eure erfahrungen mit der übernahme einer klasse?!

  • hallo,


    bestimmt habt ihr auch schon einmal eine klasse übernommen, die zuvor von einer anderen lehrkraft unterrichtet wurde?!
    dies kann zum neuen schuljahr oder auch im schuljahr gewesen sein.
    ich würde gerne mal eure erfahrungen hören, die ihr dabei gemacht habt! hattet ihr das glück, dass die lehrkraft vor euch sehr ähnlich wie ihr war und der übergang somit reibungslos geklappt hat oder gab es zu beginn reibereien, gegebenenfalls auch mit den eltern?
    ich habe bis jetzt schon zweimal eine klasse einer anderen lehrerin übernommen, beide male mitten im schuljahr. ich hatte beide male extreme: die eine klasse hatte davor eine richtige hexe, die superextrem streng war, die andere klasse hatte hingegen eine total "coole" lehrerin, bei der die kids im grunde tun und lassen konnten, was sie wollten... somit war die übernahme meinerseits beide male zwangsweise ein ziemlich großer einschnitt... wobei ich im nachhinein sagen muss, dass es fast leichter war, die klasse der "coolen" lehrerin zu übernehmen. bei den anderen war nämlich freiarbeit und ähnliches leider schier unmöglich, da sie ja nur die strenge hand gewöhnt waren und dies indirekt auch weiter einforderten... sobald man versuchte, den unterricht zu öffnen, brach das totale chaos aus...
    wie geht ihr mit solchen situationen um? zieht ihr von anfang an euer ding durch oder geht ihr es langsam an und versucht in der ersten zeit den stil der alten lehrerin zu übernehmen / "nachzuahmen"?


    grüßle.

  • Ich hab meine jetzige Dritte im Februar übernommen und bin meinen eigenen Stiefel gefahren, von vornherein. Viel anderes blieb mir auch nciht übrig, da meine Vorgängerin sich leider weiter um nichts gekümmert hat. Anfangs war alles mega - chaotisch und unangenehm für beide Seiten glaube ich. Mittlerweile läuft alles toll, ich weiß auch nicht genau, woran das konkret liegt, aber mit einem mal funktionierte alles und auch die schwierigeren Schüler, von denen ich nicht nur einen habe, sind in den Griff zu bekommen.
    Was mir aber auffällt ist, dass es in so einer Situation besonders wichtig ist, viele Stunden in der Klasse zu haben. Sonst bekommt man ewig keinen Fuß auf den Boden.

  • Also ich hatte im letzten Schuljahr auch eine Klasse übernommen. Von der 1. zur 2. Klasse. Und es war echt schwer, wiel mein Vorgänger nichts an Regeln aufgebaut hatte. Ich habe meinen eigenen Stil eingebracht und die Kinder haben es akzeptiert. Wichtig ist, dass man nicht versucht, den Vorgänge rzu imitieren. Eigene Rituale, eigene (falls neue nötig sind)Regln aufstellen. Und ich habe immer wieder gesagt, dass ich nicht mein Vorgänge rbin und es bei mir halt so läuft. Das ist wirklich nervig, wenn es immer wieder heißt: Herr X hat das aber immer so gemacht. Aber bei Herrn X war das aber so!

  • Ich habe eine erste Klasse nach Weihnachten übernommen - keine Ahnung was da vorher gelaufen ist, aber es war bis zur vierten Klasse mühsam, irgendwelche Regeln oder Strukturen WIRKLICH einzufordern, das musste immer wieder neu ausdiskutiert werden, bzw. es war einfach keine Grundlage da, auf der man aufbauen hätte können, "Falsches" hatte sich schon gut eingeschliffen, und da Ordnung reinzubringen war fast nicht möglich. :rolleyes:


    Falls ich nochmal in die Lage komme, eine Klasse zu übernehmen, dann werde ich den Hauptschwerpunkt meiner Arbeit in den ersten Monaten mit Sicherheit auf die Übernahme mit allen ihren Konsequenzen legen (also Regeln neu erarbeiten und üben, Beziehung herstellen, ... - alles, was man auch bei den Erstklässlern am Anfang macht).


    Den Stil von jemandem anderen übernehmen geht sowieso nicht - man ist, wie man ist, dazu sollte man sich bekennen, alles andere funktioniert nicht.

  • Ich hab meine neue Klasse vor ein paar Wochen uebernommen. Allerdings waren die nicht alle vorher in der gleichen Klasse...oder gar gleichen Schule.
    Ich hab von Anfang an meine eigenen Regeln und Routine aufgebaut und eingefordert. Fuer einige meiner Kids ist das schwierig, aber das Problem zieht sich durch die gesamte Jahrgangsstufe (5 Parallelklassen). Wir fragen uns derzeit, was bei einigen eigentlich in den vorigen Schulen gelaufen ist, da grundlegende Manieren und Arbeitstechniken in den letzten 5 Jahren anscheinend nicht richtig vermittelt wurden. :rolleyes:
    Es ist immer schwierig neue Schueler zu uebernehmen, besonders wenn sie von verschiedenen Lehrern kommen. Einige von meinen konnten's kaum fassen, dass sie waehrend der Mathestunde reden duerfen. 8o Wie die das vorher gemacht haben, weiss ich wirklich nicht. Anderen hat anscheinend nie jemand deutlich gemacht, dass sie 1.) ihre daemlichen Sprueche stecken lassen koennen und 2.) man in Unterrichtsstunden auch arbeiten muss und nicht nur Loecher in die Luft glotzt.


    Langsam haben sie sich eingelebt und versuchen nun Grenzen zu testen...und zwar massiv. :hammer:

  • Ich habe damals, als ich von der GS an die HS kam, eine achte Klasse übernommen, von einer Lehrerin, die sehr ruhig und ausgeglichen war. Ich hingegeben bin unruhig, spontan und kann laut werden.


    Das war für die Kids die volle Umstellung. Allerdings habe ich von vorneherein meine Regeln aufgestellt udn mir nicht viel Gedanken darüber gemacht, wie es wohl vorher war.´


    Einige Kids hatte damit schon Probleme, andere kamen mit mir besser klar als mit der Vogängerin.


    Die Eltern haben zum TEil schon versucht mich auszuspielen, will heißen, darauf zu bestehen, dass es vorher anders war. Auch hier habe ich meine Grenzen klar gemacht.


    Nun habe ich letztes Jahr ein fünfte Klasse bekommen und muss sagen,d ass es angenehmer war, da die Kids sich gleich von Anfang an auf m ich einstellen konnten. Hier musst man nicht hören, "früher war das aber so und so".



    Gruß Nof.

    Wir helfen einem Menschen mehr, wenn wir ihm ein günstiges Bild seiner selbst vorhalten, als wenn wir ihn unablässig mit seinen Fehlern konfrontieren.
    A. Camus

  • Vieles ist ja shcon gesagt


    Ganz wichtig finde ich das Gepräch mit den Kindern.
    Jeder ist anders.
    Du bist anders als du und du
    un dden Kindern fällt sooo viel dazu ein
    und ich bin anders als Herr oder Frau XY


    Meine Erfahrung war, dass die Kinder dies durchaus annehmen konnten. Meistens kennen sie bei uns auch bereits verschiedene Lehrerinnen, so dass sie eh wissen, jeder tickt anders. Auch schon im 1. Schj. hat bei uns eigentlcih niemand ALLES in seiner Klasse.


    Ich war anfagns nach der Übernahme SEHR streng und konsequent, dann habe cih wieder zu meiner alten Form zurückgefunden.


    Bin aber nun sehr froh, dass dieses Jahr lange zurück liegt und ich fortan die Klassen immer von klein auf hatte.
    Dennoch erlebe cih tw. im Fachunterricht Ähnliches... wenn man eine Klasse erst im 3. Schj. kennenlernt... gibts bei mir immer Gespräche wie s.o., da man ja alles Mögliche anders macht als die Klassenlehrerin.

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