Wie ist euere Erfahrung?

  • Hallo,


    seit Februar bin ich im Seiteneinstieg an einem maschinentechnischen Berufskolleg.
    Ich dachte zuvor immer ich hätte einen guten Drat zu Jugendlichen und würde mir den nötigen kollegialen gegenseitigen Respekt erarbeiten. Dies stellte sich jedoch bis jetzt als Fehlschluss herraus. Die Arbeit ist im großen und ganzem schrecklich......entweder hatte ich eine unrealistische Vorstellung von den heutigen Schülern oder auf dieser speziellen Schule sind besonders viele grauenhafte "Asis".


    Wie ist euere Erfahrung? Ich spiele wieder mit dem Gedanken als Ingenieur zu arbeiten und dadurch meine Nerven und Gesundheit zu schonen.

  • Da hat dich wohl der Praxisschock
    eiskalt erwischt.... :troest:


    Du hast 2 Möglichkeiten:
    -Entweder du lässt dich auf die "Assis" ein - und betrachtestsie nicht als solche - denn nur dann kann gegenseitiger Respekt erwachsen
    - oder du suchst dir einen anderen Job.

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

  • Hallo


    Was meinst du denn mit "noetigem kollegialen Respekt erarbeiten"? Wie hast du das denn bisher versucht?


    Moeglicherweise hast du den gleichen Fehler gemacht, denn ich auch in meinem ersten Praktikum gemacht habe und warst einfach zu nett? :D Wenn du erst im Februar angefangen hast, machst du den ganzen Spass ja noch nicht lange. Bekommst du von deiner Schule Hilfe und Tipps? Es dauert manchmal einfach bevor man sich etabliert hat, besonders, wenn man anfangs zu weich reingegangen ist. Die wenigsten Leute sind gleich von Anfang an tolle Lehrer, die alles unter Kontrolle haben.


    Regeln aufstellen und dran halten lassen. Schraub deine Ansprueche HOCH. Wer sich nicht dran halten will, muss eben mit den Konsequenzen leben.


    Ich hab bei meiner jetzigen Klasse mehrere Dinge, die ich einfach erwarte:
    - Es wird nicht geredet, wenn ich rede. "Pencils down, eyes on me and listening!"
    - Stuehle sind zum Sitzen da, nicht zum Kibbeln oder drauf drehen.
    - Beschimpfungen, koerperliche Gewalt etc. sind absolut tabu.
    (Und, weil es generell in meiner derzeitigen Schule so ist...obwohl es mir schwer faellt, weil ich mich fuehle als ob ich den Kindern alles vorschreiben muss: - Mir wird nicht widersprochen und es wird nicht mit mir diskutiert. Was ich sage gilt.)
    Das ist nicht immer einfach und besonders am Anfang fuehlt man sich gemein und pingelig. Ausserdem laesst es sich leicht mal ignorieren, wenn jemand quasselt, waehrend ich rede. Ich versuche mir gerade anzugewoehnen das nicht zu tun. (Die gewoehnen sich sonst dran und dann hab ich den Salat.) Anders geht's aber nunmal nicht. Ich nehme mal stark an, deine Schueler sind schon aelter. Das heisst aber nicht, dass sie auch erwachsen sind. Als Lehrer bist du weder Freund noch Kollege in dem Sinne. Du bist ihr Lehrer. Du hast das Sagen und auch die Verantwortung in deinem Unterricht Wissen zu vermitteln. Mach dir klar, was fuer ein Benehmen du von deinen Schuelern und von dir selbst in deinem Unterricht erwartest und dann setz deine Ansprueche entsprechend.


    Es kann natuerlich auch an der Schule liegen. Hast du denn mal Stunden beobachtet, die andere Lehrer gehalten haben? Wie sind die Schueler denn dort?


    Dejana

  • Nachtrag:
    http://www.ph-heidelberg.de/or…11tipps_berufeinstieg.PDF


    Dort gefällt mir besonders folgender Satz:

    Zitat

    Sehen Sie den Fehler und das Scheitern als pädagogische Grundkategorien und
    verabschieden Sie sich vom Ideal eines perfekten Unterrichts, einer perfekten
    Lehrerpersönlichkeit.

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

  • Hallo Kölle,


    tut mir leid, dass Du Deinen Einstieg (oder Besser "Einsprung" ins kalte Wasser) bereust. Mein Einstieg verlief "zufällig" einwandfrei. Mir macht der Lehrerberuf Spass und ich scheine mich mit den etwas "seltsamen" Umständen, die ich aus der Industrie nicht kannte arrangiert zu haben.


    Hier kurz meine Erfahrung zum Thema "Respekt":


    --


    1. Es scheint schon so zu sein, dass einige (nicht alle) Jugendliche uns Lehrer überhaupt nicht repektieren. Aus Gesprächen mit Eltern und Betrieben weiss ich, dass es teilweise an deren Einstellung zur Schule liegt (z.B. "Dort lernt ihr doch eh' nix ..." oder "Die Lehrer haben fachlich doch sowieso keine Ahnung ...")


    --


    2. Regeln und bei Verstössen unmittelbare Konsequenzen sind das A und O. Die Schüler fühlen sich dadurch gerecht behandelt und werden Dich dann auch respektieren. Selbst schützen mich die Regeln vor launischen Reaktionen, und davor dass ich Regelverstösse als Angriff auf meine eigene Person betrachte. Es schont meine Gesundheit ungemein, wenn ich ganz ruhig sagen kann: "Wir sehen uns dann am Samstag um halb acht zum Nachsitzen ...". Ein Fehler, den man jetzt vielleicht machen könnte wäre der, mit dem Schüler darüber zu diskutieren (und das *werden* die Schüler am Anfang probieren). Da heisst's einfach "ruhig bleiben" und dem Schüler das "sich Aufregen" überlassen. :) Nach wenigen Wochen ist dann Ruhe und Du wirst feststellen, dass immer mehr Schüler sich an die Regeln halten. Manche brauchen 2 Nachsitztermine, andere 10, aber früher oder später hab' ich bisher auch die Übelsten der letzten Reihe in den Griff bekommen. Unabdingbar ist natürlich, dass ich als Leher dann auch nie zu spät komme. ;)


    Interessant ist, dass die Härte der Strafe keinen Einfluss auf deren Akzeptanz bei den Schüler zu haben scheint. Ich hatte mal eine Klasse, von denen ca. die Hälfte permanent 2-5 Minuten zu spät zum Unterricht kam. Da ich in der Klasse eine Lehrprobe machen musste, hab' ich gleich zu Beginn die Regel eingeführt: "Fünf Minuten *vor* Unterrichtsbeginn ist die Klasse vollständig, Wenn's klingelt geht's los." Als Konsequenz bei Verstössen habe ich für die betroffenen Schüler Nachsitzen an ihrem freien Samstag (an dem andere Klassen Unterricht haben) angedroht. Obwohl die Härte der Strafe sicherlich fragwürdig war, haben's die Schüler akzeptiert. Wenn ich mich recht erinnere waren am ersten Nachsitztermin ca. 15 Schüler da, beim zweiten nur noch 5, beim dritten bis fünften 1-2, und mein Ziel war erreicht. In einer anonymen Umfrage am Ende des Schuljahrs erachteten alle (bis auf einen) Schüler diese Massnahme als sinnvoll.


    Die gute, alte PPP-Regel (prompt, painful, public) für Strafe scheint immer noch zu ziehen.


    Das Dumme ist eben, dass vom idealen (nicht-existenten) Lehrer verlangt wird, dass seine Schüler jegliche Erkenntnis durch Einsicht und das noch selbstorganisiert erlangen. Und genau das ist eben nicht machbar. Wenn das der Fall wäre, bräuchten wir keine Radarkontrollen, denn auch ich würde niemals zu schnell fahren. ;)


    Natürlich musst Du versuchen, die Regel entsprechend zu begründen. Je besser Du sie verkaufen kannst, desto weniger Widerstand und Diskussionspotential wirst Du von den Schülern erfahren. Bei manchen Regeln bleibt aber die Einsicht ein heeres Ziel. Dort hilft nur die Tatsache, dass wir alle aus Angst vor Strafe (z.B. heisse Herdplatte) ziemlich schnell einen hohen Lernerfolg verbuchen.


    --


    Aus meiner Sicht legt das System "Schule" genau an diesen beiden Punkten uns Lehrern Steine in den Weg.


    --


    ad 1. Lehrer werden häufig nicht entsprechend ihrer Kompetenzen eingesetzt, und es finden auch keine fachlichen Überprüfungen statt. Am "Show-Unterricht" in den Lehrproben lässt sich nicht ausmachen, welchen fachlichen Background der Lehrer hat. Gerade in technischen Bereich ändern sich die Dinge gewaltig. Zu jedem Schuljahr müssten wir unseren Unterricht neu strukturieren, Inhalte ändern, etc. Selbst bei den Grundlagen müssen wir die Schwerpunkte aufgrund der sich ändernden Relevanz im aktuellen Berufsleben neu setzen, usw. usw. Diese Dinge kann ich nur leisten, wenn ich langfristig in meinem fachlichen Spezialgebiet eingesetzt werde. Eine gute didaktische und methodische Strukturierung ist bei technischen Inhalten meist nur dann möglich, wenn der Stoff vom Lehrerbis ins letzte Detail durchdrungen wurde.


    Ein enger Kontakt zu den Betrieben kann dabei helfen, reicht aber meist nicht aus. Von Lehrern im gewerblichen Bereich sollten meiner Meinung nach alle zwei bis drei Jahre ein zweiwöchiges Praktikum in entsprechenden Betrieben gefordert werden. Lehrerfortbildungen müssten sich auf Industrieniveau befinden (Anmerkung: Ich habe schon eine Menge "fachwissenschaftlicher" Fortbildungen erlebt, bei denen der Dozent sich lediglich "hobbymässig" mit dem Thema befasst hat, und ausser einem motivierenden Einstieg in die Thematik gar kein oder in zwei Fällen sogar falsches Wissen verbreitete.)


    Aber genau hier happert's.
    Ein Lehrer, der alles irgendwie alles macht, aber zwangsläufig nichts davon richtig hinbekommt ("eierlegende Wollmilchsau") kommt dem Land einfach billiger. Es kann nicht sein, dass ein Lehrer nebenzu noch ein Rechnernetz mit mehreren hundert Rechnern betreuen muss oder ganze Klassensätze an Versuchsplatten "bastelt".


    Betrieben und fachkundigen Eltern liefert das mehr als genug Schiesspulver für unser "Dünnbrettbohrer"-Image. Vor allem im gewerblichen Bereich helfen da auch keine Euphemismen ("wichtig sind nur die Grundlagen", "wir müssen Schlüsselkompetenzen vermitteln", usw.)


    Noch 'ne Anmerkung zu diesem Punkt: In meinem "Lehrer-Crash-Kurs" wurde peinlichst genau auf die fachliche Richtigkeit der Grundlagen gelegt (vermutlich weil die der Fachdidakt auch noch beherrscht), alles weitere wird dann aber nicht mehr hinterfragt oder geprüft. Ausserdem wurde mir eingetrichtert, dass die Schüler lernen müssen "eine Sache richtig zu machen". :-o (Wenn das tatsächlich so ist, dann sollten die Schüler lieber zu
    Hause bleiben ...)


    --


    ad 2. Erzieherische Massnahmen werden oftmals durch Angst vor rechtlichen Problemen verzögert aus ausgebremst. Verweise und zeitweilige Schulausschlüsse müssten zeitlich schneller durchgesetzt werden können ("prompt"). Ich weiss von Schülern, die mit ihren Mitschülern wetten, dass "das Schuljahr und die Prüfung längst vorbei sind ehe was passiert ..." Gleichzeitig wächst natürlich die Zahl der Schüler, die tatsächlich mit ihrem Anwalt da stehen und gnade uns Gott, wenn dann das Klassenbuch nicht 100%ig stimmt.


    Für mich war es frustrierend, dass ich in Schulrecht unseren §90 fast auswendig kennen musste, und in der Praxis erfuhr, dass vieles aus dem o.g. Grund gar nicht oder nur zögerlich durchgeführt wird.


    Da ich keine Ahnung habe *wer* das Problem *wie* lösen kann, habe ich mich mit diesen "Begleitumständen" abgefunden. Wir dürfen nicht aufgeben, nach Lösungen zu suchen, aber wir dürfen uns nicht von dem verrückt machen lassen was wir nicht ändern können.


    -- Drew

    Until he extends his circle of compassion to include all living things, man will not himself find peace.
    Albert Schweitzer 1875-1965

  • Hallo Zusammen,


    ich bin noch nicht ganz so weit wie User "Kölle", habe aber immer schon den Wunsch verspürt, mit Schülern zusammen zuarbeiten; befürchte aber auch einem Irrglauben zu unterliegen, wenn ich mir heutige Schulen anschaue.


    Schon seit Abiturzeiten gebe ich konstant Nachhilfe in allen Fächern und habe bisher in jedem Kind Begeisterung für jedes Fach wecken können. Nur ist es etwas völlig anderes, ob ich EINEN Menschen betreue, zu dem auch meist ein anderer sozialer Kontakt bestand, und zielgerichtet nach seinen Bedürfnissen, Interessen und seinem Wissenstand Themen aufarbeite, oder ob ich eine ganze Klasse aufschlauen muß. Das ist mir schon klar, da werden leider viele in irgendwelche Richtungen, also nicht nur hinten, runterfallen.


    Ich bin 42, habe 10 Jahre in der Industrie als Projektleiterin hinter mir, was ein ähnlicher Kindergarten wie der Umgang mit Schülern ist, und freue mich schon seit Beginn meines Maschinenbaustudiums darauf, irgendwann den Absprung aus der Industrie zurück zur Schule zu finden.


    Leider habe ich noch keinen Praktikumsplatz gefunden und als Notlösung mein altes Gymnasium tageweise besucht und als Gast am Unterricht teilgenommen und hier und da auch schon ein wenig mit unterrichtet. Aber die Umgangsformen innerhalb der Schule halte ich für untragbar. Was da an Unhöflichkeiten und Böswilligkeiten von den Schülern untereinander und auch gegen die Lehrer geboten wurde, hätte ich in der Härte nicht erwartet. Und das war ein Gymnasium in Göttingen. Eine Berufsschule mit "gepressten" Schülern will ich mir noch gar nicht vorstellen. Da zerplatzen gerade Illusionen.


    Noch habe ich die Hoffnung, Schüler dahingehend motivieren zu können, zu erkennen, das Wissen etwas schönes, wichtiges und hilfreiches ist und denke naiv, Klassen zu einem gemeinsamen "Wir" Gefühl zu bringen, ohne Cliquen-Bildung und Ausgrenzung von Schülern untereinander. Bisher habe ich es immer geschafft den Kindern zu vermitteln, dass ich nicht etwas von ihnen, sondern sie etwas von mir wollen. Wie ich aber damit umgehen werde, das einige bis viele einfach desinteressiert stören, weiss ich nicht. Denn bestrafen ist nur erfolgreich, wenn überhaupt die Einsicht in das Fehlverhalten da ist. Ich will ja niemanden dressieren.


    Dazu kommt, dass ich einseitig taub bin, und darum NICHT die Richtung von Schallquellen orten kann, also nicht weiss, wer das gerade wieder "Blödsinn" gemacht hat, wenn ich es nicht sehe. Wenn die Schüler das mitbekommen, wäre ich raus, dass ist mir klar. Aber diese Taubheit macht es mir auch sehr schwer, schon ab mittelmäßigem Krach einem Gespräch zu folgen. Darum MUSS ich eine Klasse ruhig bekommen, und davor habe ich Bammel.


    Welche Möglichkeiten der guten Vorbereitung gibt es? Ich möchte eben nicht vom Regen in die Traufe kommen und hinterher feststellen, dass der Unterricht noch mehr an den Nerven zerrt, als es Projektleitungen tun.


    Liebe Grüße
    Susanne

  • Hallo Susanne,


    ja, das mit der Erziehung zur Einsicht in das Fehlverhalten ist ein guter Gedanke und vom Grundsatz her ja auch richtig (sogar unsere Pflicht als Lehrer). Aber ich sehe das so, dass bei manchen Schülern zunächst durch "Dressur" ein Zustand hergestellt werden muss, der es den Schülern ermöglicht, die Notwendigkeit der Reflexion ihres Fehlverhaltens zu erkennen. :)


    Das ist natürlich eine Gratwanderung, denn selbst ich (als ein vielleicht etwas konservativer, "strenger" Geselle) möchte die Schüler nicht zu Duckmäusen machen.


    Konflikte im Klassenzimmer lassen sich nicht vermeiden. Dass sich Leute wie Kinder benehmen gibt's, wie Du bereits geschrieben hast, überall: In der Industrie, in der Technikerschule, ja sogar bei Lehrerfortbildungen. Ich wüsste nicht, welche "Vorbereitungen" ich treffen könnte, damit die Konflikte erst gar nicht auftreten. Meist sind es wirklich unvorhersehbare Problemchen, die einem das Leben schwer machen.


    Aber Wenn's dann mal richtig kracht hilft mir persönlich:


    1. (Unauffällig) tief durchatmen und immer locker bleiben, denn die Schüler merken sofort wenn Du Dich aufregst und verbuchen das als Erfolg.


    2. Nie eine Diskussion über das Fehlverhalten mit der ganzen Klasse anfangen, sondern die Schuldigen (oder Verdächtigen) nach dem Unterricht einzeln zum Gespräch einladen. Ein Kräftemessen mit der ganzen Klasse ist gefährlich, denn verliere ich die Aktion könnte der Rest <b>meines</b> Schuljahrs unangenehm werden. Je weniger Schüler ich beiseite nehmen kann, desto besser. Einzeln sind selbst die Freunde von "Macky Messer" lammfromm.


    3. Nie drohen, sondern einfach durchsetzen. Klassenbucheinträge (die nichts bewirken, ausser dass die Abfolge im Massnahmenkatalog befriedrigt wird) nicht ankündigen oder dem Schüler mitteilen "Ich trag' Dich jetzt ins Klassenbuch ein, du böser Bube du!!!". ;)


    Die Konflikte passieren meist relativ zu Beginn des Schuljahrs mit einer neuen Klasse (so nach den ersten paar Wochen). Wenn die Schüler dann merken, dass ich am "längeren Hebel" sitze wird's denen dann auch irgendwann zu anstrengend und dann verstehen wir uns ausgezeichnet.


    Anfangs habe ich die "Kraftproben" als unnötige Belastung meiner Nerven empfunden. Ok ... für "unnötig" halte ich es immer noch, aber es scheint mich nicht mehr zu belasten. Es gehört für mich genauso zum Job wie beispielsweise die Pausenaufsicht.


    Ach ja ... aber auch hier kann unser Arbeitgeber uns das Leben schwerer als nötig machen, nämlich in dem Du jedes Jahr 'ne neue Klasse bekommst ... ;)


    Liebe Grüße,


    Drew

    Until he extends his circle of compassion to include all living things, man will not himself find peace.
    Albert Schweitzer 1875-1965

  • Hallo Herr Drew,


    herzlichen Dank für Ihre Zeilen. Sicher, man kann sehr viel selber gestalten und beeinflussen.


    Zitat

    Original von Drew...Konflikte im Klassenzimmer lassen sich nicht vermeiden. Dass sich Leute wie Kinder benehmen gibt's, wie Du bereits geschrieben hast, überall: In der Industrie, in der Technikerschule, ja sogar bei Lehrerfortbildungen. Ich wüsste nicht, welche "Vorbereitungen" ich treffen könnte, damit die Konflikte erst gar nicht auftreten. Meist sind es wirklich unvorhersehbare Problemchen, die einem das Leben schwer machen...


    Mit Vorbereiten meinte ich auch nur, ungefähr zu ahnen, was denn alles auf mich zu kommen wird. Natürlich kenne ich viel, denn Konfliktmanagement ist eines der wesentlichen Aufgaben der Projektleitung. Das man Probleme nicht besser löst, weil man sie vorher kennt, ist das eine, aber wenn ich heute schon sähe, dass es zu viele unlösbare und meine Nerven belastenden Konflikte geben könnte, würde ich mir meine Ideen zum Wechsel in den Schuldienst noch einmal richtig durch den Kopf gehen lassen.


    Denn hierin sehe ich den Kernsatz:


    Zitat

    Original von Drew...Wenn die Schüler dann merken, dass ich am "längeren Hebel" sitze wird's denen dann auch irgendwann zu anstrengend und dann verstehen wir uns ausgezeichnet....


    Welcher Hebel? Denn dazu müßten die Kinder erst einmal verstanden haben, was sie sich im Leben alles kaputt machen mit ihrem Verhalten. Den Satz "Jeder ist seines Glückes Schmied." haben die wenigsten verinnerlicht und suchen viel lieber bei anderen oder der Gesellschaft die Schuld. Ich habe mich jetzt um vier Schulverweigerer gekümmert und denen mit viel Geduld und Zeit nahe bringen können, dass allein schon die Anwesenheit mehr bringt, als komplett zu verweigern. Aber die Zeit würde ich im Schuldienst nicht haben.


    An Berufsschulen ist das hoffe ich erheblich besser als an Hauptschulen, denn wer eine Ausbildung macht, hat zumindest eine Perspektive und schlechte Noten wären dann wirklich ein Hebel.


    Danke jedenfalls für Ihre aufbauenden Worte und
    ganz liebe Grüße
    Susanne

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