Wer macht bei euch die Hausarbeit

  • Das darfst Du nicht unterschätzen, geehrte indidi !


    Die Suche nach Handwerkern ist nicht so einfach. Sie ist sehr zeitraubend und oft nervig. Endlose Vorabtelefonate müssen erfolgen. Mehrere Handwerksfirmen müssen die betreffende Baustelle inspizieren und Kosten kalkulieren. Dann wochenlanges Warten auf die Vergleichsangebote. Zwischenzeitlich Kundenerfahrungen recherchieren. Anzeigen auch bei myHammer schalten. Und immer wieder vergleichen.


    Irgendwann Erscheinen der ausgewählten Handwerker. Intensives Coaching und zwischenzeitliche Qualitätskontrolle, damit die Handwerker nicht herumdadeln. Auch als unbedarfter Laie muss man vor den Handwerkern so tun als hätte man Ahnung, sonst ziehen die einen über den Tisch. Und trotzdem kommen die tagelang nicht, weil sie zufällig alle krank geworden sind oder der LKW in den Graben gefahren ist.


    Nach Beendigung der Arbeit mehrere Nervenzusammenbrüche und Herzinfarkte. Rechnung fällt doch meist anders aus als erwartet, trotz Festpreis. Mängel hier, Mängel dort. Anwalt und Rechtsschutz konsultieren. Mängel werden in der Zeit nicht beseitigt. Dann Brief per Einschreiben von der Gegenseite. Mitteilung, dass die Firma insolvent ist und niemand mehr für irgendetwas haftet... 8_o_)

    Ihr kommuniziert mit dem künftigen Bildungsminister !

  • Auch als unbedarfter Laie muss man vor den Handwerkern so tun als hätte man Ahnung, sonst ziehen die einen über den Tisch.

    Interessante Erfahrung während unseres Hausumbaus letztes Jahr: Die äußerst unterschiedliche Reaktion des Handwerkers, wenn er


    a) mitkriegt, dass er es mit einem Lehrerehepaar zu tun hat


    oder


    b) man ihm auf die Frage, was man so mache, beiläufig antwortet, "Ach, meine Frau ist Architektin, und ich bin Jurist." - beides nicht gelogen, sondern höchstens leicht geschönt; die Berufsbiografien sind bei uns beiden nicht völlig geradlinig verlaufen.




    Viele Grüße
    Fossi


    edit: Ob es wohl daran lag, dass wir mit keinem unserer ca. zehn Handwerker echte Probleme hatten?

    „Think of how stupid the average person is, and realize half of them are stupider than this.“ - George Carlin

  • Ich bin da auch eher traditionell eingestellt. Habe fürs Putzen und Saubermachen auch nicht wirklich ein Talent. Dafür kümmere ich mich ums Rasen mähen, Einkaufen und Gassi gehen. Was aber natürlich nicht heißt, dass ich nicht ab und zu trotzdem auch mal staubsauge oder ähnliches. Beim Kochen ist es unterschiedlich. Da ich einen Sport relativ intensiv betreibe, muss ich in den Monaten vor einem Wettkampf für mich selber kochen. während der off-season, kocht meine Frau für uns. Da meine Frau noch 2,5 Jahre in Elternzeit ist, macht sie also einen Großteil der Hausarbeit. Wenn sie wieder arbeiten geht, werde ich auch wieder etwas mehr helfen (müssen)...

  • Zitat fossi74 :

    Zitat

    edit: Ob es wohl daran lag, dass wir mit keinem unserer ca. zehn Handwerker echte Probleme hatten?

    Die Mängel werden sich später noch offenbaren ! 8_o_)

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  • Zitat fossi74 :

    Die Mängel werden sich später noch offenbaren ! 8_o_)


    Ja, auch bei Handwerkern entpuppt sich der Pfusch manchmal spät. Aber meist nicht so spät wie bei Lehrern :)



    Viele Grüße
    Fossi

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    • Offizieller Beitrag

    Claudius liest immer sehr genau. Und zwar jeden Beitrag. Er hat nur nicht immer Zeit, zu antworten. Und wenn er antwortet, hat der den entscheidenden Beitrag halt überlesen und man soll doch mal helfen...
    Aber mittlerweile wissen wir es ja. Ihm ist gar nicht zu helfen.

  • Was machst du da so?


    Tapezieren, Streichen, Spachteln, Fliesen legen, Möbel zusammenschrauben, Regale an die Wand dübeln, Glühbirnen auswechseln, Spül- und Waschmaschine anschliessen, Kabel verlegen, Wasserhähne und Amaturen auswechseln, Küchengeräte reparieren und vieles mehr.


    Und wie viel Zeit geht dafür täglich drauf?


    Das kommt immer darauf an. Manchmal mache ich wochenlang überhaupt nichts im Haus, weil alles in Ordnung ist und nicht repariert oder renoviert werden muss.


    Im Sommer halte ich mich nachtmittags überwiegend im Garten auf. Dort gibt es auch immer viel zu tun.

  • Ja, geehrter Claudius, das kann ich mir sehr gut vorstellen. Es gibt dann so Stoßzeiten, an denen mann handwerklich rund um die Uhr beschäftigt ist, oft über mehrere Tage und Wochen. Und dazu ist die Arbeit, die die ganze Manneskraft fordert, körperlich sehr anstrengend. Daher finde ich es in Ordnung, wenn die Frau den Haushalt macht, putzt, kocht, bügelt, Strümpfe stopft, zu einem großen Teil die Kinder erzieht und Einkaufen geht. 8_o_)

    Ihr kommuniziert mit dem künftigen Bildungsminister !

  • Ja, geehrter Claudius, das kann ich mir sehr gut vorstellen. Es gibt dann so Stoßzeiten, an denen mann handwerklich rund um die Uhr beschäftigt ist, oft über mehrere Tage und Wochen. Und dazu ist die Arbeit, die die ganze Manneskraft fordert, körperlich sehr anstrengend. Daher finde ich es in Ordnung, wenn die Frau den Haushalt macht, putzt, kocht, bügelt, Strümpfe stopft, zu einem großen Teil die Kinder erzieht und Einkaufen geht. 8_o_)


    Richtig, zumal ich ohnehin die meiste Zeit des Tages mit dem Broterwerb beschäftigt bin und daher wenig Zeit hätte um noch irgendwelche Hausarbeit zu verrichten. Größere Renovierungarbeiten nehme ich mir immer in den Ferien vor, wo ich dann wirklich viel schaffen kann. Ansonsten hat man von Frühjahr bis Winter auch im Garten recht viel zu tun, vom Rasenmähen und Heckeschneiden bis zum Jäten und Ernten. Nur die Pflege der Blumen ist Frauensache. ;)

    • Offizieller Beitrag

    Elternschreck und Claudius: Da ihr euch gerade über Stoßzeiten austauscht... Ihr seid ja zwei ganz schlimme Finger, tz, tz ,tz...:
    Warum Männer sich um Garten, Geld und Auto kümmern sollten
    :rofl:


    Zitat

    Kornrich selbst warnt die Männer übrigens davor, aus der Studie den Schluss zu ziehen, dass sie besser gar nicht mehr im Haushalt helfen sie riskierten damit nämlich, das Konfliktpotenzial so stark anzuheben, dass es überhaupt keinen Sex mehr gebe.


    :rofl:

  • Hab ichs mir doch gedacht!



    Das bissl Kochen, Geschirr abspülen, Geschirrspüler einräumen und ausräumen, Mülll rausbringen, Staubsaugen, waschen, Wäsche aufhängen, Bügeln, gebügelte Wäsche einräumen, aufräumen der Zimmer, Klo und Bad und Küche putzen, Staubwischen in Wohzimmer etc. , Bettwäsche abziehen und neu aufziehen, .......jeden Tag----
    Das lassen wir mal das Frauchen machen.



    Und alle paar Wochen wechseln wir dann mal ne Glühbirne aus (10 Minuten), schließen alle 5 jahre eine Waschmaschine und eine Spülmaschine an.( 1 Stunde)
    Streichen alle 5 Jahre mal ein Zimmer (= 2 Tage--hoffentlich muss Frauchen nicht vorher alles abkleben und hinterher alles putzen), basteln 2x im Jahr 2 Stunden ein Möbelstück zusammen, verlegen alle 15 Jahre Fliesen in der Küche/das Bad (2 Tage), verlegen alle 10 Jahre mal ein Kabel (1 Tag), wechseln alle 15 Jahre einen Wasserhanhn aus (2 Stunden) ...und...und...und...



    Und nun rechnen wir mal um:
    tägliche Arbeitszeit Haushalt - Frau
    tägliche Arbeitszeit Haushalt - Mann

  • Welche Frau bleibt denn heute dauerhaft zu Hause???


    Wenn, dann musst du ja auch die Erwerbsarbeitszeit der Frau hinzurechnen. Dann war's das mit deinem Schuh ;)

  • Also.


    Claudius' Sicht auf Welt und Partnerschaft sind ganz definitiv nicht meine, aber da muss ich ihn jetzt beinahe in Schutz nehmen. Es gibt nicht wenige Frauen, die mit so einer Aufteilung zufrieden sind. Ich kenne da sogar erstaunlich (persönlich finde ich sogar: erschütternd) viele, die so ein Modell favorisieren (ganz daheim bleiben oder Teilzeit mit so wenig Stunden wie möglich).
    Letzten Endes soll doch jede Paar es handhaben, wie es das möchte; meistens findet ja da der Topf seinen Deckel, und es gibt einen Haufen Frauen, die da eben genauso konservativ eingestellt sind... passt doch. Unfair ist es nur dann, wenn ein Partner sagt wo's langgeht und der andere zu spuren hat.

  • Ich kenne da sogar erstaunlich (persönlich finde ich sogar: erschütternd) viele, die so ein Modell favorisieren (ganz daheim bleiben oder Teilzeit mit so wenig Stunden wie möglich).

    Wenn ich einen Partner hätte, der mich finanziell voll versorgt, würde ich auch lieber Hausarbeit machen anstatt arbeiten zu gehen. Ich kann
    während des Bügelns prima Musik hören und ich kann beim Putzen vortrefflich tagträumen oder Dinge planen.
    Als Lehrer muss ich bei der Arbeit in und nach der Schule immer hochkonzentriert sein und das schlaucht. Auch bleibt, ich sah das bei meinen Eltern früher, als Hausfrau immer noch genug Zeit für Hobbies, Gespräche mit den Nachbarn und Selbstverwirklichung sei es durch Lesen, Basteln oder Sport.
    Während mein Vater als Vollzeitlehrer in der Regel unter der Woche einfach nur todmüde war und nicht einmal Zeit hatte so viel zu lesen, wie er eigentlich gerne wollte, geschweige denn regelmässig zum Sport zu gehen, so konnte meine Mutter neben aller Hausarbeit noch ein Hobbystudium (Psychologie) durchführen, regelmässig sporteln und hatte eigentlich immer genug Zeit. Meine Mutter hat sogar eigene Bücher geschrieben neben ihrer Tätigkeit als Hausfrau, war lange Zeit Oberligaspielerin während mein Vater zu mir sagte, als ich den Lehrberuf ergreifen wollte:
    "Such Dir lieber etwas mit geregelten Arbeitszeiten. Ich habe aus Zeitmangel nie die Dinge verwirklichen können, die ich gerne gemacht hätte."
    Jetzt wo ich Lehrer bin verstehe ich das. Als ich noch Schüler war und im Kadertraining, da ist meine Mutter mit mir vor der Schule oftmals eine Runde mitgejoggt. Mein Vater hatte dazu schlicht und einach keine Zeit und Kraft, weil der natürlich 6 Stunden unterrichten musste. Meine Mutter hat sich danach einfach noch einmal ne Stunde hingelegt und dann entspannt die Hausarbeit begonnen. Es mag sein, dass es alles auch für sie stressiger war, als wir kleine Kinder waren, aber sobald wir selbstständiger waren war es entspannt. Das hat sie selbst gesagt und das war auch immer mein Eindruck.
    Für mich ist es auch kein Wunder, warum so viele Lehrer bei uns im Lehrerzimmer nur halbe Stellen haben. Und, warum diejenigen die Vollzeitstellen haben so dick oder Kettenraucher sind. Irgendwie muss der Streß ja kompensiert werden.
    Ich sehe es an meinem Sportverein: Wir haben Lehrer und Leute aus anderen Berufen. Diejenigen, die am Freitag Abend beim Punktspiel jammern, dass sie danach eigentlich keine Zeit für ein Bier haben weil sie am WE noch so viel zu arbeiten haben und dementsprechend sich nicht erlauben können bis spät in die Nacht wegzubleiben sind (wir) Lehrer.


    Ich kann also jeden und jede verstehen, die lieber gut bezahlt den Haushalt machen anstatt sich in der Arbeit zu stressen und aufzureiben. Ich wünschte mir so sehr ich könnte auch mal einfach mich morgens, nachdem ich das Frühstück gemacht habe, noch einmal für ne Stunde oder zwei hinlegen. Oder ich könnte bei strahlendem Sonnenschein auf den Markt radeln und da einkaufen.

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