Mein Kind = KANN - Kind

  • Hallo!
    Bin zwar mittlerweile relativ routinierte Erstklasslehrerin und außerdem Kooperationslehrerin, aber jetzt habe ich selbst ein kleines "Problem".
    Die Erzieherinnen meines Sohnes meinten nun, ich solle mir doch mal überlegen, meinen Sohn im kommenden Schuljahr einzuschulen. Er ist "dank" der Stichtagsflexibilisierung ein KANN-Kind (Februar). Klar, ich sehe schon viele Dinge die für künftige Schulfähigkeit sprechen. er sei außerdem auch sozial und emotional stabil, sowie auch gruppenfähig (was ich ja zuhause nicht beurteilen kann). Konzentration, Motorik, Ausdauer etc. sei alles rundum im grünen Bereich. Ihn länger warten zu lassen wäre nicht gut, dann würde er unterfordert.
    Ich vertraue schon auf die Erziehrinnen, zumal unsere Zusammenarbeit im Rahmen der KOOP immer super war.
    Aber bei meinem eigenen Kind??? Da bin ich natürlich nicht richtig in der Lage zu beurteilen und als MAMA will ich alles richtig machen für mein Kind.
    Mein Mann meint "ja". Mein Sohn übrigens auch..... ;)
    Ich bin einfach hin- und hergerissen. Habe selbst KANN - Kinder (April) und ich sage nur: KATASTROPHE (sowohl motorisch als auch emotional!)


    P.s. Ich werde ihn übrigens NICHT unterrichten. Das steht fest.
    Er ist in meinem KOOP Programm , aber das wars auch schon. Das ist aber o.k. für ihn. DAs weiß er auch.


    Danke fürs "zulesen" und für jegliche Meinungen.
    Panama

    "Du musst nur die Laufrichtung ändern..." sagte die Katze zur Maus, und fraß sie.

  • Ich deponier jetzt mal nur MEINE Meinung zum Thema, wirklich raten kann man nicht, wenn man das Kind, die Lehrer, die Eltern ... nicht kennt.


    Wenn du die Meinung der Erzieherinnen - ganz unabhängig von deinem Sohn - normalerweise schätzt, dann vertrau auch bei dir selber auf sie; sie haben AUCH viel Erfahrung mit dem Thema und sehen dein Kind weit besser in der Gruppensituation, als einem das in der Familie je möglich ist. :)

    Wie wird er unterrichtet werden? DAS wäre für mich ein wichtiges Entscheidungskriterium (also auch, welchen Lehrer wird er krigen? *g*). Kann er in eine Klasse kommen, in der differenziert unterrichtet wird? Dann würde ich in in DEM Jahr, in dem das möglich ist, einschulen. Dann wird ihm so oder so Genüge getan. Ist das im kommenden Jahr der Fall, dann trau dich drüber.


    Letztendlich kann ihm höchstens passieren, dass er das Jahr nochmal machen muss, wenn es doch nicht klappen sollte - oder was passiert bei euch mit Kann-Kindern, die sich dann als unreif herauskristallisieren? (bei uns käme er dann in die Vorschule und starten im darauffolgenden Jahr wieder mit der 1. Klasse).


    Bis zum nächsten Herbst ist noch viel Zeit, es ist also ohnehin kaum zu beurteilen, wie es ihm dann gehen wird.
    Das Jahr vor der Schule ist für die meisten Kinder ein Jahr, in dem sie emotional und sozial enorm reifen - sie werden selbstbewusster, mutiger, selbständiger, kommunikativer, ... ; wenn all diese Dinge jetzt schon gar kein Thema sind, dann ließe ich mir gut durch den Kopf gehen, was die Erzieherinnen sagen ;).


    Früher war ich sehr dafür, den Kindern dieses "Spieljahr" zuzugestehen, aber die Zeiten ändern sich gewaltig, und heute IST es eben so, dass manche Kinder durchaus schon ein Jahr früher gut mithalten können, mit älteren Kindern. Ich habe übrigens ein völlig unproblematisches Kann - Kind in meiner Klasse :).

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Panama,


    ich schließe mich da Herzchen an bzgl. folgender Fragen:


    - Welche Lehrerin würde dein Kind bekommen? Ist sie Kann-Kindern gegenüber aufgeschlossen? Unterrichtet sie differenziert?
    - Was passiert, wenn dein Sohn den Anforderungen nicht gerecht wird? Kann er das "wegstecken", wenn er jetzt in der Kita vielleicht richtig gut mithält, in der Schule aber Mühe hat?
    - Käme er mit Kindern aus der Kita in eine Klasse?


    Ich hatte bisher einmal ein Kann-Kind, welches gegen den Rat der Kita eingeschult wurde. Emotional und von der Konzentration und Feinmotorik her anfangs ziemlich katastrophal, auch Mathe und Deutsch waren schwierig im 1. Schuljahr. Bis auf seine egozentrische Art und seine Konzentrationsprobleme hat er sich aber gefangen und kommt im mittleren Bereich mit.


    Selber sollte ich von Seiten der Kita auch als Kann-Kind eingeschult werden - aber meine Eltern waren dagegen. Das war zuerst traurig und in der Schule extrem frustrierend, da ich bei Schuleintritt einen großen Teil der Lerninhalte des 1. Schuljahres schon konnte (ohne besondere Elternhilfe) und immer darauf wartete, dass ich "endlich was lernen" darf. Differenzierung war damals nicht angesagt und für zu viel Wissen gabs hämische Bemerkungen.


    Deshalb halte ich auch die Frage nach der Lehrerin für wichtig, denn eine Lehrerin, die differenziertes Arbeiten anbietet, kann dann auf deinen Sohn eingehen - egal ob er früher eingeschult wurde und eventuell etwas länger für manche Dinge braucht oder ob er normal eingeschult wurde und vielleicht weiter ist als die anderen.


    Und zuletzt: Gäbe es eine Möglichkeit, deinen Sohn jetzt mal einen Probetag machen zu lassen? Dann könnte er selber sehen, ob ihm so ein Vormittag bekommt.


    Grüße,
    Conni

    SCHOKOEIS!


    Ich lese und schreibe nach dem Paretoprinzip.

  • Zitat

    Original von Herzchen
    Wie wird er unterrichtet werden? DAS wäre für mich ein wichtiges Entscheidungskriterium (also auch, welchen Lehrer wird er krigen? *g*). Kann er in eine Klasse kommen, in der differenziert unterrichtet wird? Dann würde ich in in DEM Jahr, in dem das möglich ist, einschulen. Dann wird ihm so oder so Genüge getan. Ist das im kommenden Jahr der Fall, dann trau dich drüber.


    Ich würde es auch eine Personalentscheidung werden lassen. ;)


    Meine Tochter wird nächstes Jahr eingeschult. Als Nicht-Kannkind. Aus genau diesem Grund. Und du bist ja nun direkt an der Quelle und musst dich (anders als ich) nicht auf Hörensagen verlassen. :)


    Zudem war es bei mir irgendwie eine reine Bauchentscheidung. Der Kindergarten hat zu 100% zur Einschulung geraten und ich habe meine Tochter im Vorschuljahr auch noch in eine andere Einrichtung wechseln lassen. Der alte KiGa meint, er hätte ihr alles geboten, was er bieten konnte. Es scheint bisher die absolut richtige Entscheidung gewesen zu sein.


    Hör auf deinen Bauch und schau dir die möglichen Lehrer an. Dann wird alles gut.


    LG
    Sunny

  • Eine entscheidende Sache die meines erachtens auch dazu gehört ist, die Freunde aus dem KIndergarten, sind es eher welche die dieses Jahr zur Schule kommen oder doch welche die erste nächstes Jahr hindürfen.
    Mein Sohn war ein Maikind seine Freunde alle von Juli bis September.
    Die anderen kamen alle aus anderen Gruppen, bis heute spilet er nur mit den aus der tieferen Klasse.
    Ich hatte keine Wahl er sollte unbedingt in die Schule, ok die motorik ist und bleibt ein Desaster, schön schreiben wird er nicht aber er bemüht sich. Er konnte allerdings im Kindergarten schon rechnen und ist in Mathe immer noch stark. Wäre es umgekehrt gewesen also er nach dem Stichtag und die anderen davor . wäre er auch eher in die Schule gekommen.

  • ich finde auch immer die einstellung des kindes zur schule sehr wichtig. du schreibst ja, dass dein sohn gerne will, ich finde, das ist ein gutes und wichtiges zeichen für die einschulung! ich habe zwar noch keine eigenen kinder, habe jedoch zwei jüngere geschwister, die beide um den stichtag herum geboren sind. beide wollten partout nicht in die schule, so dass meine mutter nicht eingeschult hat. und es war richtig so.

  • denke auch, dass man nur raten kann, wenn man das Kind kennt....
    generell würde cih bei Jungs immer vorsichtiger sein als bei Mädchen


    In der Pubertät sind sie eh hinter den "Damen" so dermaßen her, da fällt es noch krasser auf, wenn er ncoh ein Jahr jünger ist.


    Februar-KANN-Kind, heißt ja, er ist jetzt erst 4, oder?!?!?!?
    Das finde ich arg früh...


    bin aber gespannt,w as du berichtest.


    Wie läuft bei euch diese KOOP.... ?!?!?!?!?!
    WÜrde mcih sehr interessieren, gibts hier gar net

  • Er wäre also erst 5,5?


    Nein, das finde ich persönlich zu früh. Die Kann-Kind-Regelung mag bei Kindern nah am Stichtag Sinn machen, aber das fände ich schon arg früh. Und ehrlich gesagt auch etwas gewagt, bei einem so jungen Kind so eine Prognose abzugeben.


    Das ist jetzt aber nicht nur ne Lehrerinnen-Sicht, sondern auch ne Mama-Sicht ;) Nächstes Jahr wäre mein Sohn (von September) auch Kann-Kind.


    Wir haben uns gegen die vorzeitige Einschulung entschieden.
    Er braucht einfach noch ein bisschen mehr Ellenbogen, um sich auf dem Schulhof behaupten zu können. Seine Freunde gehen auch alle erst ein Jahr später. Konzentration etc ist alles im grünen Bereich, aber mir macht eben seine Durchsetzungskraft Sorgen... die halte ich noch nicht für schulhoftauglich.
    Und ob er wirklich einen Schultag durchhielte? Ich seh es jetzt an meiner ersten Klasse (bin Sonderpäd. an einer Grundschule), wie sehr manchen termingerecht eingeschulten Kindern ein weiteres Jahr Kiga noch gut getan hätte.

  • @Frau Bounty:
    September- Kinder sind bei uns seit zwei Jahren Muss-Kinder. Ich finde das auch doof, zumal ich als Kooperations- und Erstklasslehrerin glaube, es kommt stark auf das jeweilige KIND an, nicht auf den Geburtsmonat!


    @ Prinz:
    Zunächst gibt es bei uns eine Verwaltungsvorschrift, die KOOP vorschreibt. es ist jedoch unterschiedlich, wie diese gehandhabt wird.
    Ich habe 4 Kindergärten zu betreuen. Ich arbeite dort mit den Kindern, die Kinder kommen zu mir in die Schule (in meinen Klassenverband), ich führe Gespräche mit Eltern und Erzieherinnen und bin bei den Elternabenden der Kindergärten zugegen. Es macht viel Spaß, ist sehr interessant.
    Mein Kind kommt natürlich nicht ZU MIR in den Klassenverband. Ich habe schon meine Parallel-Kollegin eingeschaltet, ihr meine Situation geschildert. Sie hilft mir. Zu ihr würde er auch kommen. Sie arbeitet nicht so wahnsinnig differenziert wie ich z.b., ist aber eine gute Lehrerin und ich vertraue ihr.
    Panama

    "Du musst nur die Laufrichtung ändern..." sagte die Katze zur Maus, und fraß sie.

  • danke, Panama für deine Antowrt, ich habe sie letztes Jahr gar nicht mehr gelesen - wie schön, dass der thread nochmal ausgegraben wurde :)
    Was macht dein kleiner Großer?

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