UB Deutsch Erzählen

  • Hallo Zusammen,


    ich wollte nach den Ferien einen Unterrichtsbesuch in einer 2. Klasse zum Thema "Erzählen" machen. Habe dazu auch schon einiges vorbereitet, u.a. eine Fantasiereise zu der erzählt werden soll. mir fehlt allerdings eine Idee für den Unterrichtsbesuch. Ich kann nicht so richtig einschätzen, wie offen die Kinder Fantasiereisen gegenüber sind und auf sich alle darauf einlassen können. Deswegen ist mir das etwas zu riskant für den UB.


    Liebe Grüße
    lila

  • Du könntest ja einiges an Differenzierungsmaterial bereitlegen: Wortkärtchen, Bildkärtchen, einen roten Faden zur Unterstützung bei der Erzählung ...

  • An Differenzierung durch Gegenstände, Wörter,... hatte ich schon gedacht, aber meine Mentorin hat Bedenken, dass sich einige Kinder nicht auf Fantasiereisen einlassen und meint dann wäre mein UB ein Eigentor.


    Hmm,... jetzt überlege ich mit einem bild oder einem Bilderbuch zu arbeiten. hat dazu vielleicht jemand von euch eine Idee?


    und hat zufällig schon mal jemand mit dem Bilderbuch "mats und die Wundersteine" gearbeitet?

  • Hey,


    kennst du "ein Buch für Bruno"?
    Das ist ein Bilderbuch, indem in den mittleren Seiten kein Text ist sondern nur Bilder. Da könte man zu erzählen und hinter her sogar zu schreiben.
    Das ist echt ganz nett.


    Lg
    Anie

  • Was ist das für eine "Schule", wo der realen Realität keine Chance mehr gegeben wird? Wo es nur darum geht, die Unterrichtsablaufschablone zu perfektionieren und zum Sich-Einfügen zu verleiten? Und sich selber als williges Musterbeispiel der Unterwerfung unter jede beliebige Vorgabe das Existenzrecht zu erkaufen?
    Mich hat vor Jahren mal eine Kollegin aus der Schulleitung gebeten, mit ihren Schülern in der 7.Klasse Autosuggestion zu machen. Ich führte sie auch auf eine "Fantasiereise" mit Entspannung und Einstellung auf mögliche eigene Erfolge. Zwei Jungen konnten sich nicht beherrschen und es platze ihnen immer wieder laut das Lachen heraus. "Es war wohl nichts", meinte meine Kollegin. Aber ganz im Gegenteil! Lachen und Lachen-Herausplatzen ist doch ein geradezu überdeutliches Zeichen für Entspannung! Bei niemand war die Wirkung so stark wie bei den beiden, wo sie die Pädagogin für einen Misserfolg gehalten hatte. Es geht aber letztlich für alle Beteiligten, welche VORSTELLUNG sich durchsetzt: die des Erfolgs oder die des Misserfolgs. Die Kollegin, die in den üblichen Vorstellungen befangen war, hätte sich ohne weiteres auf die Misserfolgsschiene schieben lassen. Ich blieb einfach gelassen auf der Erfolgsschiene, denn ich arbeite mit dem Unbewussten: der Instanz die alle Lebensfunktionen steuert; gegen die haben die begrenzten Kräfte des beschränkten Bewusstseins, mit denen man ein wenig stören kann, keine Chance.
    Wir "Profis" haben allen Grund, gewaltig dazuzulernen. Und bis wir soweit sind, sollten wir - gerade in exponierter Stellung - ganz besonders behutsam mit dem umgehen, was wir zu unseren Mitmenschen sagen: Es schafft nämlich WIRKlichkeiten.
    Dass WIRKlichkeit von der Wortfamilie "WIRKen" kommt, haben unsere Pädagogen - und die Ausbilder vorneweg - scheints überhaupt noch nicht bedacht. Wie könnten sie sonst dauernd die Konstruktion einer Unterrichtsscheinwelt vorantreiben, die nur die äußere Perfektion bis in die Unerträglichkeit treibt und bei deren Vollzug sie selbst INNEN immer leergebrannter und ohne irgendeine Antwort auf die Sinnfragen des Lebens auf der Strecke bleiben?
    Was kann Kindern denn heute Wichtigeres passieren als dass sie -wenigstens einmal in der ganzen Schulzeit - einen Lehrer erleben, der nicht nur immer als ewiger Musterschüler perfekt den Lehrplan an ihnen vollstreckt sondern der einmal einen Fehler riskiert und mit dem sie konkret erleben können, wie es weitergeht, wenn es nicht weitergeht?
    Fällt es Euch gar nicht mehr auf, wenn Kinder nur noch diffizil verplante Objekte eines künstlichen Unterrichtsvollzugs sind? Ihr braucht ja nur mal zu fühlen, wie sich das anfühlt, wenn Euch Euer nächster Vorgesetzter als OBJEKT behandelt und es Euch dabei auch noch extra gut meint. Also ich würde meine Kinder nicht zu jemand schicken, dem Wortkärtchen wichtiger sind als ein souveräner Umgang mit den Talenten meiner Kinder.
    Wenn Ihr bei mir das Lehren lernen würdet, dann tät ich Euch als erstes einmal selber etwas saftig verkehrt vormachen und mich von den Kindern retten lassen, bloß um mal wieder anzudeuten, in welcher Richtung das Leben liegt. Ich grüße herzlich.
    Franz Josef Neffe

  • Ich kann dir das Buch "Riesengeschichten und Mausemärchen" empfehlen. Das ist von Annegert Fuchshuber. Dazu kann man ganz toll die Kinder schreiben lassen. Hab ich allerdings Mitte der 2 gemacht. Kommt drauf an, wie fit deine Kinder sind.
    Oder "Die kleine Hexe Miracula". Das ist ne recht kurze Hexengeschichte, zu der hab ich die Kinder am Anfang der 2 Hexenzaubersprüche erfinden und vorführen lassen (mit Zauberstab und Hexenhut)...Rundherum haben wir dann etwas zum Thema Hexen gemacht. Das war sehr gelungen.
    LG Rottenmeier

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