kurzfristiger Rücktritt Klassenfahrt

  • Hallo,


    am Montag fahre ich auf Abschlussfahrt. Eigentlich freue ich mich schon darauf, wir haben ein tolles Programm.
    Allerdings droht mir jetzt noch Ärger mit einer Mutter. Ihr Sohn hat mir 14 Tage vor Reisebeginn mitgeteilt, dass er doch nicht mit will. Aus persönlichen Gründen, also keine Krankheit etc. Nun will der Reiseveranstalter 50% des Reisepreises und die Mutter weigert sich, dies zu überweisen. Sie ist der Meinung, dass der Betrag (120 €) auf die Schüler verteilt werden soll, die mitfahren, weil diese ja schließlich den Spaß haben.
    Ich muss zugeben, Elterngespräche sind nicht meine Stärke, vor allem wenn sie mich unangekündigt zuhause anrufen und ich nicht vorbereitet bin. Ich habe die Mutter dann vertröstet und gesagt, ich müsse mich erst mit meinem Kollegen, der auch mitfährt und meinem Rektor (rechtliche Seite) besprechen, habe ihr aber auch gesagt, dass Sie meiner Meinung nach bezahlen muss.


    Ich habe von jedem Kind ca. 100 € in der Klassenkasse, die wir im Laufe des Jahres angesammelt haben. Was meint ihr, darf ich die einfach einbehalten, auch wenn die Mutter das Geld wiederhaben will?


    Ich ärgere mich auch über mich selbst, da ich mir von sowas die Vorfreude verderben lasse. Aber ich habe auf dieses Rumstreiten gar keine Lust...


    Ehrlich gesagt habe ich langsam auch echt kein Verständnis mehr, wenn ich privat eine Reise buche und grundlos 2 Wochen vorher zurücktrete, muss ich doch auch Stornogebühren bezahlen. Ich weiß jetzt nicht, wie hoch die sind, aber es geht ja auch ums Prinzip.


    Nun ja, ich wollte mir ein bisschen den Frust von der Seele schreiben, das habe ich hiermit getan :rolleyes:


    Schönen Abend noch


    Conny

  • Hallo Conny,


    wie machst du es denn generell mit den Finanzen für die Klassenfahrt?


    Ich habe meinen Kids vorher eine Deadline für die Überweisung gegeben, da ich die Kosten für die Klassenfahrt spätestens 2 Wochen vorher überweisen musste. Außerdem musste ich auch eine Anzahlung machen, nach der Buchung. Du kannst dafür nicht selber haften, andere Eltern auch nicht!. Gebe dem Unternehmen die Daten weiter, ......


    Haben die Eltern vorher eine Erklärung unterschrieben bzg. der Bedingungen der Klassenfahrt? Hast du irgendetwas Schriftliches?


    LG
    Isa

  • Hallo Isaebella72,


    ich habe eine schriftliche Anmeldung, eine Zusicherung, das Geld fristgerecht zu überweisen, Regeln etc. und die Schüler bzw. deren Eltern sollten den Betrag vor den Pfingstferien überweisen. Da der besagte Schüler aber vor den Ferien krank war, konnte ich ihn nicht mehr erinnern und wollte dies dann nach den Ferien tun. Er ist schon immer sehr vergesslich und ich muss allem hinterherrennen, deswegen habe ich mir da erstmal keine Gedanken gemacht.


    Ich denke auch, da ich ja eine schriftlliche Anmeldung habe, müsste ich auf der sicheren Seite sein.


    Conny

  • Hei Conny,
    dann soll sich das gebuchte Unternehmen darum kümmern.


    Du hast Unterschriften!


    Lass' dir die Fahrt nicht verderben!


    Ich wünsche dir eine tolle Tour!


    LG
    ISA

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von Conny
    Allerdings droht mir jetzt noch Ärger mit einer Mutter. Ihr Sohn hat mir 14 Tage vor Reisebeginn mitgeteilt, dass er doch nicht mit will. Aus persönlichen Gründen, also keine Krankheit etc. Nun will der Reiseveranstalter 50% des Reisepreises und die Mutter weigert sich, dies zu überweisen. Sie ist der Meinung, dass der Betrag (120 €) auf die Schüler verteilt werden soll, die mitfahren, weil diese ja schließlich den Spaß haben.


    Eine solche Haltung seitens der Mutter ist - entschuldige bitte die Wortwahl - asozial.
    Der Schüler fährt nicht mit, weil er nicht will und die anderen Schüler sollen für die durch dessen Entscheidung entstehenden Kosten zahlen, weil sie ja ihren Spaß haben. Somit würde das Problem des Schülers, der nicht mit will, zum Problem aller Schüler bzw. deren Eltern.


    Zitat


    Ehrlich gesagt habe ich langsam auch echt kein Verständnis mehr, wenn ich privat eine Reise buche und grundlos 2 Wochen vorher zurücktrete, muss ich doch auch Stornogebühren bezahlen. Ich weiß jetzt nicht, wie hoch die sind, aber es geht ja auch ums Prinzip.


    Völlig richtig. Eine Umlage auf die anderen Schüler könntest Du auch nicht verbergen bzw. müsstest diese ja auch transparent machen und begründen.
    Auch wenn es nicht die feine englische Art wäre, aber wie würden die anderen Eltern reagieren, wenn sie das erführen? Vielleicht ist der Druck der anderen Eltern wirkungsvoller, weil diese zu Recht diese Kosten nicht zu zahlen brauchen.


    Ich wünsche Dir ausreichend Kraft, dass sich ein so dreistes Verhalten nicht durchsetzt und die Mutter damit nicht durchkommt. "Erzwungene Solidarität" aufgrund von eigener "sozialer Inkompetenz" sollte hier nicht zum Erfolg führen.


    Gruß
    Bolzbold

    • Offizieller Beitrag

    Bei uns wäre es übrigens so, dass wir, wenn ein Schüler einfach aus Unlust ohne besondere Angabe von Gründen nicht mitwollte, gar nicht fahren dürfte. Bei uns fahren entweder alle oder niemand, sonst genehmigt unser Schulleiter keine Fahrten. Ist das denn überhaupt zulässig, dass der Schüler "einfach so" nicht mitfährt? Das finde ich sehr seltsam.
    Was würde passieren, wenn dann plötzlich noch mehrere andere Schüler einfach nachziehen würden - konsequenterweise müsstest du denen das dann auch durchgehen lassen.


    Wenn wichtige Gründe wie z.B. Krankheit o.ä. vorliegen, ist das natürlich etwas anderes.


    Du kannst das Geld in keinem Fall auf die Klasse umlegen. Was können denn die anderen Schüler dafür?


    Ich würde diesen Fall definitiv über die Schulleitung regeln, sowohl das plötzliche Nicht-Mitfahren-Wollen als auch die Bezahlung.

    • Offizieller Beitrag

    es kann schon mal vorkommen, dass Schüler nicht mitfahren, z.B. bei türkischen Mädchen erlauben die Eltern oftmals keine Klassenfahrt.
    Natürlich müssen die in der entsprechenden Zeit in eine Parallelklasse gehen und können nicht einfach zu Hause bleiben.
    Solch einen Fall wie hier genannt habe ich aber auch noch nie gehört 8o

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von Friesin
    es kann schon mal vorkommen, dass Schüler nicht mitfahren, z.B. bei türkischen Mädchen erlauben die Eltern oftmals keine Klassenfahrt.



    Bei uns ist das dann so, dass mit den betreffenden Eltern gesprochen wird und versucht wird, sie davon zu überzeugen, dass die Kinder mitfahren dürfen.


    Wenn die Kinder nicht mitfahren dürfen, dann findet bei uns keine Klassenfahrt statt.


    Ich kann mich allerdings nicht erinnern, dass bei uns mal einzelne türkische Schülerinnen nicht mitfahren durften. Es gab aber eine Situation, in der mehrere türkische Schülerinnen nicht hätten mitfahren dürfen und dann fand keine Klassenfahrt statt.

  • Will er wirklich nicht mit oder scheitert's einfach am Geld?


    Bei uns war das auch einmal. Ein Schüler wollte nicht mit. Wir haben dann herausbekommen, dass seine Mutter alleinerziehend ist und Hartz-IV-Empfängerin.


    Der Freundeskreis sprang dann ein.


    Wenn dem nicht so ist. Ganz klar: der nicht-mitfahrende Schüler bzw. dessen Eltern müssen bezahlen. Basta.


    Gruß
    Super-Lion

  • Hey,


    danke erstmal für eure Antworten. Auch wenn ich (und mein gesunder Menschenverstand) mir ziemlich sicher war bzw. bin, dass das Recht auf meiner Seite ist, ist es trotzdem schön zu hören, dass ihr das Verhalten auch nicht normal findet.
    Bei uns wird das relativ locker gehandhabt, wer nicht mit will, muss auch nicht. Natürlich wird dann erst noch mit den Schülern und den Eltern gesprochen und versucht, die Schüler doch noch zu überzeugen. Aber wir haben die Erfahrung gemacht, dass es wesentlich angenehmer ist nur mit Schüler zu fahren, die auch wirklich wollen. Da es sich ja auch um eine Abschlussfahrt handelt, war ich da auch nicht ganz so drängend, da der Nutzen für mich (Klassengemeinschaft etc.) relativ gering ist, denn die Schüler verlassen die Schule nach der Fahrt.
    Bei besagtem Schüler ist es so, dass ein Elternteil in dieser Zeit in Kur ist und er das andere Elternteil im Betrieb (Lieferservice) unterstützen will. (Ob das rechtens ist, will ich jetzt aber nicht diskutieren). Was ich damit sagen will ist, dass er schon einen, aus seiner Sicht sehr überzeugenden, Grund hat, warum er nicht mit will.
    Das alles ändert aber nichts an der Tatsache, dass die Forderungen der Mutter unverschämt sind.

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