400 Milliarden Euro

  • Zitat

    Original von Mikael
    Was hat dieser Thread mit "Indoktrination" meiner Schüler zu tun? Erklär das mal...


    Nur weil das, was gerade passiert in keinem deiner Schullehrbücher steht, ist es doch keine Indoktrination. Es sind die Fakten.


    Falls (und nur falls) du deinen Schülern die Halbwahrheiten deines Eingangsposts so weitergibst, ist das wahrlich Beeinflussung. Deine Aussagen sind gefärbt von einer bestimmten politischen Richtung. Und wenn sie auch eine richtige Grundlage haben, sind sie doch sehr zu deinen Gunsten interpretiert.


    Zitat

    Original von Mikael
    ps: Eigentlich ist die Überschrift falsch: Es sind mittlerweile ja 500 Milliarden.


    Dann spar mal schön (=; Nach deinen Aussagen müssen wir das ja alles selber bezahlen... (=;


    Gruß
    MN

    »...Aus Mettwurst machste kein Marzipan! «
    Bernd Stromberg

  • Zitat


    Leitartikel
    Bildung - Schein statt Scheine


    Bis 2015 will die CDU zusätzlich 25 Mrd. Euro in das Bildungssystem stecken. Die Mehrausgaben sind dringend nötig - doch die Folgen der Finanzkrise werden dazu führen, dass das Versprechen nicht so bald Realität wird.


    http://www.ftd.de/meinung/komm…statt-Scheine/425766.html


    Dieser Artikel trifft es meiner Ansicht nach sehr gut.


    Aber Modal Nodes wird anhand seines VWL-Lehrbuchs seinen Schülern und Schülerinnen sicherlich überzeugend erklären, dass sie und wir alle nichts mit der Finanzkrise zu tun haben.


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Aber Modal Nodes wird anhand seines VWL-Lehrbuchs seinen Schülern und Schülerinnen sicherlich überzeugend erklären, dass sie und wir alle nichts mit der Finanzkrise zu tun haben.


    Ich denke eher, dass er seinen Schülern erklären wird, dass die Einschnitte da sind, aber das sie leider unumgänglich sind, da sie das kleinere Übel sind. Zumindest geht dies meiner Meinung nach aus seiner bisherigen Kritik hervor.


    kl. gr. Frosch

  • Einige hier glauben ja, wenn ein Staat für die Banken einspringt, dann kostet das "keinen Cent". Vielleicht sehen die Isländer das mittlerweile anders:

    Zitat


    Staatsbankrott
    Island zahlt nicht mehr


    Die verstaatlichte Glitnir-Bank kann eine fällige Millionenanleihe nicht zurückzahlen. Die Bemühungen des kleinen Inselstaates um frisches Geld waren bislang vergebens - das Land ist de facto zahlungsunfähig.


    http://www.ftd.de/boersen_maer…lt-nicht-mehr/427188.html


    Aber die Isländer haben scheinbar schon eine Lösung parat:

    Zitat


    Geheime Gespräche
    Bankrottes Island bittet EU um Hilfe
    von Fidelius Schmid (Brüssel)


    Island hat in seiner Finanznot bei der Europäischen Union vorgefühlt, ob diese dem fast bankrotten Staat aus der Krise helfen könnte. Zudem scheinen die Nordeuropäer mit einer Mitgliedschaft in der Union zu liebäugeln.


    http://www.ftd.de/politik/inte…t-EU-um-Hilfe/425305.html


    Jetzt dürfen wir dreimal raten, wer das dann am Ende bezahlt (der größte Netto-Zahler in der EU fängt mit D.. an und hört mit -land auf).


    Aber ich weiß ja, alles Indoktrination... Der Markt wird's schon richten, sagen die VWL-Lehrbücher.


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

  • Was gibt's neues zur Finanzkrise?


    Erstens, die Holländer wollen jetzt auch Geld von uns:

    Zitat

    Denn 20,2 Mio. Euro an niederländischen Steuergeldern vertraute er [der für die Geldanlage zuständige Minister von Nord-Holland Ton Hooijmaijers] der deutschen Dépendance der US-Investmentbank Lehman Brothers. Die Bank ist inzwischen aber pleite. Nun hofft der holländische Regionalpolitiker, dass die deutsche Bundesregierung für die 20,2 Mio. Euro geradesteht und ihm das Geld zurück nach Holland überweist. ,,Die deutsche Regierung hat schließlich eine Garantie für alle Geldanlagen in der Bundesrepublik gegeben, sagt Hooijmaijers.


    http://diepresse.com/home/wirt…rnational/423179/index.do


    Also, wenn bei uns demnächst die Kassen leer sein sollten, wissen wir zumindest, wo ein Teil des Geldes ist.


    Zweitens, Ackermann will dieses Jahr auf seinen Bonus verzichten:

    Zitat

    Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann verzichtet in diesem Jahr auf seinen Bonus. «Ich habe dem Aufsichtsrat der Deutschen Bank mitgeteilt, dass ich in diesem schwierigen Jahr auf meinen Bonus verzichte - zugunsten verdienter Mitarbeiter, die das Geld nötiger haben als ich.»


    http://de.biz.yahoo.com/161020…zichtet-jahres-bonus.html


    Da frag ich mich echt, wofür der überhaupt einen "Bonus" dieses Jahr bekommt. Seine Aktie hat immerhin knapp zwei Drittel an Wert verloren seit Jahresanfang. Solche "Leistungsprämien" sollten auch in der Schule eingeführt werden...


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

  • Zitat

    Original von kleiner gruener frosch]


    Ich denke eher, dass er seinen Schülern erklären wird, dass die Einschnitte da sind, aber das sie leider unumgänglich sind, da sie das kleinere Übel sind. Zumindest geht dies meiner Meinung nach aus seiner bisherigen Kritik hervor.


    kl. gr. Frosch


    Genau so ist es!! Vielen Dank für die Unterstützung (=;
    MN

    »...Aus Mettwurst machste kein Marzipan! «
    Bernd Stromberg

  • Im Moment ist es doch vor allem ein Vertrauensproblem. Die Menschen misstrauen den Banken, die Banken misstrauen sich gegenseitig usw. Es geht zunächst darum, ein wenig Stabilität in die Märkte zu bringen. Denn ich denke, dass wir uns einig sind: Wenn jetzt die Sparer ihre Sparguthaben abziehen, ist die Katastrophe unaufhaltsam. Das würde jedes Bankensystem, auch das in Deutschland, zum Zusammenbruch treiben. Es ist daher relativ unerheblich, ob es für Frau Merkels Aussage, die Sparguthaben zu garantieren, überhaupt eine rechtliche Grundlage gibt, solange es den Menschen auf der Straße beruhigt.


    Es ist unstrittig, dass Banken (auch unsere) in Kreditgeschäfte mit geringer Bonität investiert haben, weil dort zu günstigen Konditionen für eine Weile sehr viel Geld zu holen war (unter ebenso hohem Risiko). Hier ist sicher eine Regulierung angebracht.


    Insofern ist das sicher auch als Betrachtung der Marktwirtschaft eine "spannende" Zeit, weil die weltweite Vernetzung auch eine weltweite Lösung in Aussicht stellt, zumindest aber eine Kommunikation weltweit, denn letztendlich hängen fast alle Länder mit an diesem Problem.

    Man muss Partei ergreifen. Neutralität hilft dem Unterdrücker, niemals dem Opfer. Stillschweigen bestärkt den Peiniger, niemals den Gepeinigten.“

    Elie Wiesel

  • Zitat

    Original von Birgit
    Im Moment ist es doch vor allem ein Vertrauensproblem. Die Menschen misstrauen den Banken, ...


    Und das zu Recht:

    Zitat

    Wie die britische Tageszeitung "The Guardian" recherchiert hat, verteilen alleine die Geldhäuser an der Wall Street noch einmal 70 Milliarden Dollar an ihr Spitzenpersonal, das meiste davon in diskreten zusätzlichen Bonuszahlungen. Die Manager belohnten sich damit für ein Geschäftsjahr, schreibt der "Guardian", in dem sie das globale Finanzsystem in die schlimmste Krise seit dem Börsencrash von 1929 führten.


    http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,584916,00.html


    Dafür, dass die US-Banken vom amerikanischen Volk 700 Milliarden Dollar erhalten, ist das schon ein starkes Stück.


    Zitat

    Original von Birgit
    Insofern ist das sicher auch als Betrachtung der Marktwirtschaft eine "spannende" Zeit, weil die weltweite Vernetzung auch eine weltweite Lösung in Aussicht stellt, zumindest aber eine Kommunikation weltweit, denn letztendlich hängen fast alle Länder mit an diesem Problem.


    Und wenn die verbliebenen Banken jetzt alle auf Kosten der Steuerzahler gerettet werden, werden sie nichts dazulernen und es immer schlimmer treiben.


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

    Einmal editiert, zuletzt von Mikael ()

  • Zitat

    Original von Mikael
    [Und wenn die verbliebenen Banken jetzt alle auf Kosten der Steuerzahler gerettet werden, werden sie nichts dazulernen und es immer schlimmer treiben.


    Zumindest in Deutschland wird das so einfach nicht sein, denn die Banken, die vom Rettungspaket profitieren, müssen doch auch einige Regularien in Kauf nehmen. Es ist auch die Frage, wer da überhaupt zugeben mag, dass er Hilfe braucht.

    Man muss Partei ergreifen. Neutralität hilft dem Unterdrücker, niemals dem Opfer. Stillschweigen bestärkt den Peiniger, niemals den Gepeinigten.“

    Elie Wiesel

    Einmal editiert, zuletzt von Birgit ()

  • Zitat

    Polizeigewerkschaft warnt vor Ausschreitungen wegen Finanzkrise


    Leipzig (AP) Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) rechnet wegen der internationalen Finanzkrise mit einem Anstieg der gewaltsamen Ausschreitungen und der Zahl der Großdemonstrationen. Der GdP-Vorsitzende Konrad Freiberg warnte in der «Leipziger Volkszeitung» davor, dass die Behörden die Sicherheit wegen Überforderung nicht mehr gewährleisten könnten. Die Finanzmarktkrise werde nach seiner Einschätzung die bereits vorhandenen gesellschaftlichen Konflikte weiter verschärfen.


    http://de.news.yahoo.com/1/200…t-vor-aussch-8b73c05.html


    Darin lesen wir auch:

    Zitat

    «Außerdem sollte die Politik endlich aufhören, die gesellschaftspolitischen Probleme einfach der Polizei vor die Füße zu kippen. Wir brauchen politische, keine polizeilichen Lösungen der Konflikte.»


    Warum trauen sich die Bildungsgewerkschaften nicht so etwas ähnliches zur Bildungspolitik zu sagen? Schule als gesamtgesellschaftlicher Reperaturbetrieb kann schließlich auch nicht funktionieren!


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Warum trauen sich die Bildungsgewerkschaften nicht so etwas ähnliches zur Bildungspolitik zu sagen? Schule als gesamtgesellschaftlicher Reperaturbetrieb kann schließlich auch nicht funktionieren!

    Was für ein Unsinn. Das sagt die GEW "der Politik" seit vielen Jahren. Schriftlich, mündlich, in der Presse und in Form von Resolutionen, Petitionen, über den Hauptpersonalrat und sonstwie. Ich könnt's hier tausendfach verlinken.


    Ich könnt' immer wahnsinnig werden, wenn die Damen und Herren Studienräte/innen nach der Gewerkschaft schreien, aber selbst nicht eintreten und dort aktiv sind und/oder zum Beispiel bei Demonstrationen, wie der in Wiesbaden, als es um Geld und Tarife ging, nicht auftauchen, so dass die wohlorganisierte Demo als peinliche Lachnummer mit 6000 Gewerkschaftlern verpufft und die Politiker sich auf die Schenkel kloppen.
    Eine Gewerkschaft ist immer nur so gut und effektiv, wie ihre Mitglieder.
    Und wer sind die Mitglieder der Lehrergewerkschaft?
    Na, eben. Die Lehrer.


    Die aber oft, in nachgerade babyhafter Naivität, erwarten, dass für den Mitgliedsbeitrag die Gewerkschaften hingehen und ihnen "eine bessere Schue backen", ohne dass sie sich einen Millimeter von ihrem Sofa begeben müssen. Oder die gar nicht erst Mitgleidsbeiträge zahlen und das TROTZDEM erwarten.


    Mannmannmann. X(

  • So liebe Meike, ich nehme das mal nicht persönlich, aber zur Information:


    a) Ich bin in einem Berufsverband, aber nicht in der GEW (nicht nur GEW macht glücklich). Mein Kritik bezog sich auf alle Verbände/Gewerkschaften.


    b) Es ist nun einmal für mich eine Tatsache, dass alle Verbände/Gewerkschaften leider nur durch viele bunte Flyer auffallen, die in den Fächern der Kollegen und Kolleginnen landen und den Weg gehen, den die meiste Werbepost geht... Und bei uns ist es zudem leider so, dass insbesondere unsere GEW-affinen Kollegen und Kolliginen die Flyer der "Gegenseite" mit verächtlichen Kommentaren in den Müll befördern. Oft genug selbst erlebt, wie soll da so etwas wie "Solidarität" entstehen? Sind natürlich nicht alle so, auch nicht bei uns, aber wie gesagt: Es handelt sich hier um konkrete Beobachtungen an meiner Schule!


    c) Weder mein Verband noch die GEW fallen mir besonders dadurch auf, dass sie für die berufspolitischen Interessen eintreten. Hauptsächlich geht es doch, wenn mir mal ehrlich sind, um Themen wie Gesamtschule ja oder nein, Erhalt des Gymnasiums ja oder nein, PISA und ähnliche Kinkerlitzchen. Das sind alles Themen, die von der "großen" (Bildungs-)politik entschieden werden, also warum regen sich die Gewerkschaften / Verbände überhaupt darüber auf? Die werden ja mittlerweile bei diesen Dingen sowieso nicht mehr gefragt, dafür haben wir unsere Professoren und die Bertelsmannstiftung...


    d) Mein Verdacht: Als Vebands- oder Gewerkschaftsfunktionär, der im warmen Büro beim Kultusminister sitzt, hat man andere Sorgen als sich um die Probleme in den Schulen zu kümmern.


    e) Mit dem mangelnden Engagement vieler Kollegen hast du übrigens recht und ich kann dir auch sagen, woran es liegt: Lehrer und Lehrerinnen unterteilen sich hauptsächlich in folgende Gruppen: 1) Karrieristen oder die, die sich dafür halten. Die wollen nirgendwo anecken und wagen es nicht einmal, die Bezahlung ihrer Klassenreisen bei der Schulleitung einzufordern, das könnte ja die A14-Stelle gefährden. 2) Die, die keinen Stress wollen, sich aus alllem raushalten, in keinem Gremium o.ä. sind und lieber ihre Stundenzahl reduzieren, wenn's zu stressig wird. Und jetzt muss ich mal ganz politisch unkorrekt sagen: In der zweiten Gruppe findet man überwiegend Frauen (die mittlerweile an allen Schulformen die Mehrheit stellen). 3) Der Rest sind oft Weltverbesserer und Idealisten, die mit dir stundelang über einzelne Schüler diskutieren können aber nicht mal im Traum daran denken, dass sie auch eigene Interessen haben, die es sich durchzusetzten lohnt.
    Wie willst du unter diesen Bedingungen eine wirkungsvolle Politik "an der Basis" hinbekommen? Es ist die Aufgabe der Gewerkschaften und Verbände, da was Vernünftiges zu organisieren, wessen Aufgabe sonst?


    Nichts für ungut und Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

    Einmal editiert, zuletzt von Mikael ()

    • Offizieller Beitrag

    Sorry, Mikael, dann hast du von Gewerkschaftsarbeit wenig Ahnung.


    Ich bin aktiv in der GEW und im Gesamtpersonalrat. Da sitzen in Frankfurt 24 weitere Personen, die ich jeden Mittwoch sehe und die die Arbeit unter sich aufteilen. Berge davon! Die 6 Stunden Entlastung, die man als GPR-Mitglied bekommt, wiegen das echte Arbeitsvolumen nicht im Mindesten auf, das Volumen dürfte beim Doppelten liegen und da ist die (zumeist ehrenamtliche) Gewerkschaftarbeit noch gar nicht dabei.
    Ein wenig auffällig ist, dass wir (die GEW - Fraktion) uns jeden Mittwoch treffen - einmal gemeinsame Sitzung mit den anderen Verbänden und der Behörde - und am zweiten Mittwoch nur die Fraktion (je 8 Stunden, da ist die Entlastung schon weg...). Die anderen Verbände kommen nur jeden zweiten Mittwoch ins Amt und treffen sich auch sonst nirgends... Aber gut. Geht mich ja nix an.


    Was konkret gewerkschaftlich gemacht wird sind ganz einschneidend bedeutsame Dinge, die durchaus über den Flyer hinausgehen!
    Wir haben eine Rechtsberatung, die nur am Überstunden machen ist, zum Teil auch Ehrenamtliche dabei.
    Wir konzipieren, recherchieren und formulieren die Dienstvereinbarungen (zum Beispiel zu Mobbing am Arbeitsplatz, zu suchtkranken Kollegen, zur Teilzeitentlastung, zu Mitarbeitergesprächen, zur Entlastung bei besonderen Aufgaben, etc, etc) und fechten das in der Behörde in langwierigen Kleinkriegen durch, dass die von oben unterschrieben und damit verbindlich werden.
    Dann versuchen wir, diese Rechte an den Mann/die Frau zu bringen, indem wir die ÖPRs informieren.
    Und dann... ja dann versickert diese Arbeit im Sande der Kollegien, oder eben nicht!! Viele Schulen sind genau so gut wie ihre Kollegen informiert sind. Und das hängt eben davon ab, wie die Kollegen ihre Gewerkschaftsarbeit annehmen!


    Wenn wir zum Beispiel einen Vorschlagskatalog entwickeln, der aufzeigt wie man mit Schulleitern umgehen kann, die die Mitarbeitergespräche missbrauchen oder die Akte falsch verwalten oder Kollegen Mehrarbeit zumuten, wo es nicht rechtens ist, und den Kollegen die Paragraphen und das Prozedere kleinschrittigst aufschreiben, ordnen und ihnen erklären, warum ihnen nichts passieren kann, wenn sie sich wehren und wie sie das machen müssen - und wenn diese Papiere dann ungelesen in den Müll fliegen (vielleicht auch mit den Worten "Pfui, das ist ja GEW") - ja was sollen wir denn dann noch tun? ?? ??
    Den Kollegen einen Nürnberger Trichter aufsetzen? Zu ihnen nach Hause kommen, das Händchen nehmen und sagen: sooo, ich erklär dir jetzt mal, was man dir zumuten darf und was nicht?


    Das ist ein Großteil der täglichen Arbeit.
    Dann gibt es den Bereich Fortbildungen. Das Bildungswerk lea der GEW zum beispiel bietet kostengünstige Fortbildungen an, in Hessen sind FBs ja jetzt verpflichtend und geben Leistungspunkte - und die GEW zahlt regional meist noch drauf, weil die Mitgliedsbeiträge nicht reichen.
    Wir bieten überall ganz aktuelle Personalräteschulungen an, um das Wissen um die eigenen Rechte und die Möglichkeiten schulischer Initiative zur Arbeitsbelastungsreduktion / Verbesserung des Arbeitsplatzes / Mitbestimmungsrecht etc zu multiplizieren.


    Da kommt auch nicht gerade jeder PR jeder Schule. Und das frisst extrem viel Zeit und Geld und management. Die Schulen, deren PRs da regelmäßig hingehen, sind fein raus. Die sind gewappnet, mit schulinternen Dienstvereinbarungen, rechtlichem Wissen zur Ablehnung von Mehrarbeit, ... etc.


    Dann gibt es die Öffentlichkeitsarbeit. Wie umfangreich die ist, lässt sich ergoogeln.
    Und die Recherchearbeit für den Haupt - und Gesamtpersonalrat. Und die extrem anstrengende und aufwändige Arbeit des Hauptpersonalrats, der sich ständig mit dem KuMi zackern muss, damit es wenigstens nicht noch schlimmer wird. Wieviele Gerichtsverfahren es da schon gegeben hat, von denen der Normalkollege gar nix mitbekommt...
    Ganz aktuell zum Beispiel die Entscheidung des Wiesbadener Amtsgerichtes zum Thema Beteiligungsrechte der Personalräte bei den Seiteneinsteigern zugunsten der Antragssteller der GEW. Das war hart erfochten!


    Der Informationsfluss an die Schulen (zumindest in Hessen) ist wohldurchdacht und hervorragend. Die Angebote üppig. Wenn die Kollegen nicht hingehen / hinhören / hinlesen ... dann ist die Gewerkschaftsarbeit von innen geschwächt. Und das liegt NICHT an der Qualität der Arbeit!


    Die berüchtigten bzw. legendären Gewerkschaftsfunktionäre, die nixtuend auf dem Sessel hocken und abwarten, gibt es genauso häufig wie den korrekturfreien halbtagsjobbenden Deutsch- und Englischlehrer.


    Und das Gejaule über die angeblich nix tuenden Gewerkschaften hör ich mir einfach nicht mehr an.


    Wir können die Tauben nicht hören und die Blinden nicht sehend machen...

  • Meike, du hast mich überzeugt: Meine Aussage d) und Teile von c) nehme ich zurück! Aber die Gewerkschaften und Verbände reden mir immer noch zuviel von Gesamtschule vs. Gymnasium und PISA!


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

    Einmal editiert, zuletzt von Mikael ()

    • Offizieller Beitrag

    Mikael, mit dieser Reaktion kann ich gut leben - immerhin erfodert es ja auch einigen Mut einfach mal zuzugeben, dass man gewisse Dinge nur dachte, aber nicht wusste. Find ich gut.


    Was wahrgenommen wird, wenn man "nur die flyer liest" kann durchaus die bildungspolitische Seite sein. Da hat die Gewerkschaft halt auch ein Anliegen und das ist eben medienwirksam. Das ist aber nicht die Hauptarbeit.


    Du kannst mithelfen, indem du dich bei deinen Gewerkschaftsbeauftragten meldest und dich als Multiplikator anbietest: sowas wie Rechte / Dienstvereinbarungen etc erfragst und eurem Personalrat aufs Auge drückst, dass die das mal bei einer Personalversammlung an den Mann/Frau bringen. Ich weiß nicht ob alle Verbände da so wohlorganisiert sind, wie die GEW - im Zweifelsfall weiß das euer GPRL, was es an DVs so gibt.


    Viel zu viele örtliche Personalräte verstehen sich immer noch als Kaffefahrtenorganisationsvereine und rundes-Jubiläums-Geschenkebesorger. Sie sind aber eher ein politisches Mitbestimmungsinstrument - und das muss man manchmal wieder in Erinnerung rufen.


    Nur ein gut informiertes Kollegium ist ein wehrhaftes Kollegium. Und dann wird auch weniger gejammert, weil es weniger zu jammern gibt.


    An meiner Oberstufe gab es schon immer (lange) einen aktiven, politisch arbeitenden und wohlinformierten PR, die jede Fortbildung genutzt haben. Und sich getraut haben, alle paar Monate PVs einzuberufen und die Kollegen zu informieren.
    Sowas wie Schulinspektion, Mitarbeitergespräche, Mentorentätigkeit, Seiteneinsteigerveträge, Teilzeit, Klassenfahrten und Fortbildungsbudget sowie Transparenz seitens der Schulleitung, etc pp war eigentlich nie ein langfristiges Problem: einem Kollegium, das seine Rechte kennt, tanzt keiner wirklich ernsthaft auf der Nase rum.


    Man kann sich auf den Rücken legen, die Arne gen Himmel strecken und sagen "Lehrer sind halt so" oder "Gewerkschaften sind halt so" - dann bleibt alles beim alten. Oder man tut was. Einer muss halt dummerweise der erste sein, der was zu tun anfängt.... :) Wie wär's mit dir?

    WE are the music-makers, and we are the dreamers of dreams,
    World-losers and world-forsakers on whom the pale moon gleams
    yet we are the movers and shakers of the world for ever, it seems.

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