Weiterarbeiten im Mutterschutz?

  • Hallo!
    Meine Überlegungen sind noch ferne Zukunfstmusik, ich bin noch nicht mal schwanger, aber wie bei meiner ersten Schwangerschaft verursacht der Gedanke so lange zuhause sein zu müssen und nicht in die Schule zu können, ziemlichen Frust. Der Mutterschutz bei meinem ersten Kind war nicht nur langweilig, sondern hat mich auch psychisch total runter gezogen. Der Kleine hat den lieben langen Tag geschlafen und ich saß da und wusste nichts mit mir anzufangen, weil alle Freunde weit weg wohnten und ich in einem kleinen Dorf fest saß. Zudem gehe ich unheimlich gerne in die Schule. So möchte ich das also nicht mehr haben.


    Deshalb habe ich mir überlegt, ob ich während des Mutterschutzes vor der Geburt zumindest einen Teil meiner Stunden noch weiter machen könnte. Zum Beispiel meine Schulband und vielleicht noch weitere zwei oder drei Stunden, die mir am Herzen liegen.


    Wie sieht denn das rechtlich aus? Darf ich das überhaupt? Und wie ist das mit der Krankenversicherung, wenn da was passieren würde?

  • Da gibt das MuSchuGesetz klare Vorgaben: In der Zeit vor der Geburt darfst du mit deiner Zustimmung arbeiten, in der Zeit danach nicht!



    §6 Beschäftigungsverbote nach der Entbindung


    (1) Wöchnerinnen dürfen bis zum Ablauf von acht Wochen nach der Entbindung nicht beschäftigt werden.

  • Hallo CKR,


    weißt du zufällig, ob das auch bei Privatschulen gilt?
    Meine Schule geht nämlich fest davon aus, dass ich spätestens 4 Wochen nach Geburt ein 2-stündiges Projekt weiterleite......(vorrausgesetzt, es geht mir gut, das ist natürlich klar).


    Gruß,


    Heli

  • Das Mutterschutzgesetz gilt für alle, von Hartz IV bis zum Obersten Regierungschef. Also MUSS sich auch jeder Arbeitgeber dran halten.
    Also auch eine Privatschule.

  • 3jungs hat recht:


    "Dieses Gesetz gilt


    1. für Frauen, die in einem Arbeitsverhältnis stehen,
    2. für weibliche in Heimarbeit Beschäftigte und ihnen Gleichgestellte (§1 Abs.1 und 2 des Heimarbeitsgesetzes vom 14.März 1951, BGBl. I S.191), soweit sie am Stück mitarbeiten."


    Es gilt natürlich: Wo kein Kläger, da kein Richter. Aber wenn dir in der Zeit etwas passieren sollte, könnte das glaube ich ziemliche Schwierigkeiten geben. Also: 8 Wochen auf die Kinder konzentrieren und für die (anstrengende) Zeit danach Kraft tanken. Meine Frau und ich jedenfalls würden uns zur Zeit über ein wenig Langeweile freuen. Aber unsere beiden kleinen (4 Jahre, 15 Monate) halten uns auf Trab und verhindern einen ausgiebigen Nachtschlaf.


    Ach so: Und vor der Geburt darfst du ja arbeiten, wenn du dem zustimmst. Von daher begrenzt sich deine Langeweile ja eh auf die Zeit nach der Geburt.

  • Gut, vielen Dank für eure Infos!
    Merkwürdig, dass meine Schulleiterin (!) mich letzte Woche danach fragte, ob sie denn so schnell wieder mit mir rechnen könne.....sie sollte es doch eigentlich besser wissen (hat selber 2 Kinder). ?(


    Dann sollte ich sie morgen wohl mal aufklären.


    Gruß,


    Heli

  • Hallo,
    ich würde auch für die Zeit vor der Geburt noch einmal nachfragen, ob du dann im Falle eines Falles auch versichert bist.
    Bei mir gab es damals Lücken (war es Krankenversicherung??? Ich weiß nicht mehr), so dass ich selbst zahlen hätte müssen, wenn an diesen Tagen etwas geschehen wäre, was meine Gesundheit oder die des Babys beinträchtigt hätte. Der Arzt hatte mich darauf aufmerksam gemacht.
    Alema

  • Ich finde es immer schade, wenn ich lese, dass der erste Gedanke bei schwangeren Lehrerinnen ist: Wann darf ich wieder fremde Kinder unterrichten, mit meinem eigenen langweile ich mich so...



    Ist zwar jetzt vielleicht anmaßend von mir das hier so zu schreiben aber ich finde das immer - positiv ausgedrückt - eine gewöhnungsbedürftige Einstellung...

  • Hallo,
    würde bei beiden fragen. Lieber zu viel fragen als zu wenig - kann ja auch unbegründet sein. Ich habe, wie gesagt, nicht genauer nachgefragt.
    LG Alema

  • Hallo,
    ich glaube, da hast du etwas missverstanden.
    1. schließt das Arbeiten ein genussvolles, intensives, vertrauensvolles Leben mit Kindern nicht aus, sondern ergänzt es und tut oft beiden Seiten gut.
    2. ist meist der 1. Gedanke.... mmmh, wie lange kann ich mir es wohl finanziell leisten, ohne Arbeiten und Lohn, meinen Kindern und der Familie eine erfüllte und gute Kindheit zu ermöglichen?
    Von einem Gehalt können je nach Wohnort die wenigsten Familien leben.
    Das finde ich nicht eine besonders gewöhnungsbedürftige Einstellung.
    LG ALema

  • @Annie111


    Hallo! Erstaunlich, dass du meine ersten Gedanken zu der Schwangerschaft kennst! Das eröffnet dir ganz neue berufliche Tätigkeiten.....aber mal im Ernst.
    Die finanzielle Seite kann man leider nicht ignorieren, mit Kind und Haus muss/sollte man abgesichert sein und mit nur einem Gehalt ist das nicht zu schaffen (zumindest bei uns). Traurig aber wahr...



    Grüße von Heli (die sich eigentlich nicht dazu äußern wollte, aber leider doch genervt von dem kurzsichtigen "Vorwurf war)

  • Zitat

    Original von Annie111
    Ich finde es immer schade, wenn ich lese, dass der erste Gedanke bei schwangeren Lehrerinnen ist: Wann darf ich wieder fremde Kinder unterrichten, mit meinem eigenen langweile ich mich so...
    Ist zwar jetzt vielleicht anmaßend von mir das hier so zu schreiben aber ich finde das immer - positiv ausgedrückt - eine gewöhnungsbedürftige Einstellung...


    Mhmm. Ich habe schon mehr als eine Mutti erlebt, die im Eltern-Ghetto isoliert vor sich hin versauert und nach einiger Zeit ganz offen und ehrlich sagt, dass die Kinderaufzucht, wie soll ich es ausdrücken, nicht die allergrößte intellektuelle Herausforderung darstellt. Ich habe das einige Male gehört, dass sich junge Mütter fragen, ob es das denn jetzt wirklich gewesen sein soll. Und wenn ich ganz ehrlich sein soll, kann ich das schon nachvollziehen.


    Wahrscheinlich muss man wirklich in der Situation gewesen sein, um das zu beurteilen zu können, und selbst dann hat man eine höchst subjektive Sicht der Dinge.


    Nele

    Einmal editiert, zuletzt von neleabels ()

  • Die finanzielle Seite kann man leider nicht ignorieren, mit Kind und Haus muss/sollte man abgesichert sein und mit nur einem Gehalt ist das nicht zu schaffen (zumindest bei uns). Traurig aber wahr...



    6 Wochen vorher und 8 Wochen nachher bekommst du dein volles Gehalt und um die Zeit ging es mir. Ich war 1 Jahre Zuhause, Elterngeld sei Dank, dafür fallen auf die nächsten Jahre die Urlaube aus.
    Aber ist ja auch wurscht, jedem das seine...

  • Annie
    Glaube mir, das kannst du wirklich nicht beurteilen, weil du mein bzw. unser Leben nicht kennst. Also lass es gut sein (außerdem geht es bei diesem Thread nicht darum......).

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