ZitatOriginal von philosophus
Dafür lohnt sich jeder Weltuntergang.
Naja, zumindest solange der Weltuntergang realiter so bedrohlich wie eine gut erzählte Geistesgeschichte ist...
Nele
ZitatOriginal von philosophus
Dafür lohnt sich jeder Weltuntergang.
Naja, zumindest solange der Weltuntergang realiter so bedrohlich wie eine gut erzählte Geistesgeschichte ist...
Nele
ZitatOriginal von Remus Lupin
Angenommen, es entstehen tatsächlich schwärze Löcher - dann entstehen sie wohl auch in der kosmischen Strahlung. Gut, der hohe Impuls trägt sie durch die luftige Erde hindurch. Ein Teil muss in der Vergangenheit anschließend auch die Sonne erreicht haben. Ein weniger luftiger Himmelskörper und auch etwas ausgedehnter. Und noch vorhanden! Also müssten 8 Minuten Flugzeit für den Zerfall ausreichen? Oder ist die Sonne auch "überflüssig"?
Gruß,
Remus
1. Die Dichte der Sonne ist nur etwa ein Viertel derjenigen der Erde.
2. Ein schwarzes Loch, dass per Höhenstrahlung am Sonnenrand erzeugt wird, braucht nur läppische 618km/s um deren Gravitationsfeld wieder zu verlassen (das sind nur 0,2% der Lichtgeschwindigkeit). Wurde das schwarze Loch am Erdrand erzeugt, verlässt es das Gravitationsfeld der Sonne schon mit winzigen 16km/s.
Gruß !
Gerade gefunden: Live-Webcams vom LHC!
http://www.cyriak.co.uk/lhc/lhc-webcams.html
Aber nicht zu viel erwarten...
Gruß !
Wenn ich mir Philos avatar angucke, muss ich annehmen, dass Erde und schwarzes Loch bereits aufeinander getroffen sind und ein Wurmloch in andere Dimensionen geöffnet haben.
Weiche!
ZitatOriginal von Mikael
1. Die Dichte der Sonne ist nur etwa ein Viertel derjenigen der Erde.
2. Ein schwarzes Loch, dass per Höhenstrahlung am Sonnenrand erzeugt wird, braucht nur läppische 618km/s um deren Gravitationsfeld wieder zu verlassen (das sind nur 0,2% der Lichtgeschwindigkeit). Wurde das schwarze Loch am Erdrand erzeugt, verlässt es das Gravitationsfeld der Sonne schon mit winzigen 16km/s.
Zu 1.
Im Mittel schon. Aber siehe z.B. Wikipedia:
ZitatSämtliche freiwerdende Energie stammt aus einer als „Kern“ bezeichneten Zone im Innern der Sonne. Dieser Kern erstreckt sich vom Zentrum bis zu etwa einem Viertel des Radius der sichtbaren Sonnenoberfläche. Obwohl der Kern nur 1,6 % des Sonnenvolumens ausmacht, sind hier rund 50 % der Sonnenmasse konzentriert.
Im Kern ist die Sonne angeblich etwa 11 mal so dicht wie die Erde. Und Ihr Kern durchmisst nach dem Zitat ca. 300000 km. Das sind schon ein paar Nullen mehr, als der Erdkern aufzuweisen hat.
Zu 2.
Ein schwarzes Loch, dass am Sonnenrand erzeugt wird, ist offensichtlich harmlos. Sonst würden wir längst schwarz sehen. Bleiben wir also bei denen, die auf der Erde entstehen. Ein Teil von denen wird durch ungünstiges Karma direkt durch die Sonne fliegen müssen, ein klassischer Fall von Murphys Law. Und gerade heute erst habe ich mich überzeugt, dass die Sonne noch da ist.
Beruhigend übrigens, dass die scharzen Löcher das Gravitationsfeld der Erde schon mit mageren 11 km/s verlassen könnten.
Aber offensichtlich ist so ein schwarzes Loch bereits entstanden und in die Wall Street gedriftet.
ZitatOriginal von Remus Lupin
Beruhigend übrigens, dass die scharzen Löcher das Gravitationsfeld der Erde schon mit mageren 11 km/s verlassen könnten.
Nur dass die CERN-Löcher (so sie denn entstehen) teilweise nicht einmal diese erreichen werden (zwei Protonen, die aufeinander mit gleicher Geschwindigkeit treffen, ergeben den Gesamtimpuls null).
Aber das das CERN offensichtlich technische Probleme hat, verlängert sich unsere Frist noch etwas, also jetzt 50+x Monate.
Gruß !
ZitatOriginal von Mikael
Aber das das CERN offensichtlich technische Probleme hat, verlängert sich unsere Frist noch etwas, also jetzt 50+x Monate.
Vielleicht wäre es zur Frage, wie variable Endzeitterminierungen am besten PR-technisch zu verwalten sind, sinnvoll, sich mit den Zeugen Jehovas in Verbindung zu setzen - die haben damit schon seit 138 Jahren praktische Erfahrung.
Nele
ZitatOriginal von neleabels
Vielleicht wäre es zur Frage, wie variable Endzeitterminierungen am besten PR-technisch zu verwalten sind, sinnvoll, sich mit den Zeugen Jehovas in Verbindung zu setzen - die haben damit schon seit 138 Jahren praktische Erfahrung.
Nele
Trotzdem ist es mir immer noch etwas unheimlich...
ZitatOriginal von Melosine
Trotzdem ist es mir immer noch etwas unheimlich...
Das Gefühl des Unheimlichen ist m.E. immer ein schlechter Ratgeber - man kann sehr gut bei Freud über den Zusammenhang zwischen dem Unheimlichen und dem Prozess der mythologischen Konstruktion nachlesen. Das ist aber nicht, was man will, wenn man kritisch rationale Entscheidungen treffen muss!
Welche Prozesse im Large Haldon Collider en detail ablaufen, ist ohne physikalische Fachkenntnisse schwer nachzuvollziehen. Dennoch ist es auch für einen Laien wie mich anhand der verfügbaren Informationsquellen möglich, mir einen prinzipiellen Überblick zu verschaffen. Vor allem ist es mir möglich, mir einen Überblick darüber zu verschaffen, wie z.B. die These über die bedrohlichen schwarzen Löcher im Fachdiskurs verortet ist. Und da ist es schon bezeichnend, dass Hauptproponenten dieser These, wie z.B. Walter L. Wagner oder R. Rössler überhaupt nicht als Kernphysiker tätig sind!
Natürlich ist diese Tatsache für einen strengen wissenschaftlich betriebenen Erkenntnisprozess im Sinne der Erkenntnistheorie Poppers irrelevant, aber es ist für eine allgemeine Einschätzung der Lage relevant, dass diese These eine absolute Randmeinung darstellt, die von den Fachleuten nicht geteilt wird. Das oft zitierte "sehr, sehr unwahrscheinlich", auf das sich die Kritiker der Experimente gerne stützen, ist wiederum der wissenschaftlichen Redlichkeit geschuldet - über das praktisch Unmögliche lässt sich methodisch und theoretisch sauber keine verbindliche Aussage machen. Also spricht man eben nicht von "unmöglich".
Anders als Mikael andeutet, ist nicht jede Theorie gleich viel wert und steht gleichberechtigt nebeneinander. Selbst wenn man Poppers nicht-pragmatischen Grundsatz akzeptiert, dass der Proponent einer Theorie nicht einmal für die erste Verifizierung zuständig ist, muss sich eine Theorie auf dem "Markt der Ideen" bewähren - und da geht der wissenschaftliche Diskurs nun einmal in eine ganz andere Richtung. Die bloße Tatsache, dass die Kritiker eine breite mediale Unterstützung finden, hat dagegen keine Relevanz für die Frage, ob ihre These inhaltlich von Wert ist. Die Medien sind scharf auf solche Stories, weil die das Gefühl des Unheimlichen beim Publikum nähren und sie damit Geld verdienen.
Ich sehe in dieser ganzen Auseinandersetzung sehr viele Parallelen zu ähnlichen Theorien, die meine eigene Wissenschaft, die Geschichtswissenschaft betreffen; ich fühle mich sehr an die Diskussion um die "300 Phantomjahre" des Heribert Illig erinnert, die angeblich von mittelalterlichen Mönchen frei erfundene Zeit zwischen dem 7. und dem 9. Jhrdt. Diese Theorie hat eine gewisse Notorität unter Mediävisten errungen und wird ebenfalls einhellig von der Fachwelt abgelehnt; mit großem Recht, wie ich in diesem Fall tatsächlich beurteilen kann. Selbstverständlich bemühen ihre Proponenten die historische Fiktion, dass auch Galilei alleine gegen eine ihn verlachende Welt von Kritikern gestanden habe. Ähnliches erwarte ich im Zusammenhang mit dem Cern.
Ich habe weiter oben nicht ohne Grund auf Carl Sagan: Der Drache in meiner Garage hingewiesen. Das ist eine sehr lesenswerte populärwissenschaftliche Einführung in zentrale Fragen des wissenschaftlichen Erkenntnisprozesses und die Frage, wie Antiwissenschaften gegen dessen Prinzipien verstoßen.
In diesem Forum hier ärgert mich die Angelegenheit ehrlich gesagt etwas. Immerhin ist es Teil unseres beruflichen Selbstverständnisses, kritischen Rationalismus zu lehren und zu fördern.
Soweit meine sonntäglichen 2 Eurocent.
Nele
Hab jetzt keine Zeit, aber möchte kurz einwerfen, dass ich die besagten Artikel auch gelesen habe, um mir einen Überblick zu verschaffen.
Soweit ich erkennen kann, gibt es weder einen Beleg dafür, dass die Sache ungefährlich noch dass sie gefährlich ist.
Insofern bleibt ein diffuses Gefühl, da man eben nicht genau sagen kann, wie das Experiment endet.
M.
Alle empirischen Belege sagen eindeutig, dass Leben unglaublich gefährlich ist. Momentan steht ausser Zweifel, dass alle Lebewesen auf diesem Planeten sterben werden und alle Spezies aussterben werden. Egal ob das CERN experimentiert oder nicht. Und die Ergebnisse des CERN könnten die Lebensdauer der Spezies Mensch sowohl verkürzen wie auch verlängern - keiner weiss es genau.
ZitatOriginal von neleabels
Das Gefühl des Unheimlichen ist m.E. immer ein schlechter Ratgeber - man kann sehr gut bei Freud über den Zusammenhang zwischen dem Unheimlichen und dem Prozess der mythologischen Konstruktion nachlesen. Das ist aber nicht, was man will, wenn man kritisch rationale Entscheidungen treffen muss!
Die Überlegenheit der intuitiven Entscheidung über die rationale Entscheidung bei unvollkommener Informationslage ist fast schon wissenschaftlicher Mainstream. Rationale Entscheidungen sind nur in sehr begrenzten Anwendungsgebieten sinnvoll, eben wenn genug Informationen vorliegen. Dies ist allerdings inbesondere bei moralisch-ethischen Entscheidungen fast nie der Fall. Beim CERN-Experiment geht es genau um so eine Frage.
Zitat
Welche Prozesse im Large Haldon Collider en detail ablaufen, ist ohne physikalische Fachkenntnisse schwer nachzuvollziehen.
Selbst MIT Fachkenntnissen! Das gibt ja selbst das CERN zu: Wenn man es wüsste, würde man das Experiment ja nicht machen brauchen...
Zitat
Das oft zitierte "sehr, sehr unwahrscheinlich", auf das sich die Kritiker der Experimente gerne stützen, ist wiederum der wissenschaftlichen Redlichkeit geschuldet - über das praktisch Unmögliche lässt sich methodisch und theoretisch sauber keine verbindliche Aussage machen. Also spricht man eben nicht von "unmöglich".
Anders als Mikael andeutet, ist nicht jede Theorie gleich viel wert und steht gleichberechtigt nebeneinander.
Es geht hier nicht um "Wert" im Sinne von wie "wahrscheinlich" oder wie "unwahrscheinlich", sondern um eine Bewertung der möglichen "Outcomes". Und das heisst es geht (mathematisch) um das Produkt aus Wahrscheinlichkeit und möglicher Folge. Und da haben wir:
a) Große Wahrscheinlichkeit (=Experiment ungefährlich) gepaart mit etwas Nutzen (=Fortschritte in der Elementarteilchenphysik)
b) Kleine Wahrscheinlichkeit (=Experiment mit katastrophaler Folge) gepaartt mit Weltuntergang (=schwarzes Loch siedelt sich in der Erde an)
Der (mathematische) Erwartungswert des Experiments ist deshalb meines Erachtens nach eindeutig negativ.
Zitat
Ich habe weiter oben nicht ohne Grund auf Carl Sagan: Der Drache in meiner Garage hingewiesen. Das ist eine sehr lesenswerte populärwissenschaftliche Einführung in zentrale Fragen des wissenschaftlichen Erkenntnisprozesses und die Frage, wie Antiwissenschaften gegen dessen Prinzipien verstoßen.
Jede "Wissenschaft" basiert auf einem Glaubensgrundsatz, nämlich demjenigen der Gültigkeit des zu Grunde liegenden Paradigmas.
Zitat
In diesem Forum hier ärgert mich die Angelegenheit ehrlich gesagt etwas. Immerhin ist es Teil unseres beruflichen Selbstverständnisses, kritischen Rationalismus zu lehren und zu fördern.
Wir leben doch längst in einer post-rationalistischen Zeit. Das System Mensch-Umwelt ist als ganzes viel zu komplex, als das irgendeine Wissenschaft oder gar irgendein Mensch den Anspruch erheben könnte, es zu durchschauen. Jeder versteht (höchstens) einen winzigen Ausschnitt aus der Wirklichkeit (bzw. meint ihn zu verstehen). Insofern ist es kein Wunder, dass gerade die Nicht-Elementarteilchenphysiker die Risiken sehen.
Zitat
Soweit meine sonntäglichen 2 Eurocent.
Nele
Immer wieder gerne gelesen!
Gruß !
Der Weltuntergang ist verschoben! Das Ding hat eine Panne... - und es muss jetzt wieder auf Normaltemperatur kommen, ehe man überhaupt etwas reparieren kann. Es wird erst 2009 wieder eine Chance geben, sich dieser schnöden Welt zu entledigen... :tongue:
OK, ein wenig unheimlich finde ich diese ganzen Spekulationen auch, aber ich denke, dass die Wissenschaftler spätestens in 20 Jahren darüber nur noch lachen können.
Ich persönlich musste über ein Zitat aus dem allerersten hier geposteten Artikel lachen:
ZitatEr fordert, den Versuch auf den Mond zu verlagern. "Die Kosten sind nur um den Faktor zwei oder drei höher", sagte er dem Abendblatt, "der Mond könnte natürlich von einem schwarzen Loch aufgefressen werden, aber das würde auch sehr schön aussehen."
Ist doch wunderbar, wenn das wenigstens dann schön aussieht!
ZitatDer Weltuntergang ist verschoben!
Das ist doch prima, dann macht er uns wenigstens nicht die Herbstferien kaputt.
kl. gr. Frosch
Wusste ich doch, dass ich da was völlig vergessen hatte. Aber dem Bildblog sei dank.
ZitatAlles anzeigenEs ist nach Mittwoch, dem 30. März. Und unsere schöne blaue Erde kreist immer noch ruhig und ungestört um die Sonne.
Was war passiert, dass es zu so einer bahnbrechend langweiligen Situation kam?
Einiges. Wahrscheinlich ist irgendwo in Berlin ein Sack Erdnüsse umgefallen. Viel wichtiger allerdings: In der Schweiz wurde in einem Experiment ein lang erwarteter Meilenstein erreicht. Im LHC, dem "Large Hadron Collider", wurde begonnen, Protonenstrahlen zu kollidieren, die eine bisher noch nie erreichte Energie von 7 TeV (Tera-Elektronenvolt) in sich vereinen.
Für uns Physiker ist das total knorke. Mehrere Jahrzehnte Arbeit, die Stück für Stück die Grenzen des Machbaren erweitert haben, zahlten sich endlich aus. [...]
Lesenswerter Artikel...
Naja, muss ich wohl als Entschädigung mal ins DVD-Regal greifen:
[Blockierte Grafik: http://www.mickeyxtreme.com/images1/news/TheBlackHoleDVD.jpg]
(Quelle: www.mickeyextreme.com)
Nele
So ein schwarzes Loch hätte auch einige interessante Nebeneffekte.
So könnte sich evt. eine Zeitschleife bilden, die uns alle dann so etwas ermöglichen würde.
Gruß !
ZitatOriginal von Mikael
So ein schwarzes Loch hätte auch einige interessante Nebeneffekte.
So könnte sich evt. eine Zeitschleife bilden, die uns alle dann so etwas ermöglichen würde.
Gruß !
Hmm, aber dann hat man die Abteilung für temporale Ermittlung am Hals.
Die kommen immer dann, wenn zum Beispiel sowas passiert
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