Ausnahmen beim Dehnungs-h

  • Hallo,


    da ich persönlich lieber komplizierte Regeln begreife als lange Wörterlisten auswendig lerne, gefällt mir eigentlich das System des Marburger Rechtschreibtrainings am besten:


    Nach langem Selbstlaut (außer i) steht vor l,m,n,r ein Dehnungs-h, außer wenn das Wort mit t, sch, sp oder q anfängt.


    Mit dieser Regel kann ich fast alle Wörter richtig schreiben.
    Bislang habe ich nur folgende Wörter gefunden, die sich nicht an die Regel halten:


    Plan, Kran, Kram, Flur, Dame, Name


    1. gibt es noch sehr viel mehr Wörter, die ich bloß noch nicht gefunden habe?


    2. Gibt es dafür auch noch eine Regel oder definiere ich sie einfach als Ausnahme?


    Für Tipps und Links jeder Art wäre ich sehr dankbar.

  • Bonität, solide, Samoa, Charade, Blamage...


    Die Regel funktioniert prinzipiell nicht mit Fremdworten.


    Doofe Regel, zu kompliziert mit zu vielen Ausnahmen.


    Nele

  • Ich habe erkennen müssen, dass die Kinder im Grundschulalter durch "komplizierte" Regeln eher verunsichert werden.


    So lang wäre die Liste der Wörter mit -h gar nicht, die man in der Grundschule sichern sollte.


    Hier ein "Versuch":
    mit ah: ahnen Bahn Draht Fahne fahren Gefahr Hahn Jahr mahlen mahnen Nahrung prahlen Rahmen Strahlen Wahl wahr zahlen zahm Zahn
    mit eh: angenehm befehlen ehren ehrlich fehlen Fehler kehren lehnen Lehrer -in Mehl mehr nehmen sehnen sehr stehlen Verkehr verkehrt weh wehren zehn
    mit ih: ihm ihn ihnen ihr
    mit oh: Bohne bohren hohl Kohle Lohn ohne Ohr Rohr Sohle Sohn Stroh wohl wohnen
    mit uh: Huhn Stuhl Uhr
    mit äh: ähnlich allmählich ungefähr während zählen
    mit öh: gewöhnen Höhle stöhnen versöhnen verwöhnen
    mit üh: Bühne fühlen führen kühl Mühle rühren


    Viele Wörter mit -h können mit der Strategie "ableiten" und "verlängern" bewältigt werden und müssen gar nicht gespeichert werden.
    z.B. Kuh = Kü-he, steht = ste-hen, geht = ge-hen, froh = fro-he, usw.


    Laut einer Untersuchung werden mit
    . . . langem a 88% aller Fälle mit a
    . . . langem e 86% aller Fälle mit e
    . . . langem o 88% aller Fälle mit o
    . . . langem u 97% aller Fälle mit u geschrieben.


    Eine Ausnahme ist das lange i. (80% aller Fälle ie)
    Da sollte es umgekehrt sein: Am Ende einer Silbe ist ein langes i ein -ie.
    Und die Ausnahme sind die langen -i Wörter.


    Also: Die Regel ist die nicht gekennzeichnete Dehnung.

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