• Hallo!
    Ich habe ein sehr begehrtes studienbegleitendes Praktikum in ev. Religion bei einer 3.Klasse ergattern können und bin wirklich froh darüber.
    Das Problem ist die UV! Es ist meine allererste und die soll nun über Jakob - aber nur über 1. Mose 29, 1-14 - sein, also geht es v.a. darum, dass sich Jakob in Rahel verliebt und gut von der Familie aufgenommen wird (und mehr nicht) - beides soll als Segen Gottes gesehen werden.
    Leider findet man an der Uni und im Internet so wenig Material dazu (eher nichts), dass mir keine Ideen kommen, wie ich diese Stunde gestalten könnte. :(
    Ich habe sämtliche aufindbare und abrufbare Links (auch eure) abgeklappert, aber erfolglos.


    In einem Buch habe ich bereits herausgefunden, dass diese Geschichte sehr schwer vermittelbar sein soll und daher häufig weggelassen wird, bzw. in neueren Lehrbüchern gar nicht mehr auftaucht. ?(


    Kann mir vielleicht irgendjemand helfen?
    Hat jemand Erfahrung mit dieser Stunde?


    Danke!

  • Hallo Lotta!


    einen schönen Aspekt der Geschichte finde ich, dass Jakob Rahels Schafe tränkt - ich glaube, das ist so ein Ziehbrunnen, das heisst, da muss man das Wasser mühselig nach oben holen und das ist Knochenarbeit. Und Jakob macht dadurch natürlich schon mal einen guten Eindruck in Labans Familie.


    Man bedenke auch, dass Jakob schon gewandert ist, und am Mittag ist es heiss, es wäre sehr verständlich gewesen, wenn er Lust gehabt hätte, einfach im Schatten der nächsten Palme ein kleines Nickerchen zu machen. Aber nein, er arbeitet. Vielleicht auch aus einer gewissen Berechnung, denn die Hirten sagen ihm, dass Rahel die Tochter Labans ist.


    Jakob hat sich auf seiner Reise offenbar auch verändert. Zu seinem Bruder Esau hat er sich (hm, das muss man wohl umformulieren), wie ein A... benommen. Und auf einmal ist er so nett. Ich finde den Aspekt noch wichtig, dass der Segen Gottes nicht zufällig kommt, sondern er ist eher geneigt zu kommen, wenn man etwas dafür tut. Wenn Jakob nicht die Schafe getränkt hätte, der Empfang wäre wohl weniger herzlich gewesen.


    Als Einstieg würde ich hier vielleicht ein Bild suchen, das die Szene zeigt, wo Isaak den Jakob segnet. Hier gibt es Bilder:
    http://www.wcg.org/images/b1/default.htm
    http://www.creationism.org/ima…re_IsaacBlessingJacob.jpg
    http://thebiblerevival.com/clipart.htm


    und mit den Kindern mündlich repetieren, was bisher geschah.


    Dann als nächstes vielleicht die "blinde Schlange", das heisst die Kinder stellen sich hintereinander auf, schliessen die Augen, und werden blind im Klassenzimmer rumgeführt. für jene, die sich trauen.


    So ähnlich - blind auf einer Reise - fühlt sich wohl Jakob. Es braucht Mut und Vertrauen. Und so kann die Geschichte weiter erzählt werden.


    als Nächstens dann vielleicht eine schriftliche Stillarbeit; zum Beispiel die Geschichte aufschreiben, einen Lückentext draus machen; danach die Geschichte gemeinsam lesen, mit den Lösungen, und Erklärungen dazu geben.


    Oder den Text in Schnipsel schneiden, sodass die Kinder die richtige Reihenfolge herausfinden müssen, und aufkleben, danach gemeinsam lesen.


    Oder den Text geben, gemeinsam lesen, dazu Fragen stellen, die schriftlich beantwortet werden müssen.


    Es ist auch möglich, dazu eine Zeichnung zu machen. Als Einführung der Zeichnung an der Tafel vorzeichnen: wie sieht ein Schaf aus? Wie zeichnet man einen Menschen? Wie sah damals ein Brunnen aus? Wie sahen die Zelte aus, in denen Laban wohnte? - dann können die Kinder zeichnen und machen wohl auch eine bessere Zeichnung, als wenn man einfach sagt "macht mal schön!"


    Wenn noch mehr Zeit vorhanden ist (ist es eine einfache oder eine Doppellektion?), so kann als Einstieg auch erst mal eine Begrüssungsrunde gemacht werden, mit Fragen wie: Wenn du heute ein Tier wärst, welches Tier wärst du? Wenn du eine berühmte Person wärst, welche Person wärst du? Das ist noch schön, um am Anfang die Stimmung etwas zu erfassen und auch Dinge über die Kinder zu erfahren.


    Dazwischen immer wieder mal etwas mit Bewegung ist auch toll, dann können sie nachher besser ruhig sitzen. Und ein Lied oder so etwas als Abschluss am Ende, sodass die Lektion ein klares Ende findet.


    So, das wären mal ein paar Ideen... was gerade gut ist, ich hab dieses Thema selbst in der nächsten Zeit.


    grüsse, das fräulein.

  • Danke, danke, danke!
    Das sind schon wirklich sehr hilfreiche Tipps!
    Ich bin ja so froh!
    Danke nochmal und viel Spaß beim eigenen Unterricht!


    Lotta

  • Bitte, gern geschehen. :)


    und falls du ein Arbeitsblatt kreieren solltest, ich wär auch daran interessiert es zu haben... wie gesagt, ich hab das Thema selbst in nächster Zeit.


    grüsse, das fräulein

  • Falls ich ein tolles Arbeitsblatt oder einen tollen Hefteintrag kreieren sollte, kann ich ihn dir natürlich zukommen lassen.


    Ich hab mir als Einstieg überlegt, ob ich nicht ein Tafelbild machen soll mit Jakob der in der Wüste sitzt und die Kinder wiederholen lasse, was in den letzten paar Stunden alles dran war (dazu muss man wissen, dass die Jakobsgeschichte über 15Relistunden gezogen wird!!!) und wie sie denn denken, dass es weiter geht(ob Jakob umkehrt, weitergeht nach Laban, etc.).
    Als nächstes Tafelbild (vorher mit einem Blatt abgedeckt) einen Brunnen, die Hirten und Rahel, die dazu kommt und als drittes die Begrüßung von Laban. So könnte ich die Kinder die Geschichte mit eigenen Worten weitererzählen lassen.
    Danach einmal für alle vorlesen und im Folgenden zwei Gruppenarbeiten, deren Ergebnisse im Sitzkreis besprochen werden. Und als Abschluss (so wie du es vorgeschlagen hast) ein Lied.


    Und, was sagst du?


    Apropos Lied: Ist es eigentlich als Grundschullehrerin arg schlimm, wenn ich kein Instrument spielen kann? (Ich muss gestehen, dass ich nicht mal Noten lesen gelernt habe.) *schäm* Aber es ist so schwer jetzt komplett anzufangen :(


    Gruß Lotta

  • Zitat

    Original von Lotta
    Apropos Lied: Ist es eigentlich als Grundschullehrerin arg schlimm, wenn ich kein Instrument spielen kann? (Ich muss gestehen, dass ich nicht mal Noten lesen gelernt habe.) *schäm* Aber es ist so schwer jetzt komplett anzufangen :(


    Sagen wir es so: es ist sicherlich von Vorteil, wenn Du ein paar Griffe auf der Gitarre könntest, um mittels Schlagtechnik ("schrumm-schrumm") Lieder zu begleiten. Das kann man sich auch selbst beibringen und Noten muss man auch nicht unbedingt können. Über den Liedzeilen stehen meistens Buchstaben (z.B. G, C, D, a, e), das sind die Akkorde. Im Web und in Liederbüchern gibt es sogenannte "Griffetabellen", die zeigen Dir, wie Du die Finger Deiner linken Hand platzieren musst, und dann kannst Du losüben ;) . (Günstige Kurse gibts auch bei VHS &Co.)


    Ganz ohne Hintergrund, der die Harmonien und somit das "Grundgerüst" vom Lied liefert, würde ich beim Singen nicht arbeiten, aber es gibt ja zu vielen Liedern CDs, ebenso zu vielen Liederbüchern Playback-CDs. Nachteil daran ist, dass Du die Lieder nur in der vorgegebenen Tonhöhe singen kannst und manche Liederbuchverlage in ihren Kinderchören nur in höchsten Tönen zwitschernde Sopran-Lerchen haben, was nicht unbedingt dem normalen Klassengesang entspricht.


    LG, das_kaddl.

  • Hallo Lotta


    na dann, viel Spass! :)


    und mal ne doofe Frage: wie wird man Grundschullehrerin, ohne ein Instrument zu lernen? Als ich die Ausbildung machte - das war in der Schweiz - da hatten wir ziemlich viel Musikunterricht, und es wurde erwartet, dass man am Ende zumindest einigermassen spielen kann.


    grüsse, das fräulein.

  • Fraeulein, vielleicht ist das in der Schweiz ja so?! Obwohl mir das damals in Schland auch erzaehlt wurde, ich muesste ja unbedingt ein Instrument spielen, weil sonst stellt mich ja keiner ein...blah, blah, blah...
    Ich kann auch heute noch kein Instrument spielen...erwartet hier in England aber auch keiner. Sicher ist es von Vorteil, wenn man sowas in die Bewerbung schreiben kann. Im Studium hat sich mein Input fuer Musik auf insgesamt 6 Stunden beschraenkt...und an dem Tag hab ich geschwaenzt. Wir haben extra Lehrer fuer den Musikunterricht, die das wesentlich besser koennen als ich es jemals koennte. Ich hab null Veranlagung fuer das Fach... :D Das muss ich meinen Schueler nun wirklich nicht an tun.
    Bisher war das noch kein Nachteil. Bei meinen bisherigen Bewerbungsgespraechen stand Musik immer aussen vor. Das muss ich nicht unterrichten, ausser ich will unbedingt. Ich mach dafuer andere Faecher lieber, die so einige unserer Musiklehrer nicht moegen (z.B. Englisch, Sport und Informatik). Man kann ja nicht in allem gut sein, und so kann man dann auch mal Klassen tauschen. Meine Praktikumsklasse hat derzeit einen Musiklehrer, der von ausserhalb kommt und dieses Jahr Samba unterrichtet. Er ist klasse, weiss, wovon er redet und kann Schlagzeug spielen, Noten lesen, Noten ordentlich erklaeren und die Kids finden ihn total cool. Ihrem Getrommel nach zu urteilen, das Freitags die ganze Schulen wackeln laesst, haben sie dieses Jahr einiges gelernt. :)


    Allerdings liegt meine Altersspezialisierung auf der 3.-9. Klasse. Da isses nicht mehr so dringend, dass ich die singend und tanzend unterhalte. :D

  • Hallo Dejana


    es ist nicht vielleicht so, es ist so. In der zweijährigen Ausbildung gabs wöchentlich vier bis fünf Lektionen Musik, wenn ich mich recht erinnere - Chorsingen, Musiktheorie, Musikdidaktik und das Lernen von entweder Gitarre oder Blockflöte. Die Frage nach Musikkenntnissen wird im Bewerbungsgespräch auch nicht gross gestellt, sondern ein Minimum an Wissen und Können einfach vorausgesetzt.


    Ich hab mich jetzt auch ziemlich lang nicht mehr um Musik gekümmert, muss mich aber wieder reinknien, meine Zweitklässler wollen unbedingt ein neues Lied lernen. Nun, das wird schon irgendwie klappen. Und ich sollte vielleicht wieder mal etwas Gitarre üben und meine verrosteten Kenntnisse auffrischen. :D


    grüsse, das fräulein

  • Zitat

    Original von fräulein r.
    und mal ne doofe Frage: wie wird man Grundschullehrerin, ohne ein Instrument zu lernen? Als ich die Ausbildung machte - das war in der Schweiz - da hatten wir ziemlich viel Musikunterricht, und es wurde erwartet, dass man am Ende zumindest einigermassen spielen kann.


    Hallo Fräulein R.


    Hast Du die Ausbildung noch am Seminar gemacht? Inzwischen studieren ja künftige Primarlehrer an PHs und auch hier können sie einige Unterrichtsfächer "abwählen", sodass sie ohne Musik "durchkommen".


    In D studiert man, anders als in CH, nur 2 - 5 Unterrichtsfächer (je nach Bundesland). Nach dem Referendariat und dem 2. Staatsexamen (gibt's ja beides hier in CH nicht) wird erwartet, dass man sich zum Generalisten entwickelt hat und alle Unterrichtsfächer unterrichten kann (auch ohne Ausbildung). Da nur recht wenige Leute Musik als Hauptfach (oder Vertiefungsfach oder Schwerpunktfach oder wie es nach Bundesland heisst) nehmen, gibt es auch im Vergleich z.B. zu Math, Deutsch und Sachunterricht relativ wenige "richtig ausgebildete" Musiklehrer. Viele Primarlehrer unterrichten Musik nach bestem Wissen und Gewissen.


    LG, das_kaddl.

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