Texte korrigieren 2. Klasse

  • Hallo


    Ich habe dieses Schuljahr zum ersten Mal eine eigene Klasse (2. Klasse) und habe soeben einen Schreibanlass zu einem besonders schönem Ferienerlebnis durchgeführt.


    Nun meine Frage: wie korrigiert ihr solche Texte? Es ist ja klar, dass die Kinder nicht fehlerfrei schreiben.. doch welche Fehler lässt ihr stehen? Oder korrigiert ihr alles? Uns wurde in der Ausbildung gesagt, dass man nicht alles korrigieren sollte (die Gründe dafür sind für mich verständlich und völlig nachvollziehbar und ich bin eigentlich auch dieser Meinung). Trotzdem möchte ich, dass der Entwurf des Textes in ein (persönliches) Geschichtenheft mit Reinschrift (inkl. Zeichnung) übertragen wird..


    Habe mir auch schon überlegt, dass ich mich auf max. 2-3 Korrekturkritieren beschränke (Einen Satz schreiben mit Punkt, Satzanfang gross, Nomen gross). Da ich jedoch in der Schweiz unterrichte, schleichen sich auch immer wieder schweizerdeutsche Wörter in den Text ein..


    Wie handhabt ihr das? Oder lässt ihr solche Texte am Anfang einfach unkorrigiert im Heft, damit die Kinder nicht entmutigt werden, Texte zu schreiben?


    Ich wäre über Tipps sehr dankbar..

  • tja, passiert, wenn man zuerst einen anderen Satz formuliert hat.. I'm sorry ;)

  • Texte, welche veröffentlicht werden sollen, sollten immer komplett korrigiert sein.
    Anders sieht es nur mit Hausaufgaben etc. aus.


    Vielleicht kannst du in zwei Schritten vorgehen:
    zunächst sollen die Kinder den Text speziell auf Namenwörter (oder ein anderes RS-Thema) hin untersuchen und diese korrigieren. Dann schreibst du (viel Arbeit) alle Texte am Computer ab und die Schüler können eine Reinschrift anfertigen.

  • Hallo!


    Also ich hatte letztes Schuljahr auch eine zweite Klasse. Ich habe die Texte der Schüler meistens am PC abgeschrieben. Texte, die sehr wenige Rechtschreibfehler hatten, habe ich sonst korrigiert.
    Da ich aber sehr viele Kinder mit nichtdeutscher Muttersprache in der Klasse hatte, waren die Texte meistens voller Fehler (Sprache und Rechtschreibung). Wenn ich den Text komplett am PC geschrieben habe, habe ich die Sprache etwas verbessert und so waren die Schüler sehr stolz auf ihre eigenen Texte.
    In der dritten Klasse habe ich dann mehr und mehr sonst korrigiert. Hat eigentlich recht gut geklappt!


    Liebe Grüße
    Angel

  • Danke für die Antworten.


    @ lissis
    Dass Texte, welche veröffentlicht werden, immer komplett korrigiert werden müssen, ist mir klar und mache ich auch so. Doch das Geschichtenheft ist nicht öffentlich, sondern eine Sammlung von Texten von jedem Schüler.. jeder Schüler hat ein eigenes Heft. Das Geschichtenbuch bzw. der Geschichtenordner werde ich erst später einführen..



    angel3000
    Die Texte mit Pc zu schreiben, habe ich mir auch schon überlegt.. dann würden die Kinder den Text einfach nochmals abschreiben und es wäre ein "Abschreibtraining"..


    Andererseits wäre es aber sicherlich auch "spannend", wenn die Kinder später zurück blättern, ihre Geschichten wieder durchlesen und mit der Zeit den einen oder anderen Fehler selber entdecken (z.B. Lernwörter, die in der Zwischenzeit gelernt wurden, gewisse RS-Themen, die behandelt wurden oder schweizerdeutsche Wörter, für die sie inzwischen das passende deutsche Wort kennen).. so würden sie ihren Lernfortschritt sehen..

  • Hallo!


    Also wenn der Aufsatz noch einmal in ein Reinschriftheft geschrieben werden soll, musst du schon alle Fehler ausbessern. Die Kinder sollen doch nicht die falschen Wörter / Sätze noch einmal abschreiben!


    LG, Birgit

  • Was das Eintippen von texten anbelangt , wäre eine große Arbeitsentlastung ein Spracherkennungsprogramm am PC.
    Diese haben mittlerweile auch ohne "Traineren des Programms" eine ziemlich hohe Erkennungsquote, gerade natürlich bei einfachen Wörtern.
    Also, einfach Headset aufsetzen, ein kleines bisschen monotone "Robotersprache" und der Computer übernimmt die Schreibarbeit in jedem beliebigen Schreibprogramm am PC.
    (Ich habe 1999 meine 1.Staatsarbeit damit schon "tippen lassen".)
    Ständig wiederkehrende, dem Computer unbekannte Namen oder Begriffe lassen sich antrainieren.
    Je mehr man damit arbeitet, umso besser klappt`s. Weil das Programm sich an die Stimme des Nutzers "gewöhnt".
    Am Anfang kann manchmal das Arbeiten mit dem Programm länger dauern als das Abtippen, wenn man die wesentlichen Funktionen noch nicht so drauf hat.
    ("letztes Wort löschen", "neuer Absatz", oder auch mal zwischendurch ein Ortsnamen besser selber eintippen,...).
    Dann fluppt es aber.


    Manche schwören drauf, andere können dami gar nichts anfangen.


    Ich nutze Dragon Naturally Speaking 9. Ist top.
    Es gibt viele andere, über die Qualität kann ich dann aber nichts sagen...

  • Ich hole das alte Thema nochmal nach oben.
    Würde gerne wissen, wie viele das von euch mit dem korrekten Abtippen der Texte handhaben, damit die Kinder sie dann noch einmal richtig schreiben können.
    Ich habe in meiner 2. gerade mit einer Einheit "eigene Texte schreiben" angefangen und bin relativ entsetzt, wie schlecht die meisten das Zusammenspiel Rechtschreibung - Ausdruck - Sauberkeit hinbekommen. Es wimmelt von Rechtschreibfehlern, die Sätze sind ohne Punkt aneinander gereiht, behandelte Rechtschreibregeln werden so gut wie gar nicht angewandt.
    Bin ich zu anspruchsvoll? Brauchen die Kids einfach Training?
    Und vor allem: wie lasse ich die Texte effektiv überarbeiten? Schreibkonferenzen würden sich, glaube ich schwierig gestalten weil einige ihre eigenen Texte gar nicht lesen können.
    Bitte um Hilfe :(

    Was du nicht kennst, das, meinst du, soll nicht gelten? Du meinst, daß Phantasie nicht wirklich sei? Aus ihr erwachsen künftige Welten: In dem, was wir erschaffen, sind wir frei. (Michael Ende)

  • Es kommt darauf an:


    Willst du die Text- und Überarbeitungskompetenz schulen?


    Dann solltest du von allen Texten einen Zieltext anfertigen, d.h. keine Rechtschreibfehler und stimmige Interpunktion. Frage dich dabei: Was wollte das Kind schreiben?
    Mit diesen Texten kannst du dann prima eine Schreibkonferenz durchführen lassen.


    Oder willst du eher an der Rechtschreibung arbeiten? Dann würde ich die Kinder Vermutungen aufstellen lassen und unter jeden unsicheren Buchstaben einen Punkt o.ä. Gibt es bei allen Kindern Fehlerschwerpunkte? Thematisieren!

  • Ich handhabe es im 2. Schuljahr anders als ab Klsse 3.
    Auch im 2. Schuljahr gibt es bereits ein Geschichtenheft, aber dort trifft man noch auf keine Reinschriften, sondern quasi nur auf Entwürfe.


    Die Kinder schreiben drauflos. WIchtig ist, dass sie die Texte ausschmücken, zu kleinen Bildern möglichst detailgetreu erzählen u.ä.


    Rechtschreibung und Interpunktion üben wir an anderen Beispielen.


    Die Verknüpfung, auch freie Texte zu verbessern, mache ich erst in Klasse 3. Ich will den Schreibfluss noch nicht ausbremsen...


    In Fotoalben, die wir z.B. von unserer Lesenacht o.ä. erstellt haben steht der fehlerhafte selbstgesdchriebene Kindertext neben dem gleichen von mir abgetippten, damit es in dieser Variante alle lesen können.

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