Summary - Bewertung

  • Liebes Forum,


    vielleicht mag ja der/die eine gestandene Lehrerpersönlichkeit einem Greenhorn einen Tipp mit auf den Weg geben.
    Haben im English Lk (mein allererster übrigens) jetzt die erste Klausur geschrieben.
    Die erste Aufgabe umfasste - welch Überraschung - ein summary zu schreiben.
    Hatten wir vorher im Unterricht nicht mehr großartig besprochen,
    da wir es bereits in der 11. Klasse mehr als ausführlich gemacht haben und die Teilnehmer auch bestätigten, hier gebe es keinen Bedarf.
    In der Klausur habe ich nochmal Hinweise gegeben, also auf Länge bezogen, Tense usw.
    Folgendes Problem:
    Eine Schülerin hat nun das summary komplett im simple past verfasst :(
    Ansonsten ist es ihr wirklich gut gelungen -
    nun, wie bewerten?
    ich möchte ungern sämtliche simple past formen als falsch anstreichen und damit den fq in astronomische höhen treiben.
    Also genereller Punktabzug bei Inhalt? Oder doch bei Stil?
    Ojemine,
    danke für jegliche hilfe,
    slumpy

  • Huhu Slumpy.


    gebe die schlechtere Note im Stil...das wäre mein Tip!


    Da die Schülerin alles im S.P. verfasst hat, könntest du ansonsten keinen Wiederholungsfehler geben, da Grammatik! Vielleicht dann doch lieber Stil????


    "auge zu drück" bei entsprechendem Inhalt und Correctness???



    Liebe Grüße Isa

  • Hallo Isabella,


    ja, tendiere auch zu Stil.
    Inhaltlich ist es nämlich wirklich gelungen - gute Abstraktionsfähigkeit,
    wirklich zusammengefasst,keine Spannungselemente usw.
    Ist natürlich ärgerlich für die Schülerin -
    und auf FQ zu werten finde ich persönlich zu heftig.
    Denke aber, wir müssen im gesamten Kurs nochmal drüber reden-
    und vor allem der Hinweis, dass es eben nicht als wiederholungsfehler gewertet werden kann!
    Nochmal herzlichen Dank, Isa
    liebe Grüße
    slumpy

  • Ein falscher tense in der summary ist keine Stilfrage, das ist ein Verstoß gegen die formalen Anforderungen der Textsorte. Der Fehlerquotient (ohnehin ein murksiges Analyseinstrument, das bestenfalls Objektivität vortäuscht) ist ebenso untauglich. In NRW wäre der falsche tense ohnehin ein Wiederholungsfehler.


    Mach in deinem Erwartungshorizont einen Anforderungskatalog. Hier ist ein Auszug aus einer Klausur, die ich geschrieben habe. Für die Teilaufgabe "summary" (30 Punkte von 150) gab es in diesem Fall folgende Punkteverteilung:

    • 1. S. beginnt mit einem Einleitungssatz u. d. Textangaben: max. 3 Punkte
    • 2. - 5. inhaltliche Einzelaspekte des Textes, ausreichend schwammig formuliert, so dass ich zu Gunsten des Schülers lesen kann: jeweils max. 5 Punkte
    • 6. befolgt die formalen Regeln einer summary: max. 7 Punkte

    In der Summe macht das 30 Punkte. Der falsche tense würde zu deutlichen Punktabzügen für die Formalia bedeuten, ohne dass man gezwungen ist, durch den relativ trivialen Fehler dem Schüler für diese Teilaufgabe das Notengenick zu brechen. Meine Erwartungshorizonte gestalte ich übrigens in Tabellenform, so dass ich die tatsächlich erreichten Punkte nur noch eintragen muss. Die Tabllen und die Anforderungen habe ich mehr oder weniger aus den Abituranforderungen und den Handreichungen für die Bewertung von zentralen Abi-Klausuren entwickelt. Ich habe da gute Erfahrungen gemacht, die Schüler akzeptieren die "offiziell" wirkenden Erläuterungen und lesen sie auch aufmerksam, das ganze lässt sich viel schneller korrigieren, als handgeschriebene Kommentare und die Notendiskussionen bzw. Willkürvorwürfe verschwinden nahezu ganz.Transparenz ist IMMER gut bei Klausuren.
    Nele

    Einmal editiert, zuletzt von neleabels ()

  • Super, Nele!
    Vielen herzlichen Dank!
    Ja, so ähnlich hatte ich den Erwartungsbogen auch aufgebaut.
    Bin froh, so zwar inhaltlich Punktabzug zu geben (aber eben ganz spezifisch) und nicht den FQ über Massen belasten muss.
    Herzlichen Dank!"
    Liebe Grüße
    slumpy

  • Bei Zeitenfehlern in der summary gebe ich bei der ersten falschen Form einen Fehler und sehe den Rest als Folgefehler - mit Abzug in der Stilnote.
    Wenn der SChüler ständig zwischen den Zeiten hin- und herspringt, gebe ich für jeden Zeitensprung ins simple past einen Fehler.

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