Hausaufgaben nicht gemacht - was tun?

  • Ich hatte die letzten paar Stunden in zwei Klassen den Fall, dass Schüler ihre Hausaufgaben wiederholt nicht gemacht haben.
    Wie reagiert man in so einem Fall am Besten? Ich habe da kaum Erfahrung. Beim ersten Mal habe ich den betreffenden Schülern einfach gesagt, dass sie bitte beim nächsten Mal dran denken sollen. Nun haben fast die gleichen Leute die HA wieder nicht. Sie wissen, dass ich die Hausaufgabe immer kontrolliere und dass sie auch meistens Bestandteil der Stunde ist. Die Hausaufgabe ist also keine mechanische Pflichtübung, die sowieso nicht mehr thematisiert wird, sondern wird meist sinnvoll in die Stunde integriert. Heute habe ich dann gesagt, dass ich von den betreffenden Leuten die HA in der nächsten Stunde sehen möchte. Bin mal gespannt was passiert.
    Wie kann man eine möglichst hohe Motivation bei den Hausaufgaben erreichen und wie verfährt man mit Schülern, die es einfach nicht einsehen, dass diese zu machen ist?

  • Hallo,


    Ich denke, in so einem Fall sollte man einfach den Kontakt mit den Eltern suchen. Davon halte ich jendefalls weitaus mehr als von Strichlisten und damit verbundenen Automatismen (3Striche = 1 Strafarbeit, 3 Strafarbeiten = 1 Eintrag...).


    Ich habe das erste selbstständige Schuljahr hinter mir und bin damit sehr gut gefahren. Wenn bei einem Schüler eine Häufung nicht gemachter HA eintritt, habe ich die Eltern angerufen. Diese waren ausnahmslos sehr dankbar darüber, dass ich sie informiert habe (Strafarbeiten usw. kommen sie ja oft gar nicht mit). Wir haben dann immer vereinbart, dass ich bei diesem Schüler besonders kontrolliere, ob er die HA in sein Hausaufgabenheft einträgt. Die Eltern hatten zu Hause dann die Chance, nachzuvollziehen, was auf war und ob es gemacht ist (auch das wissen sie ja meist nicht und müssen glauben, was die Kinder ihnen sagen).


    Notfalls kann man die Eltern auch daran erinnern, dass es zu ihren gesetzlichen Erziehungspflichten gehört, sich darum zu kümmern. Aber in der Regal wird eine solche Erinnerung kaum nötig sein!


    Dieses Vorgehen hat noch 2 weitere wichtige Vorteile:


    a.) Ich komme nicht in die Situation, dass es nach 6 Monaten auf einem Elternabend heißt: "Warum erfahren wir davon erst jetzt?"


    b.) Gegebenenfalls sind es die Eltern, die sich um Sanktionen kümmern. Dann mus sich mich nicht darum kümmern ;)

    • Offizieller Beitrag

    @ Matula: so einen Vordruck habe ich mir auch gewünscht an meiner bisherigen Schule !!
    Da es den nicht gab, habe ich selbst 2 Briefrohlinge erstellt (einen für Jungen/einen für Mädchen, wegen der jeweils unterschiedlichen grammatischen Form). Die hat dann der Schulleiter unterschrieben.
    Hat super funktioniert!


    Andere Variante: Mitteilung an die Eltern schreiben über das HA Heft der Kinder bzw. über deren Schultimer, der einheitlich in Kl. 5-10 zu Schbuljahresbeginn verteilt wurde. Dann gegenzeichnen lassen.


    Falls es dennoch Pappenheimer gibt, deren Strichliste fröhlich wächst, hat sich das negativ auf die mündliche Note ausgewirkt. Den Notenstand sollte man eh mehrfach im Schulhalbjahr transparent machen.

  • @ Matula


    cooler Ticker!!!!!


    ich hab ein t-shirt, da steht drauf "I need holydays" - bei den Schülern kommt das sicher gut an. bei der Schlleitung wahrscheinlich eher nicht.


    Zum "Hausaufgaben-Problem"


    Ich spreche da aus der Sek.II. Mit der Sek I kenne ich mich nicht aus, aber zur Sek.II kann ich nur sagen, dass sich sowas bei mir auf die Note auswirkt.
    Ich egeb nicht ständig Hausaufgaben auf und wenn, dann sind sie auch nicht wahnsinnig umfangreich, oft aber sind sie Voraussetzung für die nachfolgende Stunde. Wenn viele sie nicht haben, werde ich sauer und halte der Klasse eine Strafpredigt. Wenn ich sie kontrolliere, schreibe ich mir auf, wer sie nicht hat. Das wird gesammlt und kann tatsächlich über eine Note oder einen Punkt entscheiden

  • zum Ticker: den hab ich mir von jemand anderem hier abgeguckt ;)


    HAs in der SEK II:
    Dort kontrolliere ich die HAs nicht. Die HA, die ich dort gebe, sind i.d.R. für die nächste Stunde vorbereitend. Wer sie macht, kann nächste Stunde mitmachen und mitreden. Die anderen haben Pech gehabt.
    Mein anderes Modell für ergänzende oder nachbereitende HAs in der SEK II ist, dass ich freiwillige HAs gebe. Wer möchte, kann diese machen, ich nehme sie dann nach Hause und lese sie durch und gebe in der Regel ein "+" dafür. Mehr als drei Schüler machen davon auch keinen Gebrauch. Dies ist ein Angebot besonders an mündlich schwächere Schüler, ich will die anderen aber nicht davon ausschließen.


    Ich habe seit Jahren auch vor, eine Hausaufgabenfolie einzusetzen. Wenn ihr danach googelt, werdet ihr einiges dazu finden. zb hier: http://www.evbg.de/de/sinus/ma…he/hausaufgabenfolie.html

  • Hallo,
    wollte auch mal was zu dem Problem "nicht gemachte HA" dazugeben.
    Ich habe sehr gute Erfahrungen mit dem"Blauen Wunder" gemacht. Das ist ein Ordner, den jeder Schüler meiner Klasse dabei haben muss und in den jeder Lehrer nicht gemachte HA`s oder vergessenes Material mit Tag und Fach einträgt. Jede Seite sieht 5 Einträge vor. Sind alle Felder einer Seite voll, muss die Seite von den Eltern unterschrieben werden. So können diese später auch nicht sagen sie hätten von nichts gewusst.
    Hat bis jetzt prima geklappt. Es müssen halt nur alle Kollegen/innen mitspielen.
    Gruß wero

  • Bei uns laeuft das einfach so: Nicht gemachte Hausaufgaben werden entweder am naechsten Tag anstandslos bis 12:30 Uhr nachgereicht, oder besagte Person darf sie in der Pause machen.


    Ist ja nun nicht so, als ob wir ganz furchtbar waeren. Die Haelfte meiner Schueler wechselt zum naechsten Schuljahr an die Sekundarschule. Wenn sie dort ihre Hausaufgaben nicht machen, werden sie ne lange Zeit beim Nachsitzen nach der Schule verbringen. :D Da sind wir noch nett...

  • Hallo,


    Zitat

    Falls es dennoch Pappenheimer gibt, deren Strichliste fröhlich wächst, hat sich das negativ auf die mündliche Note ausgewirkt.


    Weshalb denn das?

  • so, nach einem schuljahr selbständigen unterrichts in klasse 6 hauptschule im fach deutsch (SEHR beliebt :rolleyes:)
    und immer neuen versuchen, das HA-problem in den griff zu bekommen, habe ich ein "multikausales maßnahmenpaket" entwickelt, dass wunderbar funktioniert:
    - erledigte HA werden per stempel ins HA- heft belohnt (wer am ende
    vom jahr am meisten stempel hat, ist der HA-könig...)
    - nicht erledigte HA (egal aus welchem grund, manche schüler haben ja
    erstaunlich viele omas :D) werden am nächsten tag unaufgefordert
    vorgezeigt, wenn nicht: strichliste, bei 3 strichen mündliche note 6
    und anruf bei den eltern
    - wer zum wiederholten male die gleiche HA nicht vorzeigen kann,
    bekommt die gelegenheit, diese nach schulschluss in ruhe in der
    schule zu erledigen ;) - und das ist DAS wundermittel schlechthin :D

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