Legt man sich durchs Referendariat auf ein Bundesland fest?

  • Hallo,


    erstmal kurz zu mir, ich bin 28 Jahre, Diplom Mathematiker und arbeite zur Zeit an der Uni als wissenschaftlicher Mitarbeiter. Nun habe ich aus Niedersachsen die Bestätigung bekommen dass dort mein Diplom als gleichwertig zum 1. Staatsexamen anerkannt wird und ich deshalb ins Bewerbungsverfahren für die Vergabe der Referendariatsplätze für die Fächer Mathe und Physik, LA Gym, aufgenommen wurde.


    Nun meinte eine Freundin dass sie gehört hätte dass es beim ersten Staatsexamen Probleme geben kann wenn man nach dem Studium das Bundesland wechseln will, dass z.B. das niedersächsische 1. Staatsexamen in Bayern nicht anerkannt wird, wobei sie sich allerdings nicht sicher war ob das nur für bestimmte Schularten gilt usw. Deshalb meine Frage: Ist das beim 2. Staatsexamen auch der Fall?


    Ich bin ursprünglich Schleswig Holsteiner, und auch wenn ich's schön finde mal in ein anderes Bundesland zu kommen möchste ich mir doch zumindest die Option offenhalten irgendwann wieder dorthin zurückzukehren, denn man weiß ja nie wie sich die Dinge so entwickeln. In Schleswig Holstein könnte ich im Seiteneinstieg direkt als Lehrer anfangen zu arbeiten, müsste im 1. Jahr mit 75% der vollen Stundenzahl arbeiten, im 2. mit 80%, nebenbei die Seminare besuchen die auch die Referendare besuchen und am Ende eine Prüfung ähnlich dem 2. Staatsexamen machen, ohne jedoch das 2. Staatsexamen zu bekommen. Vor dem LBA Schleswig Holstein wär ich dann jedoch den Leuten mit 2. Staatsexamen gleichgestellt, und mein Vertrag würde mit Bestehen der Prüfung automatisch unbefristet, jedoch ist diese Vereinbarung auf S.-H. bezogen, und irgendwie fällt es mir schwer mich mit 28Jahren schon örtlich so festzulegen.
    Aber wenn das in Niedersachsen genauso wäre fiele ein Argument für Niedersachsen weg. Naja, zur Zeit raten mir alle die im Referendariat sind bzw. das Referendariat schon hinter sich haben unbedingt dazu nach Niedersachsen zu gehen und ganz normal das Referendariat zu machen, weil es ziemlich hart ist gleich mit 75% der vollen Stundenzahl einzusteigen wenn man noch keine Unterrichtserfahrungen an der Schule hat.


    Gruß
    Tobias

  • Das ist schon richtig, manche Bundesländer stellen sich leider an, wenn es um die Anerkennung von Fächern geht. Prinzipiell macht man ja ein "Staatsexamen", mag man meinen. Aber weit gefehlt.


    In manchen BLs kann man halt Fächerkombis studieren, die in anderen nicht zugelassen sind (meistens wird mindestens ein Hauptfach verlangt, das hättest du ja aber mit Mathe abgedeckt). Mein Freund z.B. darf nicht nach S-H weil ihm sein niedersächsisches Politikstudium dort nicht anerkannt wird.
    Niedersachsen nimmt so wie ich das mitbekommen habe, par tout erstmal jede Fächerkombi an und guckt dann mal nach Note und Mangelfach.


    Mit deinen Fächern würd ich nun mal nicht davon ausgehen, dass du Probleme bekommen könntest (gerade, wenn es dir wirklich "nur" um Nds. / S-H geht), falls es dir aber extrem wichtig ist, die Möglichkeit zu haben, nach S-H zurück zu gehen, würde ich an deiner Stelle auf jeden Fall beim Ministerium in Schleswig - Holstein nachfragen, ob und wie sie dich in den Schuldienst lassen würden nach dem 2. Staatsexamen.


    Und zu Bayern: Ich glaube, das ist die härteste Nuss, wenn es um Zulassungen aus "fremden" Bundesländern geht. Nur weil die einen nicht nehmen heißt das nix für die anderen Bundesländer. Wie gesagt, die haben da eben alle so ihre Vorstellungen von den "richtigen" Fächern und der "richtigen" Ausbildung.

  • Zitat

    Original von _Malina_


    Und zu Bayern: Ich glaube, das ist die härteste Nuss, wenn es um Zulassungen aus "fremden" Bundesländern geht. Nur weil die einen nicht nehmen heißt das nix für die anderen Bundesländer. Wie gesagt, die haben da eben alle so ihre Vorstellungen von den "richtigen" Fächern und der "richtigen" Ausbildung.


    Hi Malina,


    erstmal danke für deine Antwort. Ich geh dann auch einfach mal davon aus dass das dann in 2 Jahren mit dem Wechsel nach S.H. klappen würde falls ich das dann tatsächlich wollen sollte, immerhin bieten die mir ja auch schon jetzt an ohne Referendariat bei ihnen anzufangen und gleich (fast) voll zu unterrichten. OK, in dem Fall würde ich dann ja auch noch "deren" Seminare besuchen, in denen sie mich dann zum "Schleswig Holstein-Lehrer" ausbilden würden.


    Mhh, schwierige Sache, aber fast alle (bis auf einen) Bekannten die als Lehrer arbeiten raten mir ausdrücklich dazu unbedingt das ganz normale Referendariat zu machen, trotz Gehaltseinbußen, und nicht gleich mit 75% einer vollen Stelle anzufangen...


    Gruß
    Tobi

  • Hier im Forum sind viele die nach dem 2. Staatexamen das BL gewechselt haben. Bayer ist da, wie immer, die rühmliche Ausnahme, Bayern erkennt nicht mal jedes Abi an(hat eine Freundin von mir aus S-H selber erlebt, als sie in Bayern studieren wollte).
    Ich denke nicht, dass du mit dem Wechsel von NS nach SH Probleme haben solltest, das zweite STaatsex. sollte eig. überall anerkannt sein, das erste ist das wohl ein anderer Fall, ich habe damals in S-H studiert und musste mein erstes Staatsex. hier anerkennen lassen (in NRW).

    Wir helfen einem Menschen mehr, wenn wir ihm ein günstiges Bild seiner selbst vorhalten, als wenn wir ihn unablässig mit seinen Fehlern konfrontieren.
    A. Camus

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