Alternative zu "Ben liebt Anna"?

  • Im nächsten Schuljahr werde ich einem 4. Schuljahr Deutsch und SU unterrichten, und traditionell wird an meiner Schule "Ben liebt Anna" gelesen. Ziel dabei: Das erste Verliebtsein thematisieren, da in der 4 auch Sexualerziehung vorgesehen ist. Ich kann mich mit dem Buch aber überhaupt nicht anfreunden, weil ich es sprachlich und thematisch einfach überholt finde. Jetzt bin ich auf der Suche nach einer Alternative, d.h. nach einem Buch, dass ebenfalls das Verliebtsein thematisiert, aber auf eine Art und Weise die zu unserer heutigen Schülerschaft einfach besser passt. Sprachlich sollte das Buch aber nicht zu anspruchsvoll bzw. zu umfangreich sein.


    Vielleicht hat jemand von euch schon mal mit dem Buch "Sandalenwetter" Erfahrungen gesammelt? Oder hat einen anderen Vorschlag für mich?


    Bin für eure Vorschläge sehr dankbar!

  • Ich habe leider keine Vorschläge, habe aber gerade die Kl. 4 hinter mir und dachte auch IMMER WIEDER während der Lektüre, dass die Geschichte von Ben und Anna für unsere Kinder heute nicht mehr passend ist. Was sind Barackenwohnungen, was sind Gastarbeiter... etc.

  • "Sandalenwetter" habe ich meinen Schülern während den Frühstückspausen vorgelesen. Es ist ein schönes Buch, das ich aber als Klassenlektüre zu anspruchsvoll finde. Teilweise ist es recht heftig für Viertklässler, wenn z.B. die kiffenden Punks am Bahnhof beschrieben werden.
    Eine andere Lektüre zum Thema Verliebtsein fällt mir auch nicht ein.
    Allerdings haben wir gerade "Der überaus starke Willibald" von Willi Fährmann gelesen, das ich nur empfehlen kann. Es ist zwar auch recht anspruchsvoll, die Schüler kamen damit aber super zurecht, gerade die Jungen. Das Thema Verliebtsein kommt in diesem Buch am Rande vor.

  • Hallo!


    Hatte in diesem Schuljahr für vier Wochen einen Bücherkoffer für meine Drittklässler zur Verfügung. Sowohl Jungs als auch Mädchen haben sich sofort auf das Buch "Leonie ist verknallt" von Manfred Mai gestürzt und es sehr gerne gelesen.

  • ...hab mal Renate Welsh, Seifenblasen bis Australien gelesen, ist aber offenkundig auch nicht mehr im Handel (von 1990)...


    ...aus dem Wikipedia-Artikel über Kinder- und Jugendliteratur:


    Liebesgeschichten
    Eine Reihe von Romanen befasst sich mit der aufkeimenden Liebe junger Menschen, die sie mitunter gar nicht verstehen oder benennen können. Neugier auf das Unbekannte, Enthusiasmus, Eifersucht und eine bislang unbekannte Intensität von Gefühlen überfordert viele, deren bislang geschätzte Freundschaft sich plötzlich in etwas völlig neues und unbekanntes wandelt. Häufig entsteht auch eine Konkurrenzsituation des bisherigen besten Freundes, der plötzlich nicht mehr soviel Wertschätzung erfährt wie die neue Freundin. Als großes Problem erweist sich auch, wenn das Objekt der Begierde nicht (mehr) dasselbe empfindet und sich einem anderen zuwendet.


    Ein Ausnahmefall dürfte dabei Ben sein, der Anna liebt. Er ist in dem Buch von Peter Härtling neun Jahre alt.


    Zumeist sind die Protagonisten aber schon Jugendliche. Leo verknallt sich in das seltsame Stargirl und isoliert sich von seinen Freunden. Gunnel Linde lässt in Wie eine Hecke voller Himbeeren ihre Ich-Erzählerin die erste Liebe durchleben sowie den schmerzhaften Prozess, mit ihrem Ende fertig zu werden. Mojsche und Rejsele verlieben sich in Karlijn Stoffels gleichnamigen Roman im Polen des Jahres 1939, weshalb ihre Beziehung durch die Wirren der Geschichte beeinflusst wird.


    ...


    In Buchreihen wie Die wilden Hühner oder Die wilden Fussballkerle wird das Thema hingegen immer wieder gern humoristisch aufbereitet.


    Besonders erfolgreich ist die vor allem von Mädchen gelesene Buchreihe von Stephenie Meyer um die junge Bella Swan, die sich in den Vampir Edward Cullen verliebt. Der zweite Teil Bis(s) zum Abendrot stürmt 2008 die Bestsellerlisten etwa den SPIEGELs.


    Mehrere Jugendbücher wurden mittlerweile mit dem DeLiA-Literaturpreis für den besten Liebesroman ausgezeichnet, so Antje Babendererde mit dem ersten Preis 2007 für Libellensommer.

    Denken ist etwas, das auf Schwierigkeiten folgt und dem Handeln vorausgeht.
    B. Brecht, Me-Ti

    3 Mal editiert, zuletzt von oktoberfeld ()

  • Hallo ihr Lieben,


    ich hole das Thema noch mal aus der Versenkung hervor, vielleicht kommen ja noch weitere gute Vorschläge?


    Jedenfalls habe ich mich in der Zwischenzeit ein bisschen schlau gemacht. Folgende Bücher könnten möglicherweise eine Alternative sein:


    - Leonie ist verknallt (Danke für den Tipp, das klingt ganz vielversprechend!)
    - Marlene, Räuberhauptfrau von Bettina Obrecht


    Bücher ohne den Aspekt "Erste Liebe", die aber das Thema Familie/Außenseiter/allein sein aufgreifen:


    - Darf ich bleiben, wenn ich leise bin? von Andrea Hensgen
    - Paule ist ein Glücksgriff von Kirsten Boie

    Hat jemand von euch schon konkrete Erfahrungen mit einem der Bücher gemacht und kann vielleicht davon berichten?


    LG
    muckele

  • Hallo,


    ich kenne das Buch "Paule ist ein Glücksgriff", da wir (keine Ahnung warum!) davon einen Klassensatz an der Schule haben. Ich habe es Anfang Kl. 4 mit meinen Schülern gelesen. Es hat aber nicht wirklich begeistert. Irgendwie ist es recht langweilig, es passiert wenig. Erscheint mehr wie ein (Vor)lesebuch für deutlich jüngere Kinder.
    Leider habe ich auch nirgendwo Begleitmaterial dazu gefunden (was ja auch ein Argument sein kann!).


    Gruß, sunshine_lady

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