Hallo Ihr,
ich haber nun mit meinen Kleinen zu schreiben begonnen (methode lesen durch schreiben). Dabei verscriftlichen wir täglich Wörter an der Tafel. Nun kommts: Natürlich können wir nur das verschriftlichen, was die Kinder hören. Zum Beispiel das Wort Bus. Die Kinder hörten kein "U", sondern ein "O". Nun war ich in der Zwickmühle, wie schreiben wir es auf. ich habe mich dann für das Falsche entschieden, weil ich die Kinder nicht verunsichern wollte. Sonst würden sie sich nicht mehr auf ihr Gehör verlassen. Aber ich weiß nicht, ob es gut ist falsche Dinge an der Tafel zu haben. Hmm, wie macht ihr das?
falsch an der Tafel?!
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Also ich versuche alles rihctig aufzuschreiben, aber ich habe nicht diese Methode. Ixch bin der Meinung, auch wenns nach Gehör geht, man muss manche Sachen einfach sagen wie sie sind und kann dann daruf keine Rücksicht nehmen. Schließlich geht es später auch darum nicht immer zu schreiben, wie man es spricht...
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Als Grundschullehrer fand ich die Methode auch immer ganz toll.
Man muss sich aufs Gehör verlassen und soll Fehler des Gehörs nicht verbessern, weil die Schüler dann demotiviert werden, verlernen, sich aufs Gehör zu verlassen, etc.Jetzt bin ich aber an einer Realschule, und kann eine eindeutige Linie zwischen den Schulen / zwischen den Klassen ziehen, aus denen meiner 5.-Klässler kommen.
Die einen schreiben, wie sie hören. Die anderen schreiben wie sie hören, bemerken aber auch die Fehler und korrigieren sie. Denn die letzteren haben gelernt, dass das Gehör ggf. fehlerhaft ist und es gewisse (auch einfache) Regeln gibt, gewisse Lernwörter gibt, die man als Schüler kennen muss.Langer Rede, kurzer Sinn: aus der Sicht eines "Mischlings" (Primate und Sek-1-Lehrer) würde ich auf jeden Fall sagen: schreib das Wort richtig hin. Das müssen die Kleinen auch lernen.
kl. gr. Frosch
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Ich arbeite nach einer ähnlichen Methode und schreibe mit den Erstklässlern auch jeden Tag ein, zwei Wörter an der Tafel. Ich finde es auch wichtig, dass die Kinder das Wort richtig an der Tafel sehen.
Wenn es zu so einem Fall kommt, wie Du ihn oben beschrieben hast, sage ich was a la "Das hast du gut gehört. Aber manchmal hört man andere Laute als die, die man aufschreibt. Wie gemein!" Und dann verrate ich den Kindern die Lösung bzw. oft weiß auch ein leistungsstarkes Kind bereits, wie das Wort richtig geschrieben wird.
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Es ist verständlich, dass du da in eine Zwickmühle geraten bist. Wenn du die Kinder in diesem Moment nicht verunsichern wolltest, denke ich, dass du in diesem einen Fall richtig entschieden hast. Das <u> in "Bus" klingt eben nicht wie das <u> in "Uhu".
Dennoch denke ich, dass solch ein Fall Anlass zu einer wichtigen Entdeckung bietet: Die gleichen Vokalbuchstaben können unterschiedlich klingen. Aufgrund dieser unterschiedlichen Vokalqualität sind ja in den meisten Anlauttabellen für die Vokalbuchstaben auch zwei unterschiedliche Bilder abgebildet, z. B. ein Igel für das "lange" <i> im Anlaut und eine Insel für das "kurze" <i>. Daran könnte man ja direkt bei der Arbeit mit der Anlauttabelle anknüpfen. Der klangliche Unterschied kann außerdem besonders gut an Minimalpaaren entdeckt werden, z. B. <beten> vs. <betten> oder <Hüte> vs. <Hütte>. Das fördert das Sprachbewusstsein, indem die Kinder allmählich erfahren, nicht nur vom Gesprochenen auf die Schrift, sondern auch von der Schrift auf das Gesprochene schließen zu können - was für die richtige Betonung und schnelle Bedeutungserschließung beim Lesen sehr wichtig ist.
Natürlich wird es nicht von Anfang an gelingen, diesen Unterschied für die Kinder beim Verschriften von Wörtern eindeutig zu machen. Da aber viele Wörter mit <u> geschrieben werden, die an dieser Stelle nicht wie ein langes <u> klingen (Fluss, Kuss, muss, Schuss .....), ist der Hinweis auf die "unterschiedlichen Us" meiner Meinung nach auf Dauer eine größere Hilfe als eine Verunsicherung.
Liebe Grüße
Mila
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Hallo!
Gibt es denn in deiner Anlauttabelle kein Bild fürs kurze U? Denn das ist ja das, was in diesem Wort vorkommt.
Ich habe es immer so gemacht, dass doch meistens wenigstens ein Kind Zweifel bekam und wir die zwei Varianten dann noch mal verglichen haben.
Spätestens wenn man richtig deutlich "Bos" und "Bus" sagt, dann wird es eigentlich klar.
LG pinacolada -
Schau doch mal in die Literatur zum Spracherfahrungsansatz. Hier wird auch mit der Anlauttabelle gearbeitet und die Schüler sollen von Beginn an viel frei schreiben. Aber es werden eben auch an der Tafel Schreibschema vorgegeben, anhand derer sich dann Analogien bilden lassen. Bei / Bus-Kuss-Mus / müsste man wahrscheinlich mit einem etymologischen Wörterbuch arbeiten..woher kommt das Wort Bus, warum wird es mit einem S geschrieben etc.
Aber die Schüler sollen angeregt werden, sich auf die Suche zu begeben und aufmerksam für RS werden.Ich schließe mich einer Vorrednerin an: Stichwort Interdependenztheorie, auch die geschriebene Schrift steht in Beziehung zu unserer gesprochene Sprache, nicht nur umgekehrt.
Fazit: immer das Wort rechtschriftlich anschreiben (hat gar nichts mit der veralteten Wortbildtheorie zu tun, sondern mit Schreibschemata)
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ich habe nach der Methode gearbeitet und auch mimer gemeinsam mit den Kindern an der Tafel geschrieben... neben vielen Schreibanlässen, bei denen jedes Kind alleien geschrieben hat (dann Bos oder BS)
An der Tafel habe cih den Anspruch, dass es richtig dort steht. Somit stimme ich nirtak zu. Ich habe die Kinder immer auf Ähnlichkeiten hingewiesen... oder gleich gesagt: "Oh, das ist ein schwieriges WOrt, da sind 2 Buchstaben drin, die man nciht hören kann" (Doppelkonsonanten o.ä.)
Mit der Zeit finden die Kinder immer mehr Schwierigkeiten selbst heraus.
Das h ist der Buchstabe, der fast nur andere lang macht, aber selbst kaum klingt und so...In meiner Anlauttabelle gab es eine Uhr und eine Unterhose. In Unterhose klingt das u wie in Bus. Wobei jedes frisch eingeschulte Kind auch Ontrhos schreibt
esch ont du schreiben die Kinder ja auch immer
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Vielen Dank für eure Ratschläge und Tipps. Echt toll, dass es das forum gibt.
Wir haben heute wieder Wörter gemeinsam geschrieben und ich habe nirtaks Tipp benutzt. Die Kinder haben akzeptiert, dass in dem Wort "Wolke" das E ein gemeiner Buchstabe ist. Somit konnte ich das Wort richtig an der Tafel haben und habe die Kinder nicht vor den Kopf gestoßen.
Und die Anlauttabelle, die ich benutze hat die Bilder/Wörter Unfall und Uhr. Aber Unfall und Bus hört sich nicht wirklich gleich an.Naja mal sehen ob wir das mit dem Schreiben hinbekommen, jetzt rudere ich erst nochx zurück, da viele Kinder noch Probleme haben die Anlaute auf dem Buchstabenregal wiederzufinden.
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das stumpfe e oder wie man es bei Wolke nennt, hört man aber schon.
ich habe in solchen Fällen z.B. auch oft den Kindern gesagt... Jetzt steht WOLK an der Tafel, wir wollen Wolke schreiben, was fehlt noch???
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Nicht unbedingt! Wenn die Kinder noch synthetisieren, dann ist das E im K = /Ke/ schon enthalten..... K ohne E kann man nämlich nicht sprechen.
Daher ja auch die Diskussion um die Verwendung von Silben im Erstlese- und schreibunterricht, (von der ich allerdings noch nicht weiß, was ich davon halten soll. Leider gibt es bisher nur Lehrgänge: ABC der Tiere, Christa Röber. Aber noch keine Unterrichtskonzepte, mit denen Kinder auch früh frei schreiben können)
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