Mich würde mal interessieren, wie die Lehrer oder Referendare so selbst als Schüler waren? Was für Erfahrungen wurden aus der Schule mitgenommen (gute und schlechte)? Welches Verhältnis bestand zu den Lehrern?
Ich frage, weil ich selber eine SEHR schwierige Schülerin war.
Geschwänzt ohne Ende (bis hin zu 120 Stunden), auf Entschuldigungen Unterschrift gefälscht, von Klassenfahrt (in der 10.) ausgeschlossen worden, Androhung des Schulverweises, große Versammlung (mit Eltern, Lehrern, Direktor etc.).... trotzdem hatte ich immer noch passable Noten und war nie in Gefahr sitzenzubleiben.
Ich würde mich fürchten, mich selbst heute in der Klasse zu haben.
Ich hab mit meiner Freundin ganze Unterrichtsstunden v.a. meines Geschichtslehrers geschmissen, haben ihn ausgelacht. Drohte er mit Felkurse hab ich nur mit den Schultern gezuckt und ihm gesagt: "Machen Sie doch. Ich hab noch 6 offen. Soviele, dass ich mein Abi nicht kriege, könen Sie mir gar nicht geben." Aber der Unterricht war auch echt scheiße. Zugegebenermaßen schlechte Referendare voll auflaufen lassen (auch in Unterrichtsproben). Das ging bis zu einem Schreiben der Schule an meine Eltern, dass sie therapeutische Maßnahmen einleiten sollten um ein Fehlverhalten von mir in "Extremsituationen" auszuschließen.
Sämtliche Drohungen, Disziplinarmaßnahmen etc. haben mich nicht die Spur beeindruckt. Sowas beeindruckt mich auch heute nicht.
Paradox oder nicht: Ich glaube, dass es vielleicht genau diese Erfahrungen sind, die mich Lehrer sein lassen wollen! Und vielleicht auch die sind, dass ich gerade zu den schwierigen Schülern (im Praktikum) einen sehr guten Zugang aufbauen konnte.