Fehlzeiten im Seminar - Zwickmühle

  • Hallo zusammen,


    wie sieht das eigentlich mit den Fehlzeiten im Seminar aus? Gibt es in NRW da irgendwelche Richtlinien, wie oft man fehlen darf?
    Ich habe gerade das Problem, dass ich in der letzten Woche vor den Herbstferien nach dem Hauptseminar früher gegangen bin, weil ich starke Ohrenschmerzen hatte. Diese Woche war ich krank (und auch zwei Tage nicht in der Schule) und nächste Woche steht an meinem Seminartag eine Exkursion mit einer 9. Klasse an. Das heißt, ich würde dreimal hintereinander im Seminar fehlen. Ich habe ein super schlechtes Gewissen und überlege, die Exkursion abzusagen. Ich würde nur als Begleitung mitfahren, hätte aber meiner Kollegin gegenüber ein schlechtes Gewissen und weiß ich nicht, was ich machen soll.
    Versteht ihr meine Zwickmühle? Was würdet ihr machen?

  • Ich glaube, dass fehlen wegen Krankheit schon ok ist... Muss ja nicht regelmäßig alle zwei Wochen sein ;)
    Wie das mit der Exkursion aussieht, weiß ich leider nicht. Ich glaube nicht, dass du deshalb im Seminar fehlen darfst. Im Zweifelsfall würde ich einfach mal im Seminar anrufen und nachfragen.

    "I propose we leave math to the machines and go play outside."
    (Calvin and Hobbes, Bill Waterson)

  • Soweit ich weiß musst du dich für Exkursionen/Klassenfahrt von der Seminarleitung beurlauben lassen, wenn dadurch der Seminartag betroffen ist - und dann wäre sicher alles okay...

  • Wenn du an einem Seminartag an einer Schulveranstaltung teilnehmen willst, dann geht das nur, wenn dich dein Studienseminar dafür freistellt.
    Denke dran: Das Studienseminar ist deine diensthabende Stelle, die Schule ist nur der Ort deiner Ausbildung!

  • Da kann ich TripleThreat nur zustimmen!


    Das Seminar und Seminarveranstaltungen haben immer Vorrang. Wenn du "nur" als Begleitung an der Exkursion dabei sein solltes - sag sie ab.


    Als Tip, damit du später nicht in Konflikte mit deinem Seminar (oder deiner Schule) kommst. Es mach generell keinen guten Einduck, wenn du:
    a) häufig "krank" bist
    b) die nötige Sorgfalt deiner "Einsatz"-Planung vermissen lässt.

  • Ich möchte noch anfügen, dass du deiner Kollegin gegenüber kein schlechtes Gewissen haben musst. Die Schule weiß, wann du Seminartag hast. Und somit muss auch klar sein, dass sie dich nicht als Begleitung für Exkursionen eintragen können. Die einfachste Lösung wird sein, die Exkursion abzusagen. Die Erfahrung geht dir sicher nicht ganz verloren, da du im Rahmen deines Referendariats bestimmt noch mehrmals die Möglichkeit haben wirst eine Exkursion zu begleiten - außerhalb deiner Seminarzeiten ;)

    "I propose we leave math to the machines and go play outside."
    (Calvin and Hobbes, Bill Waterson)

  • Unser Seminar war damals sehr pingelig mit Veranstaltungen am Seminartag. Ich wollte mal am Elternsprechtag teilnehmen, wurde nicht genehmigt. Zwei Krankheitstage sind nicht zu viel. Hast du zur Not einen gelben Schein?

    Wir helfen einem Menschen mehr, wenn wir ihm ein günstiges Bild seiner selbst vorhalten, als wenn wir ihn unablässig mit seinen Fehlern konfrontieren.
    A. Camus

  • Ach, wegen der Kollegin, da würde ich mir auch keinen Kopf drum machen. Die Schule muss wissen, dass das Seminar der Dienstort ist.Wahrscheinlich bietest du dich als Begleitung einfach an, weil dann kein Kollege ausfällt.

    Wir helfen einem Menschen mehr, wenn wir ihm ein günstiges Bild seiner selbst vorhalten, als wenn wir ihn unablässig mit seinen Fehlern konfrontieren.
    A. Camus

  • Vielen Dank für eure zahlreichen Antworten!


    Meine Kollegin fragte mich, ob ich mitkommen möchte, bevor klar war, dass die Fahrt an einem Seminartag stattfindet. Sie hat es nur nett gemeint und kann überhaupt nichts dafür. Ich hatte mich gefreut und wäre gerne mitgefahren.


    Grundsätzlich ist es (von Seiten des Seminars) unsere eigene Entscheidung wenn so eine Fahrt auf einen Seminartag fällt, was wir für wichtiger halten. Blöd ist, dass ich vorher zweimal krank war. Das wird dann halt nicht gerne gesehen. Außerdem war ich auch dieses Schuljahr schon mit auf Klassenfahrt. Das kommt dummerweise alles zusammen. Deshalb habe ich mich jetzt dazu entschlossen nicht mit zu fahren und ins Seminar zu gehen. Meine Kollegin hat zum Glück Verständnis und ist überhaupt nicht sauer.


    Trotzdem bin ich der Überzeugung, dass ich bei dem Ausflug mehr "mitgenommen" hätte als bei einem langweiligen Seminartag, aber das ist wieder ein anderes Thema...

  • Zitat

    Original von Finchen
    Trotzdem bin ich der Überzeugung, dass ich bei dem Ausflug mehr "mitgenommen" hätte als bei einem langweiligen Seminartag, aber das ist wieder ein anderes Thema...


    Natürlich!
    Wenn es danach ginge würde wohl jeder lieber zu Hause die Zeit für Unterrichtsvorbereitung oder Aktivitäten nutzen, die ausfallen müssen (Sport etc.) und hätte da sicherlich mehr von als von Seminaren ;)

  • Finchen, genau das wollte ich auch schreiben. Ich musste damals auf viele interessante Sachen in der Schule verzichten, da sie an einem Seminartag waren. Ich kann auch nicht behaupten, im Seminar immer Unmengen gelernt zu haben. :D

    Wir helfen einem Menschen mehr, wenn wir ihm ein günstiges Bild seiner selbst vorhalten, als wenn wir ihn unablässig mit seinen Fehlern konfrontieren.
    A. Camus

  • Entschuldigt bitte, dass soll jetzt kein Angriff werden - aber eine Anregung.


    Für die Inhalt im Seminar und auch für den "sinvollen" Umgang mit diesen Inhalten sind alle (also auch die Referendare!) mitverantwortlich. Legt nicht die Hände in den Schoß. Ihr habt jetzt nicht mehr die Rolle eines Schülers - wenn ihr meint, das Seminar bringt euch nichts, dann nehmt es in die Hand. Ihr werdet in eurem Berufsleben selten wieder so gute Möglichkeiten haben, euch auszutauschen, Sachen zu besprechen und auszuprobieren.

  • Zitat

    Original von ndsMarkus
    Für die Inhalt im Seminar und auch für den "sinvollen" Umgang mit diesen Inhalten sind alle (also auch die Referendare!) mitverantwortlich. Legt nicht die Hände in den Schoß. Ihr habt jetzt nicht mehr die Rolle eines Schülers - wenn ihr meint, das Seminar bringt euch nichts, dann nehmt es in die Hand. Ihr werdet in eurem Berufsleben selten wieder so gute Möglichkeiten haben, euch auszutauschen, Sachen zu besprechen und auszuprobieren.


    Ha ha, sorry aber darüber kann ich nur lachen. Bei uns zumindest ist es so, dass die Seminarleiter bestimmen, was wann gemacht wird. Da gibt es auch keine Diskussion drüber, es sei denn man möchte sich unbeliebt machen (und damit eine schlechte Note riskieren).
    Unsere einzige Möglichkeit ist zu sagen, dass uns dies oder jenes interessieren würde. Manche Seminarleiter gehen darauf ein, andere nicht.
    Ganz ehrlich, wenn ich mir das, was wir bisher im Seminar gemacht haben selber aneignen sollte, hätte ich dafür noch nichtmal die Hälfte der Zeit gebraucht.

  • Hmm, sehr schade wenn das bei euch so läuft. War bei mir ganz anders.


    Klar gab es auch "langweilige" Seminarveranstaltungen, aber wir haben uns halt viel gegenseitig im Unterricht besucht, zu verschiedenen Methoden UE`s entwickelt, ausprobiert, reflektiert, Referate gehalten usw.
    Ich dachte, das läuft so (oder ähnlich) immer. Da bin ich dann wohl von falschen Voraussetzungen ausgegangen. :neenee:

  • Referate mussten wir auch halten, aber was hat man davon, wenn einem gesagt wird, was darin vorkommen soll und dass man eine Gruppenarbeit integrieren MUSS (von wegen keine Methode der Methode wegen ;)) und man die Themen eh schon 100 mal im Studium hatte?
    Hast dann ja ein tolles Seminar erwischt.

  • Zitat

    Original von Finchen
    Bei uns zumindest ist es so, dass die Seminarleiter bestimmen, was wann gemacht wird. Da gibt es auch keine Diskussion drüber, es sei denn man möchte sich unbeliebt machen (und damit eine schlechte Note riskieren).
    Unsere einzige Möglichkeit ist zu sagen, dass uns dies oder jenes interessieren würde. Manche Seminarleiter gehen darauf ein, andere nicht.
    Ganz ehrlich, wenn ich mir das, was wir bisher im Seminar gemacht haben selber aneignen sollte, hätte ich dafür noch nichtmal die Hälfte der Zeit gebraucht.


    Das geht jetzt vielleicht in die falsche Richtung - also falls zu sehr Off Topic ist, bitte sagen und dann mach ich evtl. einen neuen thread auf.


    Mein Ref läuft nicht gut und ich habe durchaus schwierige Fachleiter erwischt (und eine davon ist definitiv nicht diskussionsbereit - dafür müsste sie sich erst mal selber merken, was sie sagt und nicht zwei Wochen später so tun, als hätte sie sowas nie gesagt).
    Aber ich gestehe, mir geht die unreflektierte Schülerhaltung, die viele Referendare an den Tag legen, auch sehr auf die Nerven.
    Da wird geschwätzt, gemalt, Zettelchen ausgetauscht (am besten noch solche, die man an dem Tag bei seinen eigenen Schülern eingesackt hat...die unverschämten Schüler...- und nein, ich bin auch kein überangepasster, immer fleißiger Referendar, schwätze auch mal und so) - und natürlich wird immer gesagt, wenn man es anders mache, wenn man Kritik äußere, mache man sich unbeliebt und riskiere eine schlechte Note.
    Eine Aussage, bei der ich vermute, dass dieselben Referendare sie bei ihren Schülern nie durchgehen lassen würden, denn selbstverständlich werden die Noten so objektiv wie möglich erstellt und es wird versucht, sich von persönlichen Anti- und Sympathien zu befreien.


    Woher kommt dieser Glaube, dass das im Referendariat anders so ist?
    Ich will nicht sagen, dass es da nicht den ein oder anderen Fachleiter gibt, der so ist - genauso wie es auch solche Lehrer gibt.
    Aber ich habe manchmal das Gefühl des "vorauseilenden Gehorsams"... denn woher stammen diese Erfahrungen?


    (Und nein, ich bin auch nicht der super Revoluzzer Referendar - aber ich versuche eben, meine Rolle zu reflektieren... und mit zweien meiner Fachleiter kann man - obwohl sie wirklich und ehrlich schwierig sind und sich auch mal im Ton vergreifen - trotzdem reden, hab ich gemacht, es geht... und sie haben es gewürdigt und teilweise an sich gearbeitet, auch wenn da manche total überrascht waren - "Was, der???" - ach ja, und die Noten haben da nicht drunter gelitten)


    Wie gesagt, mich interessiert einfach, woher diese extrem verbreitete Haltung, die wir, denke ich, bei unseren Schülern nicht durchgehen lassen würden, kommt?

    "Et steht übrijens alles im Buch, wat ich saje. ... Nur nit so schön." - Feuerzangenbowle

    Einmal editiert, zuletzt von katta ()

  • Ich habe sogar sehr nette Seminarleiter mit denen ich mich gut verstehe und die ich auch durchweg für fachlich kompetent halte. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass sie bestimmen, was wann und wie im Seminar gemacht wird. Wir Reffis sind ausnahmslos (das kann ich zumindest für mein Hauptseminar und eines meiner Fachseminare sagen) der Meinung, dass wir im Seminar sehr viel Zeit mit sinnlosen Dingen verbringen, bei denen wir nichts lernen und die uns nicht weiterbringen. Gleichzeitig wird dieser sinnlose Mist über alles andere gestellt. Das ist das eigentliche Problem.


    Dass Noten - gerade im Seminar - über Sympathie und Antipathie laufen ist doch nichts Neues. Das habe ich selber bisher zum Glück noch nicht negativ am eigenen Leib mitbekommen aber sehrwohl bei Mitreferendaren und auch bei einer Freundin, die schon fertig ist.

  • Zitat

    Original von Finchen


    Dass Noten - gerade im Seminar - über Sympathie und Antipathie laufen ist doch nichts Neues. Das habe ich selber bisher zum Glück noch nicht negativ am eigenen Leib mitbekommen aber sehrwohl bei Mitreferendaren und auch bei einer Freundin, die schon fertig ist.


    Genau das seh ich nicht so und halte es für unreflektiert (und ich hab teilweise schlechte Noten) - das würdest du bei deinen Schülern doch auch nicht so sagen, oder?
    Und diese Haltung verstehe ich halt nicht. Vielleicht haben meine Fachleiter - zumindest teilweise - mir ihren Standpunkt auch einfach besser verdeutlichen können, denn die Sachkritik hab ich meistens einsehen können.
    Es ist natürlich eine Frage, was (also welche Aspekte) wie stark gewichtet wird, aber ich sehe ehrlich gesagt keinen direkten bzw. ach so offensichtlichen Zusammenhang.


    Nachtrag:
    Zumal ich Aussagen, die man nicht live mitbekommen hat, immer vorsichtig beurteilen würde. Denn z.B. bei einer Nachbesprechung, gerade, wenn die Stunde nicht gut läuft, ist es ja oft so, dass man vielleicht aufgewühlt ist und nicht alles so richtig mitkriegt - bzw. umdeutet.
    (Also sprich: wenn eine Freundin sagt "Der kann mich nicht leiden, deswegen hab ich nur eine 4." - natürlich kann das MAL vorkommen, aber sowas als eine Selbstverständlichkeit hinzustellen, wundert mich halt.)

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    Einmal editiert, zuletzt von katta ()

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