Pädagogik/EW: aussterbendes Fach?

  • Hallo!
    Ich überlege momentan zum WS ein Lehramtsstudium zu beginnen. Chemie als erstes Fach steht definitiv fest.
    Üb er das zweite Fach grüble ich noch. Erst dachte ich an Mathe, aber das soll ja so schwer sein und ich weiß nicht, ob ich das schaffen würde. Eine weitere Alternative stellt das Fach Pädagogik als Unterrichtsfach da.


    Bezüglich Päda hab ich aber gehört, dass dieses Unterrichtsfach mehr und mehr ausstirbt an den Schulen. Stimmt das? Was sind die Gründe dafür? Zu wenig Lehrer? Zu wenig Anwahlen seitens der Schüler?


    Ich weiß, dass Päda/Erziehungswissenschaft in NRW in der Oberstufe als GK und LK angeboten wird. Wie schaut das in anderen Bundesländern aus?
    Ich will zwar in NRW studieren und auch arbeiten später, aber wenn die meisten Länder das Fach gar nicht anbieten, könnte sich das NRW ja auch irgendwann mal überlegen....


    Hat denn jemand Erfahrungen damit gemacht, dass Pädagogik als Unterrichtsfach "ausstirbt"?

  • Tach auch,


    was das *Aussterben* von Fächern angeht, so kann man dazu recht wenig sagen -da niemand so wirklich weiß, wie die *zukünftige* Oberstufe (in NRW) mal aussehen wird - insbesondere da die angedachte Reform erstmal auf Eis gelegt ist und irgendwann sind dann auch mal wieder Wahlen ....


    Aber was Du Dir in jedem Fall gut überlegen solltest welche Fächer Du studieren willst. Denn was sich definitiv nicht ändern wird, ist die Tatsache, dass Du mit diesen zwei "Nebenfächern" - wobei ich das Wort nicht wirklich mag - von denen eines ein reines Sek II Fach ist und bleibt- nur sehr sehr schwer eine Anstellung findest.


    Eventuell Studium auf Sekundarstufe I?


    Wenn Du schon mit dem Gedanken gespielt hast Mathe zu nehmen, versuche es - spätestens nach 2 Semestern weiß man, ob man das schafft - sind zwar auch knapp 1400€ aber besser als nachher 9-11 Semestern mit einem Staatsexamen (Bachler/Master) dazustehen, das einem nicht wirklich was bringt.


    Alternative wäre ein GHR (Sek I) Studium Mathe/Chemie ....


    Kurz: Mit einem Lehramtsstudium Chemie/Päda wirst Du vielleicht im Studium glücklich, aber wohl nie eine feste Stelle in NRW bekommen - lass das.

    Kann ich jetzt nach Hause gehen und die Wand anstarren? - Bernd das Brot

    3 Mal editiert, zuletzt von pommes ()

  • Zitat

    Original von pommes
    Bachler


    Mmrpf.


    Ne "erst hatte ich einen Maggistäh und dann ein Starzsäxahmin" le

  • Hallo, danke für die Antwort.
    Ja, dass ein "Hauptfach", also Mathe und Chemie sicherlich eine bessere Kombination darstellt, habe ich mir auch schon gedacht.
    Und auch an ein Haupt-/Realschulstudium habe ich schon gedacht, allein auch deshalb weil da die Einstellungschancen eher besser sind als am Gymnasium (auch wenn man darauf eher nicht achten sollte bei der Studiumswahl). Nur würde ich Chemie auch total gerne in der Oberstufe unterrichten.
    In Mathe würde mir die Sek 1 " reichen". Und insgesamt würde ich später gerne an einem Gymnasium arbeiten.


    @ pommes: Du studierst ja auch Mathe. Auf Gymansium? An welcher Uni?
    An dein Zweitfach, also Informatik, habe ich auch schon gedacht. Aber Chemie/Info wird kaum eine bessere Kombination sein als Chemie/Päda...


    Warum muss man nur zwei Fächer bei einem Lehramtsstudium studieren X( ?(?


    Da ich momentan schon studiere (Chemieingenieurwesen in Krefeld an der FH) hätte ich schon einen Studienabbruch hinter mir, wenn ich auf Lehramt wechsele, weshalb es dann mit der Fächerkombi im Lehramt definitiv klappen müsste.
    Ich bin mir sicher, dass der Lehrerberuf eher etwas für mich ist, als der Ingenieurberuf später. Da ich lange Gruppenleiterin war, weiß ich zB, dass ich gut mit Kindern/Jugendlichen arbeiten kann.


    Wie schwer ist denn ein Gymnasial-Lehramts-Mathe-Studium? Ich hatte zwar Mathe-LK in der Schule (Zweierschnitt), aber das sagt ja gar nichts mehr aus im Studium...
    Ist ein Realschullehramtsstudium Mathe einfacher als ein Studium für Gymnasium?
    Sitzt man mit den normalen Bachelorn/Diplomern in den gleichen Vorlesungen?


    Dann nochmal zu meiner Ausgangsfrage: Hat jemand Erfahrung damit, dass Pädagogik als Unterrichtsfach in NRW ausstirbt? Oder sind Entwicklungen abzusehen?


    Ich freue mich auf weitere Antworten.

    2 Mal editiert, zuletzt von Sonnenblume1987 ()

  • Mach doch Bio als Zweitfach und studier in Dortmund, Bamberg oder Lüneburg(?), das sind Orte, an denen ein Lehramtsstudiengang "Sozialpädagogik" angeboten wird. Mathe ist auch cool, aber das Studioum ist sehr anspruchsvoll auf Sek. II
    Du unterrichtest dann an einem Berufskolleg und bist bei Kinderpflegern oder Erziehern eingesetzt oder in Bildungsgängen, die zum Fachabi fürhen. U.U auch in anderen Klassen, mit deinem allgemeinbildenden Fach musst du natürlich auch damit rechnen, andere, nicht so angenehme Schüler zu bekommen. ich mache das (Zweitfach Deutsch) und finds klasse!

    Einmal editiert, zuletzt von Micky ()

  • Hallo,


    ne Bio kommt gar nicht in Frage. Das Fach hatte ich ab der 10. Klasse nicht mehr - interessiert mich nicht so.


    Andere Alternativen wären zB noch Musik oder Latein. Aber leider spiele ich nur ein Instrument, was für das Musikstudium in Frage kommt und das auch eher laienhaft (man braucht aber zwei Instrumente) und ob Latein so toll ist... weiß ich nicht.


    Hab auch schon überlegt drei Fächer also Chemie, Mathe und Päda zu studieren, aber ob das an meiner Wunsch-Uni (Paderborn) möglich ist, weiß ich noch nicht.


    Das mit dem Sozialpädagogik-Studium hört sich zwar gut an, ist aber eher nichts für mich glaub ich. Trotzdem danke für den Tipp!


    Freue mich auf weitere Antworten bzgl. des Schwierigkeitsgrades eines Mathe-Studiums Sek II und bzgl. des eventueller Erfahrungen mit Pädagogik als "aussterbendes Fach" in NRW.

  • Also Lateinlehrer werden m.W. nach hier gerade händeringend gesucht!
    Ich kenne die Studierendenzahlen nicht, aber ich denke nicht, dass da in den nächsten Jahren mit einer großen Lehrerschwemme zu rechnen wäre...
    Wenn du denkst, dass du da Spaß dran haben könntest und das Studium hinkriegen kannst, wäre Latein m.M. nach ne gute Alternative.

    "Et steht übrijens alles im Buch, wat ich saje. ... Nur nit so schön." - Feuerzangenbowle

  • Zu Pädagogik kann ich nur sagen, dass es das in BW nicht als Unterrichtsfach gibt.


    Zum Thema Bio: Ich dachte auch "interessiert mich nicht", bin aber auf Umwegen dann doch im vierstündigen Biokurs (bei uns gibt es keine GKs und LKs mehr) gelandet und studiere es jetzt ;)
    In der Oberstufe macht man fast nur Molekularbiologie und Biochemie, es ist völlig anders als in den Jahren davor. Ebenso im Studium. Und im Schulpraktikum hab ich - etwas überrascht - festgestellt, dass mir auch die unteren Klassen zum Unterrichten in Bio richtig Spaß machen. Hätt ich echt nicht gedacht...


    Zu Mathe: Bei uns hat man mit Diplomern und BA zusammen die Vorlesungen, es ist schwer, aber schon irgendwie zu schaffen. Wenn man Mathe wirklich gerne unterrichten will, lohnt es sich mMn durchaus, ein paar stressige Semester im Studium durchzuhalten. Wird dir nicht vielleicht für Chemie ein bisschen was angerechnet? Das würde es ja auch etwas entzerren. Mit Mathe/ Chemie hättest du schon mal sehr gute Einstellungschancen.


    Latein: Ist halt anders als in der Schule, man übersetzt v.a. Deutsch -> Latein. Alle schimpfen drauf, mir macht es Spaß und ich finde es auch gar nicht so schwer wie alle sagen. Vielleicht liegts ja daran, dass ich den Vergleich mit Mathe habe und dann alles andere leicht finde :D Allerdings musste ich das Graecum nicht machen, weil Latein mein Drittfach ist und ich dann in meinem Fall in BW keins brauche. Ich hab nur mal eine Einführung gemacht und festgestellt, dass ich Griechisch richtig toll finde; leider habe ich keine Zeit, es weiterzumachen.
    Latein gehört auch zu den Fächern mit den besseren Einstellungschancen.


    Musik kannst du unter den Voraussetzungen vermutlich vergessen, da muss man sehr gut sein; sowohl im Instrument bzw. den Instrumenten als auch in Musiktheorie, Gehörbildung... ich hab es mir lange überlegt und mich dann doch dagegen entschieden, obwohl ich ein Instrument ziemlich gut spiele, auch (hauptsächlich aus dem Grund) Klavier gelernt habe, Musik vierstündig hatte, Chormentorin bin... es wär mir einfach zu stressig gewesen, nur zu üben, üben, üben um wahrscheinlich doch keinen Platz zu bekommen.

  • Hallo,


    oh, dass man für Latein eventuell Griechisch braucht - daran hab ich mal gar nicht gedacht...
    Das man Deutsche Texte ins Lateinische übersetzt wundert mich auch... In der Schule ist es ja später genau andersherum...
    Also ehrlich gesagt ist Latein glaub ich nicht wirklich das Richtige für mich.


    Ich habe in den letzten Tagen von mehreren Leuten gehört, dass Mathe echt schwer sein soll. Da es auch sehr theoretisch ist, lass ich da lieber die Finger von.


    Überlege jetzt noch in die Richtungen Physik und Informatik. Physik/Chemie ist denk ich mal ne gute Kombi; Info/Chemie eher nicht denk ich. Wie seht ihr das?


    Studiert hier jemand Physik auf Lehramt ohne als Zweitfach Mathe zu haben? Ist das gut zu schaffen?


    Würd mich über weitere Antworten auch zu Päda etc. freuen.

  • Mit Physik/ Chemie würden sich die Schulen wahrscheinlich um dich prügeln 8)


    Ich kenne viele, die Physik studieren, ohne Mathe als 2. Fach zu haben, das geht schon. Allerdings ist Physik meiner Einschätzung nach nicht leichter als Mathematik, nur "anders schwer" und auf eine andere Art zum Teil auch theoretisch, aber in Teilen (und zwar in größeren als Mathe) auch "praktisch". Physik + Chemie hätte auch den Vorteil, dass es ggf. gewisse Synergieeffekte gibt und du die eine oder andere Veranstaltung nicht machen musst. Bei uns muss man z.B. in Chemie Physikeinführungen hören und Physik-Praktika machen, die entfallen, wenn Physik das 2. Fach ist. Bei Mathe/Physik oder Chemie/Physik entfällt dafür aber wieder Mathe für Physiker bzw. Chemiker.


    Griechisch braucht man für Latein eigentlich fast immer und überall.
    Das Deutsch->Latein übersetzen hat schon seinen Sinn: Erstens versteht man dadurch Latein viel, viel besser (geht zumindest mir so), zweitens musst du in der Schule ja auch Übungstexte und Klassenarbeiten kreieren.


    Info/ Chemie wäre in BW übrigens so gar nicht möglich, da bräuchtest du dann ein 3. Fach. Keine Ahnung, wie das in anderen Bundesländern ist.

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