Hallo,
heute hatte ich mal wieder eine weinend-wütende Schülerin nach der Mitteilung der Semesternote zu beschwichtigen. Trotz ausdifferenzierter Kriterienliste und regelmäßigem Feedback während des Semesters wollte die Schülerin die Note nicht einsehen ('nur' eine 2 keine 1).
Ihr schriftlichen Leistungen sind top, so auch die Qualität der Fremdsprache. Auch die Referate sind toll.
In Diskussionen (SEHR heterogener LK) hält sie sich jedoch meistens vornehm zurück und runzelt missbilligend die Stirn sobald sich ein schwächerer Schüler äußert und dabei Fehler macht oder Sachverhalte wiederholt.
Sie kann so natürlich selbst keine neuen Impulse setzen geschweige denn kontinuierlich mitarbeiten, was m.E. für eine 1 schon dazu gehört.
Ihrer Meinung nach werde sie durch die "schlechten Schüler" und ihre "sinnlosen und sich wiederholenden Beiträge" demotiviert.
Ich biete neben den Plenumsrunden regelmäßig differenzierte Gruppenarbeiten an, habe dann aber häufig das Gefühl, dass dies für einen LK als "Kinderkram" beurteilt wird. Die Guten wollen sich im Gespräch in der Fremdsprache miteinander messen.
1. Wie geht ihr mit solchen Schülern um? Wie bewertet ihr solche Leistungen? (meine Kollegen meinen, ich solle konsequent bleiben und mich nicht emotional unter Druck setzen lassen. Die "Altersmilde" komme später.)
2. Wie unterrichtet ihr in äußerst heterogenen Lerngruppen? (Ich habe nicht das Gefühl, dass die Stärkeren von den Schwächeren profitieren können, sondern das Tempo tatsächlich verlangsamt bzw. das Kursklima verschlechtert wird.) Meine Oberstufenkoord. hatte den Vorschlag, ich solle einen zweiten Raum suchen und dann die Gruppe (25 SuS)aufteilen. Ich sehe hier aber nur Mehrarbeit und mehr Stress auf mich zukommen.
Viele Grüße