Riestert Ihr?

  • Hallo und guten Morgen!


    Ich bin Berufseinsteigerin, habe seit kurzem eine Beamtenstelle, und beim Beratungsgespräch bei der Bank wurde mir sehr ans Herz gelegt, eine Riester-Rente abzuschließen. Und zwar vornehmlich deshalb, weil man die Beiträge ja bereits jetzt steuerlich geltend machen kann.



    Mich schreckt aber der recht hohe Beitrag (4% vom Brutto!) ab, und dass die Kohle bis zur Rente festliegt!
    Ich würde lieber jetzt gerne erstmal ein bisschen leben, nach den letzten, ziemlich entbehrungsreichen Jahren, und auch einfach ein wenig flüssiges Kapital ansparen.
    Nach meiner Einschätzung wirds meiner Generation sowieso im Alter ziemlich schlecht gehen, und das jahrelang eingezahlte Kapital wird nix wert sein, geht aus demografischen Gründen ja gar nicht anders :D.


    Ein paar Fakten zu mir: Bin Anfang 30, Single, habe noch kein Immobilieneigentum, wird aber sicher irgendwann kommen.
    Eine private RV habe ich bereits vor vielen Jahren kurz nach der Ausbildung abgeschlossen.


    Ich weiß, Ihr seid keine Finanzberater, aber es würde mich einfach mal interessieren, ob Ihr Euch zum Riestern entschlossen habt oder nicht.



    Ein schönes WE wünsche ich!!

  • Also ich mache es. Was ich später mal davon haben werde, weiß ich auch nicht. Die positive Variante: Die Riesterrente wird auf meine Pension draufgezahlt (Land zahlt volle Pension und ich habe Riesterbetrag zusätzlich). Die negative Variante: Die Riesterrente wird auf meine Pension angerechnet (Land zahlt Pension minus Riesterertrag). Vielleicht muss ich ja aber eh bis zum Umfallen unterrichten. Wer weiß.

  • Ich riestere auch, aber ich bin mir nicht mehr so sicher, ob es wirklich sinnvoll
    ist. Viele Frage bleiben offen:


    Was ist das Geld später einmal wert?
    Wird es auf die Pension angerechnet (s.o.)?
    Und wenn die Bank pleite macht?
    Will man als Rentner/Pensionär vielleicht im Ausland leben? Denn dann müsste man alle Zulagen zurückzahlen.


    Ich glaube mittlerweile, es ist sinnvoller, das Geld in Wohneigentum zu investieren.


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

  • Ich riestere auch - und es macht in jedem Fall Sinn!


    Das Geld wird nicht von der Pension abgezogen, das ist gesetzlich so festgelegt. Macht ja sonst wirklich keinen Sinn, die zusätzliche Altersversorgung!


    Wenn man die staatliche Förderung dazu nimmt - ist iimmer am Ende mehr Geld da, als man eingezahlt hat. Der Partner bekommt übrigens im Todesfall je nach Vertrag bis zu 25 Jahre ebenfalls das Geld ausbezahlt. ;)


    Lasst euch nicht bei Banken beraten - die haben echt keine Ahnung. Meine Frau ist da bei der Sparkasse echt auf die Nase gefallen. Lieber bei einem der zahlreichen Versicherer-Anbieter beraten lassen. Die Besten findet man in den einschlägigen Zeitschriften auf Herz und Niere getestet.


    Ein neues Auto kauft man ja auch nicht bei Kaufladen um die Ecke.

  • Ein paar halbwegs solide Artikel zum Them:
    http://www.stern.de/wirtschaft…/rente/artikel/?id=223637


    daraus:

    Zitat

    Der Internetversicherungsvermittler Einsurance hat die Kosten von Rentenversicherungen bei zehn großen Anbietern verglichen. Ergebnis: Die Versicherer kassieren zwischen gut neun Prozent (Tchibo-Rente der Axa) und fast 20 Prozent der eingezahlten Beiträge (Deutscher Ring, Aachener und Münchener) als Kosten. Das heißt, von den angesparten Beiträgen und Zulagen zu Rentenbeginn werden bis zu einem Fünftel als Abschluss- und Verwaltungskosten von den Versicherern einbehalten. Das mindert die Sparleistung. Ab Rentenbeginn sind so für die Tchibo-Rente insgesamt 11.081 Euro fällig, für die des Deutschen Rings hingegen fast 22.500 Euro, berechnet auf eine 30-jährige Laufzeit.


    http://www.renten-fakten.de/ri…-warentest-deckt-auf-2528


    http://www.n-tv.de/802774.html
    Wobei Fonds-Sparpläne jedoch seit den Ereignissen der letzten Wochen kritischer betrachtet werden müssen

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

  • Ich persönlich hatte letzte Woche einen ( für meine Begriffe) sehr netten Mitarbeiter der DEBEKA bei mir, der mich in Sachen "Rista" aufklärte.
    Dazu muss ich sagen, dass ich KEINE Beamtin bin, nur selbstaändig tatig und somit eine Risatrente für mich nicht in Frage kommt.
    Da ich aber über kurz oder lang auf sicher wieder im Angstelltenverhältnis tätig sein werde, eröffnete mir der nette Herr eine sogenannte "Basisversicherung", die jederzeit änderbar ist.


    Ich bin ihm sehr dankbar und hoffe mein geschwindend geringen Beitrag zur "Rentenversorgung" vorerst ( bis es finanziell besser um mich gestellt ist) genügend zu sein.


    unlucky

  • Zitat

    Original von Unlucky
    Ich persönlich hatte letzte Woche einen ( für meine Begriffe) sehr netten Mitarbeiter der DEBEKA bei mir, der mich in Sachen "Rista" aufklärte.
    ....


    Die Debeka ist (witzigerweise) immer noch ein Verein und keine AG - obwohl dort sicherlich bereits Hunderte von Millionen Euros bewegt werden. Der Verwaltungsapparat ist auch sehr schlank - und wer mal in einem Debekabüro vorbeigeschaut hat weiß, weshalb die bis zu 4 Monatsbeiträge rückerstatten können.


    Ich bin übrigens kein Debeka-Vertreter. Nur dort versichert. Meine Frau bei der Konkurrenz - und wir ärgern uns immer wieder, dass sie nicht wechseln kann (Da funktioniert die "freie Marktwirtschaft" wegen der Altersrückstellungen leider nicht... :explodier: )


    Drum prüfe, wer sich ewig bindet....

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

    Einmal editiert, zuletzt von alias ()

  • Code
    Drum prüfe, wer sich ewig bindet....


    Ob es richtig oder falsch ist, dort etwas abgeschlossen zu haben, weiss ich auch nicht, aber ich habe jedenfalls ein gutes Gefühl dabei.- Was mich hoffentlich NICHT enttäuscht.


    unlucky

  • ?(?(?(?(?(


    Hallo,


    ich bin beamtet und überlege auch noch immer, inwiefern sich Riester lohnt.
    Mein Berater von der Debeka wollte mir lieber eine andere Rentenversicherung verkaufen und erzählte mir, dass bei Beamten die Riesterrente später mal mit 30 Prozent!! besteuert wird und dann nicht mehr viel davon übrig bleibt.
    Stimmt das oder wollte der nur lieber seine andere Versicherung loswerden?
    Ich hab jedenfalls lieber erstmal gar nichts abgeschlossen. Es ist eh alles sehr verwirrend, aber irgendetwas sollte ich doch tun.


    Hoffe, es kennt sich einer aus.


    Danke, Paulchen ?(

  • Hallo paulchen!


    Du schriebst:

    Code
    Mein Berater von der Debeka wollte mir lieber eine andere Rentenversicherung verkaufen und erzählte mir, dass bei Beamten die Riesterrente später mal mit 30 Prozent!! besteuert wird und dann nicht mehr viel davon übrig bleibt.


    Ja so etwas in der Art hat " mein DEBEKA-Mensch" auch erwähnt.
    Nun bin ich allerdings nicht beamtet, aber selbständig und er erwähnte, dass sich die Ristarente erst lohnt, wenn ich im Angstelltenverhältnis wieder tätig bin. Bis dahin haben wir eine sogenannte Grundversorgung abgeschlossen, die aber später in die Ristrente mit einfliesst.


    Ich denke, du kannst ihm vertrauen.


    LG
    unlucky

  • Ich habe mit einem Bekannten gesprochen, der sich in der Versicherungsbranche ein bisschen auskennt. Er hat mir folgendes gesagt: Riester wird in der Auszahlungphase wie EInkommen versteuert. Wie hoch dann der Steuersatz ist, hängt von den persönlichen Verhältnissen und den dann gültigen Steuersätzen ab (die heute sicher nicht bekannt sind).

    An der anderen Rentenversicherung verdient der Berater vermutlich deutlich mehr Provisionen als bei Riester!

  • Hallo,


    ok, so weit, so gut. Lohnt sich dann Riester für Beamte überhaupt?


    Wer hat da noch Erfahrungen?
    Und wo sollte man so etwas abschließen - bei einer Bank oder Versicherung?
    Ich würde ja gerne mal damit anfangen, wenn es nicht alles so verwirrend wäre.


    Paulchen

  • Hallo zusammen,


    also meiner Meinung nach lässt sich die Frage, ob sich die Riester-Rente für Beamte lohnt, nur individuell beantworten. Die Bedeutung der persönlichen Rahmenbedingungen ist einfach zu groß.


    Einige Fragen sollen das beispielhaft verdeutlichen:
    Hast du Kinder? Wie viele? (Entscheidend für für die Höhe der staatlichen Zulagen!)
    Riestert dein Lebenspartner bereits und laufen die Zulagen (für die Kinder) bereits in seinen Vertrag? (Dann bekommst du selber keine Kinderzulage mehr = geringere Rendite)
    Hast du anderwärtig Vorsorge für das Alter getroffen? (Z.B. Lebensversicherung, bereits erworbene Rentenansprüche etc).
    Wie groß ist deine voraussichtliche Versorgungslücke bei Eintritt ins Rentenalter? (mit "Rentenrechnern" z.B. von der Stiftung Wahrentest lässt sich das ansatzweise abschätzen)


    Stiftung Wahrentest veröffentlicht alljährlich eine Reihe von Tests zum Thema Altersversorge. Am Rande wird dabei z.T. auch die spezielle Situation von Beamten berücksichtigt. Einen ersten Überblick anhand von Beispielfällen vermittelt z.B. der folgende Artikel:


    Rechechnen für die Rente. In: finanztest 06/2008
    Auch als PDF über die Internetseiten von finanztest abrufbar (kostet aber was).


    Mir haben diese Informationen jedenfalls weiter geholfen. Derzeit riestere ich nicht. Abgeschlossen ist das Thema aber damit auch für mich noch nicht.

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