Orientierungspraktikant braucht Hilfe: D 5. Klasse Realschule

  • Vorweg: ich weiß nicht, ob das das richtige Forum ist, aber da das hier das aktivste zu sein scheint, post ich einfach mal hier rein. Kann ein Mod ja verschieben, falls es nicht passt.


    Bin also atm Orientierungspraktikant an einer Realschule in Bayern. Steh somit noch gaaanz am Anfang :) Wie das Thema schon sagt, geht es um eine 5. Klasse - ich soll bis Freitag eine Deutschstunde vorbereiten. Das wird meine erste Stunde überhaupt, hab somit wenig bis gar keinen Plan, wie man sowas aufzieht.


    Die Lehrerin hat mir ein Buch in die Hand gedrückt und eine zweizeilige Anweisung dazu geschrieben: "Lesen üben - kreativer Umgang mit Texten, insbesondere spannend und sinntragend vorlesen." Ok. Wie kann man das angehen? Das Lesebuch enthält Texte aller Art: Märchen, Sachtexte, Gedichte, Erzählungen. Die meisten sind relativ kurz, umfassen maximal drei Seiten. Bring ich da mit einer Geschichte die 45 Minuten um? Und wie kann man die Texte kreativ angehen? Das spannend und sinntragend vorlesen wirft auch einige Fragen auf...


    Ich werd wohl auch nochmal mit der Lehrerin sprechen, allerdings sind die Pausen halt sehr kurz und ich kann gar nicht davon ausgehen, dass sie überhaupt da ist / Zeit hat. Das reicht also nicht. Also habt ihr Ideen? Wie steigt man in so eine Stunde ein? Gibt's evtl ein paar Links, "Guides" zu so einem (ähnlichen) Thema :) ?


    Schon mal danke.

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo,
    also ich finde, deine Betreuungslehrerin macht sich die Sache deutlich zu einfach. Die erste Stunde kann man nicht in einer Pause mal eben so zwischen Tür und Angel besprechen! Und schon gar nicht mit zwei kurzen Sätzen auf einem Zettel dem Praktikanten mal so unterjubeln.(Abgesehen davon, dass mir die zwei Sätze vorkommen, wie aus dem Lehrplan abgeschrieben...) Übrigens, im Gymnasium müssen die Orientierungspraktikanten keine Stunde halten, wenn sie nicht wollen- und bei den schlechten Betreuungsumständen würde ich mich schlichtweg weigern.
    Aber ich nehme an, du hast schon in der fünften Klasse hospitiert? Was für Texte nehmen die denn gerade durch? Danach würde ich die Auswahl des Textes aus dem Buch richten. Keine Angst, du bekommst mit einer Geschichte in der fünften Klasse die 45 Minuten locker rum!
    Kreativ angehen kannst du einen Text z.B. durch ein Mini-Rollenspiel, den Text umschreiben (ist hier aber vermutlich nicht gemeint, da ja der Focus auf dem Lesen liegt), Nacherzählen der Geschichte bzw. Erfinden eines anderen Endes etc. Spannend und sinntragend vorlesen heißt wohl vor allem, dass die Schüler richtig betonen sollen und evtl. verschiedene Figuren der Geschichte so lesen sollen, dass man sie auseinanderhalten kann.
    Also, wende dich erst nochmal an deine Betreuungslehrerin- da muss mehr rüberkommen!
    Liebe Grüße
    Hermine

  • Eine Stunde halten muss ich auch nicht. Aber sie hat mir das Angebot gemacht (gleich am ersten Tag) und ich denke, das bringt mir wohl auch mehr als nur hinten drin zu sitzen. Hospitiert hab ich bereits ja. Das war aber eine ziemlich "langweilige" Stunde. Das war wahrscheinlich die zweite Deutschstunde überhaupt und es ging eigentlich nur um die neue Schule (die Schüler hatten als Hausaufgabe diverse Frage bekommen, die die neue Schule betreffen) und am Ende mussten sie einen kurzen Brief an ihre GrundschullehrerInnen schreiben und etwas über die Realschule erzählen. Also hab ich nicht wirklich was drüber erfahren, welche Texte etc. die Schüler zur Zeit behandeln. Also wie gesagt, zur Auswahl stehen Märchen, Erzählungen, Gedichte und Sachtexte. Gedichte streich ich lieber gleich mal, Sachtexte wohl auch. Erzählungen find ich am besten, da man sowas wohl am ehesten am Anfang der 5. Klasse macht (soweit ich mich noch an meine eigene Schulzeit erinnern kann). Und ja, der Fokus liegt auf dem Lesen. Die Lehrerin meinte, sie wüsste noch gar nicht richtig, was diese Klasse im Lesen so drauf hat und will sich das halt mal anhören. Aber kann mir kaum vorstellen, dass man mit einem Text und nur lesen 45 Minuten rumbringt. Was gibt's denn da so für "Lesespielchen"? Beim Erfinden eines alternativen Endes muss man das ja fast schriftlich machen, find ich. Ach.. ich bin da atm echt überfordert :)


    Und ich dacht's mir auch: die "Betreuungslehrerin" (ist sie eigtl gar nicht, sowas gibt's hier auch nicht im Orientierungspraktikum) nimmt das ziemlich locker! So find ich sie sehr nett und sympathisch, aber ich hab mir etwas mehr Material erwartet mit dem ich dann auch was anfangen kann. So eine mikrige Anweisung ist schon wirklich wenig. Aber jetzt im Nachhinein die Stunde doch abblasen will ich auch nicht. Wenn ich die anderen Praktikanteninnen sehe, die diverse Arbeitsblätter, Folien etc. bekommen haben, kann ich gar nicht zufrieden sein (halten beide eine Mathe Stunde).


    Toll wär's wenn sie morgen nochmal eine Stunde Zeit hätte, wenn sie frei hat. Aber auf das kann ich mich nicht verlassen - ich muss im Notfall mit der Pause Vorlieb nehmen. Fragen werd ich sie schon nochmal auf jeden Fall. Aber wollte schon heute ein bisschen was vorbereiten, weil das morgen dann eventuell ein bisschen knapp werden könnte (die Stunde ist am Freitag).


    btw: gleich mal ein toller Einstieg in den Lehrerberuf :D

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    • Offizieller Beitrag

    Öh ja, wenn es ums Lesen geht, dann könnte ich mir folgendes vorstellen:
    Einstieg: Du liest einen kurzen Text vor- falsch betont, mit Pausen an den falschen Stellen- dann fragst du die Schüler, was nicht gestimmt hat.
    Anschließend tragt ihr die Regeln des richtigen Lesens an der Tafel zusammen (alternativ kannst du auch eine Folie vorbereiten, wo du die richtigen Regeln nach und nach aufdeckst)
    Das würde ich auch ins Heft schreiben lassen.
    Anschließend wird gelesen. Ich würde auch eine Erzählung wählen, da andere Textsorten wie Märchen usw. es fast erfordern, die Merkmale zu besprechen...
    Lesespielchen gibt es da so einige:
    - z.B. der Schüler, der dran ist, ruft einen anderen auf, der an genau der Stelle weiterlesen muss- fördert die Aufmerksamkeit. Noch lustiger finden es die Schüler, wenn man ausmacht, welche "Strafe" (muss aber irgendwas Nettes sein) der Schüler bekommt, der nicht aufgepasst hat.
    - Fehlerlesen: Ein Schüler liest solange, bis er einen Fehler macht, dann liest der Nachbar weiter und so fort. Derjenige, der am längsten ohne Fehler gelesen hat, ist der "Lesekönig".
    Du kannst die Schüler auch anschließend zur Abprüfung des Textes selbst Fragen zum Text überlegen lassen.
    Das sind nur ein paar Gedanken ins Blaue hinein, ich finde es nämlich
    a) doof, dass die Lehrerin dich schon so bald unterrichten lässt- wenn sie selbst noch gar keine Ahnung von der Klasse hat. Das finde ich dir gegenüber extrem unfair
    und
    b) ist es ja nicht unser Job, dir eine komplette Stunde zu planen. Das ist Aufgabe deiner Betreuungslehrerin.
    Liebe Grüße
    Hermine

  • Ohh, ich glaube, da hat die Dame wohl jemanden gefunden, dem sie die Stunde aufs Auge drücken kann. Dann muss sie sie ja nicht selber halten...


    Ganz konkret: Welche Erzählungen bzw. Märchen sind denn in deinem Lesebuch? Als Grundlage würde ich versuchen, das Buch der Klasse zu nehmen; Alternativtexte zu suchen, dauert zu lang bis Freitag. Vielleicht fällt uns ja was Konkretes zu den Texten ein...

  • Zitat

    Original von Hermine
    Öh ja, wenn es ums Lesen geht, dann könnte ich mir folgendes vorstellen:
    Einstieg: Du liest einen kurzen Text vor- falsch betont, mit Pausen an den falschen Stellen- dann fragst du die Schüler, was nicht gestimmt hat.
    Anschließend tragt ihr die Regeln des richtigen Lesens an der Tafel zusammen (alternativ kannst du auch eine Folie vorbereiten, wo du die richtigen Regeln nach und nach aufdeckst)
    Das würde ich auch ins Heft schreiben lassen.


    Ok, das ist schon mal nicht schlecht. Sowas in der Art könnte ich machen.


    Zitat

    Anschließend wird gelesen. Ich würde auch eine Erzählung wählen, da andere Textsorten wie Märchen usw. es fast erfordern, die Merkmale zu besprechen...
    Lesespielchen gibt es da so einige:
    - z.B. der Schüler, der dran ist, ruft einen anderen auf, der an genau der Stelle weiterlesen muss- fördert die Aufmerksamkeit. Noch lustiger finden es die Schüler, wenn man ausmacht, welche "Strafe" (muss aber irgendwas Nettes sein) der Schüler bekommt, der nicht aufgepasst hat.
    - Fehlerlesen: Ein Schüler liest solange, bis er einen Fehler macht, dann liest der Nachbar weiter und so fort. Derjenige, der am längsten ohne Fehler gelesen hat, ist der "Lesekönig".


    Du kannst die Schüler auch anschließend zur Abprüfung des Textes selbst Fragen zum Text überlegen lassen.


    Danke, das sind ein paar gute Ideen. Sowas haben wir auch noch in der Grundschule / Unterstufe gemacht.


    Zitat


    a) doof, dass die Lehrerin dich schon so bald unterrichten lässt- wenn sie selbst noch gar keine Ahnung von der Klasse hat. Das finde ich dir gegenüber extrem unfair
    und
    b) ist es ja nicht unser Job, dir eine komplette Stunde zu planen. Das ist Aufgabe deiner Betreuungslehrerin.


    a) find ich auch
    b) ich hab gar keine Betreuungslehrerin, sowas gibt's beim Orientierungspraktikum auch nicht. Das ist btw mein erstes Praktikum überhaupt an einer Schule - ich fang erst ab Oktober an zu studieren.



    Zitat

    Original von gingergirl
    Ohh, ich glaube, da hat die Dame wohl jemanden gefunden, dem sie die Stunde aufs Auge drücken kann. Dann muss sie sie ja nicht selber halten...


    Ganz konkret: Welche Erzählungen bzw. Märchen sind denn in deinem Lesebuch? Als Grundlage würde ich versuchen, das Buch der Klasse zu nehmen; Alternativtexte zu suchen, dauert zu lang bis Freitag. Vielleicht fällt uns ja was Konkretes zu den Texten ein...


    Als "fies" schätz ich die Dame jetzt nicht ein. Obwohl.. man weiß ja nie :D


    Ich hab das Lesebuch der Klasse hier. Ich such mir da mal ein paar Texte (Erzählungen) raus und such sie dann im Netz. Wenn ich was finde, verlink ich das dann hier mal.


    Danke für eure Hilfe :)

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    Welches Buch habt ihr an der Schule eingeführt? Normalerweise müsste zu deinem Lesebuch auch ein passendes Sprachbuch existieren. Versuche dir das zu organisieren in der Lehrerbücherei.


    Ich gehe davon aus, dass ihr entweder Cornelsen habt (Hirschgraben Sprachbuch) oder Westermann (Mit eigenen Worten). Dort findest du leicht die passenden Seiten zu deinem Thema.


    Ich hab grad Westermann neben mir liegen: S. 50-53. Dort gibts Infokästen und Übungen und Ideen. Im Cornelsen musst du etwas länger suchen. Da gäbe es zb "Einen Text in eine Szene verwandeln und vortragen".


    Es spricht meiner Meinung nach nichts dagegen das Sprachbuch zur Vorbereitung oder im Unterricht zu verwenden, vor allem nicht bei einem Anfänger. Wie sollst du dir das aus den Rippen leiern?


    Ich habe derzeit wieder einige Praktikanten (4. Semester) zu betreuen. Die haben vorgestern so ein wenig bedröppelt vor mir gesessen und als ich sie fragte, wobei ich ihnen helfen könnte, wollten sie einfach mal ein paar Tipps zur Stundenplanung. Ich hab dann am Nachmittag mal einfach aus dem hohlen Bauch heraus ein paar Sachen aus meiner Sicht aufgeschrieben.
    Solltest du Interesse an dem Geschreibsel eines Deutschlehrers haben, dann kann ich dir das mailen.


    Achja, vonwegen 45 Minuten Zeit zum Lesen. Gehe mal davon aus, dass in einer 5. Klasse ziemlich viel ziemlich lang dauert, vor allem, wenn du sie zwischendrin schreiben lässt. Und selbst wenn du noch Zeit hast am Ende der Stunde, dann frag einfach, wer eine spannende Geschichte zu diesem oder jenem Thema zu erzählen hat :D - das hilft.


    Ich lese übrigens grad mit meiner Zehnten den "Bahnwärter Thiel" zum Aufwärmen und ich finde nix dagegen einzuwenden, mal ne Stunde lang konzentriert mit ihnen zu lesen (natürlich zwischendrin immer wieder ein kurzes Gespräch über das Gelesene).


    So jetzt aber Schluss,


    Grüße


    H.


    PS: Es bleibt zu hoffen, dass die Kollegin für diese Art der Betreuung nicht noch eine Ermäßigungsstunde bekommt ;). Die stünde ja den Anwesenden hier im Forum zu.

    • Offizieller Beitrag

    Hm, ich kenne mich beim Orientierungspraktikum ein bisschen aus, weil ich selbst ab 13.10 eine Praktikantin betreue.
    Und bei uns (vielleicht ist das aber nur schulintern?) ist es tatsächlich so, dass ich sie auch betreuen werde- und zwar vom Erstellen des Stundenplans bis hin zur Planung einer Stunde. Was anderes würde mir nicht einfallen, obwohl ich sonst auch noch genug andere Arbeit in Form meines eigenen Unterrichts plus Betreuung einer Referendarin habe.
    Nö, dafür gibt (zumindest bei uns) es keine Anrechnungsstunde. Weder für Praktikant noch für Referendarin. Ich nehme mir die nötige Zeit trotzdem, weil beide nix dafür können.
    Liebe Grüße
    Hermine


  • Hab das Cornelsen "Hirschgraben Lesebuch" hier. Ok, dann frag ich mal nach dem Sprachbuch. Das hätte sie mir doch auch gleich geben können... oh Mann :O


    Zitat


    Ich habe derzeit wieder einige Praktikanten (4. Semester) zu betreuen. Die haben vorgestern so ein wenig bedröppelt vor mir gesessen und als ich sie fragte, wobei ich ihnen helfen könnte, wollten sie einfach mal ein paar Tipps zur Stundenplanung. Ich hab dann am Nachmittag mal einfach aus dem hohlen Bauch heraus ein paar Sachen aus meiner Sicht aufgeschrieben.
    Solltest du Interesse an dem Geschreibsel eines Deutschlehrers haben, dann kann ich dir das mailen.


    Ja, auf jeden Fall. Bin für jeden einzelnen Tipp dankbar. Einfach an valhgarm@gmx.de. Das ist btw meine alternative mailadresse, also kann die jeder hier zu"müllen", würd mich freuen :D


    Zitat


    Achja, vonwegen 45 Minuten Zeit zum Lesen. Gehe mal davon aus, dass in einer 5. Klasse ziemlich viel ziemlich lang dauert, vor allem, wenn du sie zwischendrin schreiben lässt. Und selbst wenn du noch Zeit hast am Ende der Stunde, dann frag einfach, wer eine spannende Geschichte zu diesem oder jenem Thema zu erzählen hat :D - das hilft.


    Ich lese übrigens grad mit meiner Zehnten den "Bahnwärter Thiel" zum Aufwärmen und ich finde nix dagegen einzuwenden, mal ne Stunde lang konzentriert mit ihnen zu lesen (natürlich zwischendrin immer wieder ein kurzes Gespräch über das Gelesene).


    Ah ja, ich kenn das ja noch selber aus meiner Schulzeit. Wir haben sehr oft, v.a. in den höheren Klassen, ganze Stunden nur mit einem Text oder einer Texpassage aus der aktuellen Lektüre verbracht. Spricht natürlich überhaupt nichts dagegen. Es geht halt wirklich nur darum, wie man das als totaler Anfäger, wie ich einer bin, angeht.

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  • An meiner Schule gibt es einen Lehrer, der sich die Praktikanten krallt, sie Stunden halten lässt und währenddessen im Lehrerzimmer Kaffee trinkt X( ...


    Mit Hermines Vorschlägen solltest du gut zurecht kommen, sie sind wirklich gut geeignet!.


    Wenn du dich für eine Geschichte entschieden hast, solltest du dir aber noch überlegen, ob du den Text "gemeinsam" lesen lässt oder die Schüler den Text erstmal still für sich lesen und er dann vorgelesen wird. Hängt von der Schwere des Textes ab: Wenn er leicht verständlich ist, ist sofortiges gemeinsames Lesen in Ordnung. Vorgehen 2 ist aber wahrscheinlich vorzuziehen, da die Schüler eventuell noch große Hemmungen haben, vorzulesen. Schließlich sind sie ja noch keine zwei Wochen an der neuen Schule, kennen ihre Mitschüler noch kaum... Auch am Gymnasium muss man damit rechnen, dass es Schüler gibt, die kaum in der Lage sind, vorzulesen, sich verhaspeln, dann noch nervöser werden und noch mehr ins Stocken kommen... Gerade wenn man die Schüler nicht kennt, kann das zu sehr peinlichen Situationen für den betroffenen Schüler führen. Ehrlich gesagt halte ich es deswegen wie Hermine auch für sehr fragwürdig, dich die Stunde gerade in einer für die Lehrerin und dich eigentlich noch unbekannten 5. Klasse halten zu lassen.
    Nimm dir aber auf keinen Fall zu viel vor: Stilles Lesen und gemeinsames Lesen dauern viel länger als du dir gerade vorstellen wirst!

  • Oh danke für den Tipp! An das stille Lesen, jeder für sich selbst, hab ich gar nicht gedacht. Das werd ich dann auf jeden Fall machen. Hab mir jetzt ein paar Erzählungen angeschaut und bin mir unsicher, welche für die Kinder wirklich geeignet ist. Theoretisch sollten das alle sein, ist ja schließlich ein Buch für Fünftklässler. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass einige Texte nicht auf Anhieb verstanden werden. Gerade wenn auch noch ausländische Namen vorkommen (ausländische Autoren), die wahrscheinlich nicht mal ich richtig aussprechen kann (wär dann außerdem recht peinlich für mich :) ). Auch so Sachen wie ein offener Anfang / Ende, könnten doch die Kinder ein bisschen überfordern. Ich kann die Kinder halt auch SEHR schlecht einschätzen - kenn sie ja so gut wie nicht (deswegen ja auch eure Kritik, mich eine Stunde in einer Klasse halten zu lassen, die die Lehrerin selbst noch kaum kennt).


    Dass ich mir gar nicht zu viel vornehmen soll, ist schon mal gut :) Wobei ich lieber zu viel in der Hinterhand hab, als zu wenig. Aber stimmt wohl, allein das stille + laute Lesen wird schon die Hälfte der Stunde einnehmen, mindestens.

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  • Für Bayern ist in der Lehramtsprüfungsordnung ganz klar geregelt, dass im Orientierungspraktikum NICHT eine komplette Stunde gehalten werden soll.


    Das hat also nichts mit LA für GY oder nicht zu tun, sondern gilt generell!


    Einzelne Sequenzen nach vorheriger Absprache zu machen ist hingegen okay (Hausaufgaben besprechen, Vokbeln einführen usw). Genauso wie den Kindern bei Stillarbeit zu helfen.


    lg, fling

  • Oh.. na dann :D Hab eigentlich auch gedacht, mal ein Einstieg, Hausaufgaben verbessern oder sowas wär ganz ok. Aber wurscht, jetzt mach ich halt die Stunde. Das ist an dieser Schule anscheinend üblich. Da kommen ständig Lehrer auf einen zu und wollen einem 'ne Stunde aufdrücken :D Die anderen Praktikanten halten auch eine ganze (auch wenn die viel besser betreut wurden.. zumindest was ich so gesehen hab).


    Hab heut nochmal mit der Lehrerin gesprochen (wieder in der Pause zwischen Tür und Angel :D ) und hab ihr kurz geschildert, was ich mir so ungefähr vorstelle (also erst selbstständiges Lesen, dann zusammen, anschließend noch was kreatives zum Text / Inhalt (Geschichte weiterführen, alternatives Ende etc.).


    Ich hab mir mal folgenden Text ausgesucht: http://kindergeschichten.wordp…-grau-mit-gelben-punkten/


    Meint ihr, der geht in Ordnung? Wie gesagt, ich kann die Kinder nicht einschätzen. Aber mir scheint er nicht sooo schwer zu verstehen zu sein und die Botschaft ist ganz nett, finde ich. Oder ist er zu lang? Komm ich damit gut hin mit der Zeit?


    Hab mir heut auch noch das Sprachbuch organisiert. Das ist vom Westermann Verlag. Danke für den Tipp, S. 50-53. Allerdings hab ich keine Ahnung, ob ich das mit dem Betonen jetzt noch zeitlich sinnvoll unterbringen kann. Eventuell kurz vor dem gemeinsamen Lesen?

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    • Offizieller Beitrag

    du könntest es zumindestens kurz ansprechen am anfang. ich kann mir vorstellen, dass die das schon in der gs gemacht haben.
    sicherlich ist es nicht einfach mit einer klasse, die du nicht kennst, aber ich denke, wenn du behutsam ran gehst und die leute ruhig stellen kannst, die lachen, wenn jemand sich verliest, müsste es gehen - gleichzeitig aber auch denjenigen, der unsicher ist, ermutigen. ich neige bei unsicheren schülern auch dazu, nicht jedes überlesene oder falsch gelesene wort zu verbessern. solange der zusammenhang passt und grammatikalisch nicht allzu falsch ist, gehts auch so - hauptsache, sie lesen.
    man könnte alles ruhig lesen lassen, dann aber kurz besprechen, wo vielleicht eine wichtige stelle ist und dann einen freiwilligen das mal "schön betont" vorlesen lassen. dann noch was kreatives, fertige stunde gebacken ;).


    ich wünsche dir trotz der komischen betreuung viel spaß in der stunde - du wirst sehen, dass das auch spaß bringt :).


    grüße


    h.

  • Also: erst alles ruhig lesen lassen, damit die Schüler den Text kennenlernen, verstehen und anschließend beim Vorlesen sicherer sind. Dann eben kurz wichtige, schwierige Stellen besprechen, betont vorlesen (lassen) (btw.. was wenn sich kein Freiwilliger findet? :D selbst vorlesen?). Im Anschluss halt zusammen laut lesen (so viele wie möglich, einfach kurze Passagen. Ich denke, ich mach es so, dass sie sich untereinander aufrufen sollen). Was das Verbessern beim Verlesen angeht bin ich ziemlich unsicher - was wenn einer sich ständig verhaspelt und kaum weiter kommt? Ununterbrochen korrigieren ist irgendwie ein Schmarrn.


    Zum kreativen Teil: wie lange, meint ihr, brauchen denn so 5. Klässler für etwa 10 Zeilen selbst schreiben (alternatives Ende ausdenken)? Könnt wohl sehr knapp werden, v.a. wenn es dann noch ein paar vortragen sollen. Also, ich denk, das leise Lesen + Besprechen + zusammen lesen dauert schon Minimum 30 Minuten.. Ihr seht ja, wie lang der Text ist. Evtl nen kürzeren raussuchen?

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  • Der Text ist nicht zu lang, da müsstest du mit der Zeit zum Lesen gut hinkommen. Allerdings bietet sich ziemlich viel Möglichkeit zur Diskussion - alllein der Punkt "Neid"... Hast du dir darüber Gedanken gemacht, ob bzw. wie du den Text besprechen willst?

  • Ich wollt nach dem gemeinsamen Lesen den Text noch mal zusammen fassen. Also einfach die Schüler die Geschichte in eigenen Worten wiedergeben lassen und schauen, ob sie sie verstanden haben. Und falls was unklar ist, hoff ich, dass einfach gefragt wird. Und grade weil das eben nicht nur eine blablub Geschichte ist, sondern auch ein bisschen was dahinter steckt, find ich sie ganz gut. Einfach ein bisschen über die Intention des Textes mit den Schülern reden. Ob sie vielleicht ähnliche Geschichten selbst erfahren haben.. whatever :D Zum Schluss sollen alle merken: Neid ist nicht gut und führt zu nix und es ist besser einem entgegen zukommen, zu teilen, sich gegenseitig zu respektieren etc :tongue:


    Das mit dem alternativen Ende hab ich erst mal verworfen: ich will in erster Linie, dass die Schüler den Text verstehen. Wenn dann noch viel Zeit übrig ist und ich sonst nicht weiß, was ich noch machen soll, lass ich die Schüler ein anderes Ende ausdenken. Wie die Geschichte hätte ausgehen können, wenn die kleine Schwester nicht von sich aus die Geschenke getauscht hätte oder so.


    Btw: ich geh nach dem stillen Lesen kurz auf das richtige Betonen ein und demonstrier das an einer ausgewählten Passage aus dem Text. Ich will, dass das ein Freiwilliger versucht. Was aber, wenn sich keiner meldet? Einfach einen bestimmen? Selber vorlesen?

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    • Offizieller Beitrag

    naja, streng genommen wären das ja ne ganze menge lernziele...


    die gute frau betreuungslehrerin hat ja angedeutet, dass es eigentlich nur um das betonte lesen geht. da würde meiner meinung nach eine lockere besprechung reichen. das wäre ja auch wiederum wichtig um betont zu lesen...


    aber warum schrieb ich noch, ist morgen nicht die stunde?


    grüße


    h.


    ps: mail bekommen? in letzter zeit werdenmeine web-mails ab und an von gmx geschluckt...

  • Jep, Stunde ist morgen :D


    Ja ok, es wird auch nicht mehr als eine ganz lockere Besprechung. Es soll ja das Lesen geübt werden, am besten richtig betont (ich hoffe, die Schüler verstehen den Text beim stillen Lesen soweit, dass sie das dann einigermaßen hinkriegen. Aber ich denke, die meisten werden schon Mühe genug haben, einfach fehlerfrei zu lesen :/ ).


    Egal jetzt. Sooo schlimm kann's nicht werden. Den Text werden wir ja auf jeden Fall lesen und das ist das Wichtigste :D


    Die mail hab ich bekommen. Mit ein bisschen Verzögerung. Und ich hab meine mails dann ein paar Stunden irgendwie nicht mehr abgerufen, hab's also bisher nur mal kurz durchgelesen. Versuche, noch ein bisschen was mitzunehmen. Danke jedenfalls (hilft mir ja nicht nur jetzt, sondern auch in Zukunft).

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