Kind hat ständig irgendwas im Mund ???

  • Hallo,
    ich habe einen Erstklässler, der ständig etwas im Mund hat und auf irgendwas rumkaut oder daran rumlutscht: Stifte, Schere, Papier, Arbeitsheft, Kleber, ... Einfach alles! Wenn man ihm helfen will, muss man immer seinen eigenen Stift nehmen, da von ihm ja alles angesabbert ist.


    Vielleicht eine etwas blöde Frage, aber: Was macht man da?? "Normal" ist das doch nicht, oder?


    Heute hat er ein weißes Blatt Papier angesabbert und ich habe ihn mal darauf angesprochen. Er meinte nur, dass das sein Stück Lieblingspapier sei (in Wirklichkeit war es Abfall von etwas, was wir ausgeschnitten haben!!!).

  • Ich denke, viel kannst Du da als Lehrer erstmal nicht so machen, nur aufpassen, dass die Dinge, die er verwendet ungiftig sind (also keine Klebe oder so).


    Hat er denn auch noch das Bedürfnis nach anderen kleinkindlichen Entwicklungsschritten? Ich hatte meinen Jungen damals dann viel mit Knete und Wachsmalern spielen lassen, ihn ruihg im Sand spielen lassen etc. Meist sind sie mit Arbeitsbögen dann auch überfordert.


    Wie ist denn das Elternhaus?

  • Vielleicht bekommt er daheim nix zum Essen? :D Oder Mama hat den Schnuller zu frueh weggeworfen.


    Ich kenn Kinder, die mit 11 noch am Daumen nuckeln...waehrend dem Unterricht. So ungewoehnlich ist das gar nicht.
    Auch in meiner jetzigen Klasse (meine sind 9) hab ich Schueler, die an Stiften oder Linealen oder sonstwas rumschlabbern. Solange das ihre eigenen sind...


    Momentan versuch ich eher zu unterbinden, dass sie sich staendig anmalen. Sie sind gerade erst von ihren "First Schools" zu uns gekommen, und da durften sie meist nur Bleistift benutzen. Bei uns sind's ploetzlich Tintenroller und sowas. Da muss man sich natuerlich gleich mal die Hand oder den Arm anmalen... :rolleyes:

  • Finde ich gut, wenn du dir da Gedanken machst.


    Ich hatte da mal einen 5. Klässler, der das auch machte (Stifte, Papier, Flaschen, Bücher, Tische, Tafel, eigene Körperteile, ...). Habe mehrfach mit der Mutter gesprochen (auch wegen anderer Auffälligkeiten). Ende der 5. Klasse sind sie dann (endlich) zur Beratungsstelle gegangen. Wenigstens ein Anfang... (wenn auch viel zu spät - schon merkwürdig, wenn ein 12-Jähriger sowas macht...)

  • Vielleicht ist es eine Art Schutzmechanismus oder eine Zwangshandlung um sich über z. B. unangenehme Situationen hinweg zu helfen.
    Wie wäre es,wenn Du eine Sache mit dem Kind aussuchst und ihm erlaubst daran rumzunuckeln aber an anderen Dingen nicht?
    Ich denke, so einfach abstellen kann das Kind dieses Verhalten nicht und man muss da Schritt für Schritt vorgehen.
    Ich finde aber, wenn es sich erstmal auf eine Sache, die nur das Kind benutzt, beschränkt ist es schon lange nicht mehr so eklig, denn die brauchst Du dann ja nicht anfassen. Außerdem könnte es sein, dass es dann nicht mehr so interessant ist und seinen Reiz verliert.
    Möglicherweise gefällt dem Kind ja, dass alle seine Sachen so eklig finden und es kann so alle auf Abstand halten?
    Ich denke von ungefähr eignet man sich sowas nicht an.
    Ein Gespräch mit der Mutter finde ich auch dringend angebracht. Vielleicht kann sie Dir auch sagen, was dahinter steckt.
    Ob es nun immer noch so sein muss, dass die orale Phase nicht abgeschlossen ist, weiß ich nicht und eine Therapie kannst Du ja auch nicht anordnen. Du kannst sowas nur anregen.

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