicht sonderlich strikt an die Fibel.......
Panama
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Bei mir läuft das parallel. Man hat eine gewisse Anzahl Stunden in der Woche und es gibt verschiedene Teilbereiche in Deutsch. Da achte ich ein wenig darauf, dass aus jedem etwas vorkommt. Wenn mal ein Teilbereich zu kurz kam, dann wird er halt dafür ein andermal etwas ausführlicher genommen.
Allerdings mache ich nicht um jeden Buchstaben so ein Drumrum, wie man es hier des öfteren liest =), das ist meinem Empfinden nach zwar ganz nett, aber mehr auch nicht. Besser lernen tun die Kinder das deswegen nicht, dafür geht viel wertvolle Zeit damit flöten.
Wie viele Stunden Deutsch gibt es denn bei euch? Bei uns sind es 7. Ich kann mir gar nicht vorstellen, so viele Stunden für jeweils einen Buchstaben zu verwenden? Oder hab' ich das falsch verstanden?
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Also bei uns sind es 6 Stunden in der ersten Klasse. Aber 6 Stunden für einen Buchstaben.....neeeeeeeee!!!!!!!
Die Einführung geht in der Regel 2 Stunden (je nach Buchstaben mit Stationen und blabla)
Am nächsten Tag Wiederholung, je nach bereits gelernten Buchstaben
den neuen in Beziehung setzen (Wörter Auf- Abbau, Leseübung o.ä.)Aber da bleiben ja noch Stunden übrig.
Die nehm ich dann für Sachen, die eben meiner Meinung nach gerade anliegen. Erzählanlass, freies Schreiben usw.Panama
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Danke schon mal für eure Anregungen!
Wir haben 5 Deutschstunden, da geht zumindest anfangs schon viel Zeit für die einzelnen Buchstaben drauf. Insbesondere natürlich für das Erlernen der Methoden. Aber wenn die erstmal sitzen, finde ich hoffentlich auch mehr Zeit für andere Sachen... -
Hallöchen,
da würde ich mich auch gerne einklinken.
Ich habe momentan auch eine erste Klasse in Deutsch, Deutsch haben die Kids 5 Stunden die Woche. Bei uns wird etwa ein Buchstabe pro Woche eingeführt, Montags beginnt es meistens mit einer Geschichte zum Buchstaben und Hohlbuchstaben werden geschrieben. Dienstags bringen die Kids schon selbstständig Gegenstände mit dem Buchstaben als Anlaut mit. Es werden in einer Stunde Stationen (malen, kneten, in Sand schreiben, ausschneiden etc.) zu dem jeweiligen Buchstaben bearbeitet. Dann machen wir noch Hörübungen und es gibt Arbeitsblätter wo die Anlaute bestimmt/zugeordnet werden müssen. Natürlich muss der Buchstabe auch von den Kindern geschrieben werden, es gibt Hausaufgaben zum Üben im Schreibheft.
Neben der Einführung dieses Buchstabens führen wir parallel Freies Schreiben durch. Die Kinder haben zu Anfang des Schuljahres einen Anlaut-Rap gelernt und die Anlauttabelle wurde schon früh eingeführt, so dass diese beim Schreiben zur Hilfe genommen werden kann. Es gibt keine speziellen Stunden zum Mündlichen Sprachgebrauch, die Kids präsentieren ihre Arbeitsergebnisse. Ich habe aber überlegt, bald eine komplette Stunde dazu zu machen, z.B. Geschichten ausdenken und vorführen (mit gebastelten Handpuppen).
Da es gerade zum Thema passt (mache aber noch eins extra auf): Ich suche in diesem Zusammenhang Ideen für meinen ersten Unterrichtsbesuch, z.B. Tipps für einen geeigneten Schreibanlass oder wie gestaltet ihr eine Stunde zur Festigung der gesamten bereits gelernten Buchstaben? LG -
Also wir haben auch sieben Stunden Deutsch.
ich habe in dne ersten zwei Wochen viele Übungen zur phonologischen Bewusttheit und Schwungünbungen gemacht. Danach habe ich die Anlauttabelle eingeführt und damit geübt.. Erst dann habe ich den ersten Buchstaben eingeführt. Klingt vielleicht etwas spät, aber dafür wussten die Kinder wenigstens auch wie sie damit umgehen können und vielen von ihnen beherrschen nun (7 Wochen) das Prinzip des Verschriftens.
Montags führe ich meist einen Buchstaben ein, danach schreiben die Schüler den Buchstaben auf einem weißen Blatt. Als Hausaufgabe gibt es ihn dann in den Linien auf.
Bei mir bringen die kids dann Dienstags immer Sachen mit dem jeweiligen Buchstaben mit und bestimmen die Stellung des buchstabens im Wort. Evtl. verschriften wir hierzu einige Wörter.
Den Rest der Woche verbringen wir mit leseübungen (Wörter mit den bisherigen Buchstaben), vielleicht schiebe ich noch einen Schreibanlass ein. und worauf meine Kleinen bestehen, nachdem ich es das erste mal einführte: Erzählen zu den mitgebrachten Sachen. Ich oder ein Schüler wählen drei Sachen aus und dann sollen die Schüler dazu eine kleine Geschichte erzählen. Macht ihnen großen Spaß und ganz nebenbei ist es eine Vorbereitung fürs spätere Geschichten schreiben.
Möchte auch bald mal mehr als nur Wörter schreiben. Habt ihr eine Idee wie mann die Kleinen dazu bringt einen Satz zu schreiben. Ich weiß nicht in wie weit ich sie darauf vorberiten kann/soll? -
Hallo Kollegen,
ich bin ganz neu hier und kann noch keine eigene Frgae schreiben. Darum gehe ich über dn Antwort-weg. Weiß jemand von euch, wie ich das "Zusatzfutter " zur Regenbogen Lesekiste bekommen kann (12 Arbeitsblätter zu 6 Büchern). Das Material ist vergriffen.... -
Hallo,
also ich habe im ersten Schuljahr sehr offen gearbeitet und mich nicht strikt an eine Fibel gehalten, allenfalls an Tinto.
Ich habe während einer Woche immer zu einem Obertheme mehrere Teilbereiche in den unterschiedlichen Stunden geübt. Z.B. Herbst, kurze Texte zu dem Thema lesen, freier Schreibanlass, Buchstabeneinführung, phonologische und motorische Übungen. Um mich nicht zu verzetteln habe ich ganz fest darauf geachtet, dass ich pro Woche wirklich einen freien Schreibanlass hatte und mindestens eine Stunde oder Phrase Lesen. Das hat gut geklappt. Ansonsten ist der Deutschunterricht doch sehr einseitig und unmotivierend.
LG Alema -
Nabend,
ich habe eine Frage zum Schreibanlass, vielleicht kannst du ja welche empfehlen. Ich suche nach einem schönen Bilder-/Vorlesebuch, bei dem man an einer bestimmten Stelle stoppen und die Kinder die Geschichte weiterführen lassen kann. Phantasiereisen, Kreatives Schreiben zu Bildern etc. ist mir bekannt, nur fehlen mir Ideen für schöne Geschichten/Ganzschriften. -
Hallo Primimäuschen,
meinst du mich? Grundsätzlich kann ich das Buch "Bilderbuchwerkstatt" empfehlen. Dort stehen zu vielen Büchern schöne Schreibideen drin. Es ist aber sehr teuer und dick und mit viel Theorie. Also für die normale Praxis vielleicht auch übertrieben.
Schöne Bilderbücher finde ich für ein 1. Schuljahr:
- fast alle von Frederic Vahle (Die kleine Maus sucht einen Freund, Immer langsam, sagte das Faultier)
- Monster unter Willis Bett
- Wahre Wolkenwunder
- Du hast angefangen! Nein du!Der Schreibanlass ist meist sofort ersichtlich. Ansonsten frag mich ruhig.
LG Alema -
Hallo Mare,
ich führe überhaupt keine Buchstaben ein, sondern suche Schreibanlässe für die Kinder. Die Anlauttabelle haben sie seit dem 1. Schultag und sie müssen jeden Tag etwas schreiben.
Anregungen findest du in der Leseideenkiste von Ulla Ehrmann.
Letzte Woche habe ich den Kindern die "Geschichte vom Löwen der nicht schreiben konnte" vorgelesen. Als Materialien gab es dazu Bilder vom Tiger mit Sprechblasen, Papier und Bastelscheren um Briefmarken zu erstellen, außerdem Schreibpapier und Briefumschläge. Seitdem schreiben die Kinder alle möglichen Briefe. Ich war selbst überrascht, wie gut die Anregung funktioniert hat.Viele Grüße
Petroff
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Petroff:
Das klingt spannend. Wie funktioniert es OHNE Einführung der Buchstaben? Denke dabei vorallem an die Schreibweise (Schreibrichtung) - da haben meine Schüler ja mit Einführung usw. z.T. große Probleme... Und wenn ich mir da die Schrift von manchen Viertklässern anschaue... Da denke ich dann erstmal, dass man von Anfang an viel Wert auf die Schrift (und Schreibrichtung usw.) legen sollte. Welche Erfahrungen machst du in dieser Hinsicht mit deiner Methode? -
Du sagst es! Ich "kämpfe" mit ähnlichen Phänomen und das mit Buchstabeneinführung. Schon allein, dass viele Kinder zu Schulbeginn bereits ihren Namen schreiben können, ist nicht nur vorteilhaft. Falsche Schriebrichtung ist kaum wieder zu korrigieren. Von falscher Schreibweise gar nicht zu reden. Wie bekommst du das dann in den Griff?
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Bei mir sieht der Unterricht genauso aus wie bei Betroff. Ich muss dazusagen, dass ich in einer jahrgangsgemischten Klasse unterrichte, weshalb mir das Konzept "Lesen durch Schreiben" entgegenkommt.
Die Anlauttabelle steht bei mir ebenfalls von Anfang an im Vordergrund.
Den Buchstabenlehrgang bekommen die Kinder erst, wenn sie lautgetreu verschriften können. Geben ich Ihnen diesen zu früh, hat bei Ihnen das mechanische Schreiben und Spuren Priorität.
In der Freiarbeit gibt es für die Kinder Buchstabenkisten, in denen es verschiedene Angebote für die Buchstaben gibt und die sie im Laufe des Jahres durcharbeiten.
Vor der jahrgangsgemischten Klasse hatte ich eine erste Klasse, in der ich mit einer Fibel und klassischen Buchstabeneinführungen gearbeitet habe. Das hat mich dermaßen frustriert, weil es dem Leistungsstand der Kinder nicht gerecht wurde. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass bei Kindern, die mit Buchstabenlehrgängen arbeiten, die Schreibrichtung auch nach einem Buchstabenlehrgang und Hinweisen des Lehreres nicht unbedingt besser wird. -
Klar, auch bei mir ist die Schere eklatant. Doch dem ist anzumerken, dass die meisten Kinder gut lesen, aber kaum schreiben (können).
Deshalb biete ich auch jeden Menge Lesematerial für Fortgeschrittene an, im Schreiben gehen wir aber ziemlich im Gleichschritt. Außer (Kreuzwort-)Rätselblättern etc. natürlich... -
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Sorry, dass ich erst so spät antworte!
Meine Erfahrungen bisher sind recht gut. Bis auf 1 Kind können alle mehr oder weniger gut lesen, obwohl ich erst seit 1 Woche kleine Leseübungen mache. Das Schreiben macht ihnen nach wie vor Spaß und sie sehen es mehr und mehr als eine Mittel der möglichen Verständigung an.
Mit den Schreibrichtungen plage ich mich auch herum. Ich habe zu jedem Buchstaben ABs gemacht mit den Schreibrichtungen zum Üben. Freiwillig hat das niemand gemacht. Nun müssen sie gelegentlich - im gebundenen Unterricht. Ob es überhaupt notwenig ist, wage ich zu bezweifeln.
Mein eigener Sohn hat in der 1. Klasse alle Schreibrichtungen mit Buchstabeneinführungen etc. hinter sich gebracht. Heute ist er 11 und schreibt fast alle Buchstaben falsch. Deswegen ist er aber nicht langsamer und seine Lehrer stört es auch nicht. Mein nächstes Ziel ist nun, dass die Kinder die Buchstaben richtig in die Zeilen schreiben. Dazu habe ich im Zaubereinmaleins eine nette Idee gefunden: Wer wohnt hier?
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