Unterrichtsentwurf Vulkanismus

Schülerrelevanz von Vulkanismus - ganz klar gegeben sein. Fahr mal durch die Eifel. Und ich habe in Marburg direkt am Amöneburger Becken gewohnt, auch ein alter Vulkankessel. Wieviele Schüler haben eine Basaltpflasterung vor der Garage? Katastrophen hat auch jeder gesehen - wie ist das in Wirklichkeit?

Nele

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Original von Matula

Mit dem Beispiel hat du fachlich recht, aber überzeugend find ich das nicht. Fahr mal mit den Schülern dahin und sag ihnen, die blöden Berge waren mal Vulkane. Ziemlich unspannend, find ich

Ich will jetzt keine Grundsatzdiskussionen anfangen und da ich seit Jahren in der Erwachsenenbildung arbeite, hat sich wahrscheinlich auch meine Perspektive verschoben - aber als ich das Referendariat auf dem Gymnasium gemacht habe, habe ich schon mitgekriegt, dass man gerade in den unteren Jahrgängen Schüler für vermeintlich trockene Themen durch eine spannende Darbietung und Erzählung interessieren kann: geologische Formationen können sich da anbieten - sich mal so einen versteinerten Basaltstrom aus der Nähe anschauen kann ziemlich cool sein, wenn es denn vom Lehrer auch cool präsentiert wird und in schöne, kreative Schülerarbeiten umgesetzt wird. ("Wie sah die Gegend hier aus, als der Vulkan noch aktiv war? Liefen da noch Saurier herum?") Man könnte auch auf örtliche Volkssagen Bezug nehmen, die vulkanisch bedingte Besonderheiten erklären. Da kann man als Lehrer wunderbar erzählen - und dann eben schauen, was die Wissenschaft sagt.

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Katastrophen hat auch jeder gesehen - wie ist das in Wirklichkeit?

Ja, das finden die Schüler spannend! Feuer, Gefahr, mehr Power, pure Männlickeit, so'n Vulkan....[/quote]

Genau! Ich denke, über Spannung und tolle Geschichten kann man Schüler "einfangen". Vielleicht hat sich das bei mir auch einfach trockener angehört, als ich das gemeint habe.

Nele

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Original von kiblume
Vielen dank für eure Antworten. Hab nur leider noch ein Problem, Habe jetzt erfahren, dass meine Prüferin Gesellschaftsrelevanz noch unterteilen will in gegenwarts und zukunftsbedeutung. Also irgednwie fällt es mir schwer dies zu trennen.

Konkret auf diese Aufgabe bezogen? Man kann relativ einfache Sachen aber auch wirklich kompliziert reden. Hat die Frau eigentlich jemals als Lehrerin gearbeitet? Wenn nein, dann solltest du immer schön auf deinen Bullshit-Alarm hören!

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Gegenwartsbedeutung: Erde unterliegt ständig endogenen und exogenen Prozessen

Mhm. Inwieweit ist das jetzt von gesellschaftlicher Relevanz? Bei der Beurteilung, ob ein Lerngegenstand exemplarisch ist, denn darum geht es ja bei der Frage nach den Relevanzen, musst du immer danach suchen, was der Schüler KONKRET lernen kann, was im als Ankerpunkt für eigene Erkenntnisse in einem viel weiteren Feld dienen kann. Ich gebe zu, dass das Vulkanismus-Thema auch wirklich etwas undankbar ist, wir leben im Gegensatz zu Japanern und den Anrainern des Stromboli nun einmal nicht in einer vulkanisch aktiven Gegend. Die Herausforderung, da einen "Aha! So ist das also!"-Effekt bei den Schülern zu erzeugen ist schwierig.

Gesellschaftliche Relevanz. Mhm wirklich schwierig. Mit Gegenwartsbezug - das Wissen um grundlegende naturwissenschaftliche Wissensbereiche ist ein Bildungsauftrag. Ein allgemeingebildeter Mensch weiß, was ein Vulkan ist und wie er funktioniert; Bildung im ganz allgemeinen Sinne ist wichtig für die Funktion einer pluralistischen Demokratie.

Ein konkreterer Gegenwartsbezug: wir leben in einer globalisierten Welt und auch, wenn wir hier keine Vulkane haben, sind wir doch über die Medien sehr nah am Geschehen, wenn durch einen Vulkanausbruch eine Katastrophe entsteht. Als Gesellschaft entsenden wir Hilfe und wir spenden Geld. Und deshalb müssen wir als Gesellschaft auch wissen, wie solche Katastrophen entstehen und welche Auswirkungen sie haben können.

Eine Zukunftsbedeutung: gerade Vulkanismus zeigt, dass es in der Natur Faktoren gibt, die von Menschen von größter Relevanz sein können, ohne direkt beeinflussbar zu sein. Vulkanausbrüche, Sturmfluten, Tsunamis zeigen dem Menschen immer wieder seine tatsächliche Rolle in der Natur auf. Gesellschaftlich kann das zur Erkenntnis führen, dass der Mensch sich von Allmachtsphantasien löst und mit der Natur und mit sich selbst sorgfältig und klug umgehen lernt.

Ok. sehr weit hergeholt, passt aber zum üblichen inhaltsleeren Uni-Didaktik-Babble.

Als Lehrerin wirst du mit so einem Kram übrigens nicht zu tun haben. Hauptmotivation für die Auswahl von Unterrichtsgegenständen wird erstens sein, dass es dir der Dienstherr in Form eines Lehrplanes schlicht und ergreifend vorgibt. Zweitens, dass dir deine Erfahrung und dein professioneller Instinkt ausreichend genau sagen, was jetzt gut geeignet und wichtig ist.

Nele

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Original von kiblume
Der Geographieunterricht hat die Aufgabe, den Schülern die exogenen und endogenen, d.h raumprägende Faktoren und Prozesse bewusst zu machen und sie zu befähigen, sich auf der Erde zu orientieren.

Hänschen Hugendubel aus der 4b wird sich in seinem Viertel auch dann nicht verlaufen, wenn ihm im Erdkundeunterricht keine raumprägenden Faktore und Prozesse vermittelt worden sind. Sorry, aber man kann einen Schülerbezug auch wirklich übers Knie brechen.

Wieviel tatsächliche Unterrichtspraxis hat deine Professorin. Das würde mich wirklich mal interessieren! Schülerorientierter Unterricht ist nämlich wirklich Erfahrungssache und kann nur sehr begrenzt theoretisiert werden!

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Am Phänomen des Vulkanismus soll dieser raumprägende Faktor den Schülern bewusst werden.

Das ist kein deutscher Satz - zumindest verstehe ich diesen Satz nicht.

Nele

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Original von kiblume
der satz bedeutet nur das vulkanismus exemplarisch dafür steht, das welt durch prozese geprägt wird. meinst du was ich da geschrieben habe kann ich nicht sagen. sit das so falsch

Ja, warum schreibst du es denn nicht einfach so, wie du es meinst?

"Am Phänomen des Vulkanismus lassen sich diese Prozesse exemplarisch erklären."

Nele