Unternehmensformen

  • ..es ist mal wieder Sonntag und ich plane Unterricht...


    Hat jemand eine Idee, wie ich die Unternehmensformen (GmbH, KG,...) in meinen Unterricht integrieren kann, so dass die Schüler sie sich selbst erarbeiten und nicht nur meinem Gerede zuhören müssen?!
    Ich habe mir erst überlegt, dass sie vielleicht in kleinen Gruppe verschiedene Formen mit Hilfe des INets erarbeiten sollen, allerdings artet dies gerade in dieser Klasse immer so aus und es kommt nichts dabei herum!


    Bin froh über feedback!!


    Gruss,
    Anne

  • Es kommt ein wenig darauf an, wie fit die Klasse ist. Vorstellen könnte ich mir eine etwas komplexere Gruppenarbeit, in der die Schüler für einen konstruierten Fall eine Beratung durchführen müssen, in der dem Mandanten die Vor- und Nachteile der jeweiligen Rechtsform (auf den Fall abgestimmt) dargestellt werden müssen, so dass dieser (bei einer Neugründung oder Änderung des Unternehmens) darauf aufbauend eine Entscheidung treffen kann.

    Man muss Partei ergreifen. Neutralität hilft dem Unterdrücker, niemals dem Opfer. Stillschweigen bestärkt den Peiniger, niemals den Gepeinigten.“

    Elie Wiesel

  • Ich hab mit einem ähnlich "schwachen" Kurs das ganze mal mit so 'ner Art Dreischritt gemacht. Die Schüler sollten die Rechtsformen ihrer Praktikumsbetriebe herausfinden (war vor dem Praktikum), die wurden dann nach Rechtsformen geordnet an der Tafel gesammelt. Dann sollten sie Unterschiede zwischen den Unternehmen erarbeiten (also Größe, Wirtschaftssektor etc.) und schließlich haben Sie eine Übersicht bekommen, mit der Sie dann bei drei Fallbeispielen selber eine Empfehlung abgeben sollten, welche Rechtsform jeweils am besten geeignet wäre.


    Insgesamt halte ich dies Thema lieber so kurz wie möglich (im Gegensatz zu einigen Kollegen), weil ich's ziemlich trocken und wenig ergiebig finde.

    "Wer glaubt etwas zu sein, hat aufgehört etwas zu werden." (Thomas Doll)

  • Zitat

    Original von buckeye
    Insgesamt halte ich dies Thema lieber so kurz wie möglich (im Gegensatz zu einigen Kollegen), weil ich's ziemlich trocken und wenig ergiebig finde.


    In einer längeren Unterrichtsreihe wird gerne das Metathema "Simulation einer Unternehmensgründung" genommen und die Rechtsformen der Unternehmungen als Teilaspekt behandelt. Eine Internetrecherche halte ich nicht für sinnig, welche Infos, die nicht in einem Schulbuch stehen, sollte man zusätzlich gewinnen?


    Wenn ich das Thema schnell durchgenommen habe, habe ich immer ein Raster vorgegeben, nach dem die einzelnen Rechtsformen präsentiert wurden. Anschließend wurde an einigen Fällen (z.B. aufstrebender Einzelunternehmer braucht Kapital) die Formen geübt. Man könnte das Ganze auch als Gruppenpuzzle aufbauen: Die Expertengruppen bearbeiten die Rechtsformen, in der Stammgruppe tauscht man sich aus und löst dann einen oder mehrere Übungsfälle. Anschließend werden NUR die Übungsfälle präsentiert, wobei man dabei das Erlernte natürlich noch einmal en passant thematisiert.


    Dass Schüler "schwach" sind oder bestimmte Sozialformen nicht kennen, halte ich für keinen geeigneten Grund. Zum einen verspricht gerade bei schwachen Klassen das lehrerzentrierte feV kaum nachhaltigen Lernerfolg und zum anderen motivieren gerade diese Arbeits- und Sozialformen die Schüler im Allgemeinen stärker.


    Und ich halte das Thema für durchaus ergiebig, insbesondere in seiner politischen Dimension: Personengesellschaften werden heute nämlich immer noch steuerlich benachteiligt. Hier steht die Rechtsform in direktem Zusammenhang mit der Steuerlast. Wenn man nun die aktuelle Diskussion über das Personalgebaren der Großunternehmen hat, findet man eine aktuelle Facette mehr: Wenigsteuerzahler und dafür Vielrationierer, während der klassische Mittelstand meist als Personengesellschaft einen Großteil des Aufschwungs am Arbeitsmarkt trägt!
    Didaktisch geschickt reduziert, versteht das auch ein schwacher Schüler.

    Und der Mann spürte das Wissen bis an die Haarspitzen, als ihm das Konversationslexikon auf den Kopf fiel. (Uli Keuler)

    Einmal editiert, zuletzt von Nicht_wissen_macht_auch_nic ()

  • Danke für die Antworten!
    Ich habe heute versucht meine Unternehmensformen-Doppelstunde möglichst interessant zu gestalten und es hat relativ gut geklappt!
    Zu Beginn habe ich gefragt, wer denn überhaupt wisse, was GmbH,...bedeutet (NIEMAND) und welche Formen man bereits gesehen oder gehört hat!Daraufhin habe ich sowohl für die GmbH, die AG und die KG Tabellen gezeigt, die erklären, welche Rechte wer besitzt, wieviel Startgeld man aufbringen muss....Dann habe ich die Schüler ins Internet (wir haben keine Bücher für den WP-Unterricht) gelassen und sie sollten zu zweit weitere Formen samt ihrer "Grundlagen"herausfinden (das hat gut geklappt) und anschließend darstellen!
    Vielen Dank nochmal für die Mühe!!


    Gruss,
    Anne

Werbung