Inflation hautnah

  • So, habe mir heute eine Bahnfahrkarte gekauft, und zwar dieselbe, die ich vor ca. 1/2 Jahr gekauft habe (gleiche Fahrtstrecke, gleiche Zugkategorie, prinzipiell alles gleich):


    Preiserhöhung von fast 8% ! Und das in 6 Monaten! Auf's Jahr gerechnet sind das schlappe 16 Prozent!


    Da kommen mir die 3% Lohnerhöhung zu Beginn dieses Jahres wieder wie ein Witz vor.


    Egal, jetzt wird eingespart. Alles steht auf dem Prüfstand:
    Alle Freizeitaktivitäten die Geld kosten (und sei es das Essengehen), mein Abo einer Unterrichtszeitschrift, eigentlich alles, was nicht unbedingt notwendig ist.


    Jetzt wird Deutschland "kaputtgespart"! Der Staat will es nicht anders!


    Gruß !


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    Ergänzung: Warum ich dieses Beispiel für so wichtig halte:


    Im Gegensatz zu Energiepreisen (die stark schwanken können und von internationalen Faktoren abhängen) und Lebensmittelpreisen (die auch stark schwanken und neuerdings auch von Dingen wie "Biosprit"-Anbauflächen abhängen) sind für mich Fahrkartenpreise der Deutschen Bahn ein UMFASSENDER, REALISTISCHER Inflationsindikator, da hier praktisch alle inländischen, wesentlichen Produktionsfaktoren eingehen (Personalkosten, Energiekosten, Kapitalkosten (durch die umfangreiche Infrastruktur und Technik), Gewinnerwartungen der Börse (die Bahn will ja bekanntlich an die Börse gehen). Was die Bahn mit ihren Preiserhöhungen also indiziert lässt für Deutschland nichts Gutes erahnen!

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

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  • Zitat

    Original von Mikael
    Jetzt wird Deutschland "kaputtgespart"! Der Staat will es nicht anders!


    Ja, nun. Dass der Geldbeutel schmaler wird, merken alle und einige von uns übler als die anderen.


    Aber die Inflation kommt ja nun nicht daher, dass "der Staat" auf seinen Geldsäcken sitzen bleibt...


    Nele

  • Zitat

    Original von neleabels
    Aber die Inflation kommt ja nun nicht daher, dass "der Staat" auf seinen Geldsäcken sitzen bleibt...
    Nele


    Ich meinte damit den fehlenden Lohnausgleich (Lohn-Preis-Spirale, die korrekterweise PREIS-LOHN-SPIRALE heißen müsste: Auch mit Begriffen kann man Politik machen...).


    Es können leider momentan nur die Berufsgruppen angemessene Lohnerhöhungen durchsetzten, die ein EFFEKTIVES STREIKRECHT haben. Lehrer und Lehrerinnen gehören leider nicht dazu.


    Für alle anderen heißt es: Fehlende Kaufkraft durch die Inflation -> Rückgang der Nachfrage -> Schlecht für die Binnenkonjunktur.


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

    Einmal editiert, zuletzt von Mikael ()

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