Lehrer - Traumberuf oder Verlegenheitslösung?

  • Hallo,


    Spaß am Beruf habe auch ich, fast immer. Aber ohne Schule wäre mein Leben deshalb bestimmt nicht zu langweilig... Und nochmal zur Erinnerung: Das sollte jeder lesen! Denn da steht eigentlich alles zum Thema vor allem der letzten Beiträge.


    Gruß,
    Peter


    edit: Ach so, das Thema... Lehrer werden wollte ich erst, als ich im Zivildienst mit Kindern gearbeitet habe. Da war ich schon im Studium, das aber hauptsächlich aus Kunst bestand. So etwa ab dem dritten Semester begann das Interesse für's Lehramt. Somit blieb die Kunst auch nicht brotlos...

  • Zitat

    Original von groenlaenderin
    Beim Lesen dieses Threads musste ich an einen neulich in meiner Schule gehörten Vortrag zum Thema "Lehrergesundheit" denken.
    ...
    Aber trotzdem möchte ich mich selbst nicht (nur) darüber definieren - auch wegen meiner Gesundheit, ich würde mich nämlcih selbst so einschätzen, zu dem oben genannten Risikotypen zu tendieren, wenn ich nicht aktiv dagegensteuere.


    Du, Grönländerin, so schlimm ist das alles nicht, wenn man "Vollgas gibt", denn irgendwann bist Du routiniert genug und kannst die Vorbereitungen "mit links" machen wie vieles Andere auch. Das bringt Dir viel Freizeit, welche widerum das Burn-Out-Syndrom in den Hintergrund drängt - man "burnt" ja nicht mehr so viel und erledigt vieles "cooler". :)

  • Zitat

    Original von row-k
    so schlimm ist das alles nicht, wenn man "Vollgas gibt", denn irgendwann bist Du routiniert genug und kannst die Vorbereitungen "mit links" machen wie vieles Andere auch. Das bringt Dir viel Freizeit, welche widerum das Burn-Out-Syndrom in den Hintergrund drängt - man "burnt" ja nicht mehr so viel und erledigt vieles "cooler". :)


    Das ist eigentlich auch meine Strategie im Moment: Viel arbeiten, ausprobieren und Erfahrungen sammeln um später dann mit Professionalität und Gelassenheit vieles 'aus dem Ärmel schütteln' zu können. Hoffe es klappt.

  • grins


    glückwunsch philo! schön geschrieben.


    ich war ja lang nimmer hier...wusste gar nicht, dass der "hansdampf" in allen gassen wieder schreibt.


    ich möchte gar nicht viel zum thema agen, aber eine sache feststellen...der thread war sehr harmonisch TROTZ meinungsverschiedenheite über "beruf/ung"....bis zum beitrag von row-k. prompt sind mal wieder alle im forum unmögliche lehrer und verantwortlich für lehrerhasser-bücher.


    danke auch.


    sinfini

    Es gibt keine andere vernünftige Erziehung, als Vorbild sein, wenn es nicht anders geht, ein abschreckendes. (A. Einstein)


    Wo kämen wir hin, wenn alle sagten, wo kämen wir hin und niemand ging, um einmal nach zu schauen, wohin man käme, wenn man ginge! (H. Pestalozzi)


    Im ganzen ist man kummervoll und weiß nicht, was man sagen soll. (W. Busch)

  • Zitat

    Original von sinfini
    ...bis zum beitrag von row-k. prompt sind mal wieder alle im forum unmögliche lehrer und verantwortlich für lehrerhasser-bücher.


    danke auch.


    sinfini

    Oh, habe ich das geschrieben? Es täte mir leid - wirklich.


    Apropos "Hans Dampf": Darf man, wenn man Lehrer ist, nur Lehrer sein? Noch genauer gefragt: "Darf" man, wenn man zB. Mathelehrer ist, keine Rechtschreibung können oder umgekehrt?

    • Offizieller Beitrag

    Das bezog sich wohl eher darauf, dass Menschen, die tolle Sportgeräte und praktische Tabletts mit Sonnenschirm erfinden können, natürlich auch berufen dazu sind, Schülern was zu flüstern...

    • Offizieller Beitrag

    Nana, wer fragt, kriegt Antworten.
    War doch gar nicht wertend, nur Fakten. :P
    Außerdem sind wir hier doch im Berufungsthread.


    /ontopic:
    Wollte Bio studieren, Lehramt kam mehr oder weniger zufällig dazu. Und es ist genau mein Job. Könnte mir nichts anderes vorstellen (bis auf Möbeltischler *g*), sehe aber nicht ein, dass mein Leben nur um den Job kreisen sollte. So, wie´s Rauscheengelsche beschrieben hat, kann ich´s auch komplett unterschreiben :)

    • Offizieller Beitrag



    e...?


    ich denke die ganze zeit an trolle...und empfinde es persönlich als schlechten geschmack, die rechtschreibung von postings zu kritisieren. hat immer so was...hmmm...trolliges...


    brutal friedliche grüße


    h.

  • Zitat

    Original von Hawkeye
    ich ...und empfinde es persönlich als schlechten geschmack, die rechtschreibung von postings zu kritisieren. hat immer so was...hmmm...trolliges...


    Mann, das war doch nur ein Beispiel! Ich hätte auch die Kombination "Bio-Geschichte" nehmen können. EDIT: Ich schreibe doch auch nicht immer richtig.


    Junge, Junge...

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von row-k


    Mann, das war doch nur ein Beispiel! Ich hätte auch die Kombination "Bio-Geschichte" nehmen können. EDIT: Ich schreibe doch auch nicht immer richtig.


    Junge, Junge...


    aber was wolltest du denn damit ausdrücken? für mich sah es so aus, als wenn du dich über die rechtschreibe des zitierten postings lustig machtest.

  • Zitat

    Original von Hawkeye


    aber was wolltest du denn damit ausdrücken? für mich sah es so aus, als wenn du dich über die rechtschreibe des zitierten postings lustig machtest.


    Auf keinen Fall wollte ich mich über RS lustig machen, denn Tippfehler macht jeder 'mal - ich auch.


    Was ich damit sagen wollte? Nun, es herrscht unter der Lehrerschaft (bis auf 20%, die sind anders) die Meinung vor, dass man sich auf seine Fächer beschränken sollte, weil man von allem anderen Kram keine Ahnung haben dürfe / könnte.
    Das bemerken aber auch die Schüler, wenn man nicht über den Tellerrand schauen kann - nicht gut.

  • Zitat

    Original von [FoNziE]
    Ich finde das nicht schlimm. Ich studiere doch nicht einige Semester und mach dann Ref, um einen Job gewählt zu haben, der mir keine Erfüllung bietet.
    Wenn ich nur im Privatleben mich selbstverwirkliche, hätte Arbeit am Fließband auch gereicht. Er schrieb doch auch garnicht, dass er AUSSCHLIEßLICH im Beruf Erfüllung findet.


    Was mich immer wieder ganz ernsthaft verwirrt - wenn man ein Lehramtsstudium beginnt, weiß man doch gar nicht, ob man dann tatsächlich im Lehrerberuf Erfüllung findet oder nicht. Bei der Studienwahl kennt man den Beruf doch überhaupt noch nicht und weiß nicht, was auf einen zukommt. Man hat doch bestenfalls die Schülerperspektive, und wie aussagekräftig die ist, weiß nun wirklich jeder im Beruf.


    Also, ich sage das von mir ganz offen - ich kann mir durchaus andere Dinge vorstellen, als Lehrer zu sein. Dass ich Lehrer bin, hängt damit zusammen, dass ich mit zwei Geisteswissenschaften eine eher unkluge Studienfachwahl getroffen habe und nuneinmal Geld verdienen muss. Als Ingenieur (z.B. als Robotiker oder in der Prothetik) oder als Jurist könnte ich mich ganz hervorragend sehen. Dennoch meine ich, dass ich als Lehrer ganz vernünftige Arbeit leiste. Ich habe einen ganz guten Draht zu Menschen, kann mich auch in Konfliktsituationen gut durchsetzen und Menschen führen, kann meine Fächer ganz gut vermitteln. Meine Arbeitstätigkeit läuft gut und ich bin mit meiner Situation zufrieden, soweit man bei den heutigen Arbeitsbedingungen eben zufrieden sein kann. Einen besonderen intrinsischen Wert des Lehrerberufes im Vergleich zu anderen Berufen kann ich allerdings nicht entdecken. Macht mich das zum "schlechten Lehrer"?


    Ich kann nur das wiederholen, was ich immer in solchen Kontexten sage - dass der Lehrerberuf so "besonders" sein soll, halte ich für eine ideologische Luftblase. Es ist die normalste Sache der Welt, dass Menschen auf ganz seltsame Wege in Berufen angelangen, über die sie vorher niemals nachgedacht hätten, die sie dann aber fleißig und erfolgreich bewältigen. Da wundert sich niemand drüber. Nur für den Lehrerberuf muss man anscheinend schon im Vorschulalter "brennen", ansonsten ist man per definitionem ungeeignet. Also bittesehr, kann man die Sache vielleicht mal ein bisschen kleiner drehen? Wenn ich mich richtig erinnere, geht es doch darum, dass Schüler in meinem Unterricht was lernen. Punkt. Das funktioniert auch, ohne dass der Lehrerberuf mein "Traumberuf" ist. Übrigens wollen Schüler in der Regel gar nicht solche Superpädagogen - die fühlen sich davon eher befremdet und belästigt; das kann man jederzeit beobachten, wenn man im Alltagsberuf seine Augen aufmacht.


    Bitteschön, man muss als Lehrer auch ein einigermaßen realistisches Selbstbild haben, bei all der Heilsbringerpädagogik. Also ich kann mich an das Gros der vielen Lehrer meinen eigenen Schulzeit nun überhaupt nicht erinnern. Man wirkt im Regelfall als Lehrer nicht so ungeheuer lebensverändernd und einschneidend, wie man das wohl gerne hätte.


    Zitat

    Und der Satz mit gesund und professionell finde ich auch schlimm. Ihr tut ja so als bekommen alle Lehrer, die sich gerne sehr anstrengen einen BurnOut. Wenn ich sowas lese wie in dem anderen Thread: "Keine zusätzlichen Vokabeltests mehr, mit denen die Schüler ihre Noten aufbessern konnten"... würde das einen umbringen? Macht es euch auch nicht zu einfach! Bisschen Arsch aufreißen sollte drin sein, ansonsten besteht die Gefahr nur noch ein Lehrer der Sorte zu sein, die einen den Spaß am Lernen verdorben hatten.


    Lieber Fonzie, nimm's mir nicht übel, aber du hast wirklich nicht die geringste Ahnung, wovon du redest und was eigentlich "Arsch aufreißen" im Lehrerberuf bedeutet. Du hast auch nicht die geringste Ahnung, wie aufwendig oder einfach die Konzeption und Korrektur einer Lernzielkontrolle ist - schlicht und einfach, weil du das noch nie getan hast.


    Um dein Beispiel aufzugreifen; was Vokabeltests angeht - klassische, also sprachdidaktisch nicht besondern intelligente Vokabeltests sind mit Sicherheit die schnellste Testform überhaupt. Ich kann die schnell konzeptionieren, habe schon vor längerer Zeit ein funktionierendes Punktesystem aufgebaut, habe die passendes Office-Vordrucke für zeitoptimiertes Anstreichen und Bewerten schon im Computer. So einen Test zu machen, kostet mich 20 Minuten, die Korrekturzeit pro Test so ca. zwei Minuten. Und das ist wirklich, wirklich schnell und das auch nur deshalb, weil ich Erfahrungswerte habe, wo Fallen und Schwierigkeiten liegen können (ja, die gibt es auch bei Vokabeltests.) Du wirst als Referendar bei deinen ersten Mathe- oder Informatiktests wahrscheinlich drei bis vier mal so lange brauchen.


    Bei einem typischen Sek I-Kurs an meiner Schule mit 30 Schülern liege ich da also bei einem Arbeitsaufwand von 80 Minuten Zusatzarbeit "so nebenbei". Ja, ich überlege mir, ob ich mir das "einfach so" antue. Das macht jeder, der seine Arbeitszeit einteilen muss - im Lehrerberuf und woanders.


    Es ist manchmal ganz praktisch sich mit Ratschlägen über Dinge, von denen man nichts weiß, zurückzuhalten, so frei nach Dieter Nuhr...


    Nele

    2 Mal editiert, zuletzt von neleabels ()

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von [FoNziE]
    Und der Satz mit gesund und professionell finde ich auch schlimm. Ihr tut ja so als bekommen alle Lehrer, die sich gerne sehr anstrengen einen BurnOut.

    Wo steht das?

    Zitat

    Bisschen Arsch aufreißen sollte drin sein, ansonsten besteht die Gefahr nur noch ein Lehrer der Sorte zu sein, die einen den Spaß am Lernen verdorben hatten.
    (bin noch Student)


    Da musste ich echt lachen, sorry. Vielleicht studierst du mal fertig und bist erstmal Lehrer, dann weist du, wie man sich "den Arsch aufreißt".


    Ich kann mir nicht vorstellen, dass hier Lehrer sind, die sich nicht "gerne anstrengen". Darum geht es doch gar nicht.
    Aber darauf haben schon einige User vorher hingewiesen. Das wird leider entweder nicht verstanden oder überlesen.


    Man kann gut und professionell in seinem Beruf sein, sich engagieren und einbringen, aber muss sich dennoch nicht aufopfern. Letztlich bleibt es ein Beruf. Auch, wenn ich ihn gerne ausübe.


    Ich finde, es zeugt eher von einer gestandenen Persönlichkeit, wenn man auch noch andere Interessen hat. - Nele hat es sehr in meinem Sinne beschrieben. So sehe ich meinen Beruf auch.
    Er ist sinnvoll, macht mir Spaß, hier liegen wahrscheinlich meine Talente. Dennoch habe ich einen Reihe anderer Interessen. Habe auch schon in einem anderen Beruf gearbeitet. Könnte mir sogar vorstellen, einen anderen Beruf auszuüben. Ich würde das auch als über den Tellerrand sehen bezeichnen.


    Melosine

    • Offizieller Beitrag

    Stimme Nele und Melosine sehr zu! Den "Arsch aufreißen" muss man sich schon um nur den normalen administrativen Wahnsinn zu bewältigen, vor allem als Berufsanfänger: da kommst du unter 50-60 Stunden /Woche nicht weg, und da hast du noch nix an tollen Projekten oder Einheiten geplant, sondern nur das normale Geschäft abgehandelt und dir nen Wolf korrigiert.


    Mit der Routine kommt auch die Luft zum Atmen und damit auch die Freiheit wieder mehr ausprobieren zu können und sich neben dem Unterricht zu engagieren (und das macht dann auch Spaß). Leider machen viele Berufsanfänger den Fehler, dies auch noch gleich am Anfang tun zu wollen und die rotieren dann nur noch.


    Spaß habe ich eigentlich nicht am Beruf per se, sondern zusammen mit den Schülern in vielen entsprechenden Situationen. Ich gehe morgens gerne hin (wegen der Schüler und der netten Kollegen) und ich kommuniziere und lache gern, das macht sicher einen anteiligen "Spaßfaktor" aus. Es gibt aber mindestens genausoviel Dinge, die einfach nur lästiges Muss sind (korrigieren, Noten geben, administrativen vom KM verordneten Quark bearbeiten), die finden vor allem zuhause am Schreibtisch statt und nerven. Wie in jedem Job.


    Meine Schüler schätzen es sehr, dass ich auch über Dinge jenseits meines Faches kommunizieren kann und will: Sport (den mach ich nämlich), Musik, Technik, Kino (da bin ich immer up to date), wo man an günstige DvDs rankommt, Reisen, Vancouver und London, Frankfurts beste Ausgehecken und türkische Restaurants, .... und ich habe nicht den Eindruck, dass sie beeindruckter vom 24/7 Vollzeit-Überpädagogen wären, dessen tiefe Liebe zum Fach das einzige ist, was ihn umtreibt. Schüler wollen Menschen als Lehrer.


    Und wer in dem Beruf Mensch bleibt - und sich möglichst ganzheitlich und vielseitig um Körper, Geist, Seele und Profession kümmert - der dürfte auch dem burn-out entgehen.



    Zitat

    brutal friedliche grüße

    :D:D:D:D


    Meike

  • Ich kann dem Fazit, das hier mehrfach gezogen wurden, nur zustimmen: Lehrer müssen keine besonderen Menschen sein, die ein besonders inniges Band mit ihrem Beruf verbindet.
    Allerdings halte ich die Ableitungen und Umkehrschlüsse daraus für falsch:


    - Den Job des Lehrers prägt eine besondere Verantwortung gegenüber Menschen, die in der Regel (auch wenn sie formal erwachsen sind) auch ein besonderes Schutzbedürfnis haben (das sieht auch der Gesetzgeber so). Das ist kein Alleinstellungsmerkmal, weil es eine ganze Latte an weiteren dieser Jobs (Ärzte, Krankenpfleger, Erzieher...) gibt, aber es ist m.E. ein wichtiges Merkmal. In vielen Situationen erkennen wir unsere Verantwortung und die damit möglichen Folgen nicht direkt, weil letztere zum einen meist in gewisser zeitlicher Entfernung liegen und zum anderen, weil sie meist nicht monokausal sind. Wer aber z.B. als Prüfungsvorsitzender über das (Nicht-)Bestehen eines Schülers entscheidet, wer sich mit dem Entfernen eines Schülers aus der Schule auseinandersetzt, der merkt in diesen Situationen sehr unmittelbar, was es AUCH bedeutet, Lehrer zu sein. Da die meisten Kollegen sich hier Entscheidungen nicht leicht machen und es trotz aller Professionalität nicht ausbleibt, dass einem solche Entscheidungen auch nach dem Verlassen der Schule beschäftigen, könnten wir unsere Verantwortung ruhig gesellschaftlich mehr herausstellen und Anerkennung hierfür einfordern. Ich kann eben keine genialen Brücke konstruieren, aber fast alle Schüler, denen ich harte Entscheidungen zumuten musste, grüßen mich heute noch freundlich und können meine Entscheidung mindestens nachvollziehen. Darauf bin ich stolz.
    - Nur weil Lehrer sich nicht mehr als andere hingeben müssen, um gut zu sein, gilt die Umkehrung nicht: Engagement, "Liebe" zum Beruf, seinen Fächern und zu seinen Schülern sind weder unprofessionell noch ein Grund für einen frühzeitigen Burnout. Unprofessionell ist es lediglich, das nicht zu reflektieren und ggf. Konsequenzen zu ziehen. Meine Fächer begeistern mich. Ich lese wissbegierig alles, was mir dazu in die Hand kommt und Freunde, die sich in solchen Bereichen auskennen, löchere ich gerne mit Fragen. Das ist aber positiv erlebte Freizeit für mich und führt dazu, dass ich eine gute Unterrichtsstunde oft auch in 15-30 Minuten konzipieren kann. Zeit, die ich für anderes, Privates über habe.


    Und genau zum Thema: Das Lehrersein ist mein Traumberuf seit Ende der Mittelstufe. Ich habe einiges andere ausprobiert, das mir zum Teil auch großen Spaß bereitet (zum Beispiel meine Arbeit als Beleuchter, der ich heute noch ab und an nachgehe). Aber nichts befriedigt mich so sehr, wie der Lehrerberuf. Es ist die Mischung aus Schülern (ganz vorne und Zustimmung zu Meike!!!), Kollegen, Freiheiten, Kreativität, Problemen lösen und noch passabler Entlohnung, die ich m.E. in keinem anderen Job finden würde. Mir liegt dieser Beruf am besten und damit ist rational DER Beruf für mich und ich habe auch kein Problem, das als Traumberuf zu bezeichnen.


    Ob man arbeitet um zu leben oder lebt um zu arbeiten, steht nun auf einem ganz anderen Blatt, das vielleicht in einem Philosophieforum
    besser aufgehoben ist als hier.

    Erziehung ist die organisierte Verteidigung der Erwachsenen gegen die Jugend.

    3 Mal editiert, zuletzt von Timm ()

    • Offizieller Beitrag

    Hinweis: der obere Teil des Beitrags wurd auf Hinweis von philosophus überarbeitet. Ihr findet ihn hier.


    Zitat

    Ich kann dem Fazit, das hier mehrfach gezogen wurden, nur zustimmen: Lehrer müssen keine besonderen Menschen sein, die ein besonders inniges Band mit ihrem Beruf verbindet.


    Sie müssen nicht unbedingt, da gebe ich dir recht.
    Sie können aber.
    Und das finde ich einigen Beiträgen in diesem Thread ... befremdlich.
    Wenn ein "Poster" direkt oder indirekt sagt "ich will als Lehrer auch ein besonderer Mensch sein", dann lasst ihn doch. Und "schießt" ihn nicht gleich in Grund und Boden.
    Man muss solche "Poster" auch tolerieren können, ohne das einem selber ein Zacken aus der Krone fällt und ohne dass man ihm Burn-out , unprofessionelles Verhalten oder Ahnungslosigkeit vorwirft.


    Also: schreibt weiter, ob es euer Traumberuf ist. Oder nicht. Aber macht die Einstellungen der Lehrer doch nicht gegenseitig runter. Okay?*


    kl. gr. Frosch


    P.S.:
    Und nun noch etwas zum Thema "Traumberuf". Auch wenn es jetzt etwas ... übertrieben pathetisch klingt und ich wegen dieser Einstellung gleich ... zurechtgewiesen werde, ...
    ... ich habe vor dem endgültigen Ergreifen des Lehrerberufs eine zeitlang als Programmierer gearbeitet. Ich habe mich aber irgendwann wieder dem Lehrerberuf (trotz seiner Nachteile, die ich zu dem Zeitpunkt schon kannte) zugewandt, weil ich mir u.a. gesagt habe: "wenn ich jetzt noch 40 Jahre als Softwareentwickler arbeite, habe ich nur "gejobbt", um geld zu haben. Ich möchte aber lieber in 40 Jahren zurückschauen und sagen können "Okay, deine Arbeit war sinnvoll."
    Damit will ich den Beruf des Softwareentwicklers nicht runtermachen. Aber als Lehrer hat man halt mehr ... (soziale) Verantwortung. Und auch in gewissen Situationen mehr ... Eingriffsmöglichkeiten.


    Mal schauen, wie ich in jetzt 35 Jahren auf mein Berufsleben zurückblicken kann. ;)

  • Zitat

    Original von kleiner gruener frosch
    Und das finde ich einigen Beiträgen in diesem Thread ... befremdlich.
    Wenn ein "Poster" direkt oder indirekt sagt "ich will als Lehrer auch ein besonderer Mensch sein", dann lasst ihn doch. Und "schießt" ihn nicht gleich in Grund und Boden.
    Man muss solche "Poster" auch tolerieren können, ohne das einem selber ein Zacken aus der Krone fällt und ohne dass man ihm Burn-out , unprofessionelles Verhalten oder Ahnungslosigkeit vorwirft.


    Also: schreibt weiter, ob es euer Traumberuf ist. Oder nicht. Aber macht die Einstellungen der Lehrer doch nicht gegenseitig runter. Okay?*


    Da muss ich ausnahmsweise* mal widersprechen. Den Stab über andere haben v. a. erst einmal die Heilsbringer gebrochen. Und daran hat sich die Debatte ad hominem entzündet. Das Problem war dabei ja nicht das Berufsverständnis, sondern die damit einhergehende Arroganz: Wer nicht in den Chor einstimmt, wird als Fachidiot abgestempelt.


    (Der User row-k ist in diesem Zusammenhang ein interessanter Sonderfall: Er weiß immer, wo es langgeht, ist fix mit All-Aussagen und kann jeden Anderen aus der Ferne diagnostizieren ...)


    EDIT: Ein Problem liegt vielleicht in der Formulierung des Threadtitels - denn er arbeitet mit dem journalistischen Trick der falschen Alternative: Es gibt doch noch andere Möglichkeiten als nur "Traumberuf" oder "Verlegenheitslösung".



    *) Sonst unterschreibe ich im Stillen die meisten Froschbeiträge.

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