• Gestern ist ja der Bär erschossen worden. Abgesehen davon, dass so ein Bär natürlich sehr gefährlich ist: ist es eigentlich nicht traurig, dass hier kein Platz mehr für einen Bären ist?
    Viele Grüße
    AK

  • Sehe ich auch so..schließlich "der Mensch an und für sich" ja quasi in die Lebenswelt der Tiere eingedrungen.....um es mal überspitzt zu sagen.


    Die Meinungen der Bevölkerung und der int'l Presse bzw. Rundfunk (BFBS 2) waren auch empört..ich denke, man hätte es anders lösen können und sollen, als ihn zu erschießen...


    LG
    Tina

  • Ich finde das auch sehr traurig, ich habe furchtbar für ihn die Daumen gedrückt, dass ihn die Finnen finden, bevor er erschossen wird. Hätte ihn auch gern im Wildpark besucht....


    Aber es besteht ja zum Glück Hoffnung, dass weitere Geschwister oder Verwandte vom Bruno (wie bereits prognostiziert) von Trentino her zu uns herüberwandern. Dort und in anderen Ländern gibt es ja auch keine (oder kaum) Probleme mit den Bären.


    und das sage ich aus tiefster Überzeungung, obwohl ich aus dem südlichen Bayern komme und dem Bruno bei einer Bergtour am letzten Wochenende gut und gerne hätte begegnen können .. ;)


    Lieben Gruß vom schattentheater, das sich auf Besuch von weiteren Bären freut


    :)

  • Ich finde es auch wirklich traurig, dass man ein "nicht erwünschtes" - weil wildes - Tier einfach so umbringt...


    Außerdem finde ich es auch etwas merkwürdig, dass sie ihn wochenlang gesucht, aber nicht gefunden haben. Aber: So bald er abgeschossen werden durfte, hatten sie ihn sofort! Seltsam...

  • Warum ging es eigentlich mit dem Abschuss nach der Freigabe nun so schnell, während die Jagd vorher wochenlang ergebnislos blieb?


    Petra

    • Offizieller Beitrag

    Das frag ich mich auch... schon erstaunlich, gell?
    Aber ich möchte mir auch nicht wirklich vorstellen, was es statt der ständigen Trauerbekundungen gegeben hätte, wäre ein Mensch dabei zu Schaden gekommen...
    Mein Fazit: Ich habe nichts gegen Bären, aber die Hysterie finde ich einfach nur nervig.

  • Mich wundert es auch, wie schnell er plötzlich vorm Gewehr landen konnte, nachdem er wochenlang nicht einzufangen war. Besonders am Samstag, wo er so oft zu sehen war, hätte man ihn sicher betäuben können, aber da war ja niemand mehr da. Auch glaube ich, dass man ihn mit etwas mehr Technik hätte aufspuren können. Aber das war gewissen Leuten vermutlich zu teuer.


    Sicher war er gefährlich, aber von Menschen ließ er sich ja doch immer recht schnell vertreiben durch ein paar lautere Geräusche. Wirklich gefährdet waren meiner Meinung nach nur die Schafe und anderen Nutztiere sowie unvorsichtige Schaulustige.


    Ich hoffe zwar auch, dass es irgendwann wieder ein paar Bären bei uns gibt und geben darf, aber bitte nicht Brunos Geschwister, denn für die befürchte ich ein ähnliches Schicksal.


    Übrigens: Wenn wir alles einfach "abschaffen" würden, was dem Menschen mal gefährlich werden könnte... wie sähe es hier wohl aus?.

  • Ich finde es schrecklich das der Bär einfach so erschossen wurde, obwohl er bis zum zeitpunkt seines Todes dem menschen zwar näher gekommen war, ihn aber nicht gefährlich wurde. In Alska muss es demnach eigentlich jedes Jahrsehr viele erschossene Eisbären geben. Die Eisbären kommen dort sogar in die Orte und plündern Abfalltonne. Man versucht sie einfach zu verscheuchen.
    Ich denke, dass der größte Feind der mensch selber ist......
    Tja und wenn man dann die Menschen erschieen würde die z.B. einen anderen menschen überfahren haben......
    Traurig das es immer weniger wild lebende Tiere gibt. Hoffentlich begegnen uns nicht demnächst die Killereichhörnchen, der mordende Maulwurf der fleichfressende Regenwurm. Wir machen uns die natur selbst zum Feind und vernichten alles was uns nicht geheuer ist. Zukünftige Generationen können Tiere wohl nur noch ausgestopft im Museum anschauen......

  • Ich finde es zwar auch sehr traurig - ABER diejenigen, die in der Presse darüber meckern, hätten den Bären doch selbst fangen können, wenn die sich einbilden beurteilen zu können, dass eine Bärenjagd sooo einfach ist.


    Ich stimme Hermine zu, was wäre gewesen, wenn ein Mensch angefallen worden wäre? Dann wäre das Geschrei noch größer als jetzt.

    • Offizieller Beitrag

    Wobei ich auch feststelle, was für ein wunderliches "Tier" der Mensch ist:
    Man kann es ihm nie recht machen- jetzt trauert man um den armen Bären- wäre er doch noch aggressiv geworden, hätte man auf ihn gehetzt.
    Und es tut mir Leid, aber den Vergleich mit dem überfahrenen Menschen finde ich einfach unmöglich! Umgekehrte Frage: Wie sähe es denn wohl aus, wenn alles, was dem Menschen gefährlich werden könnte, frei rumläuft? Schaffen wir doch auch einfach die Waffengesetze ab, lasst die Leute mit freistehenden Messern rumlaufen- nee, ihr romantisiert das wirklich zu sehr.
    Abgesehen davon, ihr vergesst, dass der Bär bereits schon mal zum Abschuss freigegeben worden ist, ziemlich am Anfang- doch da wurde er komischerweise nicht erschossen.

  • Ich finde nicht, dass das etwas mit Romantisieren zu tun hat. Der letzte Bär ist hierzulande soweit ich weiß etwa gegen Ende des 19.Jahrhunderts (?) erschossen worden - ausgerottet und verdrängt durch den Menschen, wie viele andere Tierarten ja auch.


    Bestrebungen diverser Länder (wie z.B. Italien), Naturreservate und Schonräume
    für solche Arten wieder aufzubauen, empfinde ich als sehr positiv und würde mir wünschen, dass dies hier ebenso gehandhabt wird. Man weiß aus anderen Gefilden (z.B. Alaska, Kanada) das so etwas möglich ist - Unfälle mit Menschen gibt es dort so selten, dass sie immerhin hingenommen werden bzw. gibt es ja dort auch bestimmte Vorsichtsmaßnahmen und Verhaltensregeln für Menschen. Wenn ein Tier seinem Instinkt folgt und ein solches Gebiet verlässt (kam ja auch letztes Jahr in Südtirol schon mal vor), dann sollte man mit allen Mitteln versuchen es zu schützen, und ich wage zu behaupten, dass es hier die Möglichkeit gegeben hätte.


    Wie gefährlich der Bär in Bezug auf Menschen nun wirklich war, weiß man nur aus widersprüchlichen Medienberichten - den Zusammenhang zu Waffen und sonstigem dem Menschen Gefährlichen sehe ich hier definitiv nicht. Dann kann man auch gleich Autobahnen stilllegen, Extremsportarten verbieten, sich in einem klimatisierten städtischen Hochhaus in Watte packen und seinen Kindern irgendwann mal erklären, dass die Kuh an sich nicht lila ist.


    Ich finde es dagegen sehr bezeichnend, was eine befreundete Italienerin zu dem Thema gesagt hat: "Der Bruno hätte gleich bei uns in Italien bleiben sollen, dann würde er noch herumspazieren." Leben und leben lassen - aber hier offensichtlich nicht.


    LG schattentheater

  • In der Regel greifen Braunbären Menschen nicht an. Es sei denn, sie sind bei der PAarung. Sind eben doch unterschiedliche ökologische Nischen.


    Es ist aber sehr traurig, dass sich Politiker aufregen, wenn die Wale ausgerottet werden, aber ein kleiner Bär, der seit 150 Jahren in den Alpen nicht mehr zu finden war, knallt man so ab. mmh, ist leider das Problem, das Tiere Sachgegenstände sind und somit nicht direkt vom Gesetz geschützt sind.

    • Offizieller Beitrag

    In der Regel reißt ein Bär auch nur ein Schaf pro Jahr und ernährt sich sonst überwiegend von Beeren und ähnlichem. Abgesehen davon, dass es dem Bären wohl nur ums Reißen ging, er hat die Schafe nämlich nie gefressen.
    Und dass es hier in Deutschland keine Schonräume für solche Tiere gibt, ist einfach nur noch lächerlich- es war in Planung, dass der Bär hier in ebenso einem Schonraum umerzogen wird- und Italiener, die bis vor kurzem (oder dürfen sie es sogar noch?) Singvögel geschossen haben, brauchen mir nicht zu erzählen, wie schlimm wir doch sind.
    Und "einfach so" finde ich nach ca. zwei Dutzend gerissenen Tieren (Und die geschädigten Bauern sehen das bestimmt nicht so wie ihr!)
    und einer doch recht langen Jagd schon reichlich übertrieben.

  • Naja, zeig mir mal einen deutschen Schonraum, der keine Kompromisslösung ist, geschweige denn, in dem ein Bär rumläuft... :rolleyes:


    Aber wie dem auch sei - meine Meinung ist wohl nicht Deine Meinung zum Thema Bär...

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Ketfesem schrieb am 27.06.2006 15:33:
    Außerdem finde ich es auch etwas merkwürdig, dass sie ihn wochenlang gesucht, aber nicht gefunden haben. Aber: So bald er abgeschossen werden durfte, hatten sie ihn sofort! Seltsam...


    Genau das finde ich auch! Auf einmal findet sich ein Jäger, der Bruno sofort findet und trifft. Warum ging das dann nicht mit dem Betäubungsgewehr? ?(X(


    Armer Bruno! :(


    Melo

  • Zitat

    Warum ging das dann nicht mit dem Betäubungsgewehr?


    ...weil angeblich die Entfernung beim Todesschuß 150m war, und für die Betäubung eine Distanz von bis zu 30m notwendig gewesen wäre...


    LG
    Tina

  • Hallo Hermine, ja, am witzigsten fand ich eine Zeitungsmeldung, in der eine Frau sich über den erschossenen Bären beschwerte und das damit begründete, dass sie sehr tierlieb sei. Aber die Tierliebe reichte wohl nur für den Bären und nicht für die Hasen und Schafe? Abgesehen davon denke ich auch dran, was für Todesängste die überlebenden Tiere ausgestanden haben müssen. Mir tat es in der Seele weh, als ich die Fotos von den gerissenen, blutverschmierten und verletzten Schafen sah. Und zuletzt spazierte er seelenruhig durch eine Siedlung. 8o


    Nicht dass mich einer falsch versteht, ich hätte den Bären auch viel lieber lebend gesehen. Aber ich bleibe auf dem Boden der Realität und schenke den Meldungen Glauben, dass er sich atypisch verhielt.

  • In der Schweiz war ja auch ein Verwandter von Bruno, den sie hier "Lumpaz" nannten. Ich meine, der wäre inzwischen aber auch tot aufgefunden worden.


    Eine ähnliche Diskussion wie zum Thema Gefährlichkeit von Bären gibt's ja auch zu den Wolf-Ansiedlungsprojekten in der Lausitz. Jedoch gibt es hier ein Abschussverbot.


    LG, das_kaddl.


    EDIT: Noch ein Lausitz-Wolfs-Link.

  • Zitat

    Powerflower schrieb am 27.06.2006 19:34:
    Abgesehen davon denke ich auch dran, was für Todesängste die überlebenden Tiere ausgestanden haben müssen. Mir tat es in der Seele weh, als ich die Fotos von den gerissenen, blutverschmierten und verletzten Schafen sah. Und zuletzt spazierte er seelenruhig durch eine Siedlung. 8o


    Nicht dass mich einer falsch versteht, ich hätte den Bären auch viel lieber lebend gesehen. Aber ich bleibe auf dem Boden der Realität und schenke den Meldungen Glauben, dass er sich atypisch verhielt.




    Vielleicht solltest du nicht an die todesängste der Schafe denken. Das ist die Natur und Schafe und Bären gibt es länger als den Menschen und beide haben bis Montag wunderbar überlebt. Ich verstehe auch nicht warum der WWF den Abschuss für richtig empfand. Komisch. Wir machen uns die Welt, wie sie uns gefällt. Oder wie war das?!?! Und warum die Jäger nicht mit Betäubung geschossen haben, ist für mich nicht verständlich. Man hätte sich dem Tier auch nähern können, bis man die Reichweite der "Dartpfeile" erreicht hat.


    Zum Glück gibt es Bilderbücher, so dass wir unseren Kindern zeigen können, dass es mal tolle Tiere auf dieser Welt gab. Und nicht nur den Wellensittich und den Hamster.

  • Zitat

    Und "einfach so" finde ich nach ca. zwei Dutzend gerissenen Tieren (Und die geschädigten Bauern sehen das bestimmt nicht so wie ihr!)


    Nun ja, die Bauern bekommen die gerissenen Tiere ja ersetzt, also wirklichen Schaden hat wohl keiner durch den Bären erlitten.
    Interessant war für mich zu sehen, wie sich (zumindestens bei uns in Tirol) auch bestimmte Politiker immer wieder in den Vordergrund gedrängt haben um bereits Punkte für die Wahl im Herbst zu machen.....


    gruß shopgirl

Werbung