Vorspielen als Voraussetzung für Musik AGs

  • Hallo!
    Ich leite an unsserer Schule ein kleines Schulorchester. Da vergangenes Schuljahr einige beteiligten Schüler ihren Abschluss gemacht haben, brauchen wir jetzt dringend Nachwuchs. Einige Schüler ahbe ich schon angesprochen, von denen ich weiß, dass sie musikalisch was drauf haben und Freude dran haben. Die haben auch zugesagt.
    ANfang des letzten Schuljahres war es dann so, dass anfangs viele gekommen sind und mitmachen wollten und auf einmal dann kommentarlos weggeblieben sind. Das ist natürlich dann unheimlich schwer wenn von einer Probe auf die nächste wieder weniger Schüler sind und ich die Noten aber für alle zuvor Anwesenden geschrieben habe. Es ist organisatorisch einfach Mist.
    Deshalb hab ich überlegt, interessierte Schüler vorspielen zu lassen, bevor ich sie ins Orchester aufnehme. Dann weiß ich wie ich sie musikalisch auf ihrem Instrument einschätzen kann, die Schüler überlegen es sich vielleicht vorher besser ob sie kommen oder nicht und gucken nicht einfach mal um dann schon in der nächsten Probe nicht mehr dabei zu sein, und es ist vielleicht für einige auch nicht so frustrierend, wenn sie sehen was auf sie zukommt. Zudem würde es etwas mehr Verbindlichkeit reinbringen. Zumindest ist das meine Hoffnung.
    Was meint ihr dazu? Ist das verschwendete Zeit so ein Vorspiel zu machen, oder kann es positiv wirken? Hat jemand Erfahrung mit sowas?

    • Offizieller Beitrag

    Musikmaus


    Ich halte das ganz ehrlich für keine gute Idee und zwar aus folgenden Gründen:


    Das Grundproblem, das Du schilderst, ist ja weniger die musikalische Kompetenz der Schüler als vielmehr die Zuverlässigkeit.
    Dieses Problem willst Du mit einer Art "Aufnahmetest" lösen.
    Damit verprellst Du aber Schüler, die vielleicht zuverlässig wären, sich aber diesem Druck aus welchen Gründen auch immer nicht stellen bzw. aussetzen wollen.
    Du würdest so also nie erfahren, wer wirklich und dauerhaft gekommen wäre, wenn da nicht dieses Vorspiel gewesen wäre.


    Es stellt sich außerdem die Frage, wieso ein Vorspiel nun für Zuverlässigkeit sorgen soll bzw. für eine entsprechende Vorauswahl geeignet sein soll.


    Reicht nicht eine Anwesenheitsliste, wo Schüler, die dreimal unentschuldigt fehlen, schlichtweg gestrichen werden?


    Ich leite an meiner Schule eine Chor-AG. Natürlich fehlen da auch immer mal wieder Schüler - aber das hätte ich durch ein vorheriges Vorsingen nicht in den Griff bekommen.
    Die Hälfte der jetzt Aktiven wäre gar nicht erst zum Vorsingen und später zur AG gekommen, weil sie das abgeschreckt hätte.
    Die andere Hälfte wäre zwar zum Vorsingen gekommen, wäre aber denn noch nicht zu 100% zuverlässig gewesen, weil sie eben hin und wieder "Wichtigeres" zu tun haben meinen.


    Ich weiß nicht wieso, aber in der heutigen Zeit muss man sich wohl als AG-Leiter damit abfinden, dass Verbindlichkeit und Zuverlässigkeit bei den Schülern einen verringerteren Stellenwert haben.
    Wenn dann noch bei uns die G8 mit Nachmittagsunterricht dazukommt, kannst Du Dir ohnehin ausrechnen, wie viele Schüler da allen Ernstes noch regelmäßig einen weiteren Nachmittag für eine AG opfern wollen.


    Gruß
    Bolzbold

    Gruß
    #TheRealBolzbold

    Ceterum censeo factionem AfD non esse eligendam.

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