400 Milliarden Euro

  • Nein, natürlich nicht für die Bildung, sondern für die Banken:


    http://de.biz.yahoo.com/121020…n-merkels-400-millia.html


    Alleine mit den Zinsen (ca. 20 Milliarden Euro) könnte man 400.000 Lehrer einstellen. Aber halt: Vielleicht baut man auch 400.000 Lehrerstellen ab, um die Zinsen bezahlen zu können? Wer weiß?


    Aber eins wissen wir wohl jetzt mit ziemlicher Sicherheit:
    Wegen der Bankenrettung und der Rezession gibt's für uns Beamte wahrscheinlich wieder ein paar Nullrunden. Um das vorzubereiten wird's wohl in den nächsten Monaten in den Medien wieder verstärkt Beamten- und Lehrerbashing geben.


    Noch ein interessantes Verhältnis: Im Vergleich zu dem, was die Amerikaner ihren Banken zuschießen, ist das deutsche "Rund-Um-Sorglos-Paket" für die Banken pro Kopf der Bevölkerung drei mal so groß. Ist ja auch logisch: Der Ami lebt ja eh nur von Krediten, bei dem ist ja auch nichts zu holen... Pro berufstätigem Deutschen sind das übrigens knapp 10.000 Euro. Da weiß, man wenigsten wo das Geld bleibt.


    Bei 400 Milliarden Euro für die Banken passt das auch mit den 7-8 Prozent Lohnerhöhungen, die die Gewerkschaften für die Finanzbranche fordern. Das sind ja dann eher Peanuts, wie es im banküblichen Jargon so schön heißt.


    Gruß !


    ps: Vielleicht geschieht das ja auch alles zu recht. Hat den armen Bankern ja auch keiner in der Schule erklärt, was es mit ABS, CDS und NINJA-Loans auf sich hat.

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

    Einmal editiert, zuletzt von Mikael ()

  • Hallo,


    Sie wissen aber, dass das Bürgschaften sind?
    Und dass es nicht so ist, dass der Steinbrück jetzt sein Scheckbuch zücken wird? Und dass im "Idealfall" kein Cent fließen muss?


    Sicherlich ist das schlimm genug, dass der Staat für seine Banken bürgen muss, doch Panikmache und Halbwahrheiten sind das Letzte was wir jetzt brauchen. Ich hoffe, Sie lesen sich vorher noch mal ein, bevor Sie das ihren Schülern erzählen...


    Viele Grüße
    MN

    »...Aus Mettwurst machste kein Marzipan! «
    Bernd Stromberg

  • Zitat

    Original von Modal Nodes
    Sie wissen aber, dass das Bürgschaften sind?
    Und dass es nicht so ist, dass der Steinbrück jetzt sein Scheckbuch zücken wird? Und dass im "Idealfall" kein Cent fließen muss?


    Lol, und die Geschenke bringt der Weihnachtsmann:


    Zitat


    100 Milliarden Euro hingegen muss der Staat neu als Schulden aufnehmen. Von dieser Summe sollen 20 Milliarden Euro dafür eingesetzt werden, erwartete Ausfälle bei den Bürgschaften zu finanzieren. Bis zu 80 Milliarden Euro stehen als Rekapitalisierungshilfe zur Verfügung; der Bund kann also für diese Summe Anteile an angeschlagenen Banken übernehmen, die nach der Krise aber womöglich [!] wieder zu Geld zu machen sind.


    http://de.biz.yahoo.com/131020…erte-zusammenfassung.html


    Wenn schon zugegeben wird, dass 100 Milliarden Euro neue Schulden gemacht werden müssen...


    Zitat


    Sicherlich ist das schlimm genug, dass der Staat für seine Banken bürgen muss, doch Panikmache und Halbwahrheiten sind das Letzte was wir jetzt brauchen. Ich hoffe, Sie lesen sich vorher noch mal ein, bevor Sie das ihren Schülern erzählen...
    Viele Grüße
    MN


    Für Eventualverbindlichkeiten, wozu auch Bürgschaften gehören, bildet ein ordentlicher Kaufmann Rückstellungen (BWL 101). Insofern wären diese risikoadjustiert haushaltswirksam. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob unser Staat wie ein ordentlicher Kaufmann handeln muss.


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

  • Hast du dir mal Gedanken gemacht, wie es mit unserer Wirtschaft, Arbeitsplätzen etc. weitergeht, wenn die Banken den Bach runtergehn?

    • Offizieller Beitrag

    Und Lebenspraktisch betrachtet ist es die einzige sinnvolle Reaktion. Auch wenn sie uns nicht unbedingt schmecken muss.


    Mir wird es auch schwummerig dabei, wenn ich mir überlege, auf was sich der Staat da einlässt. Und was er verlieren kann. Und was man mit diesem "Verlust" alles hätte machen können.


    Aber der Worst-case wäre halt ein Zusammenbruch der Wirtschaft. Inklusiver alles Kolateralschäden. Und das fände ich noch schlimmer.


    kl. gr. Frosch

  • Hallo Mikael,


    erstmal Sorry für meinen Angriff von wegen "nochmal einlesen", das war unnötig von mir.


    Meine Reaktion kam daher, dass mir dein Beitrag ein bisschen ideologisch vorgefärbt vorkam. Ob es so ist, weißt du besser. Es ist halt einfach nicht so, dass jeder Deutsche jetzt 10.000 Euro zu zahlen hat, wie du es darstellst. Das stimmt definitiv nicht. Die Lage ist schlimm genug, und sicher läuft einiges schief, doch solche harten Aussagen dienen nur dazu Panik zu verbreiten und denen in die Hände zu spielen, die die Errungenschaften unserer sozialen Marktwirtschaft vernichten wollen.


    Ich mache als VWL-Lehrer in der Oberstufe oft die Erfahrung, dass Schüler zu mir kommen, die überhaupt nicht für die Idee einer individuellen Verantwortung und einer freien wirtschaftlichen Selbstbestimmung zu haben sind. Unternehmen wird grundsätzlich misstraut, Unternehmer werden als Abzocker oder Gierhälse verstanden. Es wird grundsätzlich nach dem Staat geschrieen, weil man sich unter der vermeintlich warmen Decke des Sozialstaats wohler fühlt.
    Ich persönlich führe das darauf zurück, dass in der Mittelstufe doch eine ganze Armade an Alt- und Nach-68er sitzen, die noch nie eine Firma von innen gesehen haben, aber zwischen den Zeilen abstruse Theorien über die Boshaftigkeit des Kapitalismus verbreiten. Ergebnis ist dann eine Jugend die kein Verständnis dafür hat, wer den eigentlich unseren immensen Wohlstand erwirtschaftet.


    Damit will ich nicht sagen, dass du zu diesen Lehrern gehörst. Doch ich musste daran denken, als ich deinen -in meinen Augen- übertriebenen Beitrag gelesen habe.


    Viele Grüße
    MN

    »...Aus Mettwurst machste kein Marzipan! «
    Bernd Stromberg

  • Zitat

    Original von Modal Nodes
    Die Lage ist schlimm genug, und sicher läuft einiges schief, doch solche harten Aussagen dienen nur dazu Panik zu verbreiten und denen in die Hände zu spielen, die die Errungenschaften unserer sozialen Marktwirtschaft vernichten wollen.


    Das kling aber sehr nach Verschwörungstheorie. Wer sind denn die, "die die Errungenschaften unserer sozialen Marktwirtschaft vernichten wollen"? Die Banker? Oder die Kommunisten?


    Und noch was: "Soziale Markwirtschaft" heißt nicht, dass man konsequent Verluste sozialisiert, wie es die Banken gerade getan haben. Was soll denn sonst eine Staatsbürgschaft? Warum bürgt nicht eine Bank für die andere? Das wäre marktwirtschaftlich.


    Zitat

    Ich mache als VWL-Lehrer in der Oberstufe oft die Erfahrung, dass Schüler zu mir kommen, die überhaupt nicht für die Idee einer individuellen Verantwortung und einer freien wirtschaftlichen Selbstbestimmung zu haben sind. [...] Es wird grundsätzlich nach dem Staat geschrieen, weil man sich unter der vermeintlich warmen Decke des Sozialstaats wohler fühlt.


    Lol, da können die ja alle Banker werden...


    Zitat

    Ich persönlich führe das darauf zurück, dass in der Mittelstufe doch eine ganze Armade an Alt- und Nach-68er sitzen, die noch nie eine Firma von innen gesehen haben, aber zwischen den Zeilen abstruse Theorien über die Boshaftigkeit des Kapitalismus verbreiten.


    Die Banken haben ihre realen und potentiellen Verluste auf den Steuerzahler abgewälzt. Was ist denn daran so schwer zu verstehen? Auch du wirst es merken, wenn die Steuern erhöht werden, die Sozialleistungen weiter gekürzt werden und die Besoldungserhöhungen ausbleiben.


    Zitat

    Damit will ich nicht sagen, dass du zu diesen Lehrern gehörst. Doch ich musste daran denken, als ich deinen -in meinen Augen- übertriebenen Beitrag gelesen habe.


    Abgerechnet wird am Schluss, wenn die Bürgschaften fällig werden.


    Zitat


    Viele Grüße
    MN


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

  • Zitat

    Original von Mikael
    Das kling aber sehr nach Verschwörungstheorie. Wer sind denn die, "die die Errungenschaften unserer sozialen Marktwirtschaft vernichten wollen"? Die Banker? Oder die Kommunisten?


    Ich sehe schon, du willst es halt glauben, dass die pöse pöse Marktwirtschaft was Schlechtes ist. Ich bin vom Gegenteil überzeugt, da brauchen wir gar keine Diskussion anfangen...


    Zitat

    Original von Mikael
    Und noch was: "Soziale Markwirtschaft" heißt nicht, dass man konsequent Verluste sozialisiert, wie es die Banken gerade getan haben. Was soll denn sonst eine Staatsbürgschaft? Warum bürgt nicht eine Bank für die andere? Das wäre marktwirtschaftlich.


    Vollkommen richtig. Doch wie hier schon einige gepostet haben: Wenn wir die Banken den Bach runtergehen lassen, wirds übel. Und nur damit die Marktwirtschaftskritiker recht behalten, muss das nicht sein.


    Zitat

    Original von Mikael
    Lol, da können die ja alle Banker werden...


    Oder vielleicht doch eher Beamte?...


    Zitat

    Original von Mikael
    Die Banken haben ihre realen und potentiellen Verluste auf den Steuerzahler abgewälzt. Was ist denn daran so schwer zu verstehen?


    Und was ist so schwer dran zu verstehen, dass das sein muss, weil wir sonst die größte Wirtschaftskrise seit der 1923er-Hyperinflation hätten?
    Und wenn es hier kracht, geht dir noch mehr verloren als nur eine Besoldungserhöhung.
    Dann doch lieber so wie es jetzt läuft, so traurig das auch ist.


    Viele Grüße
    MN

    »...Aus Mettwurst machste kein Marzipan! «
    Bernd Stromberg

  • Mich würde auch mal interessieren, wie Mikael dieses Problem gelöst hätte.


    Gruß
    Super-Lion

  • Zitat

    Original von Modal Nodes


    Und was ist so schwer dran zu verstehen, dass das sein muss, weil wir sonst die größte Wirtschaftskrise seit der 1923er-Hyperinflation hätten?


    Erstens: Warum muss das so sein? Wer sagt das?
    Zweitens: Wie soll denn eine Hyperinflation entstehen, wenn sich die Banken kein Geld mehr leihen? Erklär das mal bitte.

    Zitat


    Viele Grüße
    MN


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

    Einmal editiert, zuletzt von Mikael ()

  • Zitat

    Original von Super-Lion
    Mich würde auch mal interessieren, wie Mikael dieses Problem gelöst hätte.


    Gruß
    Super-Lion


    Ich habe keine Patentlösung.


    Ich weise nur darauf hin, dass uns das jetzige Vorgehen sehr teuer zu stehen kommen wird und ich es zudem für weder sozial gerecht noch für marktwirtschaftlich halte. Wenn man soziale Marktwirtschaft nur für ein Schlagwort in VWL-Wirtschaftsbüchern hält, dann mag dass ja ok sein. Für mich ist es nicht ok.


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

    Einmal editiert, zuletzt von Mikael ()

  • Vielleicht die Patentlösung:


    Der Solidaritätsbeitrag - ihr wisst schon, das was der Westen solidarisch seit dem Mauerfall in den Osten steckt - einfach umleiten: Direkt zu den armen notleidenden Banken. Und das dauerhaft! Jeder Steuerzahler (natürlich auch der östlich arbeitende) wüsste dann wenigstens genau, was ihm die soziale Marktwirtschaft wert ist. [Blockierte Grafik: http://img254.imageshack.us/img254/4091/iconcool5lw.gif] *g* TMFKAW

    Religion, eine mittelalterliche Form der Unvernunft, wird, wenn sie mit modernen Waffen kombiniert wird, zu einer echten Gefahr unserer Freiheiten. (Salman Rushdie)

  • Bitte genau lesen:
    "Die größte Wirtschaftskrise seit der 1923er-Hyperinflation"


    Ich habe nirgendwo behauptet, dass es zu einer Inflation kommt. Es gibt auch noch andere Wirtschaftskrisen als eine Inflation.
    "Das größte Fest seit Tante Marthas Beerdigung" muss nicht zwangsläufig auch eine Beerdigung sein. Verstanden?


    Zitat

    Original von Mikael
    Jetzt auch in der neoliberalen Systempresse, für alle Zweifler:


    Wenn ich das schon lese! Ideologisch verbrähmt bis zum geht nicht mehr...


    Tue mir bitte nur den Gefallen und indoktriniere deine Schüler nicht, sonst muss es der VWL-Lehrer in der Berufsschule wieder ausbaden...


    Gruß
    MN

    »...Aus Mettwurst machste kein Marzipan! «
    Bernd Stromberg

  • Zitat

    Original von TMFKAW
    Vielleicht die Patentlösung:


    Der Solidaritätsbeitrag - ihr wisst schon, das was der Westen solidarisch seit dem Mauerfall in den Osten steckt - einfach umleiten: Direkt zu den armen notleidenden Banken. Und das dauerhaft! Jeder Steuerzahler (natürlich auch der östlich arbeitende) wüsste dann wenigstens genau, was ihm die soziale Marktwirtschaft wert ist. [Blockierte Grafik: http://img254.imageshack.us/img254/4091/iconcool5lw.gif] *g* TMFKAW


    Sorry, wenn ich die Ironie hinter dem Beitrag nicht finden kann - Du weisst schon, dass der "Solidaritätszuschlag" nicht nur "vom Westen" bezahlt wird, sondern ein Betrag von 5.5% der Einkommenssteuer ist, die natürlich auch "im Osten" zu zahlen ist?

  • Zitat

    Original von Modal Nodes
    Tue mir bitte nur den Gefallen und indoktriniere deine Schüler nicht, sonst muss es der VWL-Lehrer in der Berufsschule wieder ausbaden...


    Was hat dieser Thread mit "Indoktrination" meiner Schüler zu tun? Erklär das mal...


    Nur weil das, was gerade passiert in keinem deiner Schullehrbücher steht, ist es doch keine Indoktrination. Es sind die Fakten.


    ps: Eigentlich ist die Überschrift falsch: Es sind mittlerweile ja 500 Milliarden.


    Zitat


    Gruß
    MN


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

    Einmal editiert, zuletzt von Mikael ()

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