Inhaltsangabe Jahrgang 7 - bin mit meinem Latein am Ende...

  • Hallo zusammen,


    ich mache mit meinen Siebenern jetzt zum Ende des Schuljahres noch die Inhaltsangabe in Deutsch. Die Einleitung bekommen sie auch soweit alle ganz gut hin. Beim Hauptteil bekomme ich aber nun seit zwei Stunden gesagt, dass sie "das nicht verstehen". Trotz Erklärungen können sie´s einafach nicht und ich weiß nicht, wie ich es anders anpacken soll.


    Bisher haben wir zum Hauptteil ein Textpuzzle gemacht (SuS mussten einen Text in der richtigen Reihenfolge zusammensetzen) und dazu die sechs W-Fragen beantwortet. Das haben auch alle in ihrem Heft stehen.
    Dann habe ich ihnen weitere Regeln für die Inhaltsangabe in schriftlicher Form als Merkblatt gegeben (nur die wesentlichen Handlungsschritte nennen, richtige zeitliche Abfolge beachten, eigene Worte benutzen, Sachlichkeit, Indirekte Rede...).
    Mithilfe des Textpuzzles, des Merkblattes und der W-Fragen sollten sie nun den Hauptteil einer Inhaltsangabe schreiben aber irgendwie klappt das nicht. Jetzt überlege ich, was ich anstellen könnte um ihnen die Schreibregeln so begreiflich zu machen, dass sie sie auch anwenden können.
    Dazu kommt, dass die SuS ferienreif sind und da die Noten eh schon feststehen haben sie auch einfach "keinen Bock" mehr. Das kann ich ja irgendwie verstehen aber trotzdem muss ich das mit der Inhaltsangabe in den nächsten drei Stunden noch so schaffen, dass zumindest eine Grundlage gelegt ist, auf der ichim nächsten Schuljahr aufbauen kann.
    Leider habe ich überhaupt keine Idee, wie ich das schaffen kann und brauche dringend eure Hilfe! Ich bin wirklich für jeden Tipp dankbar.

  • Wie wäre es damit: eine schlechte Inhaltsangabe vorlegen (vielleicht sogar einen Original-Schüleraufsatz) und die SuS benennen lassen, welche Kriterien nicht eingehalten wurden und Verbesserungsvorschläge machen lassen.

  • Ich habe es jetzt schon ein paarmal gemacht und kann sagen, dass es meine Schüler immer erst begriffen haben, wenn ich mit ihnen die "Fotoroman-Methode" gemacht habe:


    Geht so:
    1. Geschichte lesen
    2. Überlegen, wie man die Geschichte in so wenig Fotos wie möglich so darstellen könnte, dass der Betrachter des dadurch entstandenen Fotoromans trotzdem noch verstehen kann, was in der Geschichte passiert.
    3. Diese einzelnen "Fotos" kurz beschreiben lassen, was darauf zu sehen sein soll. (kein Foto zuviel!)
    4. Am Tag darauf die Geschichte in der Klasse in Fotos nachstellen lassen und mit der Digicam fotografieren. (Standbilder) Macht sau viel Spaß!
    5. Am Tag darauf wiederum ein Arbeitsblatt mit den unsortierten Fotos austeilen. Die sollen ausgeschnitten und ins Heft geklebt werden, natürlich in der richtigen Reihenfolge. Dann muss zu jedem Foto ein Erklärungstext verfasst werden, was da gerade passiert. Machen sie alle, weil sie es einfach super finden, ein Foto von sich selbst im Deutschheft kleben zu haben.
    6. Jetzt erklären, dass diese "Fotos" die einzelnen Handlungsschritte darstellen, alles andere unwichtig ist und weggelassen werden muss. Die Inhaltsangabe ist also quasi die Beschreibung eines Fotoromans, den man sich zukünftig "im Kopf" selbst von der Geschichte machen muss.



    Fotoromane kennen sie aus der Bravo und sie finden das super.
    Innere Handlung drücken sie wie von selbst durch Mimik aus, darauf achten schon immer die Umstehenden ("Ey, du musst traurig gucken, wenn du so doof grinst, versteht die Geschichte doch kein Mensch mehr!").


    In sehr lebhaften Klassen mache ich es bei Geschichten mit wenig Figuren so, dass ich jeden Handlungsschritt mit anderen Hauptdarstellen fotografiere, damit jeder mal dran war und aufs Bild darf. Nur ein "Accessoire" ist immer gleich (z.B. hat der Mann in der Geschichte zwar jedes Mal ein anderes Aussehen, aber immer die gleiche markante Jacke an usw.).


    Erst im Anschluss daran schreibe ich selbst ein paar grottige und eine gute Inhaltsangabe von eben dieser Geschichte, die ich dann vorlege und in Gruppen bewerten lasse. Die Notengebung der Gruppen unterscheidet sich dann von meiner kaum noch, meist aber so, dass die Schüler strenger bewerten als ich. Jedenfalls kapiert haben es durch diese Methode bislang alle und ich habe immer ziemlich gute Durchschnitte in der I-Angabe.

    Liebe Grüße
    mimmi

    Einmal editiert, zuletzt von mimmi ()

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